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Auch auf dem Tegeler See , dem Wannsee , den Grunewaldseen, den Tiergartenseen sowie auf dem Rumelsburger See wimmelte es von Anhängern des Schlittschuhsports.

im Reichstag beteiligen follen oder nicht, ist von den Verbündeten| immer friedlich daliegenden Vorwärts" bedt fie eins von den| Friedrichshagen nach der großen Eisfläche. Obwohl sich hierauf Regierungen bisher je nach Lage des Falles und aus Erwägungen mitgebrachten Missionsblättchen. eine ungeheure Menge tummelte, zerstreute sich diese infolge der der Zweckmäßigkeit entschieden worden und auch im vorliegenden Wahrscheinlich befürchtete fie, vom Anblick des Vor- folossalen Ausdehnung ganz. Nur vor den Mufiftapellen herrschte Fall haben sie ihre Haltung lediglich nach Grundsätzen einge- wärts" sterben zu müssen. Oder sollte durch diese Tat mit eine Fülle, die sich gegen abend, als die Bläse hier erleuchtet wurden richtet die seit Jahrzehnten in Uebung sind. Wir können nicht finden, daß durch dieses Geschreibsel dem Vorwärts" eine Wandlung vor sich gehen? Zu bemerken immer noch vergrößerte. wie gemildert wird. Auch jetzt bestreitet die Regierung dem nicht mehr hatte sehen lassen. die Brüstierung des Reichstages durch die Regierung irgend- war nichts. Zu erzählen wäre nur noch, daß Schwester X sich seitdem Reichstag das Recht, die militärischen Dienſtvorschriften ab- nicht mehr hatte sehen lassen. Der Vorwärts" hat's ihr zuändern, und erklärt, daß für sie mit der Ueberprüfung der Kabinettsorder alles erledigt ist. Aber für die schwankenden Gestalten des bürgerlichen Barlamentarismus reicht es viel­leicht schon aus, daß sich die Regierung überhaupt zu einer Erklärung herbeigelassen hat. Denn wer umfallen will, der ist bald gestoßen.

Nur munter, Herr Maximilian Brandt! Herr Brandt, der Apostel des Kruppschen Schmierevangeliums, wird, so hörten wir von der Nationalzeitung", nach dem über­raschend milden" Urteil des Oberkriegsgerichts gegen Tilian und Genossen durch Herrn Siegfried Loewenstein, Anwalt und Apostel von Brandis historischer Bedeutung, im Wiederaufnahmeverfahren feine völlige Reinwaschung zu erzielen suchen. Diese Meldung ist ficher echt. Zu unserem Schmerz schweigt sich die Krupp- Presse be­reits seit Donnerstag über das Projekt aus. Wir können die Sorge nicht unterdrücken, daß irgendwelche unverantwortliche Stellen widerstreben, und daß gar Herr Brandt das berühmte Bittern in die Snie belommen hat, vor dem Herr Schiffer so beweglich gewarnt hat. Herr Brandt! Enttäuschen Sie uns nicht! Immer munter! Zeigen Sie sich als würdiger Vertreter der Schifferschen Krupp­Moral, der Moral mit festen Anien, mit strammen Beinen. Marsch. marsch- los auf das Straffammerurteil jener Richter mit moralisch zitternden Knien; nur Mut. Und, wir wiederholen: Immer feste druff"! Glorreiche patriotische Siegestrophäen winken Ihnen. Dem Mutigen gehört die Welt!

Der französische Parteitag. Amiens , 25. Januar. ( Privattelegramm des Vor­wärts".) Heute trat in Amiens der Parteitag der geeinigten Sozialisten zusammen, der die Aufgabe hat, vor allem die Taktik der Partei in den kommenden Wahlen festzusehen. Dem Partei­tag ging gestern eine imposante Versammlung voraus, in der Baillant und Jaurès sowie eine Reihe auswärtiger. Dele. gierter sprachen. Als Vertreter des deutschen Parteivorstandes überbrachte der Genosse Müller die Grüße der deutschen Sozial­demokratie und betonte unter stürmischem Beifall die Solidarität des deutschen und des französischen Proletariats im Kampfe gegen den Imperialismus. Heute Vormittag wurde der Parteitag mit den Begrüßungsreden der auswärtigen Delegierten eröffnet.

Merikanische Kriegsgrenel.

Megico City, 24. Januar. Hier sind einige wenige Flüchtlinge eingetroffen, die berichten, daß die Rebellen neuerlich etwa 100 Frauen und Kinder und 150 Bundes soldaten in der Nähe von San Luis Potosi niedergemekelt haben. Die Unglücklichen hatten sich bereits ergeben und befanden sich in einer Farm in der Nähe von Matehuala, wo sie dem Blutdurst ihrer Feinde zum Opfer fielen.

Aus Groß- Berlin.

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Der Vorwärts" hat's ihr angetan. Ich kenne eine Familie und diese Familie wohnt in einem Stadt.eil des großen Berlins . Seit geraumer Zeit ist die Mutter frant. Die Krankheit bringt es mit sich, daß eine Pflegerin gebraucht wird. Die Pflegerin- Schwester so will ich fie hier nennen erscheint. Ihre Obliegenheiten ver­richtet sie pflichtgemäß. Dann läßt sie den Blick im Zimmer umberschweifen und entdeckt-oh Leser, Entseßen pace auf einem Tische den Vorwärts". Dich Erst sprachlos ob dieser Entdeckung, dann ringen sich folgende Worte über ihre Lippen: Waaas?- der Bor­wärts"? Lieft Ihr Mann denn den Vorwärts"? Waaas?" " Ja!" ist die Antwort. Dann ist er auch wohl Sozial­demokrat!?" Hier scheint Schwester X auch eine zustimmende Antwort erhalten zu haben, denn plöglich betet sie. ob folcher Missetat- schnell ein Vaterunser. Auf den noch schließlich habe ich mir auch noch verrechnet und zu wenig abgezogen Aber wenn das man bloß mit dem Generalpardong stimmt! Womit ich verbleibe mit der Ihnen gebührenden Hochachtung Friedrich Wilhelm Schulze Rentier und Hausbesizer.

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Theater.

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Ernst.

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ab=

dankte

angetan!

Die vermiste Kohlenschipve.

Die Inventur war beendet. Es wurde die furchtbare Fest. stellung gemacht, daß eine Stohlenschippe fehlte. 6 Lehrmädchen wurden für die vermißte Kohlenschippe verantwortlich gemacht, zwar waren diese Mädchen bei der Inventur nicht zugegen, aber die Mädchen sollten die Kohlenschippe herbeischaffen. Das konnten sie nicht und so wurden fie verbonnert, eine neue Kohlenschippe zu taufen. Die Mädchen sagten sich: Wie kommen wir dazit, eine Kohlenschippe dem reichen Arbeitgeber zu faufen, wenn wir an dem Fortkommen der Schippe unschuldig find?

Sie weigerten sich, Ersatz zu leisten. Und was war das Ende vom Liede? Die Mädchen wurden wegen der 15 Pf., die eine solche Echippe fostet- entlassen. Recht vornehm!

Verloren dürften die Mädchen nichts haben, denn wer einer solchen Kleinigkeit wegen zu dem Mittel der Entlassung greift, tennzeichnet sich zur Genüge selbst.

Der Modeaffe.

Dieser Tage brachte eine illustrierte Zeitschrift ein Bild, das eine elegante Dame zeigte, die mit einem kleinen Affen im Tier­garten spazieren geht. Der Hund ist nicht mehr modern. Es muß etwas Neues. Besonderes sein. Und da ist man in exklusiven Kreisen von dem Hund auf den Affen gekommen. Seit längerer Zeit bemühen sich verschiedene Warenhäuser, lebendige Affen an den Mann oder besser an die Frau zu bringen. Die Affenmode wird natürlich sofort einer anderen weichen, wenn sie nur absonderlich ist. Das wird eintreten, wenn die Warenhäuser die 95- Pfennig­woche mit Affen eröffnen.

Ein gemeingefährlicher Wüftling

ist in dem 27 Jahre alten Kaufmann Ernst Lewin aus der Choriner Straße festgenommen worden. Wie jetzt feststeht, fiel dem Ver­hafteten ein jest 16 Jahre alter Schüler einer höheren Lehranstalt in die Hände. Diesen Knaben benutte er die ganze Zeit über als Schlepper. Mit ihm hielt er sich in der Umgebung der Lehranstalt auf, um die Schüler zu beobachten. Diejenigen, die ihm gefielen, mußte ihm der junge Schlepper unter harmlosen Vorwänden in die Wohnung führen. Dort beeinflußte er die Knaben durch gei­stige Getränke, Schmußbilder und Grammophonlieder, um sie für seine Gelüfte gefügig zu machen. So traf im Laufe der Jahre das Verderben eine ganze Reihe von Knaben, bis jetzt endlich ein Schüler der Behörde von seinen Erlebnissen Mitteilung machte. Nunmehr wurde das ganze scheußliche Treiben Lewins aufgedeckt. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei noch eine ganze Anzahl Schmutzbilder. Gegen seinen jugendlichen Schlepper wurde ein Strafverfahren eingeleitet, ebenso gegen einen Masseur Klein aus der Linienstraße wegen Kuppelei. Bei diesem hatte Lewin, bevor er sich eine eigene Wohnung einrichtete, in einem möblierten Zimmer gewohnt. Klein wußte von dem schändlichen Treiben seines Mieters und gab sich den harmlosen Besuchern gegenüber wiederholt als Dr. Klein aus, um die Knaben zu beein­flussen. Das ungemein trübe Sittenbild, das diese Verhaftung entrollte, zeigt wieder einmal, welchen Gefahren auch Knaben in der Großstadt ausgefeßt find; es legt allen Eltern die dringende Mahnung ans Herz, auf ihre jungen Söhne nicht minder als auf ihre Töchter zu achten.

Ein tödlicher Straßenunfall ereignete sich am Sonnabend nachmittag in der Strelißer Straße. Der 67 Jahre alte Rohrleger Ferdinand Linke, der mit seiner Schwester in dem Hause Nummer 14 wohnte, wollte vor dem Grundstück Nummer 62 den Fahrdamm überschreiten, um seine Behaufung aufzusuchen. Er achtete dabei nicht auf eine Kraft­droschke, die von der Usedomstraße herkam und gerade vor dem Hause halten wollte. Der Kraftwagenführer bremste, um ein Un­glück zu verhüten, stack, doch geriet der alte Mann unter ein schleuderndes Hinterrad und erlitt so schwere innere und äußere Verlegungen, daß er noch im Laufe des Abends im Lazarus . Krankenhaus verstarb.

alte Rentner Karl Wiesenberg aus der Rosenthaler Str. 76. Der In der Badeanstalt vom Tode überrascht wurde der 74 Jahre Mann begab sich am Sonnabendabend gegen 8 Uhr in eine Bade­anstalt in der Brunnenstraße. Beim Entkleiden wurde ihm plöblich schlecht. Er rief nach dem Bademeister, der sofort nach einem Arzt fchickte. Als dieser erschien, war der Greis jedoch schon tot. Wahrs scheinlich hat ein Herzschlag seinem Leben plöblich ein Ziel gesetzt. Bur genaueren Feststellung der Todesursache wurde die Leiche nach dem Schauhause gebracht.

Schweres Automobilunglück in Lichtenberg . Ein folgenschweres Automobilunglück hat sich am gestrigen Sonntagnachmittag gegen 3 Uhr in Lichtenberg zugetragen. Dicht hinter der Anilinfabrik in der Hauptstraße überschlug sich infolge eines Federbruches ein Privatautomobil, das mit sieben Personen bejekt war. Sämtliche Insassen wurden auf die Straße geschleudert und mehr oder weniger schwer verletzt. Drei der Verunglückten mußten in das Krankenhaus Bethanien zu Berlin gebracht werden. Der Kaufmann Alfred Fritsche wollte gestern nachmittag mit seinen Angehörigen und einem Freund der Familie, dem Dr. Neuhaus, eine Automobilfahrt in die Gegend des Müggelsees unter­nehmen. In dem Automobil nahmen außer dem Chauffeur fünf erwachsene Personen und ein Kind Play. Als der Wagen in ziemlich schnellem Tempo die Hauptstraße in Lichtenberg entlang fam, brach beim Ueberfahren eines Gisenbahngleises, das quer Einfam gestorben ist die 68 Jahre alte Almojenempfängerin über die Straße geht, an der Vorderachse des Automobils eine Bertha Müller aus der Wrangelſtr. 104. Die alte Frau hatte Feder, so daß sich der Wagen überschlug und fast vollständig zer- dort seit mehreren Monaten im Keller eine Stube inne. Da fie trümmert wurde. Dr. Neuhaus erlitt bei dem Sturz schwere innere fich feit mehreren Tagen nicht mehr sehen ließ, öffnete man ihre Stube und nun fand man sie im Bette liegend tot auf. Die Todes. Verlegungen und anscheinend einen Armbruch; der Kaufmann ursache konnte nicht mehr festgestellt werden. Die Leiche wurde Theodor Fritsche trug gleichfalls schwere innere Verlegungen und deshalb nach dem Schauhause gebracht. starkblutende Kopfwunden davon; der Chauffeur Schiedekowski er­litt einen Schlüsselbeinbruch. Alle drei wurden in einem Kranten­automobil des Verbandes für erste Hilfe nach dem Krankenhaus Bethanien geschafft. Die anderen vier Verunglüdten fanden teils auf der Rettungswache Lichtenberg , teils an der Unfallstelle selbst von Sanitätsmannschaften, die schnell zur Stelle waren, die erste heute vormittag abgehaltenen Versammlung beschlossen, die Arbeit Silfe.

Groß- Berlin auf dem Eise.

Einen Maßenbesuch, wie er an den schönsten Sommertagen wohl nie gesehen worden ist, hatte die große Müggelsee- Eisbahn am gestrigen Sonntag aufzuweisen. Schon am Vormittag hatte das Wetter eine große Schar hinausgelodt. Als es jedoch auf die frühen Nachmittagsstunden hinging, waren die Stadtbahnen von Eissport­freunden so besetzt, daß nur schwer mitzukommen war. Ganze Ströme Schlittschuhläufer, aber auch Männer und Frauen, die mit ihven Kindern hinausgepilgert waren, nur um sich an dem schönen Bild zu erfreuen, wälzten sich von den Bahnhöfen Rahnsdorf und die Dirne fest. Im Wein- und Liebesrausch verrät er sich. Trium­phierend verkündet sie den Fürsten der Philister, daß sie dem Schla­fenden die Loden weggeschnitten und rettet dann man weiß nicht recht warum dem Gefesselten das Leben, indem sie zu der schlimmeren Rache rät, ihm die Augen auszustechen und den un­schädlich Gemachten als Arbeitsvieh zu nußen.

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Letzte Nachrichten.

Wiederaufnahme der Arbeit.

Durban , 25. Januar. Die Eisenbahner haben in einer morgen wieder aufzunehmen.

Demission der sozialistischen Gemeinderatsmitglieder von Sofia .

Sofia , 25. Januar. Als Protest gegen die Auflösung ber Cobranje haben die sozialistischen Gemeinderats. mitglieder von Sofia ihre Aemter niedergelegt. Bei der Demissionserklärung richtete Gemeinderatsmitglied und früherer Sobranjeabgeordneter Redakteur Hrist om unter dem Beifall der Zuhörer heftige Angriffe gegen König Ferdi­nand, den er beschuldigte, das Unglüd Bulgariens ber­ursacht zu haben.

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Denn der ganze Unfug ist jedesmal mit drei Worten aufzuklären, die aber nicht gesprochen werden, weil der Autor dazu zu schlau und feine Puppen zu dumm find. Das Ganze ist ein langweiliges Schachspiel, das immer wieder zieht. Zieht, weil die deutschen es sind Bossenmacher im Lauf der Jahrzehnte sich allerhand nicht allzuviel Mittel ausgedacht haben, das Holzgerüft ihres Der zweite Att spielt im Gewölbe vor dem Tempel des Philister Aufbaus zu versteden. Da sind zum ersten die an sich komischen gottes Dagon, wo der Blinde den Stein der Mühle in ewigem Gegenstände: ein Inhalierapparat und eine Zitronenlimonade Rundgang wälzen muß. Doch mehr als seine Blindheit quält ihn reizen manchen zum Lachen; da ist zum zweiten die beliebte die Eifersucht um Delila. Die Phantasie des Dichters kann sich Wiederholung dummer Phrasen; erkennt sie der Zuhörer wieder, in schimpflichen Erniedrigungen Simsons, der zwischendurch doch so fühlt er geschmeichelt das Lob für seine Aufmerksamkeit; da ist wieder als Symbol einer im Leiden wachsenden menschlichen Größe zum dritten die getreue Befolgung des Grundfakes: Wenn fich Leffingtheater: Simson , Tragödie von Wedekind. erscheinen soll, nicht genug tun. Wir hören von Delila, die ihr zwei füffen, freut sich der dritte, das heißt, die Tür geht immer wie denn überhaupt grade in diesem Moment" ( Die Buchausgabe erschien im Verlag von G. Müller, München .) Opfer aufsucht, daß sie den Blinden an ihr Lager hat führen lassen, zur Unzeit auf, Wie zu erwarten, wurde Wedekind von der Verehrerschaft, die in um sich in seinen Umarmungen dem eingeladenen Fürstenpad zu immer allerhand Dinge geschehen, die in jedem andern Augenblick den bizarren Sprüngen seiner Laune die Offenbarungen einer ganz eigen. Aber selbst dieses Aeußerste schamloser Scheußlichkeit ruft völlig reiglos wären. Aber so wird's gemacht. bei Simson feine Gegenwehr des Mannesstolzes wach. Dann heißt Satire? Mein Gott: man streichelt, man fibelt auch wohl eins neuen Art Genialität zu bewundern gewohnt ist, am Schluß mit sie ihn vor ihrem Buhlen, dem Könige Og, feine rührenden Klage- mal aber wer wird denn gleich weh tun? Wenn auch der zah­Applaus gefeiert. An Stelle des abwesenden Verfassers lieder wiederholen, schwirrt, die Eifersucht noch schärfer anzu- lende Deutsche über eine mannstolle Herzogin lacht: es freut ihn wesend, obwohl er laut Theaterzettel die Regie führte der Dramaturg, der aber, als er von der günstigen Aufnahme des Stacheln, vom Könige zum Blinden, vom Blinden zu dem Könige. doch, in so guter Gesellschaft verkehren zu dürfen. Und schließlich Werkes sprach, von einer lebhaften Gegendemonstration mit Zischen Simson singt weiter, als die beiden, zu einem neuen Liebesfeste ist das Milieu nicht von Belang, wenn man nur nicht nachzudenken eilend, ihn längst verlassen haben. braucht, wenn man nur nach fünfzig Knoten die lose Schlußschleife und standalierendem Pfeifen unterbrochen wurde. In dem auf völlig äußerliche und dekorative Theatereffefte ein zu sehen bekommt, die sich mühelos lösen läßt. Vielleicht, daß das Stück beim Lesen einen tieferen Nachhall So etwas wird bei Bernauers sauber und anständig heraus­der Empfindung weden mag im Theater überwog durchaus der gestellten, mit Mord gespickten Schlußakt, der die Vermählungs­Eindrud einer mit willkürlichsten Verblüffungen arbeitenden Ge- feier Delilas und des Königs darstellt, wird der Blinde aus dem gebracht. Die Wüst war bei sprißigster Laune, das Hintergestell Verließ geholt. Er soll tanzen unter dem Sohngelächter des Volkes von Herrn Gebühr tat sein Möglichstes, und Eugen Burg ließ waltsamkeit, die obendrein in Ausmalung des Widerwärtigen und der Fürsten . Der Ausgang ist der Bibel entlehnt. Simson, in entzückendster Lässigkeit seine Worte fallen, besaß die näfelnde Das Leiden einer erniedrigt bettelnden Liebe, in der ein über- dem mit den Saaren wieder seine Kraft wuchs, stürzt die Säulen Stimme der Vernunft und verstand es, wie immer, auf die liebens­des Balastes, begräbt sich selbst und seine Beiniger darunter. würdigste Art, dumm und diftinguiert zu sein. Und das wird legener Mann sich fassungslos verzehrt das Thema, das sich Wedekind hier stellt, hat in der Simson und Delila" betitelten noch lärmender als nötig machte, verdiente sonst bei ihrer schwie- nicht zu retten vermochten, aus dem Die Regie, die nur den unvermeidlichen Lärm des Schlußaftes fleißig und poliert heruntergespielt, wenn sie auch den dritten Aft aller Wize bar Tragikomödie des Dänen Sven Lange eine in der Intention ver- rigen Aufgabe alles Lob. Kabler war ausgezeichnet in der ödeste Mathematik hervorgrinste. Das ganze blieb eine ordentliche wandte, aber psychologisch unvergleichlich intimere und wahrere ungebändigten Barbarenwildheit des noch ungebrochenen Simson, Ronzession an ein ruheliebendes, gefittetes Bürgertum. Darstellung gefunden. Da tritt das Schillernde, das Paradore, wie später in dem Ausdruce des hoffnungslosen Leides, Tilla Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. das Durcheinander tiefen Wehgefühls und höhnenden Bynismus Durieug eine glänzende Delila. ( das Ensemble jener Züge, in denen man die besondere persönliche ein Fräulein Trallala" ist die Gesangspoffe So bummeln Note Wedekinds erblickt) ganz anders überzeugend und lebendig Komödienhaus: Kammermusik, Lustspiel von Hein. wir", mit der vor Jahresfrist das Pleite- Theater Groß- Berlin" am hervor. Die Uebersetzung des Simsonschicksals ins Moderne, in das rich Jlgenstein. Wer etwa im dritten Aft während der Auf- 300 eröffnet und vier Wochen später begraben wurde, nach der Schidial eines Dichters, der in einem Simsondrama sein eigenes führung dieses Schwanks das Theater betreten hätte, der würde Chauffeestraße verzogen. Bejagtes Asphaltgirl ist ein richtiger Erleben niederlegte, gestattet eine Fülle reizvoll ironischer Be- in den Rängen und im Parkett ein sehr vergnügtes Bublikum und Wechselbalg, an dessen Verfasserschaft ein Viertelduizend Väter und ziehungen. auf der Bühne eine illustre Sofgesellschaft angetroffen haben. Und mehr beteiligt sind. Herr Kadelburg, der diesmal ungenannt blieb, Was Wedekind in seinem Versdrama dem biblischen Stoffe dann hätte er gefchen, mie plöblich ein kleines Kind im Nachthemd lieferte die Schwanke. Jdee", die hinwiederum Herr Okontowski be­hinzufügt, ist( außer einer ziemlich schematisch geratenen Baro- durch die Tür links auf die Bühne lief und Mammi, Mammi!" arbeitete". Herr Leipziger fügte seinen värjährigen Gesangs distit der Philisterfürsten): daß er in dem von Delila betrogenen schrie. Tosendes Gelächter. Warum? terten" eine neue Coupletstrophe über den Tango hinzu, und Jean und geblendeten Helden das Begehren nach dem schönen Weibe Weil das Kind da gar nicht hingehörte. Weil niemand wissen Gilbert illustrierte das Ganze durch ein Botpourri aus allen seinen glühender wie jemals fortleben, und Delila, eine durfte, daß Niemeyers ein Kind haben. wie anno 1913 beim 800 Weil niemand ahnen Operettenmusiken asiatische Lulu, ihr Spiel mit dem Entstellten weiter treiben läßt. sollte, das Niemeyers überhaupt verheiratet sind. Und deswegen an geistiger Arbeit wurde allerdings reichlich aufgewogen durch ein Schrankenlos wie seine Kraft ist Simsons Sinnlichkeit, der haben sich der Tenor Niemeyer und Frau in der Residenz, wo man Plus an Grünzeug, das man sich und dem sonst recht animalisch Delila zuerst nur als ein Spielzeug neben anderen Weibern galt. ein Engagement ans Hoftheater erwartet, dem Intendanten als veranlagten Fräulein Trallala" spendete. Auf wie lange dem Er peitschte ihre Gitelteit, indem er andere als schöner pries. Doch Verhältnis und der ältlichen Herzogin, die auch noch im Gänger Publikum die gespreizte Tangerei behagen wird? Buviel auf der Entschluß, ihm das Geheimnis feiner Stärte abzulocken, den den Mann sieht, als Geschwister vorgestellt. Ist das komisch? Mit gewärmter Rohl tötet nach Juvenal nicht bloß die armen Lehrer, ausgesetzten Lohn sich zu verdienen, steht ohne solche Kränkung für nichten. sondern auch den Humor und die Theaterdirektoren.

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