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Hr. 87.

31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Sonntag, 29. März 1914.

jenigen Mitglieder noch bezugsberechtigt werden zu lassen, die straße 42, Friz Troche, Schönhauser Allee   72 und Rübe, bis zum 1. Juli d. J. 80 Beiträge gezahlt haben. Für alle Kommandantenstr. 73, weigern sich, den Tarifvertrag der übrigen Mitglieder, die später die nötige Zahl der Beiträge Organisation anzuerkennen. Ueber diese Betriebe ist somit die Die Arbeitslosenunterstützung im Bauarbeiterverband. entrichtet haben, verlängert sich die Frist der Bezugsberechti- Sperre für die Organisation verhängt. gung bis zum 15. März 1915. Auch in bezug auf die Karenz­Die Tariftommission der organisierten Fleischergesellen. Mit dem 1. April wird in der zweitstärksten unserer zeit haben Verbandsvorstand und Verbandsbeirat in Rücksicht Deutsches Reich  . deutschen   Gewerkschaftsorganisationen, dem Bauarbeiterverband, auf die große Arbeitslosigkeit, die ein sehr großer Teil der die Arbeitslosenunterstügung eingeführt und damit das Glied Mitglieder bereits durchzumachen hatte, beschlossen, als Karenz­geschlossen, das die bisherige Unterstützung im Krankheitsfalle zeit für Arbeitslose die letzte Märzwoche gelten zu lassen, so mit der Arbeitslosenunterstützung zu einer Erwerbslosenunter- daß alle bezugsberechtigten arbeitslosen Mitglieder, die sich stügung verbindet. während dieser Zeit zur Kontrolle gemeldet haben, mit dem 1. April in den Genuß der Unterstüßung treten. Damit tritt in den Kreis der Arbeiterfolidarität ein neues Glied als Selbsthilfe gegen unverschuldete wirtschaftliche Not. Berlin   und Umgegend.

Um die Einführung der Arbeitslosenunterstügung ist im Bauarbeiterverband lange gestritten worden. Zwei Verbands­tage hatten sich damit zu beschäftigen, und beide brachten feine Entscheidung. Diese fiel erst auf den ertra zu diesem 3wede einberufenen Verbandstage im Dezember vorigen Jahres in Hamburg  . Der Widerstand gegen die Vorlage des Ver­bandsvorstandes richtete sich nicht so sehr gegen die Ein­führung der Unterſtügung an sich, als gegen ihren angeblich ungenügenden Aufbau, wonach die Unterſtügung in den Monaten Januar und Februar nicht gezahlt werden soll. Indessen, die geradezu furchtbare Strise im Baugewerbe hatte die Gegner aus Prinzip sowohl als auch diejenigen, die die Unterstützung für das ganze Jahr eingeführt haben wollten, inzwischen überzeugt, daß Unterstüßung für das ganze Jahr zu zahlen unmöglich sei und ein weiteres Verharren auf dem ersten Standpunkt eine große Schädigung der Bauarbeiter bedeute. Und so wurde mit 221 gegen 47 Stimmen die Ein­führung beschlossen.

Die Tariffrage im Töpfergewerbe.

