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Nr. 317. 30. Jahrgang.

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1. Beilage des ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Der Sympathieftreik in Großbritannien .

London , 29. November 1913.( Eig. Ber.) Als das Parlamentarische Komitee des Gewerkschafts­tongresses vorige Woche beschloß, auf den 9. Dezember einen allgemeinen Arbeiterkongreß einzuberufen, der beraten soll, was noch getan werden fann, um den Widerstand der ver­einigten Dubliner Arbeitgeber zu brechen, wurde dieser Be­schluß von einigen scharf kritisiert. Man tadelte besonders an dem Beschluß, daß die Zeit bis zur Einberufung des Kon­gresses viel zu lang sei, und machte dem Komitee Vorwürfe, weil es den Gewerkschaften keine fonkreten Vorschläge unter­breitet hatte. Diese Kritik artete bald in ein allgemeines Herunterreißen der Gewerkschaftsführer aus, in dem der Führer der irischen Transportarbeiter die Hauptrolle spielte. Nur wenige britische Gewerkschaftsführer antworteten auf diese Angriffe, die nur den Dubliner Arbeitgebern Spaß machten und sie in ihrem Widerstande bestärkten. Das war vielleicht auch der Grund, weshalb der Druck, den die eng­Iische Regierung auf Herrn Murphy und seine Gesellen aus­zuüben versuchte, feinen Erfolg hatte.

Darauf erwidert der Daily Citizen", das offizielle Organ der Bewegung:

Dienstag, 2. Dezember 1913.

gehalten werden. Das würde vielleicht zu großen Ver- stiegen. Der Kleinbetrieb ist vorherrschend in der Branche. 39 Be­wickelungen führen und die Folgen würden vielleicht größer sein triebe beschäftigen weniger als 5 Arbeiter, darunter sind 14 Be­als wir uns heute vorstellen können, aber große Uebelstände er- triebe mit einem und 5 Betriebe ohne Arbeiter. In 25 Betrieben fordern auch große Heilmittel." sind 5 bis 10, in 6 Betrieben 11 bis 20, in 3 Betrieben 21 bis 50, in 2 Betrieben mehr als 50 Arbeiter beschäftigt. Insgesamt wurden 22 Lehrlinge gezählt. 106 Bänke waren unbesetzt. Von den 838 Arbeitern gehören 590 dem Holzarbeiterverband an, 15 waren in " Der Vorschlag wird natürlich der Konferenz unterbreitet anderen Organisationen, 233 waren nicht organisiert. Im Jahre werden und wird, ob er angenommen werden wird oder nicht, 1911 waren von 822 Arbeitern 545 im Holzarbeiterverband, 32 in angesichts der starren Haltung der Dubliner Unternehmer voll- anderen Organisationen, 245 unorganisiert. In 18 Betrieben wird ständig und teilnahmsvoll erwogen werden. Unsererseits glauben nur in Lohn, in 27 Betrieben nur in Afford, in 31 Betrieben in wir, daß der Sympathieſtreif keine Frage des Prinzips aufrollt; Lohn und Afford gearbeitet. 302 Arbeiter sind in Lohn, 269 in er ist wie der Streit selbst eine reine Frage der Zweckdienlichkeit. Afford beschäftigt. Seit 1911 hat sich die Lohnarbeit ausgedehnt; Er drängt sich den Arbeitern auf durch die großen Entwickelungen sie wird sich auch ohne Zutun der Arbeiter noch weiter ausbreiten, in der Organisation und den Methoden des Kapitals Wil - denn in der Krisenzeit glauben die Unternehmer bei der Lohnarbeit liams weist darauf hin, daß es höchst verwerflich ist, daß Gewerk- besser wegzukommen wie bei der Affordarbeit. Lange Arbeitslosig­schafter den Schein erregen, daß sie den Streitbrechern helfen. keit und dadurch verursachte Not zwingt manchen Arbeiter, zu herab­Prinzipiell unterschreiben wir dies alle. Aber die gesellschaftlichen gedrückten Stundenlöhnen Arbeit anzunehmen, und durch Treiberei Beziehungen sind so eng, die Verzweigungen des Handels und weiß der Unternehmer, troh niedriger Löhne, die größte Leistung der adults in biciem weiteren, indirekten Sinne feine Ar- alle aber dem Vorteil der Unternehmer dient auch die immer ausgedehnt. Wir sind voneinander so ab aus dem Arbeiter herauszuholen. Der Lohndrückerei, in jedem beiter gibt, die nicht zu irgendeiner Zeit bewußt oder unbewußt mehr spezialisierte Teilarbeit, welche die Beschäftigung ungelernter dem Streifbruch Vorschub leisten. Würden Williams' Argu Arbeiter gestattet. In 36 Betrieben herrscht Teilarbeit. mente zu einent allgemeinen Prinzip erhoben, dann würden nach leber die Arbeitslöhne wurde 1911 feine Erhebung veranstaltet, unserer Ansicht die Eisenbahner, Dodarbeiter und Bergarbeiter es liegen in dieser Hinsicht also keine Vergleichszahlen vor. Im selten arbeiten; denn so ziemlich jeder Streit würde sie in Mit- Oftober 1913 wurde folgendes festgestellt: Icidenschaft ziehen."

hängig, daß es

Mit dem Herannahmen des Kongresses treten diese un­Was die Befürworter des Sympathiestreits gewöhnlich angenehmen und die Arbeiterbewegung schädigenden Streitig vergessen, ist, daß die Antwort der Arbeitgeber auf den feiten immer mehr in den Hintergrund und man fragt sich: Sympathiestreif, die Sympathieaussperrung ist, Was soll nun der Kongreß beschließen?" Es ist sonderbar, die sich den Arbeitgebern gerade in dieser Zeit des schlechter daß für einen Kongreß, von dem jedermann eine große Tat werdenden Geschäftsganges empfehlen dürfte. Könnten die erwartet, feine bestimmten Vorschläge vorliegen, die die De- englischen Gewerkschaften einem Gegenangriff getrost ins legierten erwägen und zu denen die Organisationen Stellung Auge sehen? Die Antwort darauf ist sehr zweifelhaft. Die nehmen könnten. Man hat von einem Generalstreif Bergarbeiterföderation, der Kern der Arbeiter gesprochen; aber 2arkin selbst will von einem Generalstreif armee, hat sich zum Beispiel noch nicht von dem großen nichts wissen. Es sind Vorschläge gemacht worden, von jedem Organisierten einen 3wangsbeitrag zu erheben, und derartige Vorschläge haben wohl auch die meiste Aussicht auf Annahme. Andere glauben endlich, daß der Sympathie streit die geeignete Waffe sei, um die Arbeitgeber Dublins zur Raison zu bringen. Zu den letzteren gehört auch der Sekretär der Transportarbeiterföderation, dessen Argumente ungefähr wie folgt lauten:

zur Aufrechterhaltung ihrer Betriebe gebrauchen, ist von den

Stampfe des letzten Jahres erholt; wichtige Reviere stecken noch schwer in Schulden, andere haben noch keine neueh Kampfmittel ansammeln können, wieder andere haben im bergangenen Jahre all ihre Mittel zur Ausrottung der Un­organisierten ausgegeben. Würde die Föderation heute in einen allgemeinen Kampf veriidelt, jo müßte sie einen Rück ſchlag erfahren. Dies sind niemanden Geheimnisse, am aller wenigsten den Unternehmern.

