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Jetzt falle an diesem Abend Heinrich, der Haspelknccht, sein Wegtlcin mitgebracht, ein dralles Mädchen, dem er sich versprochen hatte und daher stand nun ein Bier in Bechern und Kruken. Horch! Da erzählt einer was! Ich spitzte die Ohren, schlich aus den Zehen ans Fenster und klinkte leise den Flügel auf. Mein Vater sprach da drunten'unter dem mondtichtbeschienenen Laubdach. Er erzählte den jungen Gesellen die Geschichte von meinem Bertram- Ohm, unscrm stillen Hausgeist, der seit seinem traurigen Unglück, das nun schon fünfzehn Jahre her war, immer bei uns in der Küche am Kachelhevde im Binsenstuhl gesessen. Der nur immer mit sich selber murmelte, teilnahmslos lächelte und auf der Zieh- barmonika, die mein Vater ihm einst geschenkt, seltsame Weisen spielte, von denen kein Mensch waS verstand. Jungs," Hub mein Vater an,nun laßt einmal die Karton liegen und rückt ein bisse! zusammen. Also ich arbeitete damals erst seit drei Tagen mit Bertram zusammen auf demLacheduwe- stallen" im Flöz Uebelgönne. Eine Muldenstrecke war aufgefahren und lag jetzt in Stundung, weil eS damals hier bei unS im Süd­gebiet an Arbeitsleuten mangelte. Jan Herbrügge, der Steiger, hatte uns beiden angewiesen weiterzutreiben, und zwar sollte Bertram im Orte bleiben, während ich den Perbindungsüberhauen nach oben trieb. Na, das war nun gut. Wir taten dem: auch, was wir konnten. Aber es ist nicht leicht, im Flöz Uebelgönne berggerecht zu schaffen, das weiß jeder, der einmal in der vermaledeiten Mördergrube ge- arbeitet hat. Besonders hier, wo das Hangende so glatt, scharf ge- rissen und schülpig war. Doch wir patzten auf, daß wir die Kohle, die sechs Fuß Mächtigkeit hatte und von den unwiderstehlich drückenden Nebengebirgen nur so herausgequetscht wurde, bewältig- ten und wegschafften. Und hatten Glück. Während dreier Tage. Der Steiger war mit uns zufrieden und traute uns. Wir trieben jeden halben Fuß, den wir am Strange lösten, sofort mit Holz zu und alles schien gut zu gehen. Drei Zimmerungen hatten wir bereits vor, fest verkeilt und verbolzt, nach allen Seiten richtig in Prame und Sohle und waren jetzt am Sonntagmorgen, in der vierten Schicht, jeder für sich am Lösen und Weiterkerben. In meinem Aufhieb stand Feuer, dick und dumpf, daß ich nichts machen konnte, bevor nicht eine Wettermühle da war und die ge- schwangere Luft hinaustrieb. Gegen S Uhr larn der Steiger, sah, daß alles so weit in Ordnung war und versprach, am nächsten Morgen einen Trehjungen mit einer Mühle herzuschicken. Solange sollte ich heute selbzweit im Orte bei Bertram bleiben. Ihr wißt ja, wenn die Kohle knallt und auswirft, daß man meint, die ausgeklüstete Erde wolle zusammenbrechen wie ein Kartenhaus, wenn es rispclt im Holz und knispelt im Gestein, wenn ' die Wetter klagen und sausen und die Bläser aus dem gerissenen Felsens chwoll leise piepen, dann regt der Bergmann sich noch kaum. Denn das alles gehört ja dazu. Aber Flöz Uebelgönne, das machte es anders. Das war immer so still, so unheimlich ruhig und lauernd. Das knirschte dort und hier und hier und dort im Dunkeln, als sätz in jedem Winkel ein hinterlistig Raubtier drinnen. Und dann ging das ab und zu in die Stille hinein: Wupp! Rums! Hinter und vor uns stürzten staubaufwirbelnd die Ladungen der mürben, muffigen Kohle ans den Verzug, rieselte die flimmerdc, schwarz« Flut auf unsere Leiber hinab, in unser Werk und bedeckten das Gestänge. Ich sagte zu meinem Bruder, der Lrtsältcster war:Bertram, laß uns zurückgehen! Latz den Tüwelsgesellen erst ruhig sein. Das gibt nichts Gutes!" Er lachte:Ha! Mumpitz! Die Zimmerung mutz vor. Sonst ist mal erst alles vorbei. Sollen wir uns belachen und nachsagen lassen? Junge pack an! Sei nicht bange." Na. da gings wieder. Aber mit Hangen und Bangen, das sag ich Euch. Wir kamen auch dazu, das Kappholz zu decke» und waren gerade dabei, Buchenscheile mit dem dicken Hammer dicht bei dicht einzu- wamsen, Jungs! Da gings los! Vermaledeit! Wie ich es mein Lebtag noch nicht gehört. Hinter uns, vor und über uns brach es wie auf Kommando herein, mit einem einzigen Krach, daß an ein Fortlausen gar nicht mehr zu denken war. Massige, bleischwere Kohlenwuchten stürzten, flössen, bauten sich wie Dämme um unsere Knie, preßten sich in unsere Schuh, in jede Kleidcrfalte und hielten unS fest. Und der Staub, so dick, daß man ihn hätte mit Händen fassen können, umwallte uns, drohte uns zu ersticken. Es war ein GrauS. ein istück von dem Schild war noch daran. Ein Stück nur. Und einer las:Privatbesitz -- Verbote n!" Da sahen die Fischer einander an und lächelten.? a n. LanötagsWah! in Zinkenkrug. In seinen, Wanderungen durch die Mark Brandenburg", und zwar im drillen Teil, wo das Havelland beschrieben wird, kommt Theodor Fontane auch aus die Landtagswahl zu sprechen, wie sie um 18Sl vor sich gegangen ist. Er wanderte um jene Zeit durch de» Brieselang , westlich von Spandau , und traf in der be- lannien Waldwiriichast zum Finkcnkrug ein. wo gerade Landtags- wohl war. Was er dort sah, hat auch heute noch seine Bedeutung. Lassen wir ihn also erzählen: Ja, vor zwanzig Jahren! Das war ein Tag, gerade so kalt, ivie der heutige warm ist, und wir hatten Wahl in Finkenkrug. In Finkenkrug i Ja, in Finkenkrug. Er mag dadurch poetisch verlieren, mehr verlieren, als er politisch gewinnt, aber ich kann es nichr ändern. ES war in Finkenkrug, und ich kam mit dem Falkcnhagener Ober- förster hier des Wege». Die Pferde waren ganz weiß, der Wald glitzerte: ich Habs kein Rolkeblchen gesehen, so tot war der Wald. Und Sie kamen an und stießen auf das leere Nest? Jeder war zu Hauie geblieben? Fehlgeschosicn Viele Hunderte waren da, immer neue Schlitten fuhren an, und ehe eine halbe Stunde um war, war es nicht mehr möglich, die Ankommenden und Hereindrängenden in den Stuben unterzubringen. Da rief Oberförster Brand:Wir machen ein Feuer und lagen draußen!" Allgemeiner Jubel. Er war Ober- forster, und die paar Klaster Holz, die nun bald lichterloh und mit Geprassel an zu brennen finge», wird er wohl nach oben hin ver- defendicrel baben. Es war ein entzückendes Bild. Der glitzernde Wald, das verschneile Haus, auf dessen weißes Dach die roten Lichter fielen, und um das Feuer herum, in Pelze gewickelt, all die Havel -» ländischen Bredows, die Nibbecks, die Hünekens, Erxleben von Selbe- long, Risielmano von Schönwalde, dazwischen die Pastoren in ihren Filial-Reisemänteln, endlich die Kutscher und Knechte mit ihren Pferdedecken. Jede Stimme galt. Der alte Landrat von Hobe präsidierte und versicherte unS einmal über das andere, daß von P a t o w- Potsdam gewählt werden müsse. Und was wurde? Nun, er wurde gewählt. Aber nicht ohne Zwischenfälle. Es mutz wahr sein, nie habe ich solche Vertilgung von Grog und Glühwein gesehen. In solchem Moment höchster Hitze sprang der Oberprediger aus Kremmen , ein scharfer Ich schrie und wehrte mich verzweifelt gegen die entfesselten Gebirge. Als der Staub sank und dünner ward, leuchtete das blinkende Licht meiner Lampe, die ich fürsorglich einige Meter zurück ins Holz geklemmt hatte, in ein graulich Bild hinein. Meine Augen flackerten vor Angst und Not, denn dahinten vom liegenden Stoß prasselten immer neue Lagen hernieder und drohten mich ganz zu verschütten. Meine Arme umklammerten, was da war, ich ritz an meinen Beinen, sinnlos vor ohnmächtigem Zorn und Wut. Aber ich satz fest, so tief und sicher im schwarzen, schweren Kohlenschwall, als wäre ich halb in der Erde begraben. Und um mich herum ein einziger Bruch, ein Durcheinander von Holz und Stein und Kohlen im grausigen Dunkel, daß ich meinte, zu viel zu kriegen. Von Bertram hörte ich nichts, kein Wimmern und kein Acchzen. Er mutz eins gekriegt haben und tief drunten stecken. Laut und ängstlich rief ich seinen Namen, aber nichts regte sich. Da sah ich plötzlich glaubte vor Schreck erstarren zu müssen seine Hand aus dem finsteren Koblenhaufen, aus dem rieselnden Staub hervorragen. Ich sage Euch, seine Hand mit den fünf Fingern. Und sie bewegten sich, zitterten, krallten sich zusammen, als ob sie etwas greifen wollten, als ob sie schreien wollten, bitten, flehen: Hilf mir! Und ich konnte doch nicht los, nicht helfen. Wie eingemauert satz ich im Kohlengrunde fest. Jungs! Ich raste. Mit dem Händen,' die ich noch frei hatte, kratzte und warf ich wie unsinnig die erbarmungslos fließende Staubflut zur Seite in die Strecke hinein. Aber es half nichts, half alles nichts. Je mehr ich scharrte, desto stärker war der Nachsturz. Er stieg an mir hinauf, so viel ich mich auch wehrte, drückte meinen Leib zusammen, legte sich schwer um meine Rippen, machte meinen Atem kurz und die Kraft in den Armen lahm. Da gab ich den Kampf ar� und bereitete mich vor. Betrachtete alle» noch einmal genau. Da drüben hing meine Lauche, die treue Trösterin der Nacht, die mir aber zugleich auch das grauenvollste Bild meines Lebens zeigte. Da konnte nun nichts helfen. Menschen so fern. Und rings- umher die gebrochene Schlucht. Ab und zu klirrten die Felsschccben, bollerten stürzend an meinem Kopfe vorbei. Hinter mir, aus den Spalten des hängenden Gesteins, hauchten warme, betäubende Wetter über mir her. Und dort, wenn ich die staubbrennenden Augen öffnete, ich wagte kaum hinzuschauen, dort stand die Hand im Mull, die heraus- ragende Hand, die sich zusammenkrallte und wieder öffnete. Wie lange ich da begraben gestanden, das wutzte ich damals nicht. Ich glaubte, daß Tage und Nächte vergangen seien seitdem. Mit offenen Augen stand ich da, stierte geradeaus und dachte und wußte nichts mehr. Am selben Tage noch holten sie uns heraus. Als ich frei ward, half ich mit, was ich konnte, bis wir den Bertram hatten. Der lag nun für tot. Als wir ihn aber zu Tage gebracht, ins helle Sonnen- licht, da kam er zu sich und schrie und schlug um sich und kannte keinen Menschen mehr. Da konnte jeder sehen, daß er verrückt ge- worden war." Mein Vater schwieg. Da war es stille im Kreis herum. Donnerbessem l" sagten die jungen Kerle und räusperten sich. Ricke, das Wegtlein, rückte zur Seite ans dem Bereich des Lampenscheins und schmiegte sich besorgt an den starken Arm ihres Gesellen. Mitunter," so fuhr er zu erzählen fort,träumt er des Nachts von jenen Tagen. Dann richtet er sich im Bette auf, glotzt im Zimmer umher, in den hellen Mondschein hinein, der durch die Dachluke fällt und fängt an zu rufen: Lukas! Wir haben einen Sprung im Tamm? Die Kohle ist angebrannt? Hol den dicken Hammer heran, wir wollen das DüwelSloch zusammenschmeißen I Zuweilen springt er auch nackten Leibes auf den Dielen umher, singt und lacht und tastet mit den Fingern an der Wand entlang, hinter der der Junge schläft, trommelt mit den Fäusten: Ho! Du Bengel, Wirst du schlafen? Ho? Es ist Zeit! Tu mutzt zu Schacht!" So lag ich in meiner Jugendzeit manches liebe Mal droben im kleinen Bodenzimmer zu Bette, halb wachend, halb schlafend und träumend. Drunten in der Laube war dann alles still geworden. Friedlich schlummerte das ganze Haus. Und in mein halbgeöffnetes Fenster hinein hauchte das neblige Dunkel der schweren Heimat- nacht. Otto Wohlgemuth . Liberaler, äus die Tribüne und schrie:Was wollt Ihr jungen Most in alle Schläuche fassen; weg mit Potow, ich stelle mich zur Wahl." Und sein Anhang rief ihm Bravo zu. Aber ein Pächter aus Presienlin, der schon völlig unter Grog stand, schrie in die Versammlung hinein:runter mit ihm und hinein ins Feuer". Allgemeines Gelächter. Aber der Oberprediger, der klugerweise nicht abwarten wollte, wieviel hier Ernst oder Spatz war,(denn einige faßten bereits zu) rettete sich durch einen Sprung und verschwand im Unterholze des Brieselang . Er hatte den Tag nicht vergessen können." Ja, so machten ste'S dazumal und so machen sie es auch noch heute, wo sie können._ Die Cmpfangssormel. Es war ein dringendes Bedürfnis, für das Gespräch bei Fürstensmpfängen eine feste Norm zu finden. Die alte und herzliche FormelEs hat mich sehr gefreut. Es war sehr schön!" war doch allmählich etwaS veraltet und auch durch unschöne und rrspektlose Scherze der Witzblätter in ihrer Bedeutsamkeit imd Wirkung für die Massen geschädigt worden. Nach einem jüngsten Vorgange aber weiß man nun, wie solch ein Geipräch würdig, lachlich, kurz und treffend zu verlaufen hat. Muster(bei Empfang eines Stadtverordnete n-Bor- st e h c r s): Die Majestät:Nun. walten Sie hier Ihres AmteS?" Der Stadtverordnete:Jawohl, Majestät!" Das ist einfach unübertrefflich. Trifft den Nagel auf den Kopf; geistreich; und doch, der knapp bemessenen Zeit solcher Empfänge entsprechend, bündig. Wir schlagen weiter vor: Bei Empfang einer Beamtenkorporation: Die Majestät:Nun, sind Sie in diesem Bureau tätig?" Jawohl, Majestät!" Einer Gruppe von Strafgefangenen: Sie sitzen hier also Ihre Strafe ab?"Jawohl, Majestät!" Eines Krregervercinsvorstandes: Nun, Sie also üben sich im Hurrarufen?"Jawohl, Majestät!' Beim Besuch einer Äreisblattredaktion: Nun, Sie schneiden hier also dieTägliche Rundschau" aus?' Jawohl. Majestät!" Beim Empfang einer Studentenabordnung: Sie widmen sich also Umversilätsstudien?"Jawohl, Majestät I" Beim Besuch einer Kirche: -Nun. Sie predigen hier also vor leeren Bänken?"Jawohl, Majestät Beim Empfang einer Arbeiterordnung: Sie erwerben sich also durch Ihrer Hände Arbeit Ihr Brot?" Jawohl, Majestät! Aber oft etwa» wenig!" Snafr vom Jahrmarkt öes Lebens. Johannes öer dulüer. Tagein, tagaus müht sich Herr Reichstagspräsident I o- h a n n e s Ä a e m p f im Schweiße seines Angesichts, die Reichstag :»- Verhandlungen durch Austeilung von Ordnungsrufen etwas zu be­leben. Wenn der Groll der Rechten bei den Präsidialkollegen des Herrn Kaempf auch manchmal versagt: wenn er die Glocke schwang, dann braucht auf der rechten Seite nur ein schüchternes Oho! zu ertönen, flugs hat der Redner der Linken an der unmöglichsten Stelle seinen Ordnungsruf weg. Herr Kaempf hält aus gute Sitten, denn er verkehrt ja bei Hofe, d. h. er darf am Ge- burtstagc des Kaisers seinem Allerhöchsten Herrn die alleruntcr- tänigsten Glück- und Segenswünsche des Rcichstage-s darbringen. Wenn er dann sein Sprüchlein aufgesagt hat, empfangen er und die beiden Vize einen leutseligen Händedruck: ein vorschriftsmäßiger Bückling und froh beglückt zieht jeder heim zu Muttern. Das heißt, so soll es sein! Das letzte Mal ist Johannes Kaempf ticfgekuickt nach Hause gekommen. Wilhelm II. hatte für ihn als Vertreter der Quasselbude keinen leutseligen Händedruck, sondern nur ein gleichgültiges Nicken. Doch Herr Reichstagspräsident Kaempf wird feurige Kohlen sammeln. Mit gewohnter Meisterschaft wird er nach wie vor seine Glocke schwingen und Ordnungsrufe an den unmöglichsten Stellen erteilen. der tzelö von Zabern . OrdenSfest und Geburtstag sind verrauscht. Vielen haben die Festtage Auszeichnungen, Orden und Titel gebracht. Selbst Reuter hat seinen wohlverdienten Orden gekriegt. Nur einer ist ganz übergangen worden: Herr v. Forstner, der Typus des preußischen Leutnants, den uns keine Nation nachmacht. To»: konnte man wahrlich nicht erwarten. Bor allein nicht nach dcr schneidigen Rede des Kriegsministers v. F a I k e n h a y n, dcr unter Hinweis auf die treffliche Haltung des jungen Offiziers davon sprach, daß das Heer solcher tüchtigen und heldenmütigen jungen Heerführer dringend benötige. Und der Tank: Kein Orden! Da mutz man ja bei aller Loyalität an dcr preußischen Gerechtigkeit zweifeln. Denn die Gerechtigkeit fordert, daß der junge, schneidige Heerführer entsprechend ausgezeichnet wird. Hat er allein doch durch seine militärische Manneszucht es zuwege ge­bracht, daß Klarheit darüber geschajfcn wurde, daß in Preußen nicht etwa eine zügellose Demokratie herrscht, sondern daß über dem Volke eine militärische Obrigkeit schwebt,� die den Schuldigen straft, den Unschuldigen freispricht. Und trotzdem nicht einmal die Vcrdicnstschnalle! Noch einmal üer tzelü von Zabeen. Der arme Herr v. F o r st n e r kommt aus den Sorgen und Kränkungen gar nicht mehr heraus. Kaum hat er vor dem Kriegs- gericht überzeugend nachgewiesen, daß er bei der Attacke auf den lahmen Dettweiler Schuhmacher in Notwehr gehandelt hat, wollen sie dem jungen Heerführer schon wieder etwas am Zeuge flicken. Am 17. Februar steht, wie schon bekannt, vor dem Zaberncr Landgericht eine Zivilklage gegen Leutnant v. Forstner an. Die Eltern eines jungen Mädchens klagen auf 2(100 Mark Schadenersatz wegen Verführung ihrer Tochter. Aber ein Unglück kommt selten allein. Auch die Militärbehörde bat eine Untersuchung wegen Verletzung des§ 182(Verführung Minderjähriger) eingeleitet. Bitte recht zu verstehen: nicht etwa wegen Verführung dcS jungen Leutnants, sondern wegen Ber- flihrung eines kaum der Schule entwachsenen 11?- jährigen Mädchens. ES ist ja nur ein Ijjahriges Bürgermädel. Da wird es Ivohl Herrn v. Forstner nicht schwer fallen, nachzuweisen, daß er einem groß angelegten WackeSplan zur Venrichtung feiner Person er- legen ist und daß er in Putativnotwehr handelte, als er die Attacken der Vierzehnjährigen in entsprechender Weise ab- wehrte. Wenir das nicht durchschlägt, kann sich v. Forstner auf den § 193 berufen. Hat er doch nur in Wahrung berechtigter Interessen auf die beleidigenden Angriffe des Mädchens durch eine tätliche Beleidigung geantwortet. Der habersack. v. Oldenburg-Januschau in Schorn: In bezug auf die preußische Wahlrecht-?- frage heißt eS:Hand vom Sack, 'L l st Haber drin!" ES war einmal ein Habersack, Hi Ha Habersack, Den sah voll Neid das Pöbelpack, Pi Pa Pöbelpack, Doch konnte es nicht'ran, Diewei! so mancher edle Gaul Nie kriegte voll genug das Maul Und wollt' stet-Z noch mehr hau. ES faß auf diesem Habersack. Hi Ha Habersack. Ein fetter Herr im AdelZfrack, A A Adelsfrack, Und hielt sich seinen Bauch: Ich sitze hier gar weich und warm Mit einem dickgefüllten Darm So rund als wie ein Schlauch. Der Habersack, eS ist mein Thron, Thri. Thra, ist mein Thre«, Geheiligt durch die Tradition, Tri, Tra, Tradition: Er gibt mir alles her. Denn freß' ich mich auch dick und dhu» Und freß' ich ohne auszuruh'n: Der Sack wird niemals leer. Ich wäre ja kein edler Sproß. i a edler Sproß, Ich wäre ein Rhinozeros, Rhi Rha nozeroS, Gab' ich dem Plebs und Pack Auf diesen Futtersack ein Recht. Hihi, haha, du dummer Knecht, Hand weg Vom Habersack! Gper*«»«» der iaugH