denen

Der Verband der Fleischer im Jahre 1913. verflossenen Jahre gegen die freigewerkschaftliche Geselienorganisation Die Meister und die gelben Gesellenvereine haben besonders im mit allen Mitteln gearbeitet. Den gegnerischen Vereinen gaben die Meister nennenswerte Beiträge zur Bekämpfung der Organisation. Damit jedoch noch nicht genug. In den meisten Großstädten haben die Innungen die arbeitslosen Gesellen gezwungen, schriftlich bei der Arbeitsvermittlung zu erklären, daß sie nicht Mitglied des Zentral­verbandes find und ihm auch nicht beitreten. Die Berliner   Innung hat sogar bei Strafandrohung den organisierten Gesellen das Bes treten der Innungsherberge und des Arbeitsnachweises verboten. Troz dieses Terrors fonnte der Zentralverband der Fleischer seine der Töpfer mit einem erneuten Angebot der Töpferinnung wegen 3ur Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen wurden Am Freitag beschäftigte sich eine stark besuchte Versammlung Mitgliederzahl steigern, fie betrug am Jahresschluß 6557. eines Zarifabschlusses. Zu diesem Schritt sind die Arbeitgeber be- 43 Orten 337 Lohnbewegungen geführt, ant wogen worden, wie sie sagen, durch den Umstand, daß unter der zirka 1000 Berufsangehörige beteiligt waren. Erfolgreich hier­jetzigen tariflosen Arbeitsweise eine sichere Kalkulation und ein von waren 329 Bewegungen mit 905 Beteiligten, teilweise erfolg­ruhiger Geschäftsbetrieb nicht möglich sei. Unter den Bedingungen reich 3 Bewegungen mit 15 Beteiligten, erfolglos 5 Bewegungen der Innungen ist bemerkenswert, daß die Unternehmer vom Schieds- mit 99 Beteiligten. Für 625 Berufsangehörige wurde eine Ver gericht abstehen wollen. Dies wäre für die Arbeiter immerhin fürzung der Arbeitszeit von 3886 Stunden wöchentlich und eine von Vorteil, da dann bei allen Tarifbrüchen usw., auch der der Lohnerhöhung für 678 Gehilfen von 984,50 M. wöchentlich erreicht. wilden Firmen, das Gewerbegericht in Betracht täme. Der Tarif Für annähernd 1000 Gesellen wurden noch Verbesserungen der Ar­Bei allen Tarifs würde auch daselbst abgeschlossen werden und damit käme das ge- beitsverhältnisse verschiedener Art erreicht. jamte Töpfergewerbe unter den Kollektivvertrag. abschlüssen   wurde darauf gehalten, daß die kostenlosen Arbeitsnach­Segawe erklärte, den Arbeitgebern begreiflich gemacht zu weise des Verbandes anerkannt wurden. Tarifverträge bestanden am haben, daß diese Zugeständnisse den Arbeitern nicht genügen Jahresschluß zirka 750 für 3000 Beschäftigte. Die Zahl der Tarife dürften. Eine Lohnausbesserung sei unumgänglich nötig, auch wächst von Tag zu Tag, es dürften gegenwärtig 800 in Geltung müßte der Verbandsnachweis wieder zur Geltung fommen, damit sein. Die Gesamteinnahmen des Verbandes betrugen 200 459 Wi. eine geregelte Vermittelung möglich wäre. Gegen diese Forde- An Unterſtüßungen wurden gezahlt 31 028 M., davon allein an Tägliche Unterstützungsfäße nach einer Mitgliedschafts- rungen sträubten sich die Unternehmer, andernfalls erklärten sie sich Arbeitslose 14 610 M., an Kranfe nahezu 11 000 m. bereit, einen Tarif auf ein Jahr abzuschließen, vom 31. März 1914 Keine andere Fleischergesellenvereinigung fann solche Leistungen bis 1. April 1915. aufweisen. Die Organisation hat ihren Mitgliedern nicht nur erheb Segame empfahl der Versammlung, einen einjährigen Tarif liche Unterstügungen gewährt, sondern auch getreu ihrer Aufgabe ( 44 Bei:( 88 Bei-( 176 Bei-( 264 Bei-( 352 Bei( 440 Bei- abzuschließen unter den zugestandenen Bedingungen, und wenn erhebliche Verbesserungen der Lohn- und Arbeitsbedingungen durch eine Lohnaufbesserung von 5 Prozent vom 1. Oktober ab zuge- geführt. So hat auch diese vom Unternehmerterrorismus besonders sichert würde. Redner betonte, daß es sich bei diesem Vertrag natür- hart verfolgte Organisation sich in dem Kriegsjahre wacker gehalten. lich nur um ein Provisorium handeln könne. Vertragstrene Unternehmer und vertragsbrüchige Arbeiter.

