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ist, muß noch werden.

Politische Ueberlicht.

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schloß ab mit den Worten: Warte man, ich werde dir helfen, den Preußen weglaufen, ich habe in Berlin   bei der Garde gedient." Dann holte er den Gendarm. Das ist prejffische Erziehung"!

So also sieht sie aus, die preußische Erziehung? Einen armen

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Der charakterfefte Wehrvereinsgeneral. General Keim sprach vor einigen Tagen in Braunschweig   in einer Wehrvereinsversammlung und kam in seinem Vortrag auch auf das Welfenhaus zu sprechen. Er sagte:

" Kein deutsches Fürstenhaus hat so viel tapfere Männer aufzuweisen, als das Haus Braunschweig- Lüneburg  . Zahlreiche Glieder des brounschweigischen Fürstenhauses starben den Helden­tod fürs Vaterland und fielen vor dem Feinde. Die Braun­schweiger haben daher allen Grund, stolz zu sein auf ihr Fürsten­haus."

Die Wehrvereinler quittierten mit allgemeinem Bravo. Der selbe Keim hielt vor einigen Jahren in demselben Saale   eine gleiche der aus er jetzt wieder geredet hat, über die Welfen die folgen­den Worte:

zubereiten. Uebrigens befanden sich vordem fast alle Mehr- I 1000 Stimmen mehr als das Zentrum! Die Klerikale Red­heiten in den Vorständen der rheinisch- westfälischen Orts- und Tinghauser Volkszeitung" klagt, der Wahlausfall sei eine Gemeindefrankenkassen in den Händen der Nationalen". Die Folge des unerhörten Terrorismus der Zeche n- von der bürgerlichen Bresse gemeldeten sozialdemokratischen verwaltungen. Viele Wähler, im Herzen Zentrums­Niederlagen" waren feine Verluste, sondern unsere Genossen leute, hätten aus Furcht vor den unglaublichen Teufel, der, mag er ausgefressen haben was er will, doch in erster drangen diesmal noch nicht mit Mehrheit durch. Was nicht Drohungen ihrer Brotgeber und aus Sorge Reihe ein gehetzter Mann ist, und der dem Stammesbruder blind­für ihre Familie nicht gewagt, gegen den Be­Ernstere Beachtung verdienen die Kommunalwah- fehl der 3echen zu wählen!" Damit ist die Art, lings vertraut, in eine Falle loden, den Spigel spielen, mit Klappern­Ien. Zwar handelte es sich hierbei selten um Erhaltung des wie die fapitalistischen Terroristen im   Ruhrgebiet die Wahlen den Holzpantinen zur Gendarmeriestation rennen und den armen Teufel Messer liefern, das ist hört es, Preußen und Nicht­bisherigen Befisstandes; wir sind eben nur erit in relatto machen", richtig gekennzeichnet. Wenn aber schon dem Zen- preußen!- preußische Erziehung. Das ist echtes Preußentum, wenigen Gemeindeparlamenten vertreten. Von den Groß- trum in einer seiner Hochburgen, wo ihm außer sonstigen städten erfreuen sich nur Essen und   Dortmund einiger fozial- Silfsmitteln noch die ganze Kaplanokratie zur Verfügung wie es im Bannkreis der oftelbischen Weltanschauung blüht, wächst demokratischer Stadtverordneten. In einer Reihe von   bor- stand, eine solche Niederlage bereitet werden konnte, dann kann und gedeiht. Aber haben da nicht die Elsässer und wer immer wiegend in den südlichen Teilen des Industriegebiets( Land- man sich denken, wie ungeheuer schwer es erst den Sozialdemo- außerhalb der Grenzpfähle sigt, die wie