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Nr. 87. 31. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 29. März 1914.

Jugendbewegung.

Ein Rechtsstreit im nationalen Lager.

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Die Rüdkompagnie. rüdgang nach einer Lohnbewegung ist eine bekannte Erscheinung. Der ziemlich seltene Fall, daß ein Gericht die nächsten Ange- Auch nach dem kurzen und erfolgreichen Kampf im Jahre 1906 trat hörigen eines Angeklagten bereidigt und diesen dann freispricht, ein ebenso starker Rückgang ein wie jest. Zu dem gegenwärtigen ereignete sich gestern in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht Mitgliederverlust trägt auch der Umstand bei, daß während der Tempelhof unter Vorsiz des Amtsgerichtsrats Gerber. vorjährigen Lohnbewegung wenigstens 350 Kollegen Unternehmer Wegen Körperverlegung und Bedrohung war der Kaufmann geworden sind. Die Kassenverhältnisse sind nicht ungünstig. Der Otto Fischer angeflagt. deut­Der Angeklagte lebt von seiner Ehefrau durch die Lohnbewegung zurückgegangene Kassenstand hebt sich getrennt, die ihn, nach seiner Angabe, mit den in solchem Falle wieder und es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß beim Ablauf des üblichen Ränken und Schikanen verfolgt. Wie er später erfuhr, Tarifs der Kampffonds mindestens so stark sein wird, als er vor batte sie sich auch mit der Portierfrau seines Hauses in Verbindung der Lohnbewegung war. 24. Januar d. 3. mit seinem Vater zur Jagd zu fahren. Kaum gesezt und offenbar von dieser erfahren, daß er beabsichtigte, am hatte er das Haus verlassen, als seine Ehefrau mit acht Leuten, die bisher in einem in der Nebenstraße haltenden Möbelwagen ge­wartet hatten, anrückte und sich anschickte, die Wohnung des F. aus­zuräumen. Als die Rückkompagnie, zu der noch die Portierfrau hinzugekommen war, gerade in der besten Tätigkeit war, tam F., der den Zug verpakt hatte, zurück. Als die Ziehmänner" auf seine Aufforderung nicht sofort die Wohnung verließen, pacte&. sein Jagdgewehr aus. Darauf machten sie sich eiligit davon.

Im Saarrevier ist seit Jahren Krach zwischen den nationalen Turnvereinen und der katholischen Jugendbewegung. Bürgermeister und Gemeinderat von Völklingen   an der Saar  , die zur schen Turnerschaft neigen, hatten nun im Oktober 1913 einen der Gemeinde gehörigen Spielplatz, der mit 2000 M. Staatsbeihilfe in Stand gesezt worden war, den katholischen Jugendvereinen zur Ab­haltung eines Bezirksturnfestes versagt. Die Vertreter der katho­lischen Jugendvereine erhoben Beschwerde beim Regierungs­präsidenten in Trier  . Dieser entschied, die Gemeinde- Turn­und Spiepläße müßten allen Jugendvereinen, einerlei ob kon­fessionell oder interkonfessionell, die auf staatserhalten dem Boden Jugendpflege treiben, zur Verfügung gestellt werden, dies um so mehr, wenn aus dem Jugendpflegefonds Beihilfen gewährt worden seien, da dieser staatliche Fonds allen Jugendvereinen ohne Unterschied der Konfeffion zugute fommen solle: Die Gemeinde berwaltung erhob gegen diefen Bescheid Einspruch beim Kultus minister, der sich jedoch dem Regierungspräsidenten anschloß. Die Zentrumszeitungen spenden den Behörden nun Weihrauch ob ihrer Gerechtigkeitsliebe. Daß aber die proletarische Jugend, deren Eltern doch mit zu den Steuern beitragen, von allen Turn und Spielpläßen ausgeschlossen werden, dagegen haben weder die Nationalen noch die Chriftlichen etwas einzuwenden.

Der Oberlehrer als Revolutionär".

In der Diskussion wurden von mehreren Seiten Fragen er örtert, die mit der Taktik der Lohnbewegung zuſammenhängen. Ferner wurde darauf hingewiesen, daß die Bundesratsverordnung über das Arbeiten mit Bleifarben immer noch nicht die notwendige Beachtung findet. Den Kollegen wurde zur Pflicht gemacht, streng­stens auf die Durchführung dieser Bestimmungen zu achten.

Die Neuwahl des Filialvorstandes, die wegen der vorges rückten Zeit nicht mehr stattfinden konnte, wurde bis zur nächsten Versammlung vertagt.

Aus aller Welt. Selbsthilfe.

Von der Portiersran wurde dann gegen Fischer Anzeige er­stattet mit der Behauptung, F. habe ihr das Gewehr auf die Brust gesezt und sie geschlagen. Diese Behauptung wiederholte sie unter ihrem Eide vor Gericht. Auf Antrag des Verteidigers wurde der machte auf das Gericht einen so zuverlässigen und glaubwürdigen Militärmission in der Türkei  , ist der Held eines sehr Vater des Angeklagten, ein alter 76jähriger Herr, vernommen. Gr Herr v. Liman Sanders  , der Chef der deutschen  Eindruck, daß das Gericht beschloß, ihn zu bereidigen, trotzdem er eigentümlichen Feldzuges geworden. Vor kurzem wurde in das direkte Gegenteil von dem, was die Portierfrau bekundet hatte, Stonstantinopel ein Raubanfall auf seine Töchter verübt. bekundete. Der Vorsitzende hob hervor, daß der Angeklagte völlig korrekt gehandelt habe, das Urteil lautete deshalb auf Freisprechung. Darüber soll in einem französischen   Blatte ein ehrverletzender Bericht veröffentlicht worden sein. Darauf erschien der General mit vorgehaltenem Revolver auf dem Bureau der Agence Ottomane" und verlangte vont Berichterstatter Matin" Auskunft, wer der Verfasser des Artikels sei. Der Berichterstatter war in der Lage nachzuweisen, day er mit dem Bericht nichts zu tun hatte. Danach zog sich Marschall Liman, den zwei andere revolverbewehrte Offiziere begleitet haben sollen, zurück, nachdem er dem Berichterstatter die Hand zur Versöhnung geboten hatte.

Eine geborene Deutsche als Russin ausgewiesen.

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Furchtbare Bluttat.

Mit einem schrillen Mißklang" hat eine Sigung des staat­lichen Jugendpflegeausschusses des Kreises Simmern im Huns­rüd geendet. Unter dem Vorsiße des Landrats waren Geistliche und Lehrer beider Konfessionen versammelt, um sich in Jugendpflege zu üben. In diese friedliche Beschäftigung brach aber ein Oberlehrer Gengnagel aus Simmern mit brutaler Rücksichtslosigkeit ein. Staatsangehörigkeitsgefek noch mögliche Fall, daß eine geborene des Der durch Ablehnung sozialdemokratischer Anträge zum Wie die" Trierische Landeszeitung"( Nr. 147) händeringend erzählt, Deutsche  , Tochter eines deutschen   Beamten, als läftige Aus­entwidelte der freideutsche" Oberlehrer wahrhaft revolutionäre" länderin" ausgewiesen wird, ist wieder einmal eingetreten. Ideen, sagte er doch Staat, Kirche und Familie hätten in Es handelt sich um die in Breslau   geborene Frau Erna der Jugendpflege böllig bersagt und das Resultat seien Bareinschenk, die Tochter eines dort noch im Dienst befindlichen Durchschnittsmenschen ohne Ideale. Die Jugend sei Beamten, die sich im Jahre 1906 mit dem in Rußland   gebürtigen jest mündig geworden, sie wolle sich selbst führen, nur dann werde Kaufmann Bareinschenk verheiratet hat. Dieser war im Alter von eine höhere Kultur, ein Deutschtum im Fichteschen Sinne erreicht." 6 Monaten nach Deutschland   gekommen und hat 41 Jahre seines Moralische Eroberungen wird der Herr mit solchem Vor­Seufzend meint die Trierische Landeszeitung": Lebens hier gelebt, seine Steuern bezahlt und hat sich nicht das gehen kaum machen und man sicht mit einigem Erstaunen, " Es ist gewiß auch nicht gerade ein erfreuliches Zeichen der geringste zuschulden kommen lassen. Da er es verabsäumt hatte, wie wenig Selbstbeherrschung den Angehörigen einer Gesell­Zeit, daß selbst hier auf dem platten Lande und in einem fich naturalisieren zu lassen, so ist er russischer Staatsangehöriger schaftsschicht eigen ist, die selbst gegen die berechtigsten Leiden­vom Landrat veranstalteten Jugendpflegefurjus für Bestre- geblieben, troßdem er seit seinem Babyalter Deutschland   nicht schaftsausbrüche eines Arbeiters nie genug scharfe Repreffalien bungen Propaganda gemacht werden kann, die höchstens in die verlassen hat und auch kein Wort russisch versteht. Durch Eingehung verlangen können. Stadt der Kirchenaustrittsbewegung, nach Berlin  , gehören. der Ehe mit B. wurde seine Frau, ebenfalls Ausländerin". Im Wenn Männer von den Anschauungen des Herrn Gengnagel bei vergangenen Jahre ließ sich B. nach vorausgegangenen geschäftlichen der Jugend auf dem Lande Führerrollen beanspruchen, dann Differenzen eine Straftat zuschulden kommen, die ihm eine Ge­fönnen wir noch manches erleben, dann wird der Einfluß der fängnisstrafe einbrachte. Ein entsegliches Drama spielte sich Freitagabend in Er entzog sich durch die Flucht der Eltern und der Kirche bald gänzlich verschwinden und das Resultat Strafverbügung und ließ seine Frau mit ihren drei Kindern im Gent   ab. Dort wurde eine vierköpfige Familie wird eine arbeitsscheue, genußsüchtige, durch und Alter von 2 bis 5 Jahren in Berlin   in größter Not zurüd. Frau B. namens Bontind von einem serbischen Ingenieur namens durch materialistisch gesinnte Jugend sein." mußte nun allein den Kampf ums Dasein aufnehmen. Sie erhält Dragomer ermordet. Dragomer erschien in der Wohnung Die Versammlung war so erschrocken, daß die beabsichtigte Dis- von ihrem in Berlin   ansässigen Bruder eine laufende Unterstüßung, der Frau Bontind und schnitt ne h furzem Wortwechsel der Zussion von dem Herrn Landrat nicht zugelassen wurde. Er be- außerdem arbeitet sie noch, sodaß sie der öffentlichen Armenpflege Frau Bontinct, ihrer Mutter, dem zehnjährigen Sohne und schränkte sich darauf, zu erklären, daß die vorgetragenen Ideen für nicht anheimgefallen ist. Vor einigen Wochen wurde die um ihre einem 1% jährigen Töchterchen mit einem Rasier. die Volksschule nicht unmittelbar in Betracht fämen. Existenz fämpfende Frau durch ein Schreiben des Berliner   Polizei- messer die Kehlen durch. Daraufhin ergriff der präsidiums in die höchste Angst versezt, in welchem sie als" läftige Täter die Flucht. Der Polizei gelang es jedoch, ihn in dem Ausländerin" ausgewiesen und aufgefordert wurde, bis zum 1. April das deutsche Bundesgebiet zu verlassen, andernfalls sie Augenblick zu verhaften, als er den Brüsseler Zug beſteigen per Schub über die deutsche Grenze gebracht werden würde. In wollte. Dragomer ist mit einer Schwester der Frau Bontind folge unseres die Selbständigkeit der Frau beeinträchtigenden verheiratet. Man nimmt an, daß er die furchtbare Tat in­Staatsangehörigkeitsgefeßes blüht also der Frau das Schidsal, folge von Streitigkeiten mit Frau Bontine begangen hat. mit ihren drei unmündigen Kindern in Alegandrowo über die Grenze gebracht zu werden, obwohl sie nicht ein Wort russisch bersteht und somit in Rußland   nicht die geringste Erwerbsmöglich­teit hat.

Für die Volksschule kommen freie Anschauungen nicht in Be­tracht, und nur den Volksschülern muß die Religion erhalten werden. Daß der Herr Oberlehrer den höheren Schülern die Kirche verekelt, dagegen scheint der Vandrat nichts einzuidenden zu

haben.

Gerichtszeitung.

Unjittlichkeitsschnüffelei.

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Die Schulden des Herzogs von Talleyrand.

Versammlungen.

Ein Geschäftlhuber.

Ein Würdeloser. Die Frankfurter Beitung" vom 18. März, erstes Morgenblatt, bringt folgendes Inserat:

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Arbeitstier.

Hochintell. energ. 21 jähr. ig. Mann aus d. Holzbranche, Ein­jähr. Zeugn., 3. 8t. Korrespondent und Reisender in ungekünd. Stellung in bedeutender Möbelfabrit, ausgez. faufm. Vorbildung, perf. in Stenogr. und Schreibm., dopp. Buchführung abschluß­ficher, fich. Rechner, schöne Handschrift, sucht per gelegentlich arbeits- u. chancenreiche Stellung, gleichgültig welche Branche. Gehaltsansprüche ca. M. 160. Ia Referenzen.

Einen recht industriellen Pfarrer besitzt die christkatholische Ge Lokaltermine oder, wie der Jurist sagt, gerichtliche meinde der österreichischen Ortschaft Klein Schweinbarth. Augenscheinseinnahmen" im Walde, in Kinematographen­Er sorgt nicht nur für das Ueberirdische, sondern macht sich auch theatern, in Fabritbetrieben, auf offener Eisenbahnstrecke und nachdem ihm das schlesische Thronlehn Sagan zugefallen war, im fegnet nicht nur, sondern er betreibt in seiner reichlich freien Zeit Der in Paris   lebende Herzog von Talleyrand- Perigord   hatte, um das Schicksal der Menschen auf Erden besorgt. Er betet und anderen Orten haben schon wiederholt stattgefunden daß Jahre 1910 zugunsten seines minderjährigen Sohnes auf das aber ein Gerichtshof gezwungen ist, bei strömendem Regen Thronlehn ausdrücklich verzichtet. Dadurch wurden die zahlreichen Schürzen, Strümpfen und ähnlichen Waren. Die Geschäfts einen schwunghaften Handel mit Unterröden, einen sogenannten Rummelplatz aufzusuchen und dort eine Gläubiger des Herzogs arg enttäuscht, denn die Einfünfte des hochinteressante, in Deutschland   noch nicht Thronlehne waren nun ihrem Zugriffe entzogen. Eine Gläubi- leute des Drtes und der Umgebung sind natürlich über das mert dagewesene Vorführung der mittelalter- gerin, die Berliner   Grunderwerbs- und Terraingesellschaft, hat würdige Nebengeschäft des Pfarrers, der bei seinem Handel mit so lichen Inquifition" über sich ergehen lassen muß, er- wegen ihrer Forderung von nahezu 500 000 M. die Verzichts- intimen Bekleidungsstüden großen Zulauf aus dem weiblichen Teil eignete sich gestern anläßlich einer Sigung der 12. Straf- erklärung auf das Thronlehn durch eine gerichtliche Klage gegen seiner Herde hat, sehr entrüstet. Man weiß zwar, daß der Klerus fammer des Landgerichts I  , der sogenannten Sittlichkeits- den minderjährigen Herzog von Sagan, vertreten durch den ihm geschäftstüchtig ist, neu und einzig dastehend dürfte es aber sein, kammer des Landgerichts I  , der sogenannten Sittlichkeits- bestellten Pfleger, anzufechten versucht. Vom Landgericht und bas ein tatholischer Pfarrer auf solche Weise seinen Geschäftsfinn fammer". Kammergericht zu Berlin   wurde aber die Klage abgewiesen, weil Angeklagt tegen öffentlicher Ausstellung unzüchtiger Ab- der Verzicht auf das Lehn nicht anfechtbar sei. Die Klägerin rief nugbringend verwertet. bildungen war der Schausteller Frizz Müller. Der Angeklagte ist noch das Reichsgericht an. Dies hat am Freitag die Revision der Besizer einer großen Schaubude, genannt ,, El Bagno", mit der er Berliner   Grunderwerbs- und Terraingesellschaft zurückgewiesen. fich bis vor einiger Zeit in dem City- Park", dem großen Rummel- Damit war der Streit endgültig zugunsten des minderjährigen play am Bahnhof Friedrichstraße, aufhielt. In dieser für zehn Herzogs von Sagan entschieden; die Gläubiger des herzoglichen Pfennige zu besichtigenden Ausstellung befinden sich Wachspuppen, Vaters haben also das Nachsehen. die beweglich sind und hinter eisernen Gittern stehen. Diese sollen die schweren Mühsale der Bagnofträflinge dem Beschauer vor Augen führen. Außerdem sind dort Bilder mit Darstellungen der mittelalterlichen Marterwerkzeuge, welche von der Inquisition an­gewendet wurden, darunter Abbildungen von Apparaten, welche die netten Namen führen:" Der sanfte Heinrich", Spanische Stiefel", Der blutige Kuß"," Die eiserne Jungfrau"," Fleischzivider" usw. