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Nr. 29.

31. Jahrg.

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Telegramın Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutfchlands.

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritplatz , Nr. 1983.

Kehraus!

Freitag, den 30. Januar 1914.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritplatz, Nr. 1984.

werden wir in Elsaß- Lothringen die Militärdiktatur haben, Besonders bemerkbar machte sich Herr Hestermann, Hospitant " gemildert" durch ein Zentrumsregime, denn für das Amt der Nationalliberalen. Er war früher stellvertretender Wahlkreis­des Herrn Oberschulrats Albrecht soll Herr Martin vorsitzender im Bunde der Landwirte. Dann wurde er Mit­Spahn, der Sohn Vater Spahns und Professor an begründer des Bauernbundes und bekämpfte eifrigst seine der Universität Straßburg i. Elf. ausersehen sein. früheren Freunde. Jetzt hatte er sich zum Wort gemeldet,

Rheinisch- Westfälische Zeitung", juble! Man macht ganze Arbeit in Elsaß- Lothringen ! Man stolpert nicht über So ist denn reiner Tisch gemacht. Die zivilistische Rassel- um die wichtige Mitteilung zu machen, daß er von wegen seiner Sentimentalitäten! Man bleibt nicht bei Halbheiten stehen! bande hat auf der ganzen Linie eins auf den Kopf be- unerschütterlichen Ueberzeugungstreue auch dem Bauernbunde den In Zabern hat die Soldateska mit brutaler Handbewegung die kommen und die Soldateska ist oben auf. Es gibt Scherben Rücken gekehrt habe, und dann loszuschlagen gegen den Kollegen, Zivilgewalt an die Wand gequetscht, Recht und Verfassung in Elsaß- Lothringen ! Fragt sich nur, welcher Marius zuletzt der ihm bisher am nächsten gestanden hatte, der- wie er wie ein paar belanglose Vogelscheuchen behandelt und die trauernd auf den Trümmern ſizen wird. bürgerliche Freiheit in den Pandurenkeller gesperrt, und darum springen jetzt in letter Folgerichtigkeit die Träger der Ein Berliner Telegramm der Kölnischen Zeitung " höchsten Zivilgewalt in den Reichslanden über die Klinge. fügt der Demiſſionsmeldung hinzu, daß die Entscheidung des Denn was aus den Worten des Staatssekretärs 3orn Kaisers noch nicht bekannt sei. Es sei kaum anzunehmen, daß die v. Bulach in der Budgetkommission des elsaß - lothringischen Landtages zu entnehmen war, die Demission der Straß- Entlassungsgesuche in ihrer Gesamtheit sofort angenommen würden. Landtages zu entnehmen war, die Demission der Straß. burger Regierung, das bestätigt jetzt die Nordd. Allg. Ztg.:" Die Meldung deutet darauf hin, daß der Rücktritt des Statthalters erst einige Zeit nach dem der Regierung erfolgen werde.

Der Statthalter in Elsaß- Lothringen , Graf Wedel, hat sein schon im Dezember angebotenes Abschiedsgesuch erneuert. Wie wir weiter erfahren, haben auch der Staatssekretär Freiherr Zorn v. Bulach und die Unterstaatssekretäre Dr. Petri, Mandel und

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Um das Koalitionsrecht.

Koehler erneut um ihre Entlassung gebeten. Die kaiserliche Ent- Eine Reihe von Versammlungen in Nordbayern, scheidung wird voraussichtlich in den nächsten Tagen erfolgen. die dieser Besuch

Kehraus! Der Oberst v. Reuter freigesprochen, von und der Verlauf der Bersammlungen Zeugnis von der tiefen

Hospitant der Nationalliberalen ist, und den er als den Geschäfts führer des Bauernbundes ganz besonders verehrt hatte: den Abg. Dr. Böhme. Dabei begeisterte er sich mit dem Eifer des Wieder­bekehrten für die Verschärfung des Zollwuchers. Am Schlusse der Sizung schüttelte Abg. Bassermann feier lichst diesen Herrn von seiner Partei ab. Weshalb das eigentlich? Herr Hestermann paßt doch sehr gut zu den Nationalliberalen! Auch Herr Bruhns gab seine Wahrheits"- Weisheit zum besten in dem fast ganz leeren Saale. Denn während seiner Rede blieb abgesehen von seinen Gesinnungsgenossen nur der im Saale, der aus irgend einem anderen Grunde nicht weg konnte. Freitag Fortsetzung der Verhandlung.

