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Nr. 8. 31 Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt

Parteiangelegenheiten.

Zur Lokalliste.

Im 6. Kreiſe ſteht uns das Lokal von Herrn A. Pflug" Pflugs Vereinshaus", Sellerstr. 13, zu allen Veranstaltungen zur Verfügung. In Königswusterhausen T.-B. hat die Witwe Waldhorn ihr Lokal Altes Schügenhaus" der Partei entzogen, es ist somit von der Lokalliste zu streichen und für die organisierte Arbeiterschaft als ge­fperrt zu betrachten. Die 2otalfommission.

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Königs Wusterhausen und Umgegend.

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Berliner Nachrichten.

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um aufgeklärte Austrittslustige noch im letzten Augenblick vom Aus­tritt aus der Landeskirche abzuhalten. Im selben Atem erklären Diese Säulenheiligen, daß die Kirche bis in die allerneueste Zeit hinein mit ihren Gedanken die Gesetzgebung beeinflußt habe und auf diesem Wege nicht stillstehen werde. Gerade hiergegen gilt es Front zu machen. Das Volk will und wird nicht länger dulden, daß ein Teil unserer wichtigsten Gesetzgebung über die ausgetretene Hintertreppe der Kirche läuft.

Der Jdiotenklub.

Freitag, 9. Januar 1914.

bohrten dann ein großes Loch in den Fußboden und ließen sich mit einem Seil in die Geschäftsräume der Leinenhandlung hinab. Beim Bohren des Loches müssen sie einen Schirm aufgespannt haben, da nur wenig Verputz und Stuck heruntergefallen ist. Unten angekommen machten sich die Einbrecher an das Geldspind, das sie auch nach einiger Mühe knackten. Zu ihrem Leidwesen fanden sie darin aber nur 300 M. bares Geld und einige Briefmarken. Auch hier hat man von den Dieben im Hause nichts bemerkt.

Feuer in einer Kartonnagenfabrik.

Die Welt wird immer verrückter. In ihr laufen heutzutage so Durch dreifachen Alarm wurde die Feuerwehr gestern nachmittag viele Idioten herum, daß die Gründung eines diotenklubs aller- furz vor 4 Uhr nach der Zionstirchstraße 28 gerufen. Bei Am Sonntag, den 11. Januar, nachmittags 2 Uhr. findet im Lokale des Herrn W. dings dem bekannten dringenden Bedürfnis entsprach. Gr existiert Ankunft der Löschzüge war der zweite Hof des Grundstücks mit Thormann, Neuemühle, eine Protestversammlung statt, in der der schon seit längerer Zeit, hat sein Vereinslokal natürlich in der stellte sich heraus, daß der Brand in einem im Parterre des zweiten Reichstagsabgeordnete Dr. Oskar Cohn über das geplante Attentat Friedrichstadt . An der Spike stehen ein paar weniger durch ihre Quergebäudes liegenden Fabrikraum der Kartonnagenfabrik von der Scharfmacher auf das Koalilionsrecht sprechen wird. Hierzu Kunst als durch ihre Reklamesucht bekannte Schauspieler. Wer nicht Süß u. Herrmann wütete. Auch dieser Raum war total ver findet heute, Freitagabend 7 Uhr, in den Orten Königs- Wusterhausen , den Befähigungsnachweis des Vollblut- Idiotismus führen kann, qualmt, so daß die Sappeure anfangs den eigentlichen Brand­Wildau, Hoherlehme. Deutsch Wusterhausen, Schenkendorf, Nieder- wird nicht aufgenommen. Auch Gäste, die an den Sizungen teil- herd nicht erreichen konnten. Da der erstickende Rauch auch Iehme, Senzig und Bernsdorf eine Flugblattverbreitung von den be­fannten Stellen aus statt. Genoffen, sorgt für regen Besuch der nehmen wollen, müssen mindestens die Veranlagung zur Idiotie im Treppenhaus hochgestiegen war und in die Räume der oberen Etagen eindrang, so mußten auch diese Fabrik­Versammlung. Kein Gewerkschaftskollege darf in dieser Versamm- besitzen. Wie es in den Sizungen zugeht, kann man sich ungefähr betriebe geräumt werden. Der Löschangriff erfolgte mit drei Rohren. lung fehlen. denken. Ein veguläres Tollhaus ist dagegen eine Waisenknaben- während von außen mehrere Fenster eingeschlagen wurden, um dem Adlershof . Morgen Sonnabends, abends 7 Uhr: Flugblatt- schule. Augenblicklich beherbergt der Idiotenklub einen hohen Gast, Qualm Abzug zu verschaffen, drang ein Rohrführer, der mit einem berbreitung von bekannter Stelle aus. einen seiner Mitbegründer. Die Nennung seines Namens würde Rauchschußapparat ausgerüstet war, innen gegen das Feuer vor. nur dem Reklamebedürfnis Vorschub leisten. Der gute Mann, Gs dauerte aber über eine Stunde, ehe die Gefahr als beseitigt über dessen Geisteszustand sich die Gelehrten noch nicht einig sind, gelten fonnte. Das Feuer hatte sich vom Erdgeschoß durch einen gab wegen seiner Exaltationen mehrfach Gastrollen in Irrenhäusern Späneschacht auch dem Keller mitgeteilt und vernichtete in der und hat wiederholt öffentlich von sich reben gemacht. Augenblicklich Hauptsache Pappen und Papier. Die vollständige Ablöschung zog sich bis in die Abendstunden hin, da die fest zusammengepackten mimt er jeden Abend unter starkem Zuspruch derer, die sich nicht Bappballen größtenteils auseinandergerissen und einzeln abgelöscht langweilen wollen, in verschiedenen Berliner Kabarets, verdient für werden mußten. Die Ursache des Feuers konnte nicht fest­den von ihm verzapften Blödsinn einen Haufen Geld. Daran wäre gestellt werden. c. in unserer Zeit, die den krassesten Unsinn dem Ernst vielfach vor­Die im November wieder oder neugewählten Stadt- sieht, nichts besonders Wunderliches. Interessant ist aber, daß dieser verordneten wurden mit der üblichen Feierlichkeit in ihr Amt helle Idiotenhäuptling sich am Tage als Patient in der rühmlichst eingeführt. Unter den Neu gewählten sind unsere Ge- bekannten Dr. Weilerschen Privatirrenanstalt in Westend befindet nossen Heyse, Bartowsti, Paul Schul 3. Heyse und in diese Anstalt jeden Abend nach Schluß der Vorstellung tritt an Liebknechts Stelle, der nicht wieder kandidiert hat. zurückkehrt. Das ist keine Tollhausphantasie, sondern nackte Wirt­Barkowski und Paul Schulz sind von Bezirken gewählt worden, lichkeit. Man erzählt, daß Herr v. Jagon, um eine gewisse Ga­die die Sozialdemokratie dem Freifinn abgenommen hat. rantie gegen die Ausschreitungen des Idiotenonkels zu haben, ihm Die Einführung des Genossen Heyschold, der an Grundas öffentliche Auftreten nur unter der Bedingung gestattete, daß walds Stelle gewählt ist, bleibt bis auf weiteres aus- er sich für die Zeit des Berliner Gastspiels in eine Jrrenanstalt gesezt. ,, einkaufe". Gibt es noch eine bessere Satire auf das moderne Ber­Durch die neu eroberten Bezirke ist die Stärke der liner Leben? Sie beleuchtet auch wieder mal haarscharf unsere sozialdemokratischen Fraktion auf 45 Mit- famosen Irrenhauszustände. glieder gestiegen. Aber für den Berliner Stadtfreifinn ist

Die Stadtverordneten

hatten gestern die erste Sigung im neuen Jahre. Sie begann mit den zur Neutonstituierung der Versammlung nötigen Formalitäten.

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Vorortnachrichten.

Ein Zusammenstoß zwischen einem Straßenbahuwagen und einem mit zwei Pferden bespannten föniglichen Stutſchwagen, auf dein außer dem Kutscher noch ein Lakai faß. erfolgte gestern mittag einige Mi­nuten nach 12 Uhr vor dem Hause Uhlandstraße 175. Infolge der Winterglätte war der Sutichwagen derartig geschleudert, daß er dem ihm entgegenkommenden Straßenbahnwagen in die Seite fuhr und in zwei Teile zerbrach. Man brachte die Trümmer des Wagens nach dem Marstallgebäude. Personen sind zum Glück nicht verlegt Arbeiter- Bildungsschule, Grenadierstr. 37. Der Unterricht im Gewerkschaftswesen kann wegen Krankheit des Vortragen­den erst am Freitag, den 23. Januar, beginnen. Kleine Nachrichten. In einem Abortraum des Bahnhofs Alexander das noch immer kein Grund, ihr als der längst zweitstärksten Die Beistandsleistung bei der Jugendfürsorge. In An- plaz schoß sich der 19 Jahre alte Arbeiter Gottlieb Drorat eine Revolverfugel in die rechte Schläfe. Er wurde noch lebend Fraktion der Versammlung den ihr nach parlamentarischem gelegenheiten der Fürsorge- oder Zwangserziehung sind die aufgefunden und nach dem Strankenbaus am Friedrichshain gebracht, Brauch zukommenden Posten des Vorsteherstellvertreters zu Behörden der einzelnen deutschen Bundesstaaten zur Bei- wo er noch besinnungslos daniederliegt. Im städtischen Asyl für überlassen. Neben Herrn Michelet , der zum Vorsteher standsleistung verpflichtet. Von den Behörden, die hierzu Obdachlose wurde gestern morgen der 31 Jahre alte Arbeiter Wilhelm wiedergewählt wurde, wird aufs neue Herr Cassel den berufen sind, ist jetzt ein umfangreiches Verzeichnis aufgestellt Hamm auf feinem Lager tot aufgefunden. Ramm wohnte bis vor Stellvertreter machen. Für unseren Genossen Hei- worden. Es unterscheidet ersuchende und ersuchte Behörden. einiger Zeit in Lichtenberg . Schaufenstereinbrecher fuchten in der mann stimmte nur die sozialdemokratische Fraktion. Im In Preußen sind ersuchende Behörden in Fürsorgeerziehungs- vergangenen Nacht den Uhrmacher W. Schultz in der Neuen Bahnhof­Bureau der Versammlung werden nach wie vor nur zwei fachen die Kommunalverbände, in den Provinzen die Landes- straße 32 zu Berlin- Lichtenberg heim. Der Einbrecher hatte in die Sozialdemokraten ſizen. Wiedergewählt wurde unter den hauptleute, der Landesdirektor der Provinz Brandenburg , die Scheibe mit einem Stein ein großes Loch geschlagen und aus der Auslage für 600 Mart Damen- und Herrenuhren, Ohrringe, Arm­vier Beisikern Genosse Bruns, unter den vier Beisitzer- städtische Waisendeputation in Berlin usw. In Zwangsbänder und sonstige Schmucksachen herausgeholt. stellvertretern Genosse Pfannkuch. erziehungssachen sind die ersuchenden Behörden die Regie­Auf der Treptow - Sternwarte finden folgende wissenschaftliche Nachdem die Neutonstituierung der Versammlung voll. rungspräsidenten und der Polizeipräsident. Bei der vor- King- Vorträge statt: Am Sonnabend, den 10. Januar, nachmittags zogen worden war, brachten die greifinnigen das ihnen un- läufigen Unterbringung von Minderjährigen sind die Orts- 5 Uhr: Intereffante Bilder aus Italien ", abends 7 Uhr: Euro­entbehrlich scheinende St aiserhoch aus. Der Vorsteher polizeibehörden ersuchende Behörden. Als ersuchte Behörden päische und erotische Jagden"; am Sonntag, den 11. Januar, nach­Michelet begründete es damit, daß es ein alter lieber Brauch" gelten in Preußen die Ortspolizeibehörden, also Bolizeipräsi- mittags 3 Uhr:" Mit Schnellzug und Dzeandampfer von Berlin sei und übrigens unter dem Schuße des Kaisers die Selbst- denten, Magistrate, Amtsvorsteher, Distriktskommissare, Land- über Bremen nach New York ", nachmittags 5 Uhr: Aus fernen räte, Amtsmänner, Bürgermeister und Landbürgermeister. In Landen", abends 7 Uhr: Europäische und erotische Jagden"; am berwaltung" ſtehe. Sonst gab es in der Sitzung nichts Bemerkenswertes Bayern sind die Distriktsverwaltungsbehörden ersuchende wie Montag, den 12. Januar, abends 7 Uhr: Das bayerische Hochland" weiter. Mehrere fleinere Vorlagen wurden ohne Debatte ge- ersuchte Behörden. Auch in Sachsen betätigen sich die Amts- und Wintermärden"; am Dienstag, den 13. Januar, abends 81%, Uhr: nehmigt. hauptmannschaften und Stadträte in beiden Aufgaben. In Mit Schnellzug und Ozeandampfer von Berlin über Bremen nach New York ". Am Sonnabend, den 10. Januar, abends 8 1hr, Württemberg jind es einerseits die Landarmenbehörden für spricht Dr. Ferrol über: Ein neues Rechnungsverfahren, eine Um Das Wohnungsamt der Stadt Berlin die vier Streise, andererseits die Oberämter und Ortspolizei- wälzung auf rechnerischem Gebiete". Mit dem großen Fernrohr hat in diesen Tagen seine praktische Tätigkeit in den Bureau- behörden. In Heſſen die Kreisämter, in Braunschweig die werben Mond und Saturn beobachtet. räumen Stralauer Straße 3/6 aufgenommen. Die. Woh- Kreisdirektionen und Stadtpolizeibehörden. In Hamburg ist nungsinspektoren und Wohnungspfleger besichtigen in den die Behörde für öffentliche Jugendfürsorge ersuchende, die ihnen zugewiesenen 10 Bezirken die Wohnungen, um Fest- Polizeibehörde und Landherrenschaften ersuchende und ersuchte stellungen über die Wohnverhältnisse der Berliner Bevölke- Behörden, in Bremen das Jugendamt ersuchende Behörde, die rung zu machen, und wo das am Plaze ist, mit fachmännischem Polizeidirektion sowie die Aemter Vegesack und Bremerhaven In der Charlottenburger Stadtverordnetenversammlung Rat den Hausbefizern und Mietern an die Hand zu gehen. beides usw. erfolgte am Mittwoch in der üblichen Weise die Einführung der neu­Anzeigen, Beschwerden und Auskünfte aller Art werden in der Von der Allgemeinen Ortskrankenkasse. und wiedergewählten Stadtverordneten. Neu gewählt sind nur zwei täglich vormittags von 81-912 Uhr stattfindenden Sprech­Mit dem 1. Januar sind zahlreiche Kassen in der Allgemeinen Stadtverordnete, die der liberalen Fraktion angehörenden Herren stunde entgegengenommen. Auch nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr können ausnahmsweise derartige Mitteilungen vorge- Drtstrantentaffe aufgegangen. Um den an die Staffe herantretenden Architekt Heidenreich und Oberpostsekretär Stangenbach. Im bracht werden. Das Wohnungsamt legt Wert auf eine dau- Anforderungen gerecht werden zu können, find entsprechende Vor- übrigen weist die Versammlung die gleiche Zusammenfegung auf, ernde Fühlungnahme mit allen Streisen der Bevölkerung und bereitungen getroffen worden. Neben der Zentralstelle für das wie in den letzten Jahren. Zwei Mandate sind allerdings unbesetzt, wird bemüht sein, alle Mitteilungen aus dem Publikum in Meldewesen in der Klosterstr. 71/72 find in verschiedenen Teilen der fie gehören zum ficheren Befizstand der Sozialdemokraten, denen es wird bemüht sein, alle Mitteilungen aus dem Publikum in Stadt Zahl- und Meldestellen eingerichtet worden. Eine solche nicht möglich war, bei den Wahlen im November Kandidaten zu ge unparteiischer sachlicher Weise zu prüfen. Meldestelle befindet sich in der Gerichtstr. 12/18. Der An- winnen, die die Hausbesikereigenschaft haben. Dieser Mangel ist Die naive Kirche. drang zu diefer Meldestelle war am Mittwoch und dem inzwischen gehoben, die Ersagwahlen find auf Sonntag, den Gegen die Kirchenaustrittsbewegung wendet sich die Kirche gestrigen Donnerstag so start, daß die Einrichtungen als 8. Februar, anberaumt. Mittwoch war Die Bei der Konstituierung der Versammlung wurden der bisherige neuerdings in schwülstigen Druckschriften, mit denen sie wehmütig erste Woche abgelaufen, für welche die Allgemeine Krankengeld Vorsteher Dr. Frenzel und fein Stellvertreter Dr. Hubatsch alle die Verdienste aufzählt, die sie sich nach ihrer Meinung im zahlen mußte. Die Warteräume waren überfüllt, die Treppen be- wiedergewählt. Der Posten des stellvertretenden Vorstehers gehört Laufe der Jahrhunderte um die Menschheit erworben hat. Mit Gewalt kann die Kirche nichts mehr machen, zum Kreuzigen und lagert, ſelbſt bis in den Hof standen Personen, die auf Abfertigung eigentlich der Sozialdemokratie, die nach der Spaltung der vereinigten warteten. Trotzdem die Beamten im Schweiße ihres Angesichts mit alten Fraktion die zweitstärkste geworden ist, unsere Genossen ver­Verbrennen der Kezer ist die Zeit nicht angetan. So wenden sich anerkennenswertem Eifer arbeiteten, fonnten sie den gestellten An- zichteten aber zugunsten des bewährten Stellvertreters Dr. Hubatsch die hohen Priester der christlichen Nächstenliebe mit Druckschriften forderungen nicht voll entsprechen. In dem Gedränge wurden auf ihren Anspruch, ohne ihn grundsäglich aufzugeben. Zum Beisiger halb bettelnd, halb drohend an die irregeleiteten" Seelen der Frauen ohnmächtig und mußten nach der Unfallstation gebracht wurde Genosse Dr. Borchardt wiedergewählt, und auch in den jenigen, deren Adressen sie aus den Listen der amtsgerichtlichen werden. Aehnliche Vorgänge wiederholten sich am gestrigen Tage, ständigen und nicht ständigen Ausschüssen ist die Fraktion ihrer Stärke Kirchenaustrittsbureaus erfahren. Was hat Ihnen denn die Kirche an dem die Polizei regelno einzugreifen verfuchte. Neben einigen entsprechend vertreten. getan, daß Sie ihr den Rücken kehren wollen?" So fragen naib schneidigen Beamten walteten andere recht verständig ihres Amtes Vorlagen standen in dieser ersten Sigung noch nicht zur Bes dieje wunderlichen Heiligen. Sie drohen, man solle nicht für ge- und betätigten sich sogar als Samariter. Wir nehmen an, daß die ratung. ring achten, was die Jahrtausende überdauerte und stärkeren Stür- Leitung der Kasse alles tun wird, um so schnell wie möglich eine men getrost hat, als die jetzige Austrittsbewegung darstellt. Ja, geordnete ſchnelle Abfertigung des Publifums herbeizuführen. So Lichterfelde. wozu dann die schlotternde Angst um die Schwächung des Besiz- wie jetzt fann es unter feinen Umständen bleiben. Ueber einen Fall empörender Behandlung eines Schwach­standes? Sie drogen mit dem Verlust der Taufpatenschaft, der sinnigen wird uns folgendes berichtet: Von der hiesigen Gemeinde tirchlichen Trauung, der kirchlichen Nächstenliebe( Hört, hört!), der Für 50 000 M. Uhren und Schmucksachen erbeutet. wird der ungefähr 38 Jahre alte Hermann Topichei als Beerdigung auf dem kirchlichen Friedhofe, und sie merken gar nicht, Dieben, die das Geschäft des Uhrmachers Gilbert in der Schön- Straßenarbeiter beschäftigt. Der Mann ist geistes schwach und daß diese Drohungen nur neue Gründe sind, sich angewidert von Hauser Allee 126a heimsuchten, fielen Uhren, Stetten, Ringe und vermag nur mühsam zu sprechen und sich verständlich zu machen. Der Kirche abzuwenden. Sie bramarbajteren mit allen diesen andere Schmucksachen im Gesamtwert von etwa 50.000 M2. zur Beute. Es ist ihm deshalb von Gerichts wegen ein Pfleger in der zibeifelhaften Rechten, die man als Anhänger der Landeskirche ge- Bisher konnten die Täter noch nicht ermittelt werden. Die In- Person des Schuhmachers Michael Knopp, Verlängerte Wil­nießen kann, und fügen in ihrer blöden Einfalt gleichzeitig eine haberin, eine Witwe, erleidet, da sie nicht versichert ist, einen Helmstraße 35, bestellt. Topichei erhält für seine der Gemeinde Preisliste bei, die genauen Aufschluß darüber gibt, wie teuer man empfindlichen Verlust.. Auf die Herbeischaffung der Wertsachen ist geleisteten Dienste ca. 23 M. pro Woche, von denen er aber keinen diese Rechte erkaufen kann und wie die Kirche ein smartes Geschäfts- eine Belohnung von 10 Prozent vom Gesamtwert bis zum Betrage Pfennig in die Finger bekommt. Die Gemeindeverwaltung zieht institut ist. Manches tut ja die Kirche bei Taufen, Trauungen und von 5000 M. ausgefeßt. In der Rüsternallee 28 drangen Diebe von dem Lohn wöchentlich 2 M. ab und legt sie auf der Sparkasse Beerdigungen in dürftigster Form umsonst, aber wo sie nimmt, da mit Nachschlüsseln ein und raubten für 3000 M. Gold- und Schmud zinstragend an. Weiter gehen von dem Arbeitslohn ab 5 M. nimmt sie gleich mit vollen Händen und berechnet, wie es aus dieser sachen. Nach der Tat schlossen die ordnungsliebenden" Diebe die wöchentlich für die nötige Kleidung des Pfleglings; diese Summe zur rechten Zeit ins Haus gesandten Preisliste hervorgeht, die ge- Villa wieder ab. soll an dessen Pfleger abgeliefert werden. Den Rest von ca. 16 M. pfeffertsten Breise. Die Kirche preist in diesen Drudschriften das ,, Schwere Arbeit" machten sich andere Einbrecher in der endlich erhält der Gemeindearbeiter und Feuerwehrmann klähr, ungeheure Kulturwerk der deutschen Schule, das sie geschaffen haben selben Nacht auf dem Grundstück Neue Friedrichstr. 72. Hier befindet Stubenrauchstr. 15, bei dem dieser geistesschwache Topichei gegen will, und vergist dabei ganz, daß gerade auch gegen die Unter- sich im Erdgeschoß des Borderhauses die Leinengroßhandlung von Koft und Wohnung untergebracht ist. Auch dieser Betrag wird jochung der Schule durch die Kirche sich die Entrüstung des denten Levy. Im ersten Stod steht zurzeit die Hälfte der Räume leer. Die direkt von einem Gemeindebediensteten dem Klähr ausgehändigt. den Volkes richtet. Dümmer kann man es wirklich nicht anfangen ,. Diebe verschafften sich zu diesen mit einem Nachschlüffel Eingang, Seit einiger Zeit fiel es den Arbeitskollegen des Topichei auf, das

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