Ausland.
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Achtstundentag als eine der Grundforderungen aufgestellt. In Augenmerk einmal darauf richten, so würde sie hier eher Gelegen- noch ihrem Inhalte nach bekanntgemacht worden war. Auch die Anbetracht der Arbeitsverhältnisse in den Brauereien fei eine Verheit finden, strafgerichtlich einzuschreiten. Berichterstatter der sämtlichen bürgerlichen Blätter hatten von dem fürzung der Arbeitszeit bringend geboten, ganz abgesehen von der Vorgang nichts bemerkt und befanden sich in dem gleichen Frrtum allgemeinen fulturellen Bedeutung des Achtstundentags. Weiterhin pie die Fräntische Tagespost". Diese korrigierte sofort, als ihr wird eine Lohnerhöhung als durchaus notwendig verlangt. Haben der wahre Sachverhalt bekannt geworden war, ihre Bemerkungen sich doch die Lohnverhältnisse für die Handwerker in den letzten Vom Bruchdruckerstreik in Junsbrud. über das Verhalten Troßmanns, der nun flagbar vorging und den 5 Jahren gar nicht oder doch ganz unwesentlich verbessert, zum Teil sogar( bei den Kupferschmieden) sind die Einstellungslöhne durch können von den Innsbruder Zeitungen die„ Tiroler Stimmen" haben wollte. Das Gericht sprach wegen Beleidigung in zwei Infolge des passiven Widerstandes der Buchdruckergehilfen Genossen Schneider wegen„ verleumderischer" Beleidigung bestraft den lezten Tarif herabgesetzt worden. Für gleiche Arbeit soll nur in beschränktem Umfange und der" Tiroler Anzeiger" Fällen Geldstrafen in Höhe von 100 M. und 150 M. aus, wobei gleicher Lohn gezahlt werden, so daß die Hilfsarbeiter nicht als überhaupt nicht erscheinen. In der Vereinsbruderei, der Irrtum, in dem sich unser Nürnberger Parteiblatt befand, ge Lohnbrücker benutzt werden können. Eine Regelung der Frage wo die Tiroler Stimmen" herausgegeben werden, wurden gestern würdigt wurde. des Haustrunts wird auch verlangt, und zwar in der Weise, daß vormittag sämtliche Arbeiter entlassen. dem Arbeiter das Bier, das er nicht trinken kann, in bar vergütet crhält. In der Diskussion wurden die Leitsäße des Referenten gutgeheißen und noch unterstrichen. Verlangt wurde insbesondere, daß das leberstundenunwesen eingeschränkt werde, über das schon sämtliche Kategorien geklagt haben. Ebenfalls wurde über die rigorose Behandlung durch Unterbeamte lebhafte Beschwerde geführt. Ein Redner meinte: bei einem hohen Aufschlag auf die Ueberstunden würden diese schon von selbst eingeschränkt werden. Sühne erklärte, daß die Beseitigung der Ueberstunden in erster gewählt.
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Aus der Partei.
Kommunalwahlerfolge.
Bei der Stadtverordnetenwahl in Flensburg wurden säntliche drei zur Wahl stehenden Size durch die Sozialdemokratie erobert. Die Sozialdemokratie hat jezt fechs Sige im Rathause. In dem Kurort Malente im Fürstentum Lübec errangen den zwölf Sißen im Ortsausschus gehören nunmehr sechs Sozialdemokratie.
Jugendbewegung.
Aus der evangelischen Jugendbewegung.