# 008 Berlin und Umgegend.

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Ich bin für eine Sympathieaktion in diesem Falle, aber Die oben sfizzierten Ansichten des Sekretärs der Trans­ich glaube, daß hier die Verantwortlichkeit für eine solche Aftion portarbeiter sind natürlich nur die persönlichen Ansichten nicht ausschließlich auf den Verbänden der Transportarbeiter und Williams. Sie werden jedoch von verschiedenen anderen Ge­der Eisenbahner, sondern auf der ganzen Arbeiterbewegung werfschaftsbeamten geteilt. Die leitenden Beamten des Eisen­Lasten sollte; denn die Herausforderung der Dubliner Arbeitgeber bahnerverbandes scheinen an den Vorschlägen keinen Geschmack iſt eine Herausforderung an die gesamte Gewerkschaftsbewegung zu finden. Es scheint aber, als sollte die Frage des Sympathie Jedes Stückchen Kohle, das die Murphys und Jacobs und Guines streits auf dem kommenden allgemeinen Arbeiterfongreß den organisierten Bergarbeitern Ayrshires, Zanartshires und Süd- Hauptgegenstand der Beratungen bilden. wales' gewonnen, von den Eisenbahnern nach der Küste trans­portiert und von den Transportarbeitern nach Dublin geschafft morden. Wir organisierten Arbeiter helfen somit den Dubliner Scharfmachern gegen unsere irischen Arbeitsbrüder. Gewiß ist es äußerst schwer, dies zu verhindern, aber diese Praris verstößt doch gegen alles, was am besten und dauerhaftesten in unserer Bewegung ist. Möge daber jeder Delegierte zum Kongreß über­legen, ob die Verträge, die wir haben, genügend bindend sind, uns zu zwingen, den Streifbrechern, die jezt in Dublin arbeiten, zu helfen. Ich würde die Bildung eines besonderen Ausschusses bochlagen, der dem Parlamentarischen Komitee zur Seite zu stellen wäre und dem die Vollmacht erteilt werden müßte. Na einem bestimmten Tage müßten alle waren, die von Dublin kommea oder nach Dublin gehen, auf

Kleines Feuilleton.

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Statistik der Tischbranche.

d Im Oktober dieses Jahres hat der Holzarbeiterberband stay stische Erhebungen in den der Herstellung von Tischen dienenden Betrieben veranstaltet. Die Ergebnisse der Erhebung wurden am Sonntag in einer Mitgliederversammlung der Tischbranche vor­getragen und mit den im Jahre 1911 vorgenommenen Erhebungen verglichen.

Es verdienten pro Stunde:

dat

"

26 Arbeiter bis 55 Pf. 56-60 61-65" 66-70

53

"

60

150

143

83

49

"

"

71-75

76-80

"

81-85

mehr als 85

"

Der durchschnittliche Verdienst beträgt pro Stunde 68,5 Bf. oder pro Woche 34,94 Mt. Im Jahre 1911 belief sich der durch­schnittliche Wochenverdienst auf 33,11 M. Die durchschnittliche Steigerung um 1,85 M. wöchentlich kann auch nicht entfernt als Ausgleich für die fortgeschrittene Verteuerung der Lebensmittel angesehen werden. Von allen Zweigen der Tischlerei steht nur in der Lurusmöbelbranche der Durchschnittsverdienst noch unter der Tischbranche. Alle anderen Branchen erzielen einen etwas höheren Bohn als den der Tischbranche. Wenn auch in der legieren der wöchentliche Durchschnittslohn, für das ganze Reich berechnet, nur 26,82 m. beträgt, Berlin also erheblich über dem Reichsdurchschnitt steht, so ist doch zu berücksichtigen, daß nirgends eine Arbeitslojig­feit von so langer Dauer für den einzelnen herrscht wie in Berlin , ms die Arbeitslosen der Tischbranche immer einen erheblichen Teil der arbeitslosen Holzarbeiter ausmachen. Die für die Berliner Holzarbeiter geltende 51stündige Arbeitszeit wird in der Tisch­branche oft durch Ueberstunden überschritten. In 3 Betrieben besteht sogar eine regelmäßige 52stündige Arbeitszeit. Trotz der Ueber. schreitungen der regulären Arbeitszeit wird in der Tischbranche nur der angegebene Durchschnittslohn erzielt, der für Berliner Ver­hältnisse als unzureichend gelten muß. Der Branchenobmann, der die vorstehenden Ergebnisse der Statistit vortrug, schloß mit dem Hinweis auf die große Zahl der Unorganisierten und betonte, daß diese dem Verband zugeführt werden müssen, damit die Angehörigen der Tischbranche ihre gewiß nicht rosigen Verhältnisse verbessern können.

Die Tarifbewegung der Brauereiarbeiter. Auch die Brauerei handwerker und Hilfsarbeiter befaßten Im Jahre 1911 gab es in Groß- Berlin 87 Betriebe der Tisch - sich in einer von allen in Betracht kommenden Organisationen ein­branche mit 822 Arbeitern und 16 Arbeiterinnen. 1913 war die berufenen und sehr stark besuchten Versammlung mit dem neuen Zahl der Betriebe auf 82 zurüdgegangen, die Zahl der Be- Tarif. Das Referat hatte ühne vom Verband der Kupfer­schäftigten dagegen auf 838 Arbeiter und 22 Arbeiterinnen ge- schmiede übernommen. Auch für diese Arbeitergruppe wird der

Der Hauptclou des Programms aber ist die Filmburleske:| übergegangen ist, glaube ich, mich hierzu jedes Kommentars ent­ Eine tolle Wette auf dem Imperator". halten zu sollen."

Und dieses vortreffliche Stück wird( wiederum ganz im Geiste Lessings) in großen Annoncen mit dem Vermert angezeigt: Dieser Originalfilm wurde Seiner Majestät dcm Saiser an Bord des Imperators vorgeführt."

Man muß den Burschen so lange auf die Finger klopfen, bis sie die Lust an Entweihung unserer klassischen Größen ver­

Das Potsdamer Rathaus. Es ist immerhin eine berlinische Angelegenheit, wenn die Potsdamer ihren Play an der Nikolai­tirche verändern wollen. Und um eine Blazumgestaltung handelt es sich bei dem beabsichtigten Erweiterungsbau des Rathauses. lieren. Die Plazwand, wie sie das Rathaus mit dem zierlichen Knobels­dorfpalais und den dazwischen geschalteten niedrigen Häuschen zu Bégoud in Nöten. Das war in München . Pégoud hatte seine einem Teil bildet, muß durch jede Veränderung an dieser ex- Flugstürze absolviert, und es war alles gut gegangen. Aber als er ponierten Stelle wesentlich beeinflußt werden. Dieser Plaß aber dem Auto, darin er fich der jubelnden Menge nochmals gezeigt hatte, gehört uns; er ist in seiner tastenden und armseligen Monumen- entstiegen war, warf sich ihm eine Gruppe alter Damen entgegen. talität eine so unbedingte Darstellung des Baugeistes jener Zeit, Sie schwangen Postkarten und schrien nach einer Unterschrift. Es da die Deutschen noch ganz im Bann Italiens und Frankreichs war ein entfeßlicher Anblick, und Pégoud, von einem panischen standen und doch schon mit märkischer Zähigkeit ihre eigenen Wege Schreden ergriffen, flüchtete. Er erfletterte den Richter­suchten. Er ist nicht von vollkommener Schönheit; an klassischen turm und war gerettet. Idealen gemessen, könnte man ihn fast dilettantisch heißen; aber Welch ein Widerspiel! Ein Mann, der den Mut hat, das Wag­er hat Charatter. Nun ist dieser Plak nicht unberührt aus den halfigste feit Menschengedenken zu vollführen, zittert um seinen Kopf friderizianischen Tagen auf uns gekommen. Die von Schinkel beim Anprall des entfesselten weiblichen Elementes. Er vollführt und Stüler gebaute Nikolaikirche fam wesentlich später als Ersatz seine Flugstürze fast wie eine Spielerei, aber er sieht sich schier ver­für einen früheren aber zerstörten Bau hinzu. Gerade aber loren angesichts der Weiber, die auf ihn einstürzen. Er steigt mit darum sollte diese Nikolaikirche ein Maßstab für jede nun wieder seinem Apparat bis in Himmelsnähe und überschlägt sich mit ihm, geplante Henderung des Plazganzen sein. Sie nahm, was den aber wieder unten, glaubt er, die Hölle habe sich aufgetan und wolle Stil betrifft, nicht die geringste Rücksicht auf das Schloß, noch ihn verschlingen, und er flüchtet vor ihren Furien, die für ihn ent­auf den Palast Barberini, noch auf das 1754 erbaute Rathaus; flammt sind. Er hat die Flugmaschine in der Hand, wie feiner fie wahrte aber die eigene Art des Plages. Nur aus solchen mehr, und es blüht ihm auch allerorten das schönste Glück, aber den Geist architektonischer Pictät kann auch jetzt wiederum geändert Frauen, die ihm die Kleider vom Leibe reißen wollen, fühlt er sich nicht gewachsen.

werden.