das Zebra find gestreift", freis   Dortmund, Kreise Hörde und   Hattingen und im nörd- fraten, die von allen gottgewollten Autoritäten" wie Ver- haben sie nicht zehnfach, hundertfach, tausendfach recht, sich von lichen Teile des Kreises Hagen) belegenen Landgemeinden be- brecher, behandelt werden, sein muß. sich Vertretungen in den diesem Preußentum mit Worten abzuwenden, die in keinem Hand­jizen wir Vertreter in der dritten, in mehreren besigen wir Gemeindeparlamenten zu verschaffen. Das Zentrum hat buch des guten Tons zu finden sind? die ganze dritte Klaffe, in einigen haben wir schon die Mehr- den   kapitalistischen Terrorismus stillschweigend geduldet und Die Wahl eines Oberbürgermeisters in   Nürnberg heit der Gemeinderatssize. Ausnahmslos liegen die be- sogar noch eifrig unterstüßt, wenn er sich nur gegen die treffenden Orte im Verbreitungsbezirk der Dortmunder Ar- Roten" wandte. Nun ihm in seiner Hochburg   Recklinghausen wurde am Dienstagabend vom Gemeindekollegium vorgenommen. beiterzeitung". Nur in vereinzelten Gemeinden des übrigen die   kapitalistischen Terroristen die Wähler vergewaltigten, Von 60 Gemeindebevollmächtigten waren 57 erschienen. Auf den Industriegebiets vermochten wir bisher Gemeinderatsfiße zu schreit seine Presse Beter und Mordio. Es ist bezeichnend für bisherigen ersten Bürgermeister von   Regensburg Dr. Geßler fielen erobern. Diese Begrenzung ist sehr charakteristisch. Die die gewalttätige Rüdsichtslosigkeit des liberalen" Kapitalis 44 Stimmen, auf den Nürnberger rechtskundigen Magistratsrat bürgerlichen Nachrichten über sozialdemokratische Niederlagen mus, daß er es sogar fertig bringt, seinen Willen. in einer Weigel 18 Stimmen. Die letzteren wurden von den Nationalliberalen bei den Gemeinderatswahlen" treffen auf das füdliche und öst- Stadt, wo die große Mehrheit der Gemeindewähler zweifellos und Mittelständlern abgegeben. Die Mehrheit für Dr. Geßler segt sich liche Industriegebiet nicht zu. Unsere Partei hat hier sehr flerifal gesinnt ist, durchzuseßen. Das hätte das Zentrum zusammen aus 19 fozialdemokratischen, 22 freifinnigen und 2 demo­gut abgeschnitten! Wir behaupteten unsere Mandate in vor wenigen Jahren noch für unmöglich gehalten. Ob es fratischen Stimmen. Die Wahl bedeutet einen Bruch zwischen den  Eving( 2), Eichlinghofen( 2), Salingen( 1), Bersebeck( 1), daraus den Schluß zieht, den angeblichen Rückgang der So- Freifinnigen und Nationalliberalen, die bisher stets bei den Ge­Despel( 1), Deusen( 1),   Brakel( 1), Ellinghausen( 1). Horitzialdemokratie im Industriegebiet" nicht mehr als eine meindewahlen gemeinsam vorgegangen sind und die Rathaus­mar( 1),   Wellinghofen( 1), Wichlinghofen( 1), Schüren( 1), leberwindung der sozialistischen Hochflut" auszuposaunen, mehrheit gebildet haben. Ob die Differenzen, die sich in der Hostedde( 2), Kirchderne( 1). Die Sozialdemokratie eroberte ist eine andere Frage. Bürgermeisterfrage zeigten, auch bei anderen Fragen nachwirken werden, muß fich erst zeigen. neue Mandate in Dellwig- Holte( 1), Annen( 2),   Brambauer ( 2), Altenderne-   Oberbecker( 2),   Niederaden( 1).   Oberaden( 1),  Rünthe( 1),   Bergkamen( 1),   Wiescherhöfen( 3). Das sind 14 neu eroberte und 17 behauptete Mandate! Sieht das nach Aus der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion. einem Rüdgang der Sozialdemokratie aus? Die meisten Die Fraktion wählte in ihrer Sigung am Mittwoch an bürgerlichen Meldungen über sozialdemokratische Nieder­lagen" betreffen Orte, in deren Verwaltungskörperschaften nie Stelle des Genossen Bebel den Genossen   Scheidemann ein Sozialdemokrat faß! Budem erhöhten wir stellenweise zum Fraktionsvorsitzenden. In den Seniorenkonvent werden trob Niederlage" unsere Stimmenzahl, während die gegne- außer den Genossen, die dieser Körperschaft bereits angehören, rische zurückging. In Hänen erhielten wir jetzt 47 gegen noch die Genossen Ledebour und   Scheidemann früher 41 Proz. der abgegebenen Wahlstimmen, während die delegiert. Als Redner zum Etat des Reichsamts des des Zentrums von 59 auf 53 zurückgingen. Schmidt-   Berlin, Spiegel, Richtig ist, daß unsere Partei im allgemeinen bei den innern werden bestimmt: diesjährigen Gemeinderatswahlen teine Fortschritte machte, Kräbig, Dr. Erdmann und R. Fischer-   Berlin. In die in manchen Orten sogar. Stimmenverluste zu beklagen hat.   deutsch- französische parlamentarische Verständigungskommission Versammlung ab. Damals sprach Keim von derselben Stelle, von Wer aber die Verhältnisse in der Stohlenfifte" fennt, wundert wird an Stelle Bebels Genosse Bernstein delegiert. In der mecklenburgischen Verfassungsfrage wird die sich darüber nicht. Gerade bei den Gemeinderatswahlen spielen oft Fragen lokalpatriotischer Art eine entscheidende Fraktion eine Interpellation einbringen. Rolle; außerdem ist bekanntlich das Wahlrecht an einen längeren Wohnsiz in der betreffenden Gemeinde gebunden. Die Masse der Industriearbeiterschaft besteht aber längst nicht Die Wahlprüfungskommission des Reichstages befaßte sich am mehr aus bodenständigen, also an den lokalen Vorgängen Mittwoch wieder mit der Reichstagswahl im 14. fächsischen Wahl­interessierten Elementen, sondern befindet sich auf einer sozu- treife. Dort siegte am 20. Januar 1912 in der Stichwahl der sagen unaufhörlichen Wanderung. Fräulein Li Fischer Reichsverbändler v. Liebert mit 18 081 Stimmen gegen 13 061, Eckert hat sich die Verhältnisse der typischen Industriege- die auf unseren Genossen Ryssel- Leipzig entfielen. Der Reichs­meinde Hamborn bei   Oberhausen zum Vorwurf einer Studie tag beichloß im Vorjahre Beweiserhebung über eine Reihe von Be über die wirtschaftliche und soziale Lage der Arbeiterfrauen hauptungen, die im Wahlprotest aufgestellt worden waren. Beim gewählt und stellte nach den Gemeindeaften für 1911/12 feft: Wiederzufammentritt des Reichstages lag das Ergebnis dieser Be­Es wurde festgestellt, daß eine An­In Hamborn meldeten sich 37 631 Personen an, 32 240 ab, weisaufnahmen endlich vor. es meldeten sich 47 116 um. Die Gesamtzahl der Bevölkerung zahl Desterreicher in die Wählerlisten eingetragen waren und Diese Stimmen waren für ungültig betrug 106 990.   