Der Westdeutsche Jünglingsbund, wohl der bedeutendste und lebendigste in der evangelischen Jugendbewegung, hat dieser Tage eine Bertreterversammlung in Elberfeld abgehalten. Laut dem Bericht des Bundesdirektors Pastor Meyer hat der Bund zurzeit 51 Kreisverbände und mehr als 52 000 Mitglieder, von denen aber
Linie Sache der Arbeiter selbst ist. Dann wurde die Lohnfomminion unfere Genossen bei den Ortsausschuswahlen drei Mandate. Bon nur 27 959 unter 20 Jabren sind, so daß man getrost annehmen
Achtung! Gafiwirtsgehilfen! Die Verhandlungen mit dem Bächter der Amerikanischen Musikhalle, Badftr. 35/36, Herrn . Nemson, und dem Verband der Gastwirtsgehilfen endeten mit einem günstigen Vertragsabschluß. Die Differenzen sind dadurch beigelegt und die Sperre über das genannte Lotal ist aufgehoben. Verband der Gastwirtsgehilfen. Ortsverein Berlin . Deutfches Reich.
Arbeitslosenunterstügung im Bauarbeiterverband.
der
Der deutsche Maifeieraufruf vor der russischen Justiz. In Nariva( Estland ) wurde der estnische Schriftsteller Joh. Käspert während eines Verhörs beim Untersuchungsrichter, zu dem er als 3euge zitiert war, festgenommen. Er wird beschuldigt, daß er als fattischer Leiter des Arbeiterblattes Kiir" ( der nominelle Herausgeber war ein anderer) den verantwort lichen Redakteur überredet" habe, den Aufruf des Parteivorstandes zum 1. Mai in est
werden.
darf: noch nicht die Hälfte der evangelischen Jugendvereinsbewegung ( zurzeit etwa 180 000 Mitglieder besteht aus Jugendlichen unter 18 Jahren. In besonderen Knabenbereinigungen waren 4308 Mitglieder gesammelt. In Zukunft soll die Pflege der Mitglieder von 17--20 Jahren und die Fürsorge für entlassene Sträflinge besonders lebhaft betrieben werden. Auch die jungen Deutschen im Auslande und die Marinesoldaten sollen mit den Heilsbotschaften beglüdt Recht eingehend diskutierte man über den Jungdeutschand bund, fonnte aber zu feiner Einigung gelangen. Die Frage recht referbiert gegenüber, ebenso gut wie die katholische. Beide fürchten, daß ihnen der junge Bruder über den Kopf wachsen könnte und fie eines Tages mit ihren Bibelsprüchen ohne Jugendliche figen läßt.
Wie uns ein Telegramm aus Hamburg mitteilt, beschloß nischer Uebersehung im„ Kiir" abzudruden. Käspert wird nach evangelische Jugendbewegung steht eben dem Jungdeutschlandbund der außerordentliche Verbandstag des Deutschen Bauarbeiter- 129 des Striminalgejekes( Umiturz der bestehenden Staatsberbandes mit 221 gegen 47 Stimmen die Einführung ordnung) angeklagt. der Arbeitslosenunterstügung.
Arbeitszustände in einer Zentrumsdomäne.
Wie es mit der Arbeiterfreundlichkeit der Zentrümler dort aussieht, wo die Klerikalen die unumschränkte Macht haben, zeigen folgende Elendsbilder aus der über 3000 Arbeiter und Arbeiterinnen zählenden Glasindustrie in Vallerystal( Lothringen ).
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Soziales.
Ein Fehlurteil des Gewerbegerichts.
Das Gericht verurteilte die Beklagte mit Recht zur Zahlung des eingeklagten Lohnes, da kein Grund zur sofortigen Entlassung borgelegen hat. Im Widerspruch zu dieser Anerkennung des Rechts des Klägers stand aber das Verhalten des Gerichts rücksichtlich des 3eugniffes. Es verurteilte nämlich den Beklagten, der allerlei Einwendungen erhob, zur Ausstellung eines Zeugnisses, aber eines solchen, das folgenden Wortlaut haben soll:
Sozialistische Fortschritte in den Bereinigten Staaten. Die Staats- und Gemeindewahlen brachten in einer Reihe von Staaten sozialistische Siege oder große Stimmenzunahmen. In der Stadt New York wurde der erste Sozialist in den Stadirat gewählt. Die Stimmenzahl war insgesamt 32 200, 5800 mehr, als bei der Mayorswahl der Kandidat, Genosse Ruffell, bei der letzten Gouverneurswahl erhalten hatte. In Schenectady unterlag, Ein Bader flagte bei der 8. Kammer des hiesigen GewerbeIn der Nähe der Kreisstadt Saarburg in Bothringen befinden die zu erwarten war, Genosse Lunn als Mayor und die sozialistische gerichts gegen die Projektions- Attien- Gesellschaft Union aus folfich zwei Glashütten, deren Fabrikate Weltruf besigen. 3000 Ar- Stadtratsmehrheit den diesmal vereinigten Gegnern mit 2100 gendem Anlaß auf Zahlung des Lohns für eine Woche und auf beiter werden in den beiden Glashütten beschäftigt, von denen die Stimmen. Doch war die Stimmenzahl über 2000 größer als vor Ausstellung eines Zeugniffes. Kläger ist ohne Einhaltung einer eine im legten Geschäftsjahr allein einen Reingewinn von zwei Jahren. Fünf sozialistische Stadtratsmitglieder und ein Kündigungsfrist sofort entlassen, weil er die Aufforderung, auf 1400 000. herausgewirtschaftet hat. Die Arbeiter sind fast Bandtagsabgeordneter wurden erwählt. Außerdem siegte Genosse dem Fußboden zu paden, mit dem Bemerken ablehnte, dazu sei Die Beklagte lehnte es ab, für durchweg Einheimische, ein fleiner Teil tommt aus der Umgegend Welch als erster sozialistischer Sheriff( Kreisvorstand, Landrat) der Tisch im Badraum da. und bleibt während der Wochentage in Vallerystal. Die in den der Union . Vor fünf Jahren erhielt er im Bezirke 37 Stimmen, mehr als eine Woche zu zahlen und lehnte auch die verlangte Glashütten gezahlten Löhne sind wahre Hungerlöhne. So er bor zipei Jahren einige Hundert weniger als der Gegner- dies- Ausstellung eines Zeugnisses über Führung und Leistung ab. halten Tagelöhner 2,20 M. pro Tag. Jm Afford werden 35 bis mal siegte er mit 1059 Stimmen Mehrheit. In Paterson, 45 m. verdient, aber nicht etwa in der Woche, sondern im Monat. New- Jersey , wo die Stadtverwaltung in brutalster Weise gegen die Der Durchschnittsverdienst pro Monat beträgt 60 bis 70 M. Ganz streitenden Seidenarbeiter vorgegangen war, unterlag unser Kandibesonders qualifizierte Arbeiter kommen auf 100 M.; diese Ar- dat nach einem beispiellos heftigen Kampfe den vereinigten beiter bilden aber eine Ausnahme. Aber nicht nur unter niedrigen Gegnern mit wenig hundert Stimmen. Für ihn stimmten 5155; Löhnen haben die Arbeiter zu leiden, sie schmachten auch noch unter auf den Kandidaten der Deleoniten entfielen 54 Etimmen. einem fein ausgeflügelten Syftem der Produktionsmethode. So In Boston , Mass., wurde ein Genosse in den Landtag gemüssen die Glasarbeiter einen großen Teil ihres Werkzeuges selbst wählt. In Staunton, Indiana , und Hamilton, Ohio , wurden nur stellen. Der Koks und die Formen müssen ebenfalls vom Arbeiter Sozialisten gewählt, in einer Reihe anderer Orte in Ohio usw. beschafft werden, und die Schleifer müssen die Steine, die manch- sozialistische Mayors und Ratsmitglieder. In Indianapolis mal einen Anschaffungspreis von 100 m. verursachen, ebenfalls jielfen. Neben diesen Artikeln müssen Bimssteine, Buklappen, Petroleum und Lampengläser von den Beschäftigten bezahlt werden. Aber nicht etwa zum Selbsttostenpreise tönnen dieje Silfsmittel getauft werden. Beide Betriebe haben Fabriffonsume, to die Waren bezogen werden, und zwar fast immer auf Kredit. Am Bahntage wird dann alles verrechnet und abgezogen, so daß viele Arbeiter häufig ohne einen Pfennig Geld nach Hause gehen müssen, trotzdem noch Miete usw. zu bezahlen ist. Verdient ein Arbeiter nicht so viel, als er Schulden im Fabrikkonsum hat, so erhält er int nächsten Monat nur so viel Waren, als er am Monatsschluß restlos bezahlen kann. Um überhaupt Geld in die Finger zu befommen, entnehmen viele Arbeiter aus dem Konsum Waren, die sie dann wieder verkaufen, billiger natürlich als im Konsum. Am Jahresschluß erhalten die Arbeiter von ihren Einkäufen 5 Broz. Guthaben, aber auch das wird nicht in bar ausgezahlt, sondern hier gibt es wieder Waren dafür.
Neben der langen Fabritarbeit treiben die Arbeiter, um nicht zu verhungern, Landwirtschaft. Das Geld zum Kauf oder zur Pacht eines Stück Feldes streckt die Fabrit mit 5 Proz. Binjen verrechnet, vor. Da die meisten Arbeiter die Summe nicht zurüdgeben tönnen, sind sie dem Fabrikherrn auf Gnade und Ungnade überliefert.
Die fanitären Berhältnisse sind in beiden Beirieben auf derfelben Höhe, wie man nach den bisher geschilderten vorfintflutlichen Zuständen sich selbst denken tann. Etwas Modernes" haben die
Glasarbeiter aber doch. Das sind die Pensionstafen. Von jeder Mart Berdienst werden 3,75 f. für diese Kaffe abgezogen, aus der dann die Arbeiter nach 20 Jahren 10, 12 und 15 M. Pension pro Monat beziehen. Scheidet aber ein Arbeiter vorher aus, so gehen die Beiträge von fünf Jahren dem Arbeiter berloren.
Die einzige Freude, die die Arbeiter in dieser tlerifalen Hochburg haben, ist der Schnaps. Ja, Arbeiter der Glashütten betennen ganz offen, daß ein Rausch der einzige Moment ihres Glüdes fei.
stieg die Stimmenzahl seit 1912 von 955 auf 3500. In Cleve land, Ohio , erhielten wir 17 607 Stimmen. naledon, New- Jersey , dessen Mayor , Genosse Brüdmann, im Streif des benachbarten Paterson die Rechte der Arbeiter entschieden gewahrt hatte, blieben die Sozialisten auch diesmal ficgreich. Sie wählten zwei Ratsmitglieder und zwei Friedensrichter. Auch der Gouverneurskandidat Reilly erhielt von allen dort die höchfte Stimmenzahl.
Nach dem Berichte des Parteibureaus hat die Mitgliederzahl der Partei von Juni bis Oktober sich um rund 18 000 erhöht und nun die 100 000 überschritten. Es soll eine weitere planmäßige Werbearbeit betrieben werden, durch die man bis zur Kongreßwahl von 1914 die Mitgliederzahl auf 150 000 zu bringen hofft. Auch große Geld zu wendungen sind der Partei in letter Zeit zu teil geworden. Ein in Alaska gestorbener Genosse hat sein ganzes Vermögen, etwa 50 000 Dollar, der Partei zur Verbreitung von Literatur hinterlassen. Da er seinen in New Orleans wohnenden Geschwistern nur je 1,50 Dollar vermacht hat, wollen sie das Testament anfechten. Ein anderer Genosse, der nicht genannt fein will, hat dem Wochenblatt Appeal to Reason" zur Einleitung einer großen Verbreitungskampagne ebenfalls 50 000 Dollar überwiesen.
Polizeiliches, Gerichtliches usw.
Das ,, liberale" Bereinsgefek in der Praxis. Dieser Tage wurde der Arbeiterturnverein einer Gemeinde bei Nordhausen als politischer Verein erklärt, trozdem die geladenen Gendarmen, ebenso der als Zeuge vernommene Drtsschulze aus. fagten, von einer politischen Betätigung noch nie etwas bemerkt zu haben. Begründend für das Urteil wurde angeführt, daß sich die Mit glieder als Turngen offen anreben, nicht Gut Heil!", sondern Frei Heil!" rufen und nie Vereine besuchen, die der Deutschen Zurnerschaft angehören.- Auch eine Argumentation!
Schwarze und rote Brekfünder vor Gericht.
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„ Herr. war vom 1. Januar bis 18. Oftober 1913 bei uns als Bader tätig. Während der Tätigkeit des Direktors Start bei uns, war er ein außerordentlich zuverlässiger, fleißiger, williger und durchaus ehrlicher Mann, der seine Pflichten jeder zeit aufs eifrigste erfüllte. Nachher hat er sich verschiedentlich ungebührlich betragen und mußte deswegen schließlich seine Entlaffung erfolgen."
anta
Der Schlußpaffus diefes Zeugnisses widerspricht der durch das vorher gefällte Urteil des Gewerbegerichts anerkannten Wahrheit. Durch zubilligung des Gehalts für eine weitere Woche iſt ertannt, daß ein angeblich ungebührliches Betragen, das als Ent laffungsgrund geltend gemacht wurde, nicht vorliegt. Wenn ein grob ungebührliches Betragen nicht festgestellt werden konnte, so durfte das Gericht auch nicht zulassen, daß in dem Zeugnis auf ein ungebührliches Betragen hingewiesen wird. Es liegt hier ein Fehlspruch vor, durch welchen der Inhaber des Zeugnisses schwer in seinem Fortkommen geschädigt wird. Das Zeugnis durfte den Bassus über angeblich ungebührliches Betragen überhaupt nicht enthalten. Denn es ist vom Gericht für widerlegt erachtet, daß die Beklagte den Kläger deshalb entlassen mußte; es hat vielmehr mit Recht angenommen, daß sie ihn deshalb nicht entlassen durfte. Daß ein Gewerbegericht ein solches Urteil fällte, ist um jo bedauerlicher, als es zum mindesten recht zweifelhaft ist, ob gegen das Fehlurteil eine Berufung zulässig iſt.
Die Tochter gegen den Vater.
Die Tochter des Gargfabrikanten Bredlow Nagte gestern vor dem Innungsschiedsgericht gegen ihren Vater auf vorläufig 2100 Mart. Die Klägerin gibt an, feit Oftober 1906 in Geschäft ihres Baters tätig zu fein; zunächst als Lehrmädchen gegen freie Koſt und Logis. Jm legten Lehrjahre follte sie monatlich 20 M. erhalten. Später hatte sie das Geschäft zu leiten und erhielt außer freier Station zunächst 50 M., später 75 M. zugesichert, aber niemals ausgezahlt. Dementsprechend belief sich die Schuldsumme jetzt auf 4830 M. Eingetlagt wurde jedoch nur obiger Teilbetrag. Verjährung wurde nicht eingewendet, vielmehr der Klageanspruch voll anerkannt. Seinem Anerkenntnis gemäß wurde der Beklagte verurteilt. Die Sosten zahlte die Tochter.
Der Fall ist ein etwas merkwürdiger, recht selten vorkommender, daß ein Kind gegen seinen Vater aus einem angeblichen Arbeitsvertrag flagi. In der Regel wird das Vorhandensein eines solchen nicht als vorliegend zu erachten sein, weil das Kind die Dienste in der Regel als unentgeltliche auf Grund des Gewaltverhältnisses zwischen Vater und Kind zu leisten hat. Ob es im vorliegenden Fall anders lag, läßt sich nicht ersehen, da das Rechtsverhältnis infolge des Das auf Grund dieses AnAnerkenntniffes unaufgeklärt blieb. erkenntnisses ergangene Urteil steht der Geltendmachung von Forde rungen nicht entgegen, die etwa von Gläubigern erhoben werden und sich durch das Anerkenntnis benachteiligt fühlen.
