Nr. 29. 31. Jahrgang.

1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Arbeitslose und Leistungen der Fach­verbände.

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Berlin   und Umgegend.

Freitag, 30. Januar 1914.

Ferner bemerkt die Firma in ihrem Schreiben, es sei unwahr, daß sie den Arbeitsnachweis umgangen habe, sämtliche bei ihr bc= schäftigten Tischler und Maschinenarbeiter seien durch den pari­tätischen Arbeitsnachweis eingestellt. Das mag zutreffen. Gine derartige Beschuldigung gegen die Firma Franz Rachfall ist in unserem Artikel auch nicht enthalten!

Schließlich heißt es in dem Schreiben der Firma:„ Die mir in den Mund gelegte Aeußerung:" Ich weiß wohl, daß ich mehr zahlen muß, aber wenn Sie es nicht machen wollen, machen es andere", ist eine Verleumdung."

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sein, in der Hauptsache auf die Verlängerung der Arbeits  - der Vertreter der Arbeitgeber das getan haben, so wäre das mit Tofigkeit auf den einzelnen Fall. Somit ergibt sich eine dem Tarif nicht in Einklang zu bringen. Der Vertreter der Ar­Zunahme der Arbeitslosigkeit, an der keine pflichtbewußte, beiter versichert, daß er sich nicht mit höheen Abzügen einverstanden erklärt habe. auch nur minimal sozial infizierte Regierung tatenlos vorüber­gehen könnte. Aber die preußisch- deutsche Regierung tut's! Wenn zum Schluß noch darauf verwiesen wird, daß die Verbände allein im vierten Quartal 1913 nicht weniger als Konservative Klopffechter fafeln aus bekannter böser Ab- 3 Mill. Mark an Arbeitslosenunterstützung auszahlten, dann ficht munter weiter über Arbeitsschen als Ursache der Ar- hat die Deffentlichkeit den Beweis, daß die Gewerkschaften beitslosigkeit. Eines der antisemitischen Stockpreußenblätter außerordentlich viel leisten und nun mit vollem Recht öffent­forderte kürzlich ganz ernsthaft die gefeßliche Einführung des liche Mittel als Zuschuß zu den von ihr geleisteten Unter­Arbeitszwanges. Gerade so, als ob irgendwo wegen Mangels stützungen verlangen. an willigen Arbeitskräften wichtige Arbeiten unterbleiben müßten. Was die Junker, Spießer und Scharfmacher er­streben, ist der Zwang für Arbeiter, jede Arbeit zu jeder von den Ausbeutern diktierten Bedingung auszuführen. In den Organen der Innungskrauter und großkapitalistischen Scharf­macher wird nach wie vor das Vorhandensein einer bemerkens­werten. Abhilfe- oder Linderungsmaßnahmen erheischenden Beschäftigungslosigkeit schlankweg geleugnet. Man weiß ja, warum das geschieht. Je größer die Zahl der gar keine Unterstützung beziehenden Arbeitslosen, desto bequemer kann man Lohnkürzungen durchsetzen. Die Statistik kümmert sich nicht um die kapitalistischen   Interessensorgen; mit nackten und doch so bedeutungsvollen Zahlen konstatiert sie ein schnelles Wachstum der Arbeitslosigkeit. Aus verschiedenen Quellen fließen die Beweise dafür. In reicher Fülle sammelt sie das Reichs­arbeitsblatt", dessen Objektivität schließlich wohl auch die Arbeitgeberzeitung und des Reiches Minister anerkennen müssen. Aus den Erträgen der Beiträge zur Invaliditäts­versicherung, aus den Feststellungen der Arbeitsnachweise, aus der Bewegung der Mitgliederzahl der Strankenkassen sowie den Angaben der Industrievertretungen, aus den Produktions­ziffern usw. und schließlich auch aus den genauen Angaben der Fachverbände ergibt sich mit zweifelsfreier Deutlichkeit eine weitere bedrohliche Zunahme der Arbeitslosigkeit. In der nachfolgenden Uebersicht stellen wir die in Betracht kommenden Ziffern der Fachperbände Reichsarbeitsblatt Nr. 1, 1914 für das vierte Vierteljahr 1913 mit den Angaben aus der gleichen Zeit des voraufgegangenen Jahres in Vergleich:

Unterzeichnet ist das Schreiben Franz Rach fall".- Das ist jedenfalls der alte Herr Rachfall. In unserem Artikel wird aber ausdrücklich gesagt, Rachfall junior habe die angeführte Acute­Die Ausführung der Berliner   Notftandsarbeiten. rung gemacht. Diese Behauptung wird auch jest Die Firma Franz Rachfall, Bautischlerei und noch aufrechterhalten. Ghe Herr Franz Rachfall unsere Innenausbau, sendet uns unter Bezugnahme auf einen Angabe als Verleumdung bezeichnete, hätte er doch seinen Sohn Artikel, den wir unter der obigen Ueberschrift in der letzten Sonn- Bernhard Rachfall fragen sollen, ob er diese Aeußerung bestreiten tagsnummer brachten, ein Schreiben, welches unsere, die genannte kann. Wir können jedenfalls beweisen, daß er sich so geäußert hat. Firma betreffenden Angaben berichtigen soll, sie aber in allen wesentlichen Punkten bestätigt.

1912

Zahl der Mitglieder zusammen 2 161 470

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männl. Mitglieder

weibl.

Fälle von Arbeitslosigkeit.

Arbeitslofentage

Unterstügte Personen

1913

2023 051

1940 590

1 804 399

B

220 880

156 392

218 652 219 688

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Zunahme Abnahme -6,4 Proz.

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- 7,0

"

1,0

"

"

"

+40,5

Tarifbewegung der Steinarbeiter.

Wir hatten an einem Beispiel dargelegt, daß Franz Rachfall Vor mehreren Wochen hatten die Steinarbeiter die Kündigung seinen Gesellen bei Anfertigung von Tischlerarbeiten für städtische Bauten wesentlich niedrigere Affordpreise zahlt, als er nach dem ihres Tarifs beschlossen. Die von einer Kommission ausgearbeitete bestehenden Tarif zahlen müßte. Als Beispiel führte unser Artikel Tarifvorlage für die Sandsteinarbeiter wurde am Mitt­an, daß die Firma Franz Rachfall für Fenster, die nach dem Tarif woch in einer Sektionsversammlung dieser Branche beraten. Die mit 9 M. bezahlt werden müssen, nur 7 M. zahlt. Diese An- von der Versammlung angenommene Vorlage stellt in der Haupt­gabe unseres Artitels bestreitet die Firma Franz fache folgende Forderungen auf: In den Sommermonaten soll die Nachfall nicht. Sie bemüht sich nur, Rechtfertigungsgründe tägliche Arbeitszeit 8 Stunden, in den Wintermonaten 7 Stunden für ihr Verhalten anzuführen. Als ob sich ein Verstoß gegen den betragen.( Bisher wurde in den Sommermonaten auf Bauten 9 Stunden gearbeitet.) Der Mindestlohn soll von 90 Pf. auf 1 M. Tarif überhaupt rechtfertigen ließe.

Die Firma Franz Rachfall flammert sich an die Angabe unseres Artikels und macht uns folgende Rechnung auf: Wenn ein Gefelle in der Woche 4 Fenster a 7 M. liefert, so würde er ja nur wöchentlich 28 M. verdienen. Meine 12 Tischler haben aber 34 bis 43 M., einer sogar 51 M. verdient, der durchschnittliche Wochenverdienst beträgt 40 m.

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In unserem Artikel wurde gesagt, ein Tischler, der statt 9 M. pro Stunde erhöht werden. Bei einer Beschäftigung bis zu 5 Tagen nur 7 M. für ein Fenster bekommt, verdient wöchentlich 8 M. soll ein Stundenlohn von 1,20 M. gezahlt werden. Die Lohn. weniger, als ihm nach dem Tariflohn zusteht. Diese Angabe be- forderung bedeutet feine eigentliche Lohnerhöhung, sondern nur ruht auf der allerdings irrigen Annahme, daß ein Bautischler vier einen Ausgleich für die Verkürzung der Arbeitszeit. Bei 8 Stunden solcher Fenster in der Woche herstellt. Wie wir jetzt erfahren haben, a 1 M. verringert sich sogar der gegenwärtige Tagelohn um 10 Pf. fann er aber mindestens fünf, vielleicht auch sechs Fenster der hier Diesen Ausfall wollen die Arbeiter tragen, wenn sie die acht­in Rede stehenden Art fertigstellen. Sein Verdienst ist also um stündige Arbeitszeit bekommen. Ueberstunden, die aber nur in Notfällen geleistet werden dürfen, sollen mit einem Aufschlag von 10 bis 12 M. zu niedrig. 30 Pf., Nachtſtunden mit einem solchen von 50 Pf. vergütet und Der Sonntagsarbeit mit 2 M. pro Stunde bezahlt werden. Affordtarif, der seit 20 Jahren keine Aufbesserung erfahren hat, soll um 30 Broz erhöht und bei Akkordarbeit der Mindestlohn garan­tiert werden. Weitere Forderungen beziehen sich auf Vergütung des Fahrgeldes und der Fahrzeit. Im Interesse der Gesundheit Durch diese Lohnangaben wird unsere Behauptung, die Firma der Arbeiter soll folgende Bestimmung, die im alten Tarif nicht vor­habe den tarifmäßigen Akkordlohn nicht bezahlt, durchaus nicht handen war, im neuen Tarif aufgenommen werden:" Auf den widerlegt. Sie beweist nur, daß wir die Leistung eines Tischlers Bauten sind den Arbeitern Unterkunftsräume zum Schutz gegen zu niedrig angenommen hatten. Wenn ein Tischler 5 Fenster Witterung und Diebstahl zur Verfügung zu stellen. Dieselben 2 242 644 3 808 667+70,0 a 7 M. herstellt und das ist nach fachkundiger Angabe die Mindest- müssen belichtet, heizbar und mit Sibgelegenheiten und Tischen 26 703 32 684+22,4 Leistung dann würde er einen Wochenverdienst von 35 M. er- für jeden Arbeiter versehen sein. Die Unterkunftsräume dürfen Gezahlte Unterstützung Mart 2041 854 3 330 302+ 63,1 zielen, also ungefähr den Verdienst erreichen, den die Firma an- nicht als Arbeits- und Materiallagerräume benutzt werden." Die Arbeitsverhältnisse der Hilfsarbeiter sollen ebenfalls durch Die Uebersicht bietet des Interessanten und Bemerkens. gibt. Doch darauf fommt es nicht in. Der springende Punkt ist merten in mehrfacher Hinsicht. Zunächst ergibt sich eine Rücksicht darauf, ob sich der Wochenverdienst des Arbeiters höher die Hilfsarbeiter soll die neunstündige Arbeitszeit, ein Stundenlohn Zunächst ergibt sich eine der: die Tarifsäße müssen bezahlt werden ohne Tarif geregelt werden, was bis jetzt noch nicht der Fall war. Für enorme Zunahme der Fälle von Arbeitslosig stellt, als es der Unternehmer für angemessen hält. Die Firma von 60 Pf., 10 Prog. Zuschlag für Ueberstunden und Fahrgeldver teit, der Arbeitslosentage, der unterstützten Bersonen und Franz Rachfall scheint zu glauben, wenn ein Bautischler durchschnitt- gütung wie bei den Sandsteinarbeitern gefordert werden. der an sie geleisteten Unterstützungen, bei gleichzeitiger lich 40 m. verdient, dann sei eine geringere Bezahlung, als der Verminderung der erfaßten Mitglieder- Tarif vorsicht, gerechtfertigt. zahlen. Da lediglich ein Herausgreifen der unterstüßungs- Hinsichtlich der Abzüge, die gemacht werden dürfen, wenn dem berechtigten Mitglieder den Umfang der Arbeitslosigkeit ver- Tischler gemiffe Vorarbeiten durch die Maschine gemacht werden, Im Tapeziergewerbe zu Magdeburg   ist zwischen Unternehmern schleiert, weil eben die noch nicht unterstützungsberechtigten unseres Artifels. Nach den Bestimmungen des Bautischlertarifs ist und Arbeitern vor drei Jahren ein Tarifvertrag abgeschlossen worden, ist die Firma Franz Rachfall anderer Meinung als der Verfasser arbeitslosen Mitglieder dabei unberücksichtigt bleiben, haben es zulässig, daß für die maschinellen Vorarbeiten, je nach Art und der noch bis zum 15. März d. J. läuft. Da die Gehilfen auf eine wir auch die Zahl aller Fälle von Arbeitslosigkeit aufgeführt. Umfang derselben, ein Abzug bis 45 Proz. an den Affordpreisen Verbesserung der Arbeitsbedingungen bedacht waren, fündigten sie Es waren derer um 40 Prozent mehr als im vorauf gemacht werden darf. Im vorliegenden Fall halten die Tischler rechtzeitig kurz vor Beginn des neuen Jahres den Tarifvertrag. gegangenen Jahre. In der gleichen Zeit ist also die Zahl einen Abzug vor 40 Proz. für zulässig, weil sie nicht alle Vor- Das hat nun die Unternehmer in hellste Entrüstung versezt. Sie der ermittelten arbeitslosen Tage um 70 Prozent gestiegen. arbeiten geliefert bekamen, sondern Rahmenleisten, innere Los gingen hin und beschlossen, alle organisierten Gehilfen am 27. Januar Das beweist, daß der einzelne Arbeitslose mun viel länger hölzer und Zwischenfutter selbst aufreißen mußten. Die Firma auszusperren. Damit jeder Unternehmer genau unterrichtet jei, was. arbeitslos war als 1912. Diefelbe Erscheinung zeigt sich bei Franz Rachfall gibt in ihrer Zuschrift selbst zu, daß sie zuweilen er zu tun habe, erhielt er eine mit dem Stempel der Tapezierer­den unterstützten Personen. Ihre Zahl ist um 22,4 Pro- 55 Broz. abgezogen hat. Das ist ein Verstoß gegen den Tarif, Zwangsinnung zu Magdeburg   versehene Zuſchrift folgenden Inhalts: Ihre Zahl ist um 22,4 Pro- denn mehr als 45 Proz. dürfen selbst bei Lieferung aller Vor- Laut Innungs- Arbeitgeberverbandsbeschluß vom 22. Januar zent gestiegen, die Summe der gezahlten Unterstügungen arbeiten nicht abgezogen werden. Die Firma behauptet, die Ver- sind Sie verpflichtet, Ihre dem Verbande an jedoch um über 63 Prozent. Zu einem geringen Teile mag treter der Schlichtungskommission, welche in ihrem Betriebe_ver= gehörenden Gehilfen am 27. Januar zu entlassen. Die Vorstände." das auf eine Erhöhung der Unterstützungssäge zurückzuführen handelte, hätten einen höheren Abzug für statthaft erklärt. Sollte

Kleines Feuilleton.

des

mit

Deutsches Reich  . Aussperrung unter Tarifbruch.

Notizen.

- Die Schauspieler haben's Nachsehen. Beim

Ein von dem Vortragenden gezeigtes Bild eines Kirchhofes mit un-| sagt schien, Reiz und Grazie, ist Moissi   seither in einem Maße, wie Die Jahre scheinen zähligen Gräbern gab dazu die ergreifende Illustration. Die selten einem Schauspieler zuteil geworden. Schwierigkeiten des Baues ruhen in der besonderen geologischen ihn verjüngt zu haben. So strahlt er heute ungebrochen den Zauber Beschaffenheit des Bodens. Die großen Erdrutichungen sind dabei wider, mit dem der Dichter seinen Romeo umwoben. Camilla Eibenschütz   hat sich den Ton rührender, schlichter Redende Militärs. Für gewöhnlich hört man nicht viel von nicht vulkanischen Ursprungs, sondern eine Folge der Durch­fegung harten Gesteins bewahrt, ganz losen Lehm- Kindlichkeit, der damals ihrer Julia eigen war, ihnen. Niemand nimmt's ihnen übel. Keiner verlangt nach ihrer schichten. Um Veränderungen der Böschungen zu vermeiden, ja ihn in einzelnen Momenten noch inniger vertieft. Wundervoll Weisheit. Aber heuer sind sie redselig geworden. Zabern   hat an hat man daher oft die ursprüngliche Kanalbreite auf das gelang der Ausdruck sehnsüchtiger Hingabe in der nächtlichen Balton­regend auf ihre Stimmbänder gewirkt. Sie wittern Morgenluft. Dreifache vergrößern müffen. Befürchtungen, daß man diefer izene. Die gelmanns polternder alter Capulet, Wintersteins Und nun reden und schreiben sie drauflos. Was sie so unter Patrio- Schwierigkeiten nicht Herr werden würde, sind indessen nach W. grimmer Tybalt, Daneggers frohfinniger Mercutio, Bagays tismus verstehen. Hurra, hurra, hurra! Etwa so, wie wir ihn völlig baltlos. Auch daran wird die Vollendung des Kanals nicht von alters her berühmter Mönch, fie trugen samt und sonders das in der 3. oder 4. Volksschulklasse verstanden. Uns hat das Leben scheitern, wenn der große Stausee bei Gatun nicht die beabsichtigte Gepräge vollblütiger Realität. Und auch die Vertreter der komischen andere Begriffe beigebracht: wir schämen uns, mit Worten zu para- Wafferhöhe erreicht. Die ungeheuren Stoften des Baues sind nicht Rollen, Margarete Supfer und Wahmann fügten sich dem dieren, die ihren Inhalt verloren haben. Die Militärs reden aber durch die Kanallänge bestimmt; der Panamatanal( 81 kilometer) Stil des Ganzen trefflich ein. Das Störende der häufigen Ver­in beneidenswerter Unbekümmertheit ihren alten Stiebel herunter. ist fürzer als der Kaiser- Wilhelm- Kanal  ( 9C2 Stilometer) und nur wandlungen wurde durch die Drehbühne so gut wie ausgeschaltet, in Machen sich offenbar gar keine Gedanken dabei. Und nennen so halb so lang als der Suezkanal. Aber der Banamakanal kostet über ununterbrochenem Flusse reihten sich, von den malerisch stimmungs­etwas dann: frischen Soldatengeist" oder ähnlich. 2 Milliarden Mark, während der Suez nur 880 Millionen, der Kaiser  - vollen Dekorationen Ernst Sterns umrahmt, die Szenen an dt. Was sie jetzt zu Wilhelms Geburtstag wieder auf Kasernen- Wilhelm nur 156 Millionen beanspruchte. Interessant ist auch, daß einander. höfen, in Kasinos usw. zusammengesalbadert haben, geht auf teine die Schleusen des Kaiser- Wilhelm- Kanals größer find als die des Kuhhaut. Glücklicherweise triegt man nicht alles zu hören. Aber Panama. bielleicht bahnt sich da doch ein Fortschritt an. In Swinemünde   Durchaus zutreffend waren die Schlußausführungen Wegeners wenigstens ist ein Generalmajor am Schluß seiner bengalisch durch über die wirtschaftliche Bedeutung des Kanals. Für Europa   hat der leuchteten Geburtstagsrede bei einem Festessen nicht nur aktuell- Panama   nur geringe Bedeutung. Der Weg nach Indien  , Ostasien   Zusammenbruch des Deutschen Schauspielhauses sind die Schauspieler politisch, sondern auch literarisch geworden. Das freut einen, weil's und Australien   stellt sich für Europa   über Suez fürzer. Auch die wieder die Leidtragenden. Die meisten sind jetzt entlassen und finden mal was andres ist. Also so: Südwestküste Ameritas ist ohne Benutzung des Panama   bis Chile   nun auch kein Engagement mehr für die Saison. Die Kaution ges „ Zeider haben die Debatten über die letzten Ereignisse auch hinauf für Europa   leichter zu erreichen. Selbst für die Bereinigten nügt natürlich nicht, um ihre Forderungen zu decken. Die Polizei­aufsicht, die sich herausnimmt, der Arbeiterschaft ihr Kunstwirken zu wieder Angriffe auf unser Kaiserhaus gezeitigt. Man hat ver Staaten wird es vorteilhafter sein, durch den Suez nach Ostasien   zu verefeln, versagt hier aufs kläglichste. Leute, die weder künstlerische ,. sucht, die von frischem Reitergeist und von einem warmen Herzen fahren, weil dieser Weg alte Stulturländer berührt. Sehr groß ist noch moralische, noch wirtschaftliche Garantien bieten, bekommen die zeugenden Worte unseres Kronprinzen zu begeifern. Was wissen indessen die Bedeutung des Kanals für die innigere Verknüpfung Stonzeffion. Die Schauspieler mögen sehen, wo sie bleiben. Sind aber jene Frank und Zubeil von Reitergeist und warmem Herzen? Nord- und Süd-, West- und Ditamerikas. Die Betrachtung der Was würden die wohl mit dem Sänger des schönen Reiterliedes recht instruktiven Bilder wurde dadurch gehindert, daß sie zu schnell fie jung und hübsch und weiblichen Geschlechts, so verweist sie der Direktor auf zahlende Liebhaber und beteiligt sich gern an diesen anfangen, dessen erster Vers lautet: Wohlauf, Kameraden, auf's wechselten. Einnahmen, indem er die Gage spart und vielleicht noch eine Ein­Pferd, auf's Pferd!"( Redner zitiert die erste und legte Strophe lage dazu bekommt. und fährt fort:)" Ich glaube, die Frank und Zubeil hätten dafür Deutsches Theater( Shafeipeare- gyflus): Romeo und Ein Institut für Abderhalden in Berlin  . unseren Schiller auf den Scheiterhaufen geführt. Meine Herren! Ich wiederhole: Auch heute sind die Zeiten ernst! Auch heute müssen Julia. In leuchtend hellen Farben, sprühend von Temperament Wissenschaftliche Kreise Berlins  , die der Kaifer- Wilhelm- Gesellschaft und Leidenschaft, zog Shakespeares großes Liebesdrama über die nahestehen, haben dem Phyfiologen Abderhalden in Halle eine wir stets bereit" sein." Und so weiter, Also ausgerechnet Schiller  , nicht Lauff. Das sind doch Aussich- Bühne. Frei strömt die Poesie der Liebesszenen, und der uns heut Million Mark für die Errichtung eines physiologischen Instituts in ten! Vielleicht holt er sich mal was aus dem„ Tell":" Nein, eine fremde Hintergrund der Zeiten, das Drum und Dran entfaltet Berlin   zur Fortführung seiner Eiweißforschungen zur Verfügung Grenze hat Tyrannenmacht" usw. oder zitiert aus den Nachlaß: fich zu einem erstaunlich eindrucksvollen Gemälde italienischer gestellt. Renaissance. Die wilde Fehde der Geschlechter, sorglofes Genießen Bodes Wappen. Herr Bode  , der Generalgewaltige der " Deutschlands   Majestät und Ehre ruhet nicht auf dem Haupt seiner inmitten stets drohender Gefahr, bunt spielerische Laune wie fgl. Museen und besondere Chef des Kaiser- Friedrich- Muſeums, Fürsten.  "„ Mitten unter den gotischen Ruinen einer alten bar­von wegen S. M. Geburts­barischen Verfassung bildet sich das Lebendige aus." Und so fort. tyrannisch blinde Heftigkeit des Eigenwillens, all das Ungezügelte Exzellenz usw., hat jezt auch noch jener Welt wird anschaulich lebendig. Man spürt den heißen Atem tag den erblichen Adel erhalten. Als Helmschmuck des Wappens Schiller bietet höchst dankbare Zitate für redende Militärs. ihrer Kämpfe. In der Ausmalung des Milieus konnte freilich das soll die ob Bodes Reinfall lächelnde Flora vorgesehen sein. Für Also, los! schon in der ersten Aufführung des Wertes vor sieben Jahren das Wappenschild selbst wird eine Weste( zur Erinnerung an die in Ueber den Panamakanal sprach in der Urania Profeffor Georg Gegebene nicht wesentlich mehr überboten werden. Wohl aber der Büste gefundene) und eine offene Hand( Symbol seiner ein­Wegener. Wegener hat die Kanalgegend im Jahre 1903 bereist, also ist Moissis Romeo ein völlig anderer geworden. Damals als der nehmenden Tätigkeit) vorgesehen. Eine Lichtwarthalle wird Hamburg   bekommen. che die Amerikaner den von Lesseps   begonnenen Kanalbau fort Künstler noch in schwankender Entwickelung begriffen war, ließ sich das Kunsts fegten. Die von W. selbst aufgenommenen Bilder zeigten aber, daß von seiner Darstellung der Rolle bestenfalls sagen, fie fei ein origi- Die Hamburger Künstlervereinigung fäylägt vor, schon Lesseps   und die französische   Kanalbaugesellschaft tüchtig vor nelles Experiment. Gerade das higig jähe inabenhafte Ungestüm ausstellungsgebäude, das neuerrichtet werden soll, so zu benennen. Der Eine russische Radium Expedition gearbeitet hatten. Eins der Hauptverdienste der Amerikaner und fam da zu starkem Ausdruck; aber das Beste fehlte: die Anmut und zugleich die Borbedingung für die Fertigstellung war, daß sie die die Schönheit, der innere Seelenwohllaut, all das, was Julias Mostauer Profeffor Snegirem organisiert mit Regierungshilfe eine Gegend hygienisch fanierten. Vorher allerdings haben mehr als grenzenlose Liebe erft dem Gefühl verständlich macht. Alle diese große wissenschaftliche Erpedition nach dem Ferghana- Gebiet, 20 000 Arbeiter mit ihrem Leben die Pionierarbeit büßen müssen. argen Mängel find jett lange überwunden. Ja das, was ihm ver- Radiumfelder zu suchen.

Theater.

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