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Der Streikbrecherschutz

den roten Reaktionären als Nationalheld gefeiert, von Wil - Erregung ab, die sich der Arbeiterklasse infolge der Scharf­helm II. mit einem Orden behängt, die Leutnants v. Forstner macherpläne bemächtigt hat. In Hof referierte in stark be- im sächsischen Landtage. und Sch ad freigesprochen und von allen Kameraden in suchter Versammlung Reichs- und Landtagsabgeordneter Preußen beglückwünscht und beneidet, völkische" Erzieher Simon. Hier wurde namentlich auch die Stellung der In der Zweiten Kammer des sächsischen Landtages wurde heute nach dem Herzen jedes oſtelbischen Kriegervereinspräsidenten, oberfränkischen Liberalen, die die reaktionärste Spielart in über eine nationalliberale Interpellation und einen konservativen und auf der anderen Seite die armen Teufel von Rekruten, ganz Deutschland sind, zur Koalitionsfrage und zur Arbeits- Antrag beraten, die beide größeren Schuß für Streifbrecher fordern. die ihren gerechten Groll in gerechter Weise ausplauderten, in losenversicherung scharf gebrandmarkt. Die Versammlung in Die natinalliberale Partei wünscht eine beschleunigte Anwendung den Kasten" gesteckt, die Redakteure, die von der Zaberner Bayreuth, in der Genosse Puchta sprach, gestaltete sich des Strafrechts und eine besondere polizeiliche Vorbildung der Säbelherrschaft Wesens zu machen wagten, auf die Anklagebant zu einer imposanten Kundgebung gegen die Scharfmacherheize. Bolizeibeamten für Ueberwachung der Streikposten, während die gezerrt, der Zaberner Streisdirektor, der vor den Maschinen Sie lang aus in die Forderung: Mehr Rechte statt neuer Stonservativen ein Streitverbot verlangten. Gleichzeitig stand eine gewehren nicht ehrfürchtigst zusammenklappte, vor ein Dis- Stnebel. Auch in Würzburg machte die Versammlung, die sozialdemokratische Interpellation mit zur Beratung, die von der ziplinargericht gestellt und nun auch die elsaß - lothringische von Arbeitern und Angestellten start besucht war und in der Regierung Auskunft darüber fordert, was sie zu tun gedenke, das Regierung, wie Heydebrand es befahl, zum Teufel ge- Landtagsabgeordneter End reß referierte, den tiefsten Einreichsgefeßlich gewährleistete Koalitionsrecht sicherzustellen, und aus jagt fürwahr, ein lustiges Topfschlagen ist da unten im brud. Es wurde unter anderm auch das Auftreten des welchen Gründen die Regierung zur Beschleunigung des Strafvers Gange! Es gibt Scherben! Zentrumsabgeordneten Oswald scharf gegeißelt, fahrens bei Streitbergehen aufgefordert habe. Eine in den Dingen steckende Fronie ist es, daß die der im Landtag ausgeführt hat, man brauche kein Ausnahme- Die nationalliberale Interpellation begründete der Abgeordnete Elsaß- Lothringer durch die Logik der Ereignisse gezwungen gesetz, wenn die bayerischen Gerichte so verfahren würden, wie Dr. Kaiser, der zwar einseitig vom Unternehmerstandpunkt aus werden, just dieser Regierung die Stange zu halten. Jetzt, die norddeutschen. In allen Versammlungen wurde einstimmig die Frage behandelte, aber doch ein Verbot des Streikpostenstehens da sie geht, sieht man ein, daß sie schlechter hätte sein können. eine Resolution angenommen, die jede Schmälerung des nicht für notwendig erklärte und die extremen Forderungen des Der Graf Wedel, früher Botschafter in Wien , ehedem ein- Soalitionsrechts scharf zurückweist, vielmehr entschieden dessen Zentralverbandes deutscher Industrieller ablehnte. Das Streif= mal Kanzlerkandidat gerade der kleinen, aber mächtigen weiteren Ausbau fordert. postenstehen könne zwar den Verkehr stören und unerträglich wer­Junkerpartei; der Staatssekretär Zorn v. Bulach, ge­den, wenn es zu Bedrohungen und Arbeiterverlegungen führe, aber borener Elsässer, französischer Nationalgardenoffizier von Anno 1870, jetzt ein entschlossener Renegat und kaltherziger Streber, Im Großherzogtum Oldenburg fand eine man dürfe nicht zu einer einseitigen Verschärfung der Gesetze der verbrannte, was er gestern anbetete, und anbetete, was Reihe Protestversammlungen gegen die von den Scharfmachern fommen, weil dadurch vielleicht am ersten die Industriellen selbst. er gestern verbrannte; die Unterstaatssekretäre Mandel und beliebte Hezze statt. Die Versammlungen, besonders die in getroffen würden. Die Versammlungen, besonders die in getroffen würden. Das gelte auch von schärferen Strafbejtim­Petri, Bureaukraten, mit der Bureaukratenelle zu messen; Rüstringen und Jever waren durchweg gut besucht. mungen gegen den Boykott. Der§ 153 der Gewerbeordnung lasse der Präsident des obersten Schulrats Albrecht, eine in Ueberall wurde eine Resolution angenommen, die sich gegen schon jetzt die härtesten Strafen zu. Er werde nur einseitig gegen vielfacher Hinsicht unerfreuliche Erscheinung, und unter eine Verschlechterung des Koalitionsrechts wandte, vielmehr die Arbeiter angewendet. Deshalb seien keine Verschärfungen nötig, dieser Regierung wurden unbarmherzig die Vereine verfolgt, einen weiteren Ausbau desselben forderte. wohl aber solle man dafür sorgen, daß die Strafverfahren gegen die mit französischen Clairons französische Weisen spielten, und Streikende beschleunigt und eine Anzahl Polizeibeamte zur Ueber­unter dieser Regierung wurde dem Souvenir Français der wachung von Streikposten speziell ausgebildet werden. Garaus gemacht, und unter dieser Regierung wurde ein Aus­nahmegesetz gegen die angeblich welschen" Tendenzen der Elsaß­Lothringer ausgeheckt! Und wie oft auf einen trüben Tag ein schöner Sonnenuntergang folgt, so umleuchtet diese selbe Regierung bei ihrem Scheiden fast der Glanz der Volfs­tümlichkeit.

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Arbeitersorgen

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Sorgen.

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bürgerliche

Der konservative Abgeordnete Dr. Böhme erzählte darauf allerlei unkontrollierbare Schauermärchen über angebliche Terros rismusvergehen bei Streifs. Die meisten seiner Legenden waren so unwahrscheinlich, daß sie mit Lachen beantwortet wurden. Er denunzierte die Gewerkschaften als sozialdemokratische und politi sche Vereine und forderte eine schärfere Bestrafung und ein Streif verbot aller solcher Arbeiten, durch deren Arbeitseinstellung die all­gemeine Wohlfahrt gefährdet werden könnte.

Jm Reichstage gab es am Donnerstag ein arges Durcheinander von sozialpolitischen und voltswirtschaftlichen Denn sie war Manns genug, was der Reichskanzler nicht Erörterungen. war, bei ihren Meinungen über Zabern zu beharren und die Genosse Dr. Erdmann ging auf die Angriffe der bürgerlichen Konsequenzen daraus zu ziehen, als der Gebieter in Berlin Redner gegen die Arbeiter ein. Er gab den Verteidigern der Gelben Die Begründung der sozialdemokratischen Interpellation durch anderer Meinung war. Sie hatte ja gar nicht so furchtbar die gebührende Antwort, zeigte den Widerspruch zwischen den den Genossen Held war eine wuchtige Anflage gegen das radikale Gesinnungen in der Zaberner Angelegenheit, die Re- arbeiter freundlichen Worten des Abg. Giesberts und den herrschende System, den Terrorismus des Unternehmertums und gierung des Herrn v. Bulach, sie mußte sich sogar in der arbeiter feindlichen Zaten des Zentrums und schilderte gegen die gerichtlichen Urteile gegen streikende Arbeiter. Er wies nach, Živeiten Kammer hart an den Wagen fahren lassen, weil sie über den Schönfärbereien des Staatssekretärs, wie traurig in Wahr- daß neue Maßnahmen zum Schuße des Koalitionsrechts unbedingt die Interessen Elsaß - Lothringens nicht scharf genug vertreten heit die Arbeiterverhältnisse sind. nötig seien. Wenn, wie in Düsseldorf ein Arbeiter wegen einer hatte. Aber schließlich wollte und konnte sie sich nicht alles gefallen Diese Ausführungen zwangen den Abg. Giesberts zu einer Ohrfeige, die er einem Streifbrecher verabreichte, zu neun Monaten lassen, sollte nicht der Begriff Autorität der Zivilbehörden" zum Erwiderung. Er suchte die Aufmerksamkeit des Hauses von dem Gefängnis verurteilt sei, dann sei nicht ein Arbeitswilligenschutz, Spott der Gassenjungen von Straßburg , Mülhausen und Mek Borstoß des Kardinals Kopp den Genosse Dr. Erdmann nebenbei sondern ein Schutz gegen Klassenjustiz erforderlich. Im weiteren werden. Und weil sie den Kotau vor der Pickelhaube nicht so bis zum erwähnt hatte abzulenken durch eine Entrüstungsrede darüber, zeigte er, in welcher Weise die Unternehmerorganisationen gegen äußersten mitzumachen vermochte, wie Herr v. Bethmann daß der Hinweis des fozialdemokratischen Redners auf Arbeiter und andere Fabrikanten, die nicht zu ihren Verbänden Hollweg, deshalb ist sie erledigt und wird hinausgefegt. die durch die christlichen Gewerkschaften herbeigeführte gehören, schlimmsten Terrorismus üben, ohne daß die Staats­Auch dem Statthalter schallt es im Kasernenhofton entgegen: bedauerliche Spaltung der Arbeiterbewegung die Einigkeit anwaltschaft einschreite. Die Einseitigkeit des§ 153 der Gewerbe­Lump, weißt Du nicht, wie man sich vor