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Gegen Handtaschenräuber. Zur Bekämpfung der Handtascheiiräuberei hat die totmialpnlizei besondere Maßnahmen getroffen. Sie hat in bestimmten Lokalen, auf de» Arbeitsnachweisen und an anderen Stellen, an denen sich viel Publikum sammeln pflegt, folgende Bekanntmachung anbringen lassen: ,100 Mark Belohnung. Wiederholt sind auf offener Straße,. im Tiergärten sowie in anderen Hainen und auf freien Plätzen Damen   die Handtaschen entrissen worden. Für Nachweis der un- bekannten Täter wird für jeden Fall eine Belohnung von 100 Mark gezahlt. Personen, welche für Festnahme von Haudtaschenräubern aus frischer Tat L-arge tragen, erhalten gleichfalls eine angemessene Belohnung. Die Namen der Anzeigenden werden auf Wunsch nicht bekanntgegeben. Mitteilungen einschlägiger Art werden aus dem Polizeipräsidium im Zimmer 106 sowie auf jedem Polizeirevier cnt gegengenommen. Die Ärimiualpolizei." Gefährlicher Dachstuhlbrand. Ein gefährlicher Dachswhlbrand, dessen Ablöschung mit großen Schwierigkeiten verknüpft war, beschäftigte gestern Montag früh zwei Löschzüge der Berliner Feuerwehr mehrere Stunden lang in der BurgSdorf st raße 4. Das Feuer war kurz nach 6 Uhr morgens bemerkt worden und hatte schon sehr an Ausdehnung gewonnen, als die Feuerwehr eintraf. Der Löschangriff erfolgte mit zwei Schlauch- leitungen, doch hatten die Rohrführer einen überaus schweren Stand. Durch den herrschenden starken Wind wurde der Qualm den Leuten direkt inS Gesicht gedrückt, sodaß die Sappeure mehrfach abgelöst werden mußten. Da die Rauchentwickelung immer stärker wurde, so ließ der leitende Brandoffizier schließlich zwei N a n ch s ch u tz a p p a r a t e in Be Nutzung nehmen. Trotzdem dauerte es lange Zeit, ehe das Vor- dringen der Löschmannschaften von Erfolg gekrönt war. Der Dach stuhl de? Borderhause» ist größtenteils vernichtet worden. Die voll- ständige Ablöschung mit den Aufräumungsarbeiten zog sich bis gegen Mittag hin. Die Ursache ist nicht ermittelt. In der He n n i g s- dorfer Straße stand vorher eine Laube in Flammen. Auch hier mußte kräftig Wasser gegeben werden, um die Gefahr zu be seitigen. In der Graun str. 36 mutzte in einer Wohnung ein Feuer abgelöscht werden, das Betten erfaßt hatte. Wie die Unter suchung ergab, liegt hier B randsti st ung vor, denn es zeigte sich, daS die Betten mit Petroleum begosien worden waren. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittelungen in die Wege ge leitet._ Straß euüierschwemmung infolge Wafferrohrbruchs. In der Nacht zum Montag barst an dem Platze, der durch Kreuzung der Bad-, Kolonie-, Schweden  -, Exerzier- und Uferstraße gebildet wird, ein Druckrohr der Kanalisationswerke, das einen Durchmesser von etwa 1 Meter hat. Au» einer großen Oeffnung ergossen sich ungeheure Mengen schmutziger Abwässer auf die Straße und machten sie voll ständig unpassierbar. Man alarmierte die Feuerwehr und bennch richtigte die nächste Pumpstation, die für Abiperrung des ZuflusieS sorgte. DaS Wasser verlief sich zwar bald, doch war da» Pflaster vor dem Grundstück Badstr  . 40/41 derart unterspült, daß der Berkehr gesperrt werden und seinen Weg um den auf dem Platz befindlichen Jnselperron nehmen mußte. Die Straßenbahnwagen wurden durch die Reinickendorfer   und Exerzierstraße abgelenkt. Ein Keller auf dem Grundstück Badstr. 41a  , das der»Großen Berliner" gehört, war voll ständig unter Wasser gesetzt und mußte von der Wehr ausgepumpt werden. DaS städtische Tiefbauaml erhielt bereits entsprechende Mit- teilungen und wird die nötigen Reparaturen unverzüglich vornehmen lassen._ Vorort- Nachricbtem Auf dem Lügenpfadc. . Zur bevorstehenden Krankenkassenwahl machen, dienationalen" und sonstigen Kreise, denen der berechtigte Einfluß der hersicherten Arbeitnehmer auf die Verwaltung der für sie bestehenden sozialen Institutionen ein Greuel ist, mobil und bedienen sich dabei, wie immer, der nobelsten Mittel unter Aufwand eines besonderen Maßes von Wahrheitsliebe. In einem Sprechsaal-Artilel des»Lichterfelder Lokal-Aozeiger" wird eine alte, ebenso oft wiederholte wie ebenso oft widerlegte erlogene Behauptung von derAusbeutung" der Krankenkasien durch die Sozialdemokratie erneuert und da mit begründet, weil die amtlichen Bekanntmachungen der Lichterfelder   Kasse auch imVorwärts" erscheinen! Daß außer dem hiesigenLokal-Anzeiger" auch noch derVor- wärts" die amtlichen Bekanntmachungen der Kaffe zur Beröffent« lichung erhält, das gilt bei diesen Leuten als eineAusbeutung" im Interesse der sozialdemokratischen Partei! Es klingt beinahe wie ein bißchen Neid über die Jnserateneinnahme. die statt einem patrioti scheu, nicht ausbeutenden Zeitungsunternehmer dem vaterlandslosen .Vorwärts" zugeflossen ist. Mit Recht hat der Geschäftsführer der Krankenkasse, Herr Robatzck, diese im»Sprechsaal" des.parteilosen"»Lokal-Anzeiger" erschienenen Lügen über sozialdemokratische Ausbeutung der Kasie niedriger gehängt und nachgewiesen, daß bei Wahl der PublikationS  - organe.Lokal-Anzeiger" und»Vorwärts" im Borstande völlige Einstimmigkeit herrschte. Es wurde als ganz selbst. verständlich angesehen, daß für die Arbeitnehmer, die der Kasie angehören, jenes Blatt für Bekanntmachungen gewählt werden müsse, das von diesen Kreisen gelesen werde und das sei der Vorwärts". In einem anderen Sprechsaal-Artikel, der offenbar bestellte Arbeil ist, wird die Wahl deS»Vorwärts" als Publikationsorgan noch- malS   als eine Begünstigung der Sozialdemokratie deklariert, was um so schmerzlicher empfunden wird, als dies Blatt»da? bösartigste Hetzblatt ist, den Klassenkampf schürt und die Autorität des Staates umergräbt". Dann wird ausgeführt, daß dem»Vorwärts' allein aus der einmaligen Bekanntmachung der jetzigen Ausschußwahlen rund 260 M. JnsertionSgebührcn zugeflossen sind. Das ist natürlich genau so erlogen, wie die übrigen Behauptungen auch. Die Jnsertionslosten für diese erwähnte Bekanntmachung benagen nicht 260 M.» sondern nur 130 M. 50 Pf. Der Einsender der Sprechsaalnotiz hat wahr- scheinlich die hohen Jnsertionspreise der bürgerlichen Blätter im Auge, die allerdings keine Rücksicht auf den sozialenZweck der Krankenkassen nehmen und sie nach Möglichkeit.ausbeuten". Die Klagen der Krankenkaffenverwaltungen in dieser Beziehung smd ebenso bekannt wie die Anerkennung der Tatsache, daß die Be- kanntmachungen im»Vorwärts" von allen größeren Zeitungen am billigsten find. Vielleicht ninmtt der Borstand der Llchterielder Kraukerckasie Gelegenheit nachzuprüfen, ob etwa der»Lichterselder Lokal-Anzeiger" einen ebenso hohen Rabatt auf die amtlichen An- zeigen gewährt wie der.Vorwärts". Die Wahlen am 16. Dezember geben den versicherten Arbeitern Gelegenheit, auf diese imLokal-Anzeiger" enthaltenen Verdächti­gungen ihrer Vertrauensleute die angemessene Antwort zu geben. Weisteofee. Der Weisjenseer Bankkrach vor der Gemeindevertretung. Bis in späte Nachtstunde hatte sich die letzte Gemeindevertretersitzung wieder mit der Weißenscer Bank zu befassen. Anlaß hierzu gab die letzte G-neralversammlung der Bank, in welcher einzelne Redner die Äe- memdeverwaltung für die augenblicklich mißliche Lage der Bank verantwortlich machten, weil nach ihrer Meinung die Sa- merunaSbeschlüsse vom Gemeindevorstand diktiert gewe,en seien. Ein« überaus fragwürdige Rolle spielte hierbei der frühere Bor- sitzende des AufstchtSratS, Herr Rechtsanwalt und Notar Appelrath, Er hatte nach der Generalversammlung in derWeißenseer Zeitung" in einer Erklärung behauptet, daß der Vorschlag, die Anteile auf 2500 M. und die Haftsumme auf 3000 M. zu erhöhen, vom Gemeinde­vorstand stamme, ein Schriftstück hierüber will er in seinem Besitz haben. Der Bürgermeister wies dies als eine dreiste Behauptung zurück und rollte den ganzen Werdegang der Angelegenheit nochmals auf. Aus den vorliegenden Zeitungsberichten war zu ersehen, daß in der fraglichen Generalversammlung vom 11. Juli d. I. tatsächlich der ÄufsichtSrat den Versammelten den Antrag vorgelegt hatte, die Anteil- und Haftsumme in obiger Höhe zu genehmigen. Es hätte dem Rechtsanwalt auch bekannt sein müssen, daß in der Finanzkommission immer davon gesprochen worden sei: die Gemeinde werde weiter helfen, wenn die Aufsichtsbehörde ihre Genehmigung erteilt. Auch wies der Bürgermeister zurück, daß der Gemeindevorstand eine Sanierung zugesagt hätte: es sei im Gegenteil verlangt worden, daß die Genossenschafter eine Sanierung selbst durchzuführen haben. Betont wurde, daß der frühere Vorsitzende des AufsichtSratS mit seiner Erklärung nur Verwirrung unter den Ge- nossenschaslern und Sparern angerichtet habe. Eine Anzabl Redner rechneten dann gehörig mit den früheren AufsichtsrotSmitgliedern ab, die von Anfang an den Stand der Bank noch als günstig hielten, während sich jetzt herausstellt, daß eS schon seit Jahren in der Bank krisele. Um nicht noch weitere» Unheil zu stiften, solle man getrost den Konkurs ansagen. Belogen und betrogen sei die Gemeindevertretung worden, als sie am 23. Mai d. I. in der Voraussicht, daß nur eine augenblickliche Geldia lamität vorliege, 800 000 M. opferte, um dem Ansturm der Geldempfänger stand- zuhalten. Die jetzigen Mitglieder des AufsichtSratS gaben die Er klärung ab. daß sie niemals geahnt hätten, welcher Wirrwarr auf der Bank geherrscht' habe. Während von einer Seile davon ge- sprachen wurde, daß die Gemeinde doch»noralisch verpflichtet sei, noch weiter zu helfen, um nicht die eigenen Gelder zu gefährden, wurde von anderer Seite betont, keinen«echser mehr zu opfern. Die Mitglieder des alten Aufsichtsrates, soweit sie der Vertretung angehören, hörten sich die Ausführungen ruhig an, erst auf direkte Anzapfungen erklärte der eine, daß er sein Verhalten verantworten könne, ein anderer, daß man dem Bankvorstand zu viel Vertrauen entgegengebracht habe. Die Frage wurde in der geheimen Sitzung nochmals ausgerollt, als ein Schreiben von der Bankdirektion ver- lesen wurde: in diesem wird betont, daß, wenn die Ge» meinde nicht nochmals ausreichend mit Geldmitteln aus- helfe, der Konkurs angesagt werden müsse. Einzelne Herren wurden jetzt schott etwas deutlicher und man erfuhr, wie so nebenbei mal einTausender" verdient wurde. In der Haupt fache drehte sich die Debatte um weitere Unterstützung der Bank: die ganze Materie wurde zum Schluß der Finanzkommission übertragen. Inzwischen hat die Bankdireklion mit dem Bürgermeister über weitere Sanierungsproickte konferiert; sie. chat die Ermächtigung erhalten, öffentlich zu erklären, daß in den nächsten Tagen die Vorschläge ge- prüft werden sollen. Die Direktion veröffentlicht weiter: Im Interesse der ruhigen Forlentwickelung ihrer Erfolg versprechenden Arbeiten bittet die Verwaltung die Gläubiger, insbesondere die Sparer, auch in deren eigenein Interesse dringend, einstweilen alle Zwangsmaßregeln zu unterlassem Die Interessenten werden, soweir tunlich, ist, über den Fortgang der Verhandlungen auf dem Laufenden erhalten.! Die Sparer und besonders die Sparvereine, welche ihre Spargelder zum Weihnachtsfest glaubten abheben zu können, sind sehr verzweifelt, auch sie wollen in einer Versammlung zu dem Verhalten der früheren Bankverwallung Stellung nehmen. Wilmersdorf  . Eii»e Proteftversmuwluug deS Deutschen Bauarbeiterverbandes, Zahlstelle Wilmersdorf  , nahm am Sonntag im Vittariagarten zu dep Maßnahmen der Regierung, insbesondere der Haltung der Wil  - merSdorfer Stadtverwaltung gegenüber der Arbeitslosigkeit Stellung. Genosse Rudolf Breitscheid   halle hierzu das einleitende Referat über­nommen. Ausgehend von der Arbeitslosenzählung der Berliner   Gewerk- chaflskommission, verurteilte er scharf die Haltung der Regierung, die aller Wahrscheinlichkeit nach, dem Schrei der Scharfmacher Nach einem ArbeitSwllligenschutzgesetz Reckmung trage, aber nichts für die Arbeitslosen tun werde. Besonders beschäftigte der Referent sich mit der Antwort des Magistrats auf die Petition der Bauarbeiter. Mit nichtssagenden leeren Redensarten wolle der Magistrat die Arbeits- lofigkeit einschränken. Bon großer volkswirtschaftlicher Unkenntnis zeugten auch die Ausführungen deS Stadlverordneten Helmke, wo- nach in Wilmersdorf   nicht viele Arbeitslose seien. Diese Herren könnten sich derartige Worte nur erlauben, weil jetzt nicht ein einziger sozialdemokratischer Stadtverordneter im Wilmers- dorfer Stadtparlament säße. Daß ihnen dieser Zustand außer- ordentlich wohl �gefiele, zeige die Hinausschiebung der Neuwahlen bis zum nSwsten Jahre. Scharf müsse verurteilt werden, daß die nach dem Beschluß der Armenkommiision städtischen Betrieben Zugewiesenen und der Arbeitsscheu Verdächtigen nicht denselben Lohn erhalten sollen wie die übrigen in diesen Betrieben beschäftigten Arbeiter und daß dieser Lohn obendrein noch al» Slrmenumerstützung gelten solle. Trotzdem die organisierte Arbeiterschaft jene wirklich arbeitsscheuen Elemente nicht mit auf ihr Scdiff nehme, könne dieser Beschluß doch manche bösen Folgen haben. Seine Worte von der absichtlichen Um- gehung der Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauten und Lieferungen im Geschäftsbereich der Gemeinde Wilmersdorf   waren scharf und bitter für die. die sie angingen. Die Arbeiter kämen nicht als Bittende, sondern als Fordernde. Die Pflicht dieser Gesellschaft sei es. das Elend zu beseitigen, an dem die Arbeiter vollkommen unschuldig sind. Die ungeheure Saumseligkeit der WibnerSdorfrr Stadlverwaltung zeige aber, daß die Arbeiter nicht eher etwas erwarten können, bis sie die genügende Macht dazu haben, ihre Forderungen durchzusetzen. Pflicht eines jeden Arbeiters müsse es daber sein, unaufhörlich an dem Ausbau der gewerkschaftlichen und politischen Organisation zu arbeiten. Stürmischer Beifall der bis dahin andächtig lauschenden Versammlung lohnte seine Ausführungen. In der Diskussion tvurde dann noch manche berechtigte Klage laut. Besonders kennzeichnete Genoffe Hinrichsen von den Zimmerern die Ohnmacht der Stadtverwaltung dem Unternehmer Hanuschke gegenüber, der die ihm übertragenen Zimmerarbeiten in Branden  « bürg herstellen läßt und dort durch einen um 17 Pf. niedriger stehenden Stundenlohn pro Mann und Woche einen Profit von 7.46 M. mehr einsteckt. Gerade der Herr Hanuschke. als Wilmers- dorfer Bürger und Stadtverordneter, hälte in erster Linie die mo- ralische Pflicht gehabt, die vertraglichen Bestimmungen einzuhalten. Es scheine aber, als ob auch miler den Stadtverordneten von Wilmersdorf   eine gewisse Kollegialität herrsche. Nachdem der Vor- fitzende. Kollege Liebe, noch an die so oit bewiesene Rampfsähigkeit der Bauarbeiter appelliert, nahm die Versammlung folgende Resolution einstimmig an: .»Die am Sonntag, den 30. November, imViftoriagarten" ber» sammelten Arbeiter des Baugewerbes nehmen mit Entrüstung Kennmis von der ungeheuren Saumieligkeit der Wilmersdorfer   Stadtverwal- tung gegenüber der Arbeitslosigkeit. Sie, sehen ferner, daß die Vertragsbedingungen für die Aus- sührung von Bauten nur für die betreffenden Firmen, nicht aber auch ür die Arbeiter innegehalten werden. Tie Versammelten protestieren auf daö swäriste dagegen, daß trotz des Hinweises auf die Umgehung dieser Bestimmungen nicht ernsthafte Schritte unternommen wurden, diese durchzusetze». Damit die Arbeiter nicht Gefahr laufen, etwa wegen Verdachts der Arbeitsscheu städtischen Betrieben zugewiesen zu werden und da- durch ihre politiscken Rechte zu. verlieren, fordern sie mit Nachdruck, daß unverzüglich NolstandSarbeiten in Angriff genommen werden, außerdem verlangen die Versammelten die Einführung einer kommu- nalen Arbeitslosenversicherung." Der schriftlich eingeladene Magistrat hatte es nicht für nötig gehalten, in dieser Versammlung zu erscheinen. Lichtenberg  . Zu den am Sonnabend, den 6., und Sonntag, den 7. Dezember, im Schwarzen Adler stattfindenden Kinder-Bübnenspielen sind Billett» zum Preise von 10 Pf. in folgenden Verkaufsstellen zu haben: Zigarrengesebäft John, Gärtnerstr. 33; Restaurant Schulz, Kron- prinzenstr. 47: Restaurant Blume, Alt-Boxhagen 66; Restaurant Krüger. Türrschmidtstr. 40; Zigarrengeschäft Gergs, Wilhelm­straße 64; Restaurant Werner, Wilhelmftr. 86; Restaurant Mielke, Möllendorffstr. 86.,,, Johannisthal  . lieber die Arbeitslosenfiirsorge referierte in der letzten Mitglieder- versainmlung des Wahlvereins Stadtverordneter Genosse Richter aus Eharlottenburg. An der dem Referat anschließenden Diskussion beteiligten sich die Genossen Gonschur, Sckulz. Palm, Dübring und Lehner. Gemeindebertreter Dühring gab den Versammelten die An- sichten der bürgerlichen Gemeindevertreter bekannt. Alsdann er- stattete Genosse Lehner den Bericht von der Berbandsgeneral-, Versammlung. Am 7. Dezember soll eine Besichtigung des Krematoriums in Baumschulenweg vorgenommen werden. Bei der letzten»Borwärts'-Agilatton sind 23 neue Abonnenten gewonnen worden. Mariendorf  . Aus der Gemciudevertretersitzung. Wie ber Gemeindevorsteher mitteilte, sind die Bemühimgen, die Linie 37 als dauernde Ver- bindung zu erhalten, gescheitert, dieselbe ist nur f!tr die Sonntage zugestanden. Dagegen will die Stratzeirbabngesellschoft die Linie S6s bis Französischestraße, als eine regelmäßige Veäbindwig an den Wochentagen zulassen, jedoch mit der Beschränkung, daß von beiden Endpunkten kurz vor 10 Ubr abends die letzten Wagen abfahren. Genosse Weber fand das Entgegenkornmen derGroßen Berliner" als unbedeutend, er erwähnte dabei ein Gerücht, wonach von der Linie 70 die Anbängewagen eingezogen werden sollten. Redner empfahl mit der Omnrbusgefellschaft in Verhandlung zn treten und außerdem die Benutzung der Eisenbahn. Auf derselben fahre man schneller, billiger un'd im Winter wärmer. Auch die bürgerlichen Redner sprachen sich abfällig über das geringe Entgegenkommen der Gesellschaft auS. AIS Herr Sauer da- bei die Tätigkeit des Haus- und Grundbefitzervereins(speziell dessen Vorsitzenden Herrn Fickcrtj über der grünen Klee   lobte, entgegnete der Gemeindevorsteher fckiarf:»Die Wege, die andere gehen, wäre er schon wochenlang vorher gegangen. Auch setze er seine Be- mühungeir fort; wenn nichts erreicht werde, so läge eS nur daran. daß die Gemeinde als Bittende komme und ihren Forderungen keinen Nachdruck geben können." Bei Punkt Genehmigung des Vorentwurfes für die Er- richtunq der vierten Gemeindeschule und Beschlußfassung über die Aufstellung des Kostenanschlages, ernpfahl Dr. Prüß die An« »ahme des Beschüsses der Kommission. Danach sollen 23 Klassen mit den Nebenräumen. Wohnung für den Schul« diener, den Heizer, Aula und Turnhall« eingerichtet werden. Eine Dienstwohnung für den Leiter der Schule ist nicht vorgesehen. Zu den Nebenräumen gehören Arztzimmer, zahnärztliche Klinik. Mufikzimmer, Wirtschastsküche und BorratSraum. Von den Klaffen sollen fünf an die Schule II(Königstraße) angegliedert werden, so daß der Ort alsdann zwei achtklassige Dovpetschulen mit je zwei Ersatzklasien bat. Genoffe Weber sprach die Erwartung aus, daß auch für die Zahnklinik die Mittel bewilligt werden; er erinnerte an den bedauerlichen. Beschluß der Vertretung im Frühjahr, wo die dafür in den Etat eingestellten Mittel gestrichen wurden. Dem Pro- jekt sowie auch dem vom Genossen Reichardr geäußerten Wlmsch, in Anbetracht der geplanten Neuerungen diese Schule als Mädchenschule zu benutzen, wurde zugestimmt. Zur Versicherung der Dienstboten gegen Krankheiten bemerkte der Gemeindevorsteher, daß die Not- wendigkeil zur Errichtung einer Landkrankenkaffe für unseren Ort nicht bestehe, da nur zirka 800 Dienstboten in Frage kämen. ES wäre aber den Herrschaften die ordnungsgemäße Anmeldung inner- halb drei Tagen bei der zuständigen Allgemeinen Ortskrankenkasse Berlin-Mariendorf trotz eines gestellten BefteiungsanttageS be, der Kasse dringend zu empfehlen. Beiträge zu irgendeinem Rück- Versicherungsverein zur Privathilfe für eventuell befreite Herrschaften dürfen auS Gemeindemitteln nicht genommen werden. Doppel- Meldeformulare sowie Merkblätter über die Dienstbatenversicherung würden an noch bekanntzumachenden Stellen gratis ausgegeben. Die voraussichtlichen Beiträge der Klassen, m die die meisten Dienst- boten fallen, betragen wöchentlich: 48 Pf.(Klaffe II) und 63 Pf. (Klasse m, also jährlich 24,96 W. und 82,76 M. Sie bleiben mit- hin noch unter den Beträgen des Abonnementsvereins. Diese ge- ringen Sätze wurden in der Debatte von Herrn Sioack noch be­mängelt. ES tollten höchstens 30 M. jährlich genommen werden. denn die Dienstboten winden überhaupt nicht krank. Ueberhaupt stöhnte man über die Lasten, die auf der Herrschaft ruhen. Den Vogel schoß natürlich wieder Herr«sauer ab: Er erblicke eine un- geheure Belästigung(1) der Dlenstherrschaiten darin, daß die Dienst- boten der Versicherung unterworfen werden. Genosse Reickardt nahm zunächst die Dienstboten in Schutz. Bei der häufig schlechten Beschaffenheit der Schlafstätten und des Mangels einer guten Pflege sei oftmals Krankenhauspflege notwendig. Redner forderte für den kommenden Etat Einstellung der Mittel für die Beschaffung eine» Krankenwagens..Bei der Abstimmung.wurden die eingangs er- wähnten Leitsätze des Gemeindevorstehers angenommen. Bei der Uramavorstellung am Bußtag sind einige Schirme ver« tauscht worden, dieselben können an der Garderobe des Theater» ausgetauscht werden. Wanusee. Ein großer Dachstuhlbrand kaut in der Stacht zum Som, abend in dem Hause des Maurers Gei-hirt. Chausieestraße. zum Ausbruch. DaS Feuer entdeckten von Berlin   kommende Mvbeltuticher. die sofort die Bewohner des Hause» weckten und dann die F«merwehr alarmierten. Als letztere erschien, stand der Dachstuhl bereit» in bellen Flammen. Nur dem Umstände daß das Depot der Wehr gegenüber der Brand  - stelle liegt, ist es zu danken, daß nicht das ganze Gebäude abbrannte. sondern daS Feuer auf den Dachstuhl beschränkt blieb. Mittenwalde  . Für den Slotteuvcrei». Bisher wollte eS nirgend recht ge- lingen, Arbeiter als Mitglieder für die verschiedenartigsten patrio« tischen Vereine zu gewinnen. Für die Mitgliedschaft im Flotten- verein war bisher sicherlich mit am wenigsten Neigung. Tiefem Uebelstand wollen strebsameGeister", die sich bei den Vorgesetzten in empfehlenswerte Erinnerung bringen möchten, abhelfen. So wird uns berichtet, daß in der chemischen Fabrik..Merkur  " bei Mittenwalde   ein Maschinenmeister während der Arbeitszeit an die Arbeiter herantrat urit den Worten:Bringt morgen jeder eineMark mit zum Eintritt in denFlotten- verein". Diese Aufforderung mußte um so mehr befremden, als die Arbeiter im allgemeinen nur einen Stundenlohn von 28 Pf. haben. Die eine Mark ist daher im Etat des Arbeiters nicht ohne Bedeutung. Unter dem Druck der Verhältnisse erklärten jedoch einige Arbeiter ihren Beitritt zum Flottenverein   der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe. Wissen sie doch diese Summ« für andere ihnen naher liegende Zwecke anzulegen. Diese Art der Propaganda hindert unsere Hurrapatrioten jedoch nicht, gerade jetzt wieder ir, verstärktem Maße den Kampf g«gcn den Terrorismus der Sozialdemokratie zu führen.'' Alt-Landsberg  . lieber die Amtsführung des Bürgermeister» Seuw« werden recht sonderbare Anschuldigungen laut. Da der Magistrat von Sit» LandSberg   die Nuisicklsbehörde der OrtSkrankenkosie ist. so lag dem Bürgermeister in Gemewschast mit dem Kämmere�ffenrendanten Masser die Revision der Ortskrankenkasse ob. Anläßlich einer Revision im Frühjahr 1911 stellte sich angeblich em Manko von 500 M. heraus, das nicht aufgeklärt werden konnte. Der Rendant der OrtSkasse. Schmidt, soll Gelegenheit. bekommen haben, den fehlenden Betrag herbeizuschaffen und mußte jo heißt eS an Masser 20 M. dafür zahlest, daß dieser die Bücher tn Ordnung brachte. Die pflichtgemäße Mitteilung au den Magrstrat durch den Bürgermeister soll nicht erfolgt sein.' Im Dezember erfolgt abermals eftt*