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Sonntag: Proteftverfammlungen in Groß- Berlin.

der seine schwere Bedeutung dadurch gewann, daß die Vertreter der bürgerlichen Parteien ihn nicht dämpften, sondern ihn mit machten. Das Unbegreifliche, hier wurde es getan, muß man mit dem Abg. Fehrenbach sagen, nur im anderen Sinne, als er es meinte, Kriegsminister v. Falkenhayn hatte den Mut, die Ehre und die Bedürfnisse der Armee frei und ohne zugeständnisse zu verteidigen und wurde dafür von der Sozialdemokratie und leider auch dem Zentrum unglaub­lich behandelt. Was er über die Armee sagte, war richtig, wenn er auch zehnmal niedergeschrien wurde, und er verdient Dank, daß er es gesagt hat.

Post.

würdiger Abschluß, dann bleibt ihr nichts anderes übrig, als den Reichstag aufzulösen und an die Wählerschaft zu appellieren, wenn nicht Herr v. Bethmann den einfacheren Weg vorziehen sollte, von einem Amie zurüdzutreten, das er so, wie die Dinge liegen, u. E. nicht mehr mit Aussicht auf Erfolg weiterführen kann. Kölnische Zeitung ".

Die Verbaftung des Korrefpondenten.

Zabern, 4. Dezember. Zu der Verhaftung des engli= ichen Berichterstatters wird noch gemeldet: Ms Heute mittag furz vor 1 Uhr der Vertreter des Londoner Blattes Daily Mirror" Mr. A. Wyndham auf der Straße den zufällig vorüber­gehenden Beutnant Schad vom Infanterieregiment 99 photographiert hatte, veranlaßte der eutnant einen Gendarmen, den englischen Beitungskorrespondenten fest zunehmen und seinen Apparat nebst Blatte zu beschlagnahmen, wobei es dem Engländer gelang, den Sist ie rungsatt photographisch zu figie ren. Mr. Wyndham wurde dann zur Polizei mitgenommen, wo daß das um Uhr erscheinende Gericht über die Angelegenheit, ihm auf Anordnung der Kreisdirektion einstweilen mitgeteilt wurde, Beschlagnahme des Apparats usw., befinden würde.

Der Tag bedeutete, um nicht mehr zu sagen, eine jt arte 3u mutung der obersten Reichsbeamten an das Rechtsempfinden des weitaus größten Teils des Volkes und an seine Be­griffe von der Stellung und den Aufgaben des Rechts im Staats­leben. ... Damit kommen wir zur Stellungnahme Des Bleibt als Fazit des ersten Tages eine erfreuliche Bebauern fest, daß die militärische Anschauung über Recht und Reichstanzlers zu den 3aberner Vorgängen und stellen mit Festigkeit des Reichstanzlers wie des Kriegs­minister 3. Sie haben sich den Dank der Nation verdient Gesez bei ihm einen Rückhalt gefunden hat. Es ist gewiß rich Zabern, 4. Dezember. Zu der Sistierung des Korresponden, durch ihren unbeirrten Willen, die Armee unter allen Umständen tig, daß er nicht imstande ist, eine Maßregelung der in Babern an gegen schwere Unbill zu schützen. Der Reichskanzler geschuldigten Militärpersonen durchzusehen; darüber urteilt in ten des Daily Mirror" wird ergänzend gemeldet: Die Kreis­darf und muß heute schon damit rechnen, daß er das letzter Instanz der oberste Kriegsherr. Aber der Reichskanaler hätte direttion hat ausbrüdlich erklärt, daß nach ihrer Auffassung Mißtrauensvotum einer aus Sozialdemokraten, Zentrum, Polen dem Kaiser vorstellen müssen, daß in diesem Falle Leute, die von einer vorläufigen Verhaftung des Amateurphotographen und Elsässern bestehenden Mehrheit erhält, zu der auch einige militärische Prestigepolitik um jeden Preis wollen, schlechte Rat nicht die Rede sein könne, ebensowenig wie von einer Beschlag­Nationalliberale stoßen werden. Er hat seinerzeit in der polnischen geber jeien, daß es sich in erster Linie nicht um die Bevölkerungnahme der Platten, da von einem Photographieberbot in Frage ein ähnliches Mißtrauensvotum bekommen und ist nicht von 3abern oder Vergehen an Rekruten handele, sondern um die daran gestorben. Er wird auch diese Kundgebung überleben. Aber Militärs in die Rechte der Zivilverwaltung. Herr v. Beth­3urudweisung rechtswidriger Uebergriffe des 3abern zurzeit nichts bekannt sei. ein Mißtrauensvotum von dieser Seite in solcher Sache darf er als eine Auszeichnung auffassen und als eine Bestätigung dafür, mann Hollweg stellte sich, entgegen den Hoffnungen, die seine Er­flärungen im Reichstag von Montag erwedt hatten, nicht auf daß er das nationale Interesse bestens wahrgenommen. Der Kriegsminister seinerseits, der einen solchen Auf- den Boden desjenigen Rechtsbewußtseins, das im Augenblick das ruhr entfesselte, kann davon überzeugt sein, daß man ihn auf der ganze deutsche Bolt mit Ausnahme der konservativen Bar­Linfen des Hauses als einen Mann empfindet, mit dem nicht zu dem ersten Beamten des Reichs nicht gern vertreten sah; er er­teien beseelt, sondern er bertrat einen Standpunkt, den man von spaßen ist. Eine solche Erregung macht sich nur geltend aus dem tannte dem Militär eine Autorität zu, die auch dann geschütt Gefühl heraus: hier weht jekt ein anderer Wind, als werden solle, wenn sie sich gegen das Geses richtet. Wir man ihn gewöhnt ist. Wir hoffen, daß unser neuer Kriegsminister tönnen immer noch nicht glauben, daß das Herrn v. Bethmanns sich weder durch die Wutausbrüche der 111, noch durch die Spring letztes Wort ist, und warten einstweilen noch auf eine Storrektur. prozession des Herrn Ledebour aus der Fassung bringen läßt, und daß er nach dem Vorbild des Antäus aus diesem Anprall keine Wie das Echo sein wird, das ein Beharren bei solcher Stellung Konsequenzen, sondern lediglich Araft ziehen möge. Seine nahme des Reichskanzlers im Reiche hervorrufen würde, das hat Stimme ist start, feine Nerven find gut und einen Willen hat Herr v. Bethmann Hollweg bereits im Reichstag gesehen. cr auch. Mit einem Wort: es ist der Mann, den wir brauchen.

Kreuz- Zeitung ".

Quo vadis!

Der englische Journalist freigelassen. Zabern, 4. Dezember. Das Gericht hat von einer Verhaftung des Korrespondenten Abstand genommen und ihm auch die beschlagnahmte Kamera zurüdgegeben, nur zwei Platten mit ben Aufnahmen des Leutnants Schad wurden zurückbehalten.

Die Maßregeln des Zaberner Gemeinderats.

frankten Bürgermeisters, mit dem Beigeordneten Gung, eine Unter­Ein Zeitungskorrespondent hat mit dem Vertreter des er­redung über die Haltung des Gemeinderats gehabt. Herr Gunz erklärte:" Genaues tann ich nicht sagen, aber wir werden wohl

nicht demissionieren, sonst würde ein Regierungskommissar die Führung der Stadtgeschäfte bis zu den nächsten Gemeinderats­wahlen in sechs Wochen übernehmen. Dann wäre der Krach un bermeidlich da, denn der Regierungskommissar müßte schon sehr Die frische und schneidige Art, mit der der Kriegsminister Zabern, 4. Dezember. ( Pribattelegramm des Vors Der Rechten Sympathien erwerben. Er wirfte auch überzeugend, Bürgermeisters an die Bevölkerung angeschlagen wurde, lünden keinen Fall bemissionieren. Aber genügt uns das Resultat der für ſeine Offiziere eintrat, mußte ihm nicht bloß auf den Bänken wärts".) Zu der gleichen Zeit, wo wieder eine Proffamation des feinfühlig die Psychologie unseres Volkes nachempfinden, wenn er richtig handeln wollte. Um des Friedens willen werden wir auf weil, was er vortrug, ihm selber innerste Ueberzeugung und Herzenssache war: Disziplin und Ehrgefühl sind die Grundlagen, nallgelbe Plakate an, daß der Film Quo vadis"(" Wohin gehst die feine Armee entbehren kann, wenn sie gesund bleiben soll. Du?") jetzt in die Stinotheater von 3abern gelangt ist. Aber wer mit Reichstagsverhandlungen nicht, so werden wir uns Stürmische Heiterfeit und fortdauernde Unruhe" verzeichnet der Spannung den jezigen Ereignissen folgt, dem schien die Inschrift auf auf andere Weise helfen. Vor einiger Zeit wurde vom Gemeinde­Barlamentsbericht nach der Rede des Kriegsministers. Danach diesen Plakaten wie eine drohende Frage an die blinden Wachthaber des rat in Zabern ein Beschluß gefaßt, der die Vorliebe der Stadt für das Militär zur Genüge charakterisiert. Wir hatten eine Anleihe glauben wir, daß die parlamentarische Vertretung der militäri- Tages, die auf ihrem verderblichen Wege immer weiter taumeln. schen Interessen bei dem Kriegsminister v. Faltenbahn gut auf- Quo vadis? Wohin geht es und wie und wo ist das Ende. von einer Million Mark beschlossen. Zur Vergrößerung des gehoben ist. Wer gestern mit Menschen und Engelszungen gen besorgtem Tone geht diese Frage in Zabern von und zu Anfauf des Terrains zu einer neuen Artillerietaserne hatten wir Grerzierplates bei Steinburg hatten wir 80 000 m. und zum redet hätte, würde dies Mag von Uebelwollen und militäfeindlicher Mund. Nach allem, was an Gerüchten über Mitteilungen des Gesinnung doch nicht überwunden haben. Wir rechnen es deshalb dem Herrn Reichstanzler zum Ranglers hier umlief, hatten die meisten optimistisch ihre Soff- 45 000 dem Fistus geschenkt. Alfo 125 000 M. wollten wir opfern, Verdienst an, daß er dieser Stimmung keine Konzeffionen gemacht, nung auf die Erklärung der Regierung im Reichstage gefegt. um mehr Militär zu bekommen. Die übrigen 875 000 m. waren sondern die Tatsachen ihre ungeschminfte Sprache hat reden lassen. Diese Hoffnung ist jetzt grausam zerstört und desto größer für den Bau der Kaserne bestimmt. Sie sollten uns vom Militär­Von entscheidender Bedeutung war dann, wie der Reichskanzler zu ist nun auch in den Herzen der über allen Begriff Gut dem Vorgehen des Militärs bei den legten Zusammenstößen Stel- gefinnten die Erbitterung. Als blutigen Sohn empfindet lung nahm. Er gab zu, daß gefeßliche Befugnisse vereinzelt über- man die Rede Bethmann Hollwegs, als bewußt zugefügten schritten seien. Aber er erfannte den Notit and des Militärs an Schimpf die Worte des Kriegsministers. Und die Notstand und erkannte vor allem aber nicht nur sein Recht, sondern auch seine scharfen ausdrücke der Oppositionsredner im Parlament werden Pflicht an, sich gegen direkte Angriffe zu schüßen. Damit ist alles gejagt, was im vorliegenden Fall zur Rechtfertigung der überboten von Leuten, die ganz gewiß nicht mit dem Beruf zum Militärbehörde gesagt werden fann. Revolutionär zur Welt gekommen sind. Wenn es überhaupt noch möglich war, Del ins Feuer zu gießen, Bethmann Hollweg und Fallenhahn haben es gestern meisterhaft besorgt.

,, Deutsche Tageszeitung".

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fistus verzinst werden. Nun aber könnte der Gemeinderat diesen Beschluß zurüäzishen. Das wird wohl auch geschehen. Die Bürger denten sich, wenn man schon mit Sabeln, Bajonetten und Mas hinengewehren vorgeht, sollen wir dann auch noch Kanonen ans schaffen, um die Stadt bombardieren zu lassen?

Wahrer Arbeitswilligenſchutz.

und

Am heutigen Tage wird sich der Reichstag mit der Inter Roch stärker als bei seiner Rede waren die lärmenden Sund- Aber damit nicht genug. Auf Schritt und Tritt reizt pellation der sozialdemokratischen Fraktion über die Arbeits­gebungen und die schreienden Zwischenrufe bei der Rede des Kriegs: bas Militär durch neue, ganz gelinde ausgedrüdt, Lofenfrage beschäftigen. Die Berechtigung der Anfrage minifters. Ein gewaltiger Sturm der teils echten, teils wohl auch Invorsichtigteiten. Die Wirtschaften, in denen der migliebige an die Regierung und die Begründung der sozialdemokratischen ünstlichen Entstung ging durch das Haus, als der Kriegsminister Baberner Anzeiger" ausliegt, wurden von den Offizieren systematisch Forderung einer Reichsarbeitslosenversicherung ergibt sich ohne son lärmenden Tumultuanten und hezerijechn Preßorganen sprach. Range Zeit konnte die Glocke des Präsidenten die Ruhe nicht bontottiert, bis das verpönte Blatt entfernt wurde. Das macht weiteres aus der Tatsache, daß heute eine Arbeitslosigkeit in wieder herstellen. Das Geschrei und Gejohle war bisweilen so start, eben so böses Blut, wie die Schroffheit, mit der Obe st einem Umfang besteht, vor deren Gefahren niemand mehr die Wir halten es daher für aus­daß man sich an einen anderen Ort versett glaubte. Der Kriegs- v. Reutter einen ihn fragenden franzöfifchen Journalisten Augen verschließen fann. minister gab darauf die einzig richtige und treffliche Antwort, indem anschnarrte: Sprechen Sie deutsch , ich spreche auch deutsch." geschlossen, daß die Regierung oder eine der Parteien er die Worte, die den Lärmt gewedt hatten, ruhig wiederholte. Eine Antwort, die ebenso von der Bogik wie von der die Existenz dieser Erscheinung in Zweifel ziehen wird. Dabei Scharf und mannhaft erklärte er, daß es für das Heer fein Höflichkeit das allgewaltigen Herrn Zeugnis ablegt. Natürlich stehen wir erst am Beginn einer Strife, die, so schleichend zurüdweichen vor den sich wild gebärdenden Elementen geben führt auch der angeblich schwer bestrafte Leutnant Forstner ab und sie auch verlaufen mag, sich weiter verschärfen wird. Die fönne. Als er mit erhobener Stimme rief:" Nicht ein Stein dieses zu seinen Säbel in den Straßen spazieren, forgfältig bewacht von Not der Arbeitslosen wird also größer werden stolzen Reichstagsbaues würde stehen, wenn die deutsche Armee nicht gewesen wäre!", da jubelte die Rechte ihm zu. Es ist lange brei Gendarmen, die ihm in einiger Entfernung folgen. Auf der selbst derjenige, welcher im Moment Maßnahmen noch nicht für her, daß ein so mannhaftes Wort im Reichstage gefallen ist. Was anderen Seite erregte es wieder eine stürmische, allerdings absolut notwendig halten wollte, müßte in Rücksicht auf die zu er dann über die Notwendigkeit der unbedingten Aufrechterhaltung bittere Seiterkeit, als ein englischer Journalist, der erwartende Entwicklung durchgreifende Borbeugungsmaßregeln Der Autorität und der Disziplin, über die unberant- dem berühmten Leutnant Schadt, einen der Helden" des 28. No- befürworten. Da auch der glühendste Verteidiger der gegenwärtigen wortlichen Treibereien, über gewisse unerträgliche Anmaßungen bember auf die photographische Platte brachte, auf einen Wint des Wirtschaftsordnung nicht leugnen kann, daß die Arbeitslofig jagte, war zwar der Mehrheit des Hauses nicht nach dem Munde, Offiziers von zwei Gendarmen auf die Polizeiwache befördert feit eine regelmäßig wiederfehrende Massenerscheinung ist, aber ficher der Mehrheit des Voltes aus dem Herzen geredet. Viel wurde. Das höfliche und zuvorkommende Benehmen der Gendarmen, muß es sich dabei um Maßnahmen handeln, die über bloße, leicht wäre es besser gewesen, wenn der Kriegsminister hie und da das in schneidendem Gegensatz zu dem Auftreten der Offiziere Augenblids- und Verlegenheitsmaßregeln hinausgehen. Nur eine andere Wendung gewählt hätte. Sein ganzes Auftreten hat eine Arbeitslosenversicherung, die das Uebel systematisch be-. uns aber befriedigt und erfreut. Er ist fein Diplomat; steht, verdient anerkennende Erwähnung. das soll er auch nicht sein. Er ist kein Anbeter des Parlamentaris- Was aber für die Erregung den stärksten Anlaß gibt, ist ein fämpfen will, fann den Forderungen eines Arbeitslosen­mus; das darf er auch nicht sein. Er macht den Gindrud eines Verbot des Kreisdirektors. Am Tage von St. Barbara nämlich schußes entsprechen. Die Wege dafür sind, das muß mit Ent­auf sein Ehrenkleid stolzen Soldaten, der keinen anderen Ehrgeiz pflegen die gaberner Pompiers( Feuerwehrleute) einen Fadelzug durch schiedenheit festgehalten werden, bereits mannigfach und mit hat als den, des Königs von Preußen treuer Kriegsminister zu die Straßen der Stadt zu veranstalten. Im Anschluß daran Bankett, Erfolg beschritten worden. Der Zweifel an der Möglichkeit, sein. Und wir wagen das troß der Mehrheit des Reichstages Stonzert und Tanz. Während nun zur Unterhaltung der Einwohner die einer Arbeitslosenversicherung darf also nicht als Vorwand zu sagen das ist doch die eigentliche Aufgabe eines Kompagnien des Regiments Nr. 99 3u nachtschlafender geit mit für den mangelnden Willen zur Einführung einer solchen Ver­Kriegsministers. Lautem Singfang durch die Ortschaften ziehen, ist der Feuerwehr sicherung gebraucht werden. Frankfurter Zeitung ". für ihren Festzug am nächsten Sonnabend sowohl die Musik Was bisher die Regierung von ihrer Stellungnahme ... Was in den ersten Anfängen ein an sich belangloser Bagatell wie die Mitnahme von Fackeln untersagt worden. Ob man zu unserer Forderung hat verlauten lassen, ließ allerdings fall war, ist durch die falschen Maßnahmen der zunächst fürchtet, die übernervösen Leutnants könnten die fried- darauf schließen, daß sie sich auch in dieser Frage ganz dem beteiligten militärischen Stellen dann zu einer Affäre geworden und durch die lawinenartige Anhäufung immer neuer und lichen Fanfaren der waderen Bompiers für die Sturmfignale Willen der Unternehmer beugen will. Das Kanzlerorgan immer schwererer Fehler schließlich zu einer Angelegen der Revolution halten und in Ohnmacht fallen, ob man besorgt ist, überging alle Meußerungen in der wissenschaftlichen und heit, die an die Grundfragen der Verfassung und an der helle Fackelschein könnte zerstörend in das Zaberner Dunkel Tagespresse zugunsten einer Arbeitslosenversicherung, und Die elementariten Rechte des Boltes greift. Um hineinleuchten, ist unbekannt. Aber wer die Bolkstümlichkeit fennt, druckte dagegen zustimmend die verbohrtesten und häßlichsten den jungen Leutnant und die elsässische Retruten handelt es sich ber sich landauf und landab in Elsaß- Lothringen die Pompiers Pressestimmen gegen die Errichtung einer Reichsarbeitslosen schon längst nicht mehr, auch nicht mehr um die Frage, ob die erfreuen, der wird den Grad der Erbitterung ermessen, die die versicherung ab. Vor dem Reichstag wird die Regierung es Bestrafung Forstners mit einem scharfen Verweis eine ausreichende Sühne für sein Vergehen darstellt oder nicht. Das sind Dinge, die neueste Diktaturmaßregel wedt. Quo vadis? Wohin geht der Weg? wohl nicht wagen, in einem solchen Tone die Frage zu er Nur daß Zabern ein kleiner Ort ist, hat der friedlichen Ein- örtern. Aber das Nein" wird deutlich genug auch aus den völlig in den Hintergrund treten gegenüber der für einen Kultur­staat und seine Bürger wichtigsten, an die Grundlage unseres wohnerschaft böses Blutvergießen erspart. Aehnliche Provokationen vorsichtigeren Aeußerungen der Regierungsvertreter heraus­ganzen Verfassungslebens rührenden Frage, ob es statthaft sein in Straßburg und Mülhausen und Flammen schlügen flingen; obgleich die Regierung ja alle Veranlassung hätte, soll, daß die militärischen Gewalten die Zivilgewalt lichterloh zum Dach hinaus. Hier hat man recht wenig zu versuchen, durch sozialpolitische Fortschritte den üblen Ein­an sich reißen, und daß sie eine Diktatur aufrichten, der Lust, den preußischen Maschinengewehren zur Zielscheibe zu dienen drud etwas zu verwischen, den ihr Auftreten in der Zaberner sich die Behörden und das Volf willenlos zu fügen haben. und ballt vorläufig die Faust in der Tasche. Aber bei den nächsten Angelegenheit soeben gemacht hat. ... Das Stüd Papier , auf das die Mißbilligungsresolution ge- 23 ahlen werden sich all diese geballten Fäuste öffnen und rote Von den Parteien ist bei den agrarischen und industriellen schrieben wurde, war heute eine bankenswerte Tat, morgen wird es das nicht mehr sein, weil die außergewöhnliche Situation außer Scharfmachern eine glatte Verweigerung jeder durchgreifenden gewöhnliche Maßnahmen fordert.... Nach dem, wie die Fürsorge zu erwarten. Konservative und Nationalliberale, die auch jetzt wieder von einem Arbeitslosenrummel Regierung zu ihr Stellung genommen hat, muß der Reichstag , menn ihm nicht ein anderes ebenso wirksames Mittel zur Ver-- Bis heute war Zabern für den Sozialismus ein schwer zu zu reden wagen, werden ihr ein" durch erneuten Stimmen. fügung steht, die Inangriffnahme der Etatsbera gänglicher Boden und alles in allem ein unpolitisches Städtchen. abfall zu büßen haben. Ihre Losung ist mehr denn je, die tung berweigern, ohne seine übrigen Arbeiten irgendwie zu Die Nosendüfte, die weithin die Stadt bekannt gemacht haben, be- Streise, die sozialpolitische Forderungen aufstellen, zu unterbrechen, bis der verletzten Verfassung Genugtuung geschehen schäftigten ihre Einwohner mehr als der Parteitamps. Stofenzüchter nebe In und niederzubütteln, statt diese Forde­und klar zum Ausdrud gebracht worden ist, daß auch das Militär sich nicht über die Verfassung hinwegsehen darf. Es muß sich dann find stets loyale Untertanen. Wenn bei den nächsten Wahlen rote rungen zu bewilligen. Wie wird aber das Zentrum fich zu Bisher hat zeigen, ob die Regierung ben Konflikt mit dem Reichstag auf- Rofen in feltener, Pracht und Fülle in Zabern blühen, so gebührt der Frage der Arbeitslosenversicherung stellen? nehmen oder ob sie eine gerechte Lösung im Zaberner Falle dem der Dank dafür der wirklich selbstlosen Agitation, die der preußische seine Presse es ängstlich vermieden, sich klar und deutlich vorziehen will. Will sie den Konflitt und das wäre in dem Jahr Militarismus im Schweiße feines Angesichts für den Sozialismus darüber auszusprechen. Mit Rücksicht auf die Arbeiter unter der gespendeten Milliarde und der Jahrhunderterinnerung ein betreibt. seinen Wählern wird es sich wohl hüten, die Forderung rund­

Stimmzettel in die Urnen fenten. Denn von Kind und Kegel hört man es hier, das ist das einzige, was uns übrig bleibt. Das nächste Mal wählen wir rot.