Hamborn kann man für ein ganzes Drittel auch gewählt hatten. feiner Bevölkerung eher als ein Wanderlager als eine feste au erflären und dem Sieger abzuziehen. In einem Drte hatte Ansiedelung ansprechen. In den meisten der mit amerikani- man drei Wähler einfach deshalb gestrichen und sie damit ihres icher Schnelligkeit angewachsenen Ortschaften des mittleren Wahlrechts beraubt, weil fie am 3. Januar 1912 aus dem Drte und nördlichen Industriegebiets dürften sich die gleichen Wan berzogen waren. Diese Stimmen mußten nach alter Bragis des derungsverhältnisse wie in   Hamborn vorfinden. Die Funktio- Reichstages dem unterlegenen Kandidaten zu gezählt werden. In näre unserer Partei und unserer Gewerkschaften machen alle verschiedenen Orten tourden Wähler in die Wählerlisten eingetragen, die Erfahrung, daß sie zwar in den einzelnen Ortschaften im die erst nach Schluß der Auslagefrist, teilweise erst in den ersten Laufe eines Jahres zahlreiche Mitglieder gewinnen, aber Tagen des Januar, zugezogen waren. Die Stimmen dieser Wähler kommt der Funktionär nach einigen Wochen oder Monaten mußten taisiert werden und waren dem Sieger abzuziehen. wieder, so findet er oft den größten Teil der Mitglieder nicht Das Ergebnis war schließlich folgendes: Herrn v. Liebert waren mehr an. Sie gingen erneut auf die Wanderung nach einer 36 Stimmen a bauziehen, damit verblieben ihm noch 13 045 zusagenden Arbeitsstelle, wohin, war nicht zu ermitteln; die Stimmen; Ryfiel erhielt 4 Stimmen zugezählt, damit stieg meiſten tauchten in der unaufhörlich flutenden Masse unter, feine Stimmenzahl auf 13 065. Herr v. Liebert hatte also die die wenigsten werden an dem neuen, auch nur vorübergehen- Mehrheit verloren und die Kommission beschloß ein­den Wohnort von den dortigen Vertrauensleuten aufgefunden. stimmig, das Mandat des Reichsverbandsgenerals für un Das ist die Hauptursache der Stagnation und sogar des zeit- gültig zu erklären. weiligen Rückganges der Parteimitgliedschaften im hiesigen Kein Zuchthausgesetz in Vorbereitung. Industriegebiet. Hunderttausende wechseln jährlich den Ar­Offiziös wird berichtet: Die Meldung eines bayerischen beitsplatz, ein großer Teil davon auch den Wohnort. Da ist der Verlust an Wählerstimmen bei den Gemeinderatswahlen Zentrumsblattes, daß im Reichsamt des Innern ein Geseb leicht begreiflich. Eine ungeheure Masse von Proletariern entwurf betreffend den erhöhten Schuß der Arbeitswilligen nomadisiert förmlich, und unsere Partei, die aus der ausgearbeitet werde, trifft nicht zu. Jim Reichsamt des Menge der Aermsten ihre Reihen verstärken muß. ist vor. Innern beschäftigt man sich natürlich auch mit dieser in der wiegend die Leidtragende. In dem südlichen Industriebezirk, Deffentlichkeit vielfach erörterten Frage, aber bisher nur in den niedergehenden, wo die Arbeiterbevölkerung am boden- der Weise, daß das erforderliche Material zur näheren ständigsten ist, haben wir die besten Erfolge bei den Gemeinde- Prüfung der Angelegenheit bearbeitet wird. Von der Aus­ratswahlen. In diesem Bezirk ist auch der Zustrom der oft- arbeitung einer Vorlage ist vorläufig noch keine Rede." elbischen und fremdsprachigen, noch von feiner   sozialistischen Aufklärung berührten Elemente nur geringfügig, was wieder­um erklärt, warum wir hier Hochburgen besitzen. Je weiter nach Norden, um so stärker das Volksgemisch und die nomadi­fierende Lebensweise. Hier ist denn auch die Domäne der auch in den Gemeindeparlamenten befehlenden großkapitalistischen Herricher.