Die Unterstügungssäge sind aufgebaut auf sechs Beitrags­Klassen und stufen sich je nach der Dauer der Mitgliedschaft wie folgt ab:

Bei- Beis

trags- trag

flasse

f.

123456

dauer über

1 Jahr 2 Jahre 4 Jahre 6 Sabre 8 Jahre 10 Jahre

träge)

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$ 1.

Pf.

Pf.

Pf.

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Bf.

40

45

60

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105

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50

60

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185

60

75

90

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135

150

70

90

105

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80

105

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135

150

165

90

120

135

150

165

180

180 195

488288

In der Debatte machte sich teiliveise eine starke Strömung gegen diesen Vorschlag bemerkbar. Die oppositionellen Redner waren der Meinung, daß es besser sei, noch weiterhin tariflos zu arbeiten. Von der Wohltat eines Tarifs jei man überzeugt, aber dem unterbreiteten Vorschlag fönne man nicht zustimmen. Wollten die Unternehmer ruhig falfulieren, so brauchten sie ja nur den alten Tarif wieder herzustellen.

Nach langer Diskussion stimmte die Versammlung mit über großer Mehrheit für den Vorschlag des Vorstandes.

In der kommenden Woche soll eine Bautenkontrolle erfolgen, auch soll eine rührige Agitation unter den Unorganisierten unter nommen werden.

Die Unterstüßung fann in einent Jahre für 48 Tage be­zogen werden. In den Uebergangsbestimmungen ist be schlossen worden, daß Mitglieder, die am 1. April 1914 dem Verbande zwei Jahre angehören und 80 Beiträge geleistet haben, sofort in der ersten Altersstufe berechtigt sein sollen. Weiter sollen Mitglieder mit vierjähriger Mitgliedschaft und der entsprechenden Beitragsleistung in der zweiten, diejenigen ausschant der Brauerei Oswald Berliner G. m. b. H., Alexander­Achtung, Gastwirtsgehilfen! Der neu zu eröffnende Spezial­mit sechsjähriger Mitgliedschaft in der dritten, mit achtjähriger play, Ede Nene Königstraße, ist für organisierte Gastwirtsgehilfen in der vierten und mit zehn- und mehrjähriger Mitgliedschaft und Caféangestellte gesperrt. in der fünften Altersstufe berechtigt sein. Alle übrigen Der Vertreter, Herr& Iempt, lehnte Verhandlungen mit den Mitglieder sollten mit dem 1. März 1915 bezugsberechtigt Beauftragten der Organisation- die auf Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse hinzielten ab und verbot denselben unter Verband der Gastwirisgehilfen Berlins  . Achtung, Tapezierer! Die Sperre über die Firma Zeschte, Ledermöbelfabrit, Nomintener Str. 11, ist aufgehoben. Die Schlichtungskommission.

werden.

Diese Bestimmungen enthalten eine gewisse Härte für Drohungen das Lokal. diejenigen Verbandsmitglieder, die am 1. April mit ihrer Bei­tragsleistung die Bezugsberechtigung nicht ganz erreicht haben. So kann es z. B. vorkommen, daß jemand, der in der ersten Aprilwoche seinen 79. Beitrag zahlt, erst am 1. März 1915 für den Bezug der Arbeitslosenunterſtügung berechtigt wird, während ein anderer, der nur eine Woche länger dem Ver­bande angehört, sofort in den Genuß der Unterſtüßung treten tann. Verbandsvorstand und Verbandsbeirat haben beschlossen, hierin eine Milderung eintreten zu lassen, und auch die­

Kleines Feuilleton.

Bei der großen Tarifbewegung im Holzgewerbe im vorigen Frühjahr, die durch den Schiedsspruch des Freiherrn b. Berlepsch beigelegt wurde, ist den Holzarbeitern in einer Reihe von Städten u. a. eine. Erhöhung der Stundenlöhne um 2 Pf. zugebilligt worden, die am 15. Februar 1914 in Kraft zu treten hatte. Obwohl die Verpflichtung der Unternehmer, diese Lohn­erhöhung zu gewähren, in den abgeschlossenen Tarifverträgen fest­gelegt ist, hat es am Fälligkeitstermin in einer ganzen Reihe von Städten Schwierigkeiten gegeben. Unter allen möglichen Vor­Borstand des Arbeitgeber Schugverbandes billigt wänden wurde den Arbeitern die Lohnerhöhung verweigert. Der dieses Verhalten seiner Mitglieder nicht; er verspricht sogar dem Vorstand des Deutschen Holzarbeiterverbandes, sein möglichstes zu tun, um dem Vertrag überall Anerkennung zu verschaffen. Wie die Bemühungen des Schußverbands- Vorstandes, seine wider­strebenden Mitglieder zur Anerkennung des Vertrages zu bewegen, in der Praxis aussehen, dafür liefern die Vorgänge in Dessau  ein lehrreiches Beispiel.

In Dessau   soll auf Grund des Vertrages am 15. Februar 1914 eine Lohnerhöhung um 2 Pf. bro Stunde in Kraft treten. Die Unternehmer weigern sich zu zahlen und in einer Sigung der Reinickendorfer Straße 14, hat den Tarifvertrag anerkannt. Die Aus dem Fleischergewerbe. Der Restaurateur Engelmann, Schlichtungskommission wird beschlossen, die Zentralvorstände, an­Sperre ist somit aufgehoben. Ferner haben der Restau  - zurufen. Am 12. März findet eine Sigung statt, an welcher Ver­rateur Rönnfeld. Hadepeter, Müllerstr. 168, und der Fleischer- treter der Zentralvorstände teilnahmen. Für den Vorstand des meister Knopf, Kolberger Straße 12/13, den Tarifvertrag der Arbeitgeber- Schußverbandes ist dessen Syndikus, Rechtsanwalt Organisation anerkannt. Die Restaurateure Willert, Alexander- Krieger, erschienen und dieser

Eine Zeitlang sigt er und sieht zu; dann aber rückt er plöglich nahe an die Dame und drängt sie mehr nach dem Fenster zu. Sofort fährt der Herr Gemahl auf. Aber er be zwingt sich wieder und schweigt.

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ein Jurist, der glaubt alles Humor und Satire. Ode auf Lieberten. Und so flog er hinaus aus dem hohen Haus, wo er widerrechtlich gesessen,

Wohltun trägt Zinsen. Zu einer Reise nach Colombo   hatte, so Der Arbeiter, der sich mehr Platz erobert hat, unterhält sich erzählt der Confectionair", vor einigen Tagen die Firma Hermann rubig mit seinem Stollegen. An der nächsten Haltestelle werden die Dieser Reichsverbandsgeneralissimus, Erzellenz General von Liebert. Hoffmann in ihrer Doppelstellung als tonangebendes Herrenmodehaus einsigigen Bänke auf der anderen Seite des Wagens frei. Und nun schwingt er nicht mehr Bierreden daselbst mit weitaus­und als Verlag der Zeitschrift des Herrn" eingeladen. Die Soiree Komm, Mathilde, da drüben wirst Du nicht belästigt," spricht flaffenben Kiefern. wurde zum Besten der Ostseeüberschwemmten veranstaltet. Im Vor- der Herr Gemahl. Das Paar erhebt sich. Die Arbeiter lassen sie und frecher erheben viellöpfig ihr Haupt die vaterlandslosen Gesellen. raum des Hotels Esplanade machte Herr Frizz Hoffmann durch. Doch der Eine lann sich nicht enthalten und sagt halblaut: Denn sie freuen sich baß der gereinigten Luft und atmen aus die Honneurs, und kein Leid eines richtigen Theaterdirektors Du, denen ihr Groschen is mehr wert, wie der unsrige." volleren Brüsten. blieb ihm erspart. Künstlerneid und Primadonnenherrlichkeit Blize der Entrüstung zerschmettern den Arbeiter und seinen Und sie freu'n sich nicht nur, daß der Liebert verschwand, sie tun es waren die ersten Slippen, die er zu umschiffen hatte", Kollegen, und Mathilde flötet, indem sie sich auf ihren Siz niederläßt: aus doppeltem Grunde. denn nicht Mannequins führten die Moden vor, sondern erste Ach, diese Roheiten! Man muß schon ein Auto nehmen." Denn er fann sich ja jezt mit all seiner Straft dem Reichsverband Künstler und Künstlerinnen von Berliner   Theatern. Herr Friz wieder widmen. Hoffmann ließ den Mut nicht sinken, er umschiffte die gefährlichen Reklamemarken für Mißzustände und Angestelltenelend. Eine neue Dem Reichsverband, der in rastlosem Fleiß gearbeitet und geschuftet, Klippen, galt es doch, den Ostseeüberschwemmten Hilfe zu bringen. Form von Protest haben die Angestellten des Poſtamtes Renair Bis er hundertundzehn Mandate verschafft den vaterlandelosen Ge­Und der Lohn für sein heißes Bemühen blieb nicht aus. Im Moment stellten und das Publikum nicht gerade angenehm zu sein. Um eine Ja, als der Hundertundzehnte verschwand und hundertundaeune nur in Belgien   erfunden. Das dortige Postamt scheint für die Ange­fellen. feines Sieges erhielt er die feste Busage, daß Prinz August Verbesserung herbeizuführen und gegen die Mißstände zu protestieren, Wilhelm erscheinen würde." blieben, Und der Prinz fam auch. Hurra! haben die Angestellten fleine Vignetten in Form der Reklamemarken Aber noch war der Stelah direktorialer Leiden nicht erschöpft." herstellen lassen, die sie mit folgendem Tert auf die Rüdjeite der Da sprangen der Führer des Reichsverbands Erzellenz höchstfelbft in die Bresche. Mehr als tausend Billetts waren begehrt worden, aber die Briefe aufkleben: Und er opferte sich und bracht' ihn uns dar, den vierzehnten sächsischen Polizei hatte den Saal tr für 450 Personen freigegeben. Renair( 22 000 Einwohner) fordert ein neues Wahlkreis. Da man es doch nicht mit einer gewöhnlichen Arbeiter­Post bureau. Umjag 7 000 000. Angestellte 21. Flächen Doch damit nicht genug, er geht auch noch hin und leistet uns versammlung zu tun hatte, brachte man das Kunststüd fertig, ein raum 25 Quadratmeter. Miete 600 Franks. Warteraum für fostbare Dienste, paar hundert Menschen mehr im Saale   unterzubringen. Aufgeführt Publikum 8 Quadratmeter. Postamt 2. Ranges. Sanitäre Indem er aufs neue mit ganzer Kraft uns fürder bekämpft und wurde eine Hochzeitsreise nach Colombo  ". Von der Traunng Zustände erbärmlich. Fortwährende Zugluft. verlästert. angefangen begleitete man das glückliche Paar über Monte In der Tat: warum nur Reklamemarken für Weltausstellungen,... Zum Teufel, wo bleibt der Parteivorstand, die Kontroll­nach Colombo   und sah es die modernsten Kostüme, An Wohltätigkeit und dergleichen und nicht auch für Mißzustände und kommission und der Ausschuß? züge, Hüte und Stiefel usw. mit Schick und Grazie zu Arbeitselend? Sie sollen geschwind einen Ehrensold für den wertvollsten Propa den verschiedensten Gelegenheiten tragen. Hier und in der Film­gandisten industrie blüht noch den ehrgeizigen Berliner   Bühnengrößen Tagen vier Echiffe eingetroffen, die eine seltsame Ladung vom Die Kugelernte auf dem Balkan  . In Marseille   sind in diesen Auswerfen, der fast schon so viel uns genügt wie die ganze rotrötliche ein dankbares Feld.

Woche!

Notizen.

Das Haus Hohenzollern  , das immer ein Förderer der echten" Baltan brachten; unzählige fleine Säde, von denen ein jeder ungefähr Kunst war, batte sogar zwei Prinzen entfandt. Mein ist der Erfolg, fleine Bleiftüde, plattgedrückte Kugeln, Geschosse, von denen einige einen Zentner wog und die nichts enthielten als seltsam geformte spricht die Zeitung des Herrn", und feit der Soiree zum Besten der Ostseeüberschwemmten fann sich das tonangebende Herrenmode- noch deutlich Blutspuren zeigten. Allein der Dampfer Crimée  " haus Hoffmann vor Bestellungen nicht retten. landete mehr als 2000 diefer Säckchen im Gesamtgewicht von über Vorträge. Der Titel des Kunst- und Künstler- Bor­2000 Zentnern. Woher stammt diese seltsame Fracht? Es sind die trages", den Prof. Behrens am 3. April, abends 81 Uhr, in Entrüftung. In der Elektrischen fizzt ein besseres Paar. Sie Stugeln und Geschosse von den Walstätten des Balkankrieges, Kugeln, Rudolph Lepkes Kunstauktionshaus, Potsdamer Str. 122a, hält, trägt einen imitierten Astrachanmantel, einen großen Belz und einen die verwundeten und töteten und auch jene Geschoffe, die ihr Ziel lautet: Ueber den Zusammenhang der fünstlerischen und technischen Radhut mit einer Feder, die nach allen Seiten hin wippt. Sie nicht erreichten und irgendwo verirrt auf den Boden sanken. Fleißige Probleme." ist sehr ausladend gebaut und braucht fast die ganze zwei Bauern und arme verspätete Schlachtfeldwanderer haben in müh­fizige Bank für sich. Ihr gegenüber fizt der Herr Gemahl. Er famer, langwieriger Arbeit alle dieie Projektile gesammelt und in Kunstabend. Käthe Shan wiederholt ihren intimen t korrekt vom Zylinder bis zu den Lackspizenschuhen aus. Ju Säde gepadt, um aus diesen Abfällen des Krieges bescheidenen Plauder- und Liederabend im Kunstsalon Keller u. Reiner am der Hand hält er sorgfältig einen in Seidenpapier gehüllten Blumen Nugen zu ziehen. Von Marseille   gehen die Kugeln nach Paris   und Dienstag, den 7. April. strauß. an die Röhrenfabriken, werden eingeschmolzen und finden nach Paris   in Leipzig  . Der Pariser Gemeinderat be Es geht gegen Abend und an der Haltestelle steigen eine An- friegerischer Vergangenheit eine friedlichere Bestimmung: Gas- und willigte eine Summe von drei Millionen Frank für die Ausstellung zahl Arbeiter ein. Zwei davon nehmen die freien Plätze neben dem Wasserleitungsröhren sowie Stapfeln für einflaschen werden aus von Dokumenten und Gravüren auf der Leipziger Buchgewerbe­Paare ein. Sie hatten freundlich gegrüßt. Doch fein Gegengruß ihnen bereitet. Auch große Säcke und Kisten mit den Resten ge- Ausstellung. ivurde ihnen. Entrüstete Blide nur trafen sie. Die Dame rafft plagter oder zerstörter Patronenhülsen aus Kupfer oder Messing sind Der Diebstahl à la mode. Aus Toledo   wird der an der Seite, wo der Arbeiter figt, ihren Mantel etwas zusammen, von den Balkankriegsplägen nach Marseille   versandt worden, um Diebstahl von drei sehr wertvollen" Gemälden des Malers Greco sonst bleibt sie breit sizen. Der Arbeiter hängt nur halb auf seinem hier als altes Metall verkauft zu werden. Denn das Metall behält gemeldet.( Vielleicht handelt es sich um einen Rellamediebstahl, um Sipplag. seinen Wert, und niemand fragt nach der mörderischen Vergangenheit. die Gemälde wertvoll zu machen.)

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