Unter den Ergebnissen des Wettbewerbes, der für den Er- Er wird nicht nur mit Ehren, sondern auch mit Liebesbriefen über­weiterungsbau ausgeschrieben worden war, findet sich nur sehr häuft, er ist grenzenlos faltblütig, aber es entbrennen tausende wenig, was in solchem Sinne brauchbar wäre. Ganz lächerlich Frauenherzen für ihn. Sie fliegen ihm zu und überschlagen sich. find die Versuche, durch eine Verdoppelung des stehenden Rat- Er wird von alten Weibern angehimmelt und Engel sind bereit, für hauses Zeittreue wirken zu wollen. Solche Verlängerung der ihn zu fallen. Fassade um sich selber, zu der dann noch eine Verdoppelung des

Turmes vorgeschlagen wird, müßte den Platz schlechthin erstiden. Preise für Kinderzucht. Die Annales Politiques et Littéraires" Ganz undistutierbar ist auch das Aufstellen eines besonderen hoch gaben fürzlich einer Dame das Wort, die allen Ernstes folgendes gestreckten Turmes im Verlauf des neu hinzukommenden Flügels. fieren Sie einen Wettbewerb", schreibt die Dame, wir sind ja wirksame Mittel gegen die Geburtenabnahme empfiehlt. Drgani Und ebenso unmöglich sind alle Versuche, durch wilhelminische Dekorationskunststüde die Aufmerksamkeit auf das neue Haus immer auf einen solchen versessen. Der Staat soll jedes Jahr an lenten zu wollen. Am besten von allen eingegangenen Entwürfen die Familien, die die legten fünf Jahre die meisten Rinder gehabt ist der eine( von Krischen und Liebenthal), der alles beim alten 100 000 Frant, zwei zweite Preise zusammen 100 000 Frank, vier haben, Preise verteilen, und zwar folgendermaßen: Erster Preis läßt. Der erste Preis" dürfte unmöglich so, wie er fich zeigt, britte Preise zusammen 100 000 Frant, zehn vierte Preise zusammen prozig und schwerfällig ausgeführt werden; seine Theaterfassade ist ein nadies Greuel; unmöglich ist auch der Vorschlag Möhrings, 100 000 Frant, Summe: 400 000 rant. Beispiel: Für die Preisverteilung des Jahres 1913 müssen die Alles in allem: das bisherige Ergebnis ist einigermaßen fläglich. Preisbewerber zwischen dem 1. Januar 1908 und dem 31 Dezember 1912 geboren sein; Solange fein Vorschlag kommt, der wie einst die Nikolaikirche für die Preisverteilung von 1914 vom etwas völlig Neues der Geschlossenheit des Alten einfügt, wird man 1. Januar 1909 bis 31. Dezember 1918 uſtv. und selbstverständlich am besten tun, an der Plazwand alles zu lassen, wie es ist, und können die mit Preisen Bedachten nicht ein zweites Mal an der es sei denn, nehmen wir an, daß die be­nur hinter der Fassade und nach dem Blücherplatz zu, Verände- Konkurrenz teilnehmen treffenden Familien nach weiteren fünf Jahren mit einer zweiten rungen vorzunehmen. Serie Sprößlingen aufwarten können." Die Zeitung bemerkt noch dazu, daß sie den Vorschlag den Gesetzgebern zur Prüfung empfiehlt.

R. Br.

Ein sauberes Lessingtheater. In Hamburg hat ein Kino die Unverfrorenheit besessen, sich Lessingtheater zu nennen, weil es auf dem Gänsemarkt liegt, und weil in Hamburg auf dem Gänsemarkt ein Leffing- Denkmal steht.