Das Mandat v. Lieberts ungültig!  

Zabern.

Gute Braunschweiger mögen Sie schon sein, ich bin auch ein guter   Hessen-   Darmstädter; aber welfisch dürfen Sie nicht sein. Schon seit dem Mittelalter sind die Welfen stets Reichs­berräter gewesen. Lassen Sie den Cumberländer, wo er ist."

Der Vortrag war damals von denselben Wehrvereinlern be­jucht, wie der Vortrag vor einigen Tagen. Und dieselben Wehr­vereinler, die jetzt die Lobhudelei auf die Welfen mit stürmischem Brabo begrüßten, dankten damals dem Keim mit einem gleichen  Bravo. Es waren Offiziere darunter und die ersten Kreise" aus Stadt und Land. Damals suchte man das Welfenhaus ver ächtlich zu machen; inzwischen ist aber der Welfenprinz der Schwiegerjohn des Kaisers geworden.

Landtagserfahwahl in Simmern. Amtliches Wahlergebnis: Bei der Ersazivahl zum Haufe der Abgeordneten im Wahltreise Koblenz 4.( Simmern) ist der Guts befizer Karl Andres- Kreuznach( natt.) mit den 260 abgegebenen Stimmen gewählt worden.

Die beleidigte Majestät.

Wegen einer im Juni d. J. in Höchst a. M. gehaltenen Rebe zum Regierungsjubiläum Wilhelms II. ist gegen den Reichstags­abgeordneten Genossen Wendel ein Verfahren wegen Majestäts. beleidigung eingeleitet worden. Die zuständige Staatsanwaltschaft in   Wiesbaden hatte die Einleitung des Verfahrens auf eine Straf­anzeige des Landrats von   Höchst hin abgelehnt und die Anklage erst auf Verfügung des Oberstaatsanwalts in   Frankfurt a. M. erhoben.

Eine falsche Meldung.

Ein heutiges Morgenblatt meldet aus   Straßburg, daß das Ver­bot des tommandierenden Generals von Deimling, den elsässischen Rekruten Weihnachtsurlaub zu erteilen, aufgehoben worden sei. Wie das Wolffiche Telegr. Bureau" offiziös mitteilt, fann von einer Aufhebung eines solchen Verbotes feine Rede sein, da es überhaupt nicht ergangen ist. Die Sinnlosigkeit einer derartigen Maßregel liegt ja offen zu Tage.

Protest gegen die Militärdiktatur.  Magdeburg. Die Arbeiterschaft Magdeburgs protestierte am Dienstagabend in einer überaus start besuchten Versammlung gegen Militärdiktatur und Säbelherrschaft. Nach einem Referat des Reichstagsabgeordneten Genossen   Landsberg wurde einstimmig eine Protestresolution angenommen. Im Regierungsbezirk Magde­  burg fanden außerdem noch Protestversammlungen statt in Salberstadt,   Wernigerode, Burg,   Aschersleben,  Gommern und einer Anzahl fleinerer Orte. Die Versamm­lungen waren durchweg sehr stark besucht.  

Braunschweig. Dienstagabend fand unter riesigem Andrang der Bevölkerung eine Protestversammlung gegen die Militärdiktatur statt. Rebner war Rebatteur Genosse Richard   Wagner. Eine Protestresolution, die einen Ausbau der Reichsverfassung im demo­fratischen Sinne forderte, fand einstimmige Annahme.  

Trier. Noch feine Versammlung war hier so zahlreich besucht, als die Protestversammlung. Saal und Galerie waren überfüllt Obwohl die hiesige Zentrumspresse gegen die Versammlung gehezt hatte, schloß sich der Vorsitzende des christlichen Malerverbandes dem Gine scharfe Resolution fand einstimmige Annahme. Protest an.  Luckenwalde. Zwei übervolle Versammlungen, in denen die Reichstagsabgeordneten Ewald und Jädel sprachen, fanden am Mon­tag in Zudenwalde statt, um Protest zu erheben gegen die mili­taristischen Ausschreitungen in   Zabern und deren Verteidigung durch die Regierung im Reichstage. Einstimmig wurde die Ber liner Resolution von den etwa 2000 anwesenden Männern und Frauen angenommen.

Ein Zaberner Soldat verurteilt. Während bisher kein Mensch erfahren fonnte, welche Strafe den Leutnant Forfiner getroffen hat, dringt sehr rasch an die Oeffentlichkeit, wie die Soldaten be­straft werden, die an den Redensarten des Offiziers Anstoß ge­nommen haben. Wie gemeldet, verschwand plötzlich der Bursche Wie terroristisch diese Rufer nach einem Streifbrecher des Oberst v. Reutter, der elsässische Musketier Ficht, in Unter­schutzgesetz bei den Gemeinderatswahlen vorgehen, das be- fuchungshaft, ohne daß selbst seiner Mutter über den fommen nicht nur wir, sondern auch die bürgerlichen Gruppen Sachverhalt Auskunft gegeben worden wäre. Wie zu spüren, die noch als Oppositionsparteien auftreten. Die nun aus   Zabern gemeldet wird, ist Montag die Ab urteilung und viele mußten umfehren, weil sie keinen   Plak mehr fanden.  Zentrumspartei, deren Preise sich nicht genug tun des Burschen, der, aus der Untersuchungshaft von zwei Soldaten fann im Jubel über sozialdemokratische Niederlagen", hätte esfortiert, nach dem Truppenübungsplatz   Hagenau transportiert alle Ursache, hübsch bescheiden zu sein. Es kann sich in wurde, vor einem Standgericht erfolgt. Ficht hat in einem einer ganzen Reihe Gemeinden nur noch gaberner Geschäft seiner Privatmeinung über den Fall Forstner gegen die Sozialdemokratie behaupten, in freien 2auf gelassen. Die Wände müssen nun wohl Ohren gehabt dem es Bündnisse mit den Zechen- und haben. Montag erhielt er fünf Wochen Arrest, wovon zwei Wochen Hüttenfapitalisten schließt! Wie es dabei zu auf die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt angesehen werden. geht, zeigt drastisch eine Breffenotiz, nach welcher die Ge­werkschaft Deutscher Kaiser"( Thyssen) dem Zentrum gnädigst gestattet hat, in   Hamborn den bisherigen Stadtverordneten In der Deutschen Tageszeitung" quaffelt ein Biebermann über Ahlfänger"( Zentrum) wieder auf die Liste zu sehen! Das Das Geschreibsel selber bewirkt Zentrum befindet sich also schon in voller Abhängigkeit von Elfäffisch- Lothringische Zustände". dem Grubenkapitalismus! Mit Hilfe des großkapitalistischen Bustände, wenn man's liest. Es ist, gelinde, höflich, parlamentarisch Terrorismus, der rücksichtslos das Wahlrecht der Werksiklaven ausgedrückt: Quatsch! Also Schwamm drüber! Nur der Schluß vergewaltigt, hat das Zentrum, nicht nur in   Hamborn, die So- paffus ist für die Sinnesart diefer echtpreußischen Leute allzu fenn­Ein Schritt der Tripelentente. aialdemokratie befiegt". Es macht sich die   kapitalistischen zeichnend, als daß er unter den Tisch fallen dürfte. Dertels Bieder­mann schreibt da nebenbei: es ist sicher Schwindel!-:  London, 10. Dezember. Wie das Neutersche Bureau er­Gewaltmittel zur Erhaltung seiner Mandate zunube. In einem elfäffischen Dorf südlich Mülhausens pochte ein   De fährt, ist beschlossen worden, daß die englische, die fran­ferteur aus   Weißenburg spät abends an ein Fenster, hinter dem er Licht fah. Als der Bauer öffnete, sagte der Deserteur: Ach belftliche und die russische Regierung in Kon­mit über die Grenze, ich bin den Preußen weggelaufen." Der stantinopel Erkundigungen einziehen, ob es wahr sei,  Elsässer sagte, der Mann möge einen Augenblid hereinkommen, daß die   türkische Regierung einem   deutschen Offizier er wolle sich erst anziehen. Als der Deferteur eintrat, ergriff der das Oberkommando in der türkischen Armee Bauer ihn beim Kragen, warf ihn in eine dunkle Kammer und übertragen habe und bis zu welchem Grade dies die Lage

Wo das Zentrum noch geglaubt hat, ohne Verbeugung vor den Werksgewaltigen seine Mandate behaupten au fönnen, da erlebt es, wie im stockatholischen Redlinghausen, eine schwere Niederlage. In Redlinghausen siegte das Zen­trum in der dritten Klasse bisher glatt. Diesmal erhielten die Kandidaten des liberalen"( Bechen-) Wahlvereins etwa

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Ich bin ein Preuße.  

Jena. Eine von 2000 Personen besuchte Protestversammlung fand am Montag im großen Saale des Volkshauses statt. Das Bürgertum hatte es trop Ginladung vorgezogen, der Versammlung fernzubleiben. Eine scharfe Resolution wurde gegen zwei Stimmen angenommen.