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Die Herren am Bundesrathstische schickten gegen den Bremer Tabak Großhändler auch einen Fachmann vor, nämlich den Unterstaatssekretär Schraut, der seine Kennt­niffe an der Straßburger Tabakmanufaktur unseligen An­gedenkens gesammelt hat.

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stärken. Speziell Herrn von Hammerstein scheint heute noch| Militarisirung des Medizinalwesens hat ja auch schon be- Jan, von der Besteuerung der Quittungen und Frachtbriefe einmal zu Gemüth geführt worden zu sein, daß es mit gonnen, wurden doch anläßlich der letzten Choleraepidemie abzusehen und den bestehenden Lasten nicht neue, durch die seiner Reichsboten- Herrlichkeit zu Ende ist, wenn er gegen sämmtliche Beobachtungsstationen ausschließlich Militär- Art ihrer Vertheilung und der mit der Erhebung ver die Tabaksteuer nicht hart bleibt. ärzten anvertraut. Vor allem anderen wäre es empfehlens- bundenen Zeitversäumniß, das Kleingewerbe besonders hart Die Debatte eröffnete heute der badische Gesandte Dr. werth, die höheren Unterrichtsanstalten dem Kriegsminister, drückende Steuern hinzuzufügen. Die Petition wird in von Jagemann. Derfelbe brachte ein sehr umfängliches dem es an Geld nie fehlt, zu unterstellen, damit endlich das ganz Elsaß- Lothringen   zur Unterschrift verbreitet werden.- Manuskript mit auf die Rednerbühne, aus dem er, un- aufreizende Wort, daß die Kulturaufgaben leiden, ver gestört vom Herrn Präsidenten, abla 3. Der Inhalt der stumme. Freilich jetzt sind wir noch nicht so weit, muß Sonntagsruhe kennen zu lernen bereitet man jetzt eine Um die Meinung auch der Arbeiter über die Aufzeichnungen" polemifirte gegen die gestrige Rede doch selbst die stockkonservative Schlesische Zeitung" weitere Gnquete im Reichsamt des Innern vor. Der letzten Bassermann's, war aber sonst sehr harmloser Natur. aus Anlaß der Einstellung der Neubauten an der Eine von eingehender Sachkenntniß zeugende Rede hielt Breslauer Universität über die schwere Schädigung der Werkführer, Obersteiger und ähnliche Arbeiter", mit einem Erhebung haben wir mit Recht vorwerfen können, daß hierauf der Vertreter für Bremen  , für den es sich bei der Universität und der Provinzial- Hauptstadt klagen. Worte Vertrauensmänner der Unternehmer und nicht der Sache weniger um Prinzipien, als wie um den Profit Wir haben nun schon einen General als Chef der Reichs- Arbeiter befragt wurden. Unsere Kritik hat gewirkt, der handelt. In diesem Punkte versteht der Bourgeois be- verwaltung, man mache den Kriegsminister zum Chef des kanntlich keinen Spaß. Herr Freese vergaß denn auch ganz preußischen Ministeriums und befeße nicht blos die besser preußische Handelsminister hat sich nun an Arbeiterorgani­fationen gewandt. Mit seinem unternehmerfreundlichen und gar, daß er als reichstreuer Vertreter für bezahlten Stellen der Postverwaltung, sondern alle anderen Instinkte hat er glücklich entdeckt, welche Arbeiterorgani Bremen   gewählt ist, und er ging mit dem Grafen   Beamtenposten mit gedienten Soldaten vom General bis fationen am wenigsten berufen sind, als Vertreter der Ar­von Posadowsky in einer Weise ins Gericht, wie es sonst zum Unteroffizier herab, was ja bei den ständigen Heeresbeiter zu sprechen und diese, nämlich die Hirsch- Duncker­nur von den bösen Reichsfeinden zu geschehen pflegt. vermehrungen und den so zahlreichen Bensionirungen leicht möglich sein wird. Wian löse die Arbeiterwohnungsschen Gewerkvereine, hat er beauftragt, Vertreter zur Enquete zu entsenden. frage, indem man die Arbeiter kasernire u. s. f. Das ist alles nicht Utopie, sondern wird ernstlich von Ehrlichkeit ist die beste Politik, dieser Satz be­einflußreichen Personen ventilirt; unzweifelhaft sehen viele währt sich auch in der sozialpolitischen Gesetzgebung. Die Leute in der Militarisirung unserer Staatseinrichtungen Arbeiterversicherungs- Gesetzgebung, anknüpfend an den ein wirksames, ja das einzige Mittel, die Sozialdemokratie kaiserlichen Erlaß, von 1882 wurde von allen staats­ia das einzige Mittel, die Sozi zu bekämpfen. als der Ausfluß Aber die Sache hat ihren Hafen. Man kann eine und Arbeiterfreundlichkeit bis in den Himmel erhoben, volksfeindliche Politik auf ein Heer stüßen, das nicht durch sie sollte der Sozialdemokratie das Wasser abgegraben auf der allgemeinen Dienstpflicht beruht, nicht das sein. Ueber die Mängel der Geseze wurde ob dieses Volk in Waffen ist; hier liegt die Hauptschwierig: Bweckes hinweggesehen nnd die Opposition der Sozial­feit. Die sicherlich nicht nicht radikalen Grenzboten" demokratie gegen dieselben wurde einfach der Furcht zu schreiben in einem auch sonst treffliche Einzelheiten geschrieben, daß die Arbeiter von den Wohlthaten" der enthaltenden Artikel Neue Ziele, neue Wege" hierüber: Gesetze so geblendet sein würden, den sozialdemokratischen Vorläufig allerdings bildet das Heer noch ein Gegengewicht Fahnen den Rücken zuzukehren. Diese selben Geseze, welche gegen die Zersplitterung des Volkes in oppositionelle Par- ein Kampfmittel gegen die Arbeiter sein sollten, sind jezt feien, denn die preußischen Heereseinrichtungen sind so vor ein Dorn im Fleische der besitzenden Klassen und die trefflich(?), daß viele aus oppositionellen Volkskreisen Sozialdemokraten werden sich wohl hüten, diesen stammende Rekruten durch den Militärdienst dem Staate Dorn herausreißen zu helfen. Die Wohlthaten der wenigstens vorübergehend- von gewonnen(??) selben sind den staatserhaltenden" Parteien werden. Allein die offenbare Aengstlichkeit, mit so überaus überaus gepriesen worden, daß die kümmer­der seit etwa 15 Jahren die Hüter des Staates ihrerseits lichen Unterstützungen, welche den Arbeitern, zum großen vor Verführung" behütet werden, bezeugt nur zu deutlich, Theil auf eigene Kosten, zufließen, erst recht die Unzufrieden­wie sehr man sich an leitender Stelle der drohenden heit der Arbeiter heraufbeschwören und in den rückständig­Gefahr bewußt ist, es mag gehen, so lange sten Gegenden die Arbeiter um die Partei schaaren müssen, es geht, aber schließlich wird das Wolf in welche die Renten der Alten und Invaliden über ein Waffen" von derselben politischen Gesinnung durch- bloßes Almosen hinaus erhöhen wollte. Man sieht auch drungen sein, wie das Volk überhaupt." hier wieder, wie die reaktionären Parteien, indem sie die Sozialdemokratie bekämpfen, nur für diese arbeiten. Dieser Aber wer soll denn die Steuern für die Mili- Erkenntniß entstammt der Nerger der National- Zeitung", tärreform bezahlen? Diese verzweifelte Frage des neuen über das Verhalten der Sozialdemokratie, welche an den Schatjekretärs, als er die Abneigung des Reichstages gegen Grundlagen" der Versicherungsgesetze, die sie bei der Be die Miquel'schen Steuerprojekte sah und hörte, kennrathung abgelehnt hatte, jetzt durchaus nicht gerüttelt zeichnet so recht tragi komisch die verzwickte, man möchte wissen will.- fast sagen verrückte Lage, in der die Regierung und der Reichs­tag durch die vorschnelle Bewilligung der Militärvorlage mun, nachdem der Vorwärts" zum Aerger der Preſſe das Die Korruption der Preffe durch die Börse wird gerathen sind. Die Militärvorlage ist beschlossen, aber nun, nachdem der Vorwärts" zum Aerger der Presse das niemand will die Kosten bezahlen. Das Natürlichste und Material aus dem Papierberge der Börsenenquete aus­Gerechteste wäre, die zahlen zu lassen, welche die Vorlage gegraben hat, von den hiesigen Zeitungen zum Theil durch bewilligt haben. Und das sind auch die Herren mit den Wiedergabe der von unserem Blatte mitgetheilten Stellen tragfähigen Schultern. Allein sie sträuben sich, trotz ihres Patriotismus", mit Händen und Füßen gegen diese Pflicht, die, wenn sie nicht Heuchler wären, sie sich zur Ehre anrechnen müßten. Nun in Geldsachen hört der Chre anrechnen müßten. Nun Patriotismus auf und so vieles andere sagen die Königs­

Für die steuerlustigen Konservativen rückte ein rheinischer Landrath, Geser, ins Treffen. Der Herr hatte sich das Bismarck  'sche Wort, daß der Tabak mehr bluten müsse, zum Text seiner Rede gewählt, und mit der Umschreibung Dieser Textworte langweilte derselbe eine volle Stunde das Haus. Des trockenen Tones satt, griff unser Genosse Meister nun in die Debatte ein. Als Vertreter der Arbeiter zeigte er, daß nicht der Tabat, auch nicht die Großhändler und Fabrikanten, sondern die Tabakarbeiter es sind, welche bei der früheren Steuererhöhung bluten haben müssen und auf deren Rücken auch die Wirkungen der neuen Vorlage abgewälzt würden, wenn letztere Gesetz sollte werden. Meister sprach in trefflicher Weise und unter voller Aufmerksamkeit des Hauses speziell vom Standpunkte der Tabafarbeiter gegen die Vorlage, deren Verweisung in eine Kommission er namens der Fraktion für überflüssig er tlärte. Sofortige zweite Lesung und dann Ablehnung sei das einzig richtige.

Herrn von Stumm, der sich auch bei dieser Gelegen­heit nicht versagen konnte, seine langweiligen Anzapfungen gegen unsere Partei anzubringen, diente Meister in so derber Weise, daß der Herr Präsident glaubte sinterveniren zu müssen.

Die Verhandlungen sollen morgen fortgesetzt und event. am Montag zum Schluß gebracht werden.-

Nachwahl zum Reichstage. Bei der am 11. Januar stattgefundenen Reichstags- Ersaywahl für den Pfarrer Josef Cytronowski, der sein Mandat niedergelegt hatte, ist, wie die bis jetzt vorliegenden Zahlen ergeben, der Zentrums­kandidat Rittergutsbesitzer Deloch mit großer Mehrheit gewählt worden.

Eine Veränderung im Besitzstande der Parteien hat somit nicht stattgefunden.

Aus dem Militärstaate. Der Unteroffizier als Lehrer ist kein Wahn mehr, sondern Wirklichkeit. Der Preuß. Lehrer- Zeitung" wird aus Memel  , 8. Januar, geschrieben: Auf der Nordspitze der Kurischen Nehrung liegt der Stadt Memel   gegenüber das gleichnamige Fort. Es zählt etwa zehn schulpflichtige Kinder, die von jeder Schule abgeschlossen sind. Der Unterricht der Kinder ist daher dem Aufseher des Forts, dem aktiven Feldwebel Hannemann gegen ein jährliches Gehalt von 540 M. übertragen worden. Der Unterricht wird an allen Wochentagen Vormittags er theilt. Feldwebel Hannemann nimmt auch regelmäßig au den Konferenzen der Lehrer des Kirchspiels Theil, wozu er stets in Uniform erscheint.

Der Anfang ist gemacht, das war das schwerste. Jetzt brauchen wir nicht weiter überrascht zu sein, wenn bald der ganze Etat des Unterrichtswesens dem Kriegsminister unter stellt wird. Vielleicht hat dies dann das gute, daß für die Schulen auch etwas Geld zu haben sein wird. Die

Luft! Ihr war zum Ersticken; wenn sie erst wieder den Himmel über sich sah, dann würde ihr besser werden. Šie trat hinaus.

Eine undurchdringliche Nacht; fein Stern blickte hernieder, und Himmel und Erde schieden sich nicht von einander. Ein schwüler Wind hatte sich erhoben, es rauschte vom Walde her, der sich hinter dem Hause erstreckte, es rauschte vom Waffer herauf, das sich wohl unweit in jähem Gefälle schäumend nach abwärts stürzte.

Wohin würde sie sich wenden, wenn sie den Fuß aus dem Hause setzte? Fremd war ihr Alles- die Nacht gähnte sie an, leer erschien sie ihr und doch von Gefahren be­völkert.

Da hörte sie sich beim Namen rufen fie schreckte zu sammen, denn diese Stimme klang seltsam, fremdartig und sonderbar. Eine Furcht überkam sie, wie sie sie nie gekannt, Furcht vor dem Manne, der ihr Mann war, Furcht vor Allem, was sie umgab.

Sie trat in die Thür zurück und blieb dort stehen, die Hand auf den Drücker gelegt, von einem nervösen Zittern erfaßt.

Das Licht des Kronlusters erreichte sie und huschte flackernd über sie hin.

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treuen.

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kommen, das ist ihre Sache, Wie Reichstagsmajorität und Regierung aus der Patsche kommen, das ist ihre Sache, in der geplanten Form sicherlich nicht; und wir müßten lügen, wollten wir sagen, daß wir ob der grausamen Verlegenheit trauerten, in der sie sich befinden.-

zur öffentlichen Diskussion gestellt. Jetzt werden auch nette Bugeständnisse gemacht, so schreibt die National- Zeitung":

Die Thatsache eines torrupten Zusammens wirkens mancher Elemente der Börse und der Presse ist notorisch und unbezweifel­bar; aber wer den Anspruch erhebt, Belege dafür vorzubringen, der muß die Namen der Bethei­ligten nennen; nur dadurch ist Abhilfe möglich ... Nicht die Thatsache vorhandener Kor­ruption, sondern ihr Umfang und die Personen der Schuldigen bedurften der Feststellung; hierfür aber leisten Be­hauptungen, wie die stizzirten, schlechterdings gar nichts.

Das sind ja recht nette, die richtige Werthschätzung der bürgerlichen Presse erleichternde Zugeständnisse.

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Gegen die Quittungs- und Frachtbrief- Stempel steuer haben sich die lothringischen Heichstags- Abgeordneten Die Kreuz- Zeitung" ist sehr böse, daß die National­Dr. Hans und Abbé Neumann in einer Volksversammlung Beitung" fordert, was wir schon vor Jahr und Tag von in Mich, in der die Quittungs- und Frachtbrief- Steuer be der biederen Kreuz- Zeitung  " begehrt haben, daß die sprochen wurde, im Namen aller lothringischen Abgeordneten Wissenden, wozu doch der Börsenredakteur der Kreuz­erklärt. Sie wollen alle geschlossen gegen die Steuer Beitung  " gehört, die Namen der korrupten Börsenjourna stimmen. listen nennen solle. Sie schreibt übrigens nicht ganz Die Versammlung nahm eine Petition an den Reichstag unzutreffend:

immer.

Es ertönte. Das Stubenmädchen betrat mit dem Kaffee- zaubernder Männlichkeit in Haltung und Ausdruck wie brett das Zimmer der Gnädigen. Sie war erstaunt, die Rollvorhänge schon aufgezogen Es war so natürlich, daß er allen Weibern die Köpfe und das Fenster geöffnet zu finden. Das reizende, mit rosa verrückte. An diesem Morgen trug er den seinen indeß Bändern geputzte Morgenkleid lag unberührt über dem nicht ganz so hoch als gewöhnlich. Sessel, wie sie es gestern hingelegt, und die junge Frau Er zupfte mit der Linken recht unbarmherzig an seinem stand, von oben bis unten in ihren dicken Reiseplaid ge- Barte, während er mit der Rechten sein Spazierstöckchen im wickelt, am Fenster und blickte so aufmerksam in den kühlen Kreise herumwirbelte. Morgen hinaus, daß sie ihr Eintreten ganz überhörte.

Wenigstens that sie so und blieb unbeweglich.

Ei, ei," dachte Sofie, war aber so flug, ihr Kopf­schütteln innerlich abzumachen, denn da saß, in einem Lehn­stuhl, der gnädige Herr vor dem Frühstückstisch mit ge­freuzten Beinen, ein Buch in der Hand, in dem er zu lesen schien.

Sie bemerkte, daß er darüber hinweg fie beobachtete, während sie geschäftig den Tisch deckte. Als sie mit den Tellerchen ein wenig flapperte, fuhr er nervös in die Höhe.

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Zum Teufel auch, es ist keine leichte Sache für einen Lebemann, sich in Gefühle und Stimmungen eines so unglaublich unwissenden Mädchens hinein zu denken, wie Lene war.

Er begriff auch absolut nichts davon, er hatte keine Ahuung von seelischen Empfindungen, die so tief gehen, daß fie ein ganzes Leben beeinflussen, er begriff nur ihre Weh­leidigkeit und lächelte dazu. Er blieb stehen und blickte nach dem offenstehenden Fenster zurück. Kam nicht ein Zeichen von dort, das ihn zurückrief? Es rührte und regte sich nichts.

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Sie erschrak über den zornigen Blick, der sie traf," Bu dumm, zu albern," murmelte er, während seine und erwartete einen Tadel. Er schwieg indeß und Brauen sich runzelten. Dann warf er den Kopf zurück und trommelte nur mit den Fingern nervös auf dem harten auf den vollen Lippen erschien das übermüthige Lächeln, Deckel des Buches herum, dann sagte er mit affettirter in dem sich die ganze Ueberlegenheit des Mannes aussprach. Der Wind hatte ihr Haar durchwühlt und zum Theil Sanftmuth: Er war doch ein Siegfried und kein Gunther gewesen gelöst, es fiel tief auf die Spitzen des Kragens herab, den Es ist gut, wir brauchen Sie nicht weiter, Sofie, wir das Uebrige wird sich finden. die Hand des Gatten zurückgeschoben, daß der junge Hals werden uns selbst bedienen." in seiner matten Weiße hervorschimmerte. Sie war Sie nickte und ging nach der Thür. Dort blieb sie rührend schön in dem Augenblick, so schlank und fein die stehen. Gestalt, so anmuthig die Linien des Kopfes, der sich ,, Guädige Frau haben keine Befehle?" fragte sie, indem gegen die Scheiben lehnte, und ihre sammetweiche Wange sie einen Blick nach dem Fenster sandte. so blaß.

Lene!" ruft er.

Sie schließt die Augen, aber sie fühlt seinen heißen Athem über ihrem Gesichte und den festen Druck seiner sie umschlingenden Arme.

Der nächste Morgen war frisch und klar.

Es hatte während der Nacht tüchtig geregnet, der Boden war durchtränkt und Gräser und Blumen erglänzten in dem überreichen Naß, das sich auf ihren Halmen und in ihren Kelchen gesammelt hatte.

In der Villa hatten die Mädchen das Frühstück bereitet und warteten nun auf das Glockenzeichen der Herrschaft.

Die junge Frau wandte sich mit einem Ruck nach ihr um, der Blaid fiel von ihren Schultern, sie stand im weißen Nachtgewande vor ihr.

Sie hob die Arme und streckte sie ihr entgegegen, aber wie gelähint sanken sie wieder an dem zarten schlanken Leibe nieder.

Der Gatte hatte sich geräuschvoll erhoben und trat auf seine Frau zu.

Sofie entfernte sich schleunigst.

Eine halbe Stunde später schritt Dr. Hartmann allein durch den Garten und gewann die Straße.

Er sah schmuck aus in dem legeren Sommeranzug, den er zum ersten Male trug, und war zugleich von be­

Und rasch, mit elastischen Schritten ging er vorwärts, mit seinem Stöckchen die zarten Blumenköpfe niederfäbelud, die am Wegraine emporwuchsent.

Lene hatte sich, wie im Parorismus des Fiebers ihrer ganzen Länge nach auf die Ottomane hingeworfen.

Die Decke eines darangeschobenen Tisches wurde ein wenig mitgeriffen, und die daranf stehende, mit Rosen ge­füllte Vase war umgefallen. Die Blumen lagen am Tische und das Wasser rann in schweren Tropfen langsam auf den Boden herab.

Sie rührte sich nicht. Gegen die Polster gekehrt, bleibt sie, die Arme unter den Kopf gelegt, stumm und thränen­los, innerlich wie vernichtet. Sie will nichts denken, nichts fühlen, aber sie kann es nicht hindern, daß immer wieder zwei funkelnde Augen vor ihr aufblizen, mit einem Aus­bruck, der ihr die Begierde enthüllt. Ein Schauer überläuft sie druck verwinden?

wird sie jemals den Ein­( Fortsegu ng folgt.)