Eröffnet wurde es mit einem Prolog, in dem ein Possen­reißer sich in faden respektlosen Scherzen über Lessing, Schiller und Goethe erging.

Gespielt wird( ganz im Geiste Lessings) unter anderem: dolar ist nicht so dumm, wie er aussicht."

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Humor und Satire. Kameradschaft beim Militär.

Kriegsminister v. Faltenhahn im Reichstag über Zabern . Das ist die Kamradschaft beim Militär: Was bunt ist, hält feste zusammen. Da gibt es nur eine Soldatenehr, Für die alle Herzen entflammen.

Das ist die Kamradschaft beim Militär: Wenn die Zungen am Gaumen fleben,

Reicht der Leutnant dem Trommler die Flasche her, Und der läßt seinen Leutnant leben.

Das ist die Kamradschaft beim Militär: Beim Drill regnets Esel" und Dchsen", Auch Rippstöße mit den Seitengewehr, Und die Faust trault das Kinn mit Boren. Das ist die Kamradschaft beim Militär: Man liebkost sich Wackes" und Luder", Und sch auf die Fahne vom andern Heer, Und lebt fast wie Schwester und Bruder. Das ist die Kamradschaft beim Militär, Den Kommiß dir hold zu verfüßen. Heut läßt man sie strahlen in zarter Couleur, Morgen trampelt man drauf mit den Füßen.

A. M.

Notizen. -Wie man Chordirigent wird. Ein Mitglied des Deutschen Musikdirektorenverbandes erhielt folgende Postkarte: Herrn Musikdirektor W..

Durch Beschluß der Versammlung des Gesangvereins Lieder­tafel" zu... erhielt ich den Auftrag, den Verein zu diri­gieren, und frage an, ob ich könnte bei Ihnen einige Stunden Noten lernen und bitte mir mitzuteilen, was es kostet und welchen Abend ich kommen soll.

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Hochachtungsvoll!

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J. K., Lokomotivführer in A. Musitchronit. Der Dratorien Berein zu Neu­föllu gibt Freitag 8 1hr, in der Neuen Welt sein Weihnachtskonzert. Solistin: Therese Fund. lichen Vereins am 3. Dezember in der Urania läßt einen jungen - Vorträge. Der zweite Vortragsabend des Wissenschaft­Gelehrten, Professor v. 2aue aus Zürich zu Wort kommen, dem eine sehr wichtige Erweiterung unserer Kenntnisse über die Röntgen­strahlen zu danken ist. Er spricht über das Thema: Neues über Röntgenstrahlen und die Struktur der Materie. Das Amt für joziale Arbeit der Berliner freien Studentenschaft" veranstaltet Freitag, abends 8 Uhr, feinen zweiten Vortragsabend. Ludwig Hardt wird in der Aula, Georgenstr. 30/31, Soziale Dichtungen" lesen.

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Profefforenauswanderung aus Berlin . Der Berliner Geschichtsprofeffor Mar Lenz steht in Unterhandlungen mit Hamburg , das ihn für seine Vorlesungskurse engagieren will. Die Zahl der Lehrer von Bedeutung, die Berlin verlassen oder deren Professuren nicht entsprechend besetzt werden können, wächst. -Endlich! Der Hauptausschuß der Allgemeinen deutschen Kunstgenossenschaft beabsichtigt eine Protestbewegung der Künstler In der Tat ist es ja auch nur dadurch gefchehen, daß Soldaten gegen die lächerliche Befchlagnahme von Postkarten nach Werken ihre Dienstpflicht zu wiederholten Malen gröblich verlegt haben. In anerkannter, ja weltberühmter Stünstler zu veranstalten. Es ist dem Reichstag des Boltes der allgemeinen Wehrpflicht, dem die auch die höchste Zeit, daß den elenden Nuditätsschnüfflern das Hand­Pflicht der Kameradschaftlichkeit in Fleisch und Blut wert gelegt wird.