Das Elendsbild, das hier der Oeffentlichkeit unterbreitet wird, Zwei interessante Beleidigungsprozesse, die miteinander in Zuist typisch für die soziale Tätigkeit der Zentrümler. Wohl waren vor fünf Jahren die Christlichen in den Vogesenorten, aber ihre fammenhang stehen, wurden am Sonnabend vor dem NürnFahrten per Auto mit den Fabrikanten und ihre sonstige Freund- berger Schöffengericht verhandelt. Im ersten Fall handelte es schaft mit den Unternehmern haben sie um jeden Kredit bei den sich um die„ Nürnberger Volkszeitung", eines der ruppigsten Arbeitern gebracht. Weder der Abgeordnete des Kreises, noch die Zentrumsblätter. Auffallend häufig werden Angriffe gegen den Geistlichkeit haben bisher einen Finger für die Arbeiter gerührt. Landtagsabgeordneten und Rechtsanwalt Genoffen Dr. Süßheim pier hätten die schwarzen Herrschaften zeigen können, wie es um geschleudert, der vor Gericht viel in Streifprozessen in Anspruch geihe sozialpolitisches Herz bestellt ist. Nichts ist, aber geschehen, um nommen wird und dabei im Interesse seiner Mandanten sich manchdas traurige Los der Arbeiter zu bessern. Nur den freien Ge- mal veranlaßt sieht, die als Anzeiger und Zeugen auftretenden werkschaften hat man die Säle abgetrieben und die Sozialdemokratie Schußleute etwas herzunehmen und richtig zu charakterisieren. Im wurde verleumdet. Jest zieht das aber nicht mehr. Die freien Februar brachte das Blait an zwei aufeinander folgenden Tagen Gewerkschaften haben mit den Arbeitern Fühlung bekommen. Artikel mit den ehrenrührigsten Angriffen gegen Dr. Süßheim, dem Darum fahren jeht auch so viele Autos mit feritalen Rednern und u. a. vorgeworfen war, daß er mit seinem Auftreten als Verteidiger Beilegung des Aerztestreits in Württemberg. Arbeiterfreunden" in der Gegend herum. auf die niedrigsten Instinkte seiner Parteigänger im Zuhörerraum ipekuliere, um ihnen ein hämisches Lächeln abzuringen usw. Er Zwischen dem Verband der württembergischen Krankenkassen betreibe die Herabivürdigung der Schußleute sportsmäßig und aus ist, wie uns telegraphisch gemeldet wird, gestern unter Mitwirkung berwerflichen Motiven. Süßheim sah sich nun gezwungen, den ber- des Oberversicherungsamts ein Vertrag auf fünf Jahre zustande antwortlichen Redakteur des schwarzen Blattes, rozmann, gekommen. Damit ist in Württemberg der Friede zwischen den einen hriftlichen Arbeiterführer, wegen Beleidigung zu verflagen. gekommen. Damit ist in Württemberg der Friede zwischen den Die Klage follte schon im Mai verhandelt werden, aber im Laufe Organisationen der Aerzte und den Krankenkassen gesichert. der Verhandlung erklärte Troßmann plöblich zur allgemeinen Verwunderung, daß er die Verantwortung für die Artikel ablehne, er habe diese vor dem Drud nicht gesehen. Als Verfasser nannte cr feinen Mitredakteur Jädel, einen früheren Rechtspraktikanten. Süßheim dehnte nun die Klage auch auf Jädel aus, die Verhandlung wurde damals vertagt. Jm Termin spielten die beiden Be flagten eine sehr flägliche Rolle. Alles Drehen und Winden half ihnen nichts, Troßmann wurde zu 300 M., Jadel zu 450 M. Geldstrafe verurteilt.
Auch eine Nötigung"!
Wie wir in unferer Rummer vom 27. November berichtet haben, hatte die Staatsanwaltschaft zu Frankenthal gegen den Beamten des Deutschen Bauarbeiterberbandes, den Genoffen Eberle in Mann heim, ein Verfahren wegen Rötigung eingeleitet. Derselbe hatte in einer Beschwerde über die böllig ungenügende Durchführung des Bauarbeiterschutes an das Bezirksamt gedroht, er werde, wenu feine Abhilfe erfolge, beren jeber Eingabe, die er in diefer Angelegenheit an das Bezirksamt mache, dem tgl. bayer. Ministerium eine Abschrift zugeben laffen. Daß daraufhin ein Verfahren wegen Nötigung eröffnet und ein fremdes Gericht sogar mit der Vernehmung des Inkulpaten betraut tourde, flingt fo unglaublich, daß man die ganze umständliche Aktion, die hier eingeleitet wurde, nicht für möglich halten sollte. Jezt, nachdem unsere Barteigenoffen Im Anschluß daran mußte sich Genosse Schneider von der Lärm geschlagen, ist der Frankenthaler Staatsanwaltschaft endlich ein Seifenfieder aufgegangen und sie hat ohne dabei auch nur einen einzigen Grund anzugeben das Verfahren gegen den Berdächtigen, der eine tgl. bayerische Behörde zu etwas Gutem zu nötigen anzudrohen sich nicht gescheut hatte, das hochnotpein Tie Berfahren eingestellt.
Denn er hatte keine Herberge! ( Kein Weihnachtsmärchen.)
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Der Arbeiter Karl Breiß ist 77 Jahre alt und ohne feiten Wohnfih". Troß diesem hohen Alter ist Preiß unbestraft, bis auf 3 M., die er wegen Betrug" erhalten hat. Der Mann hatte ein. mal bei einem Bezirkskommando als„ Beteran", der 64, 66 und 70 mitgemacht", Unterstützung beansprucht. Bei der Nachforschung stellte sich dann heraus, daß Preiß gar nicht Soldat gewesen war. rantischen Tagespost" wegen Beleidigung des Herrn An einem Tage im September legte sich der obdachlose Greis in Troßmann verteidigen. Als bei der Verhandlung der Klage Süßheim- einem Feld bei Dortmund müde und naß abends in einen StrohDer Besizer des Grundstüds ritt Troßmann im Mai der leztere den Verfasser der Artikel genannt haufen, um dort zu schlafen, hatte, geißelte die Fränkische Tagespost" dieses Vorgehen sehr scharf noch spät mit zwei Snechten ins Felb und auch an den Strohhaufen. vom Standpunkt der journalistischen Berufsehre aus in zwei Artikeln. Die Pferde traten dem alten Manne auf die Beine. Der Greis Es stellte sich aber dann heraus, daß Jädel mit seiner Einwilligung bat auf die barsche Aufforderung, sich fortzufcheren, ihn doch liegen Wie dringend notwendig aber ein energifdjes Eingreifen zum als Verfasser genannt worden war. Sein Anwalt hatte in der Berau laffen, er tue ja nichts. Geld habe er nicht und er wiffe nicht, Sauße der Bauarbeiter im Frankenthaler Bezirt ist, zeigt die un- handlung den Vorsigenden, der selbst kurz vorher seine höchste mohin. Der Landwirt gab dem Alten 20 Pf. mit dem Bemerken, geheuer große Zahl von Unfällen, bie bort im legten Jahre Ueberraschung über die Namensnennung ausgebrüdt hatte, eine nach einer Herberge zu gehen. Dazu waren aber 30 f. notvergelommen find. Æfirde die Frankenthaler Staatsanwaltschaft ihr dahingehende Geflärung Jädels überreicht, die aber weder verlesen wendig. Als der Bauer und feine Arbeiter wieder fortgeritten
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