einem preußischen der Arbeiter gerade jest störe, jetzt, während der Verteidigung der ordnung schüße die Unternehmer vor Strafe, auch wenn sie Oberst zu benehmen hat?" Koalitionsfreiheit der Arbeiter. Mit Recht wies Genosse Dr. Erd schlimmsten Terrorismus übten, während selbst bei kleinen Ber­Die Junker und Scharfmacher aller Drten, die Sippe mann in einer persönlichen Bemerkung diese Entrüstung zurüd: ge- gehen die Arbeiter schwer bestraft würden. Oldenburg , jubiliert! Jezt kommt ein Regime über die rade weil die jetzige Zeit zeige, wie notwendig für die Arbeiter die darauf einen Antrag ein, der die Regierung ersucht, im Bundesrat Reichslande , das die Unbotmäßigen" mit Sporen und Einigkeit ist, deshalb gerade ist der Hinweis geboten auf die durch für Aufhebung des§ 153 der Gewerbeordnung und des Erpressungs­Peitsche regiert und das die Widerstrebenden mit dem Kolben die christliche Gewerkschaft herbeigeführte Spaltung der Arbeiter paragraphen zu sorgen. und dem Bajonett eindeutscht". Juchheirassassa, für die echt bewegung und auf die hieraus sich ergebende Schädigung der Ar­preußischen Leute, für die Anbeter der gepanzerten Faust ist beiter. es jetzt eine Lust zu leben. Schon was an Statthalter- Der Nationalliberale Sch to a ba ch legte sich für die Arbeiter in fandidaten genannt wird, läßt ahnen, welcher Faden im den Staatsbetrieben ins Beug. Er hofft, daß seine Partei Reichsland fünftig gesponnen werden soll. Streuzwende- eine treue Gefolgschaft in diesen Arbeitern haben werde, die sich in­dich v. Rheinbaben und Freiherr v. Schorlemer folge ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit nicht offen der Sozialdemo­Lieser, ein gewesener und ein augenblicklicher fratie anschließen können. Er fordert daher zur Beglückung dieser preußischer Minister aus der Schule des Herrn Arbeiter eine- Denkschrift. Der Staatssekretär versprach v. Dallwin, der frühere Braunschweiger Herzogregent denn auch, diesem Wunsche nachzukommen. Albrecht v. Mecklenburg, auch eine feine Nummer Die anderen bürgerlichen Redner beschäftigten sich nur mit den der Reaktion, und der Freiherr v. Hoiningen- Huene, volkswirtschaftlichen Fragen. Der Konservative Hoesch sang mit Rommandierender des 14. Armeekorps das ist die Kiste, vollen Baden das Lob der jetzigen Zollwucherpolitik. Ihm schloß aus der der starke Mann" für den Straßburger Posten fich der Hospitant der Konservativen Abgeordneter Vogt( Hall) herausgegriffen werden soll. Und wenn nicht alles trügt, würdig an.

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Der Minister des Innern, Graf Viktuhm, führte auf die Interpellationen folgendes aus:

Bei wirtschaftlichen Kämpfen neige jede Partei dazu, Nechte für sich in Anspruch zu nehmen und diese Rechte dem Gegner ab­zusprechen. Das Koalitionsrecht sei eine wichtige Waffe, die beiden Parteien gewährt werden müsse. Zu diesem Recht gehöre auch das Streikpostenstehen, doch müsse es im Rahmen der Rechts­ordnung ausgeübt werden. Die Willensfreiheit des einzelnen müsse gewahrt und die Ordnung und Sicherheit aufrechterhalten bleiben. In Sachsen seien wirtschaftliche Kämpfe sehr häufig; dabei sei es vielfach auch zu Gewalttätigkeiten gekommen. Die Regierung sei daher der Ansicht, daß die bestehende Gesetzgebung nicht ausreiche, allen Terrorismus zu unterdrücken und zur an­gemessenen Bestrafung zu bringen. Es bedürfe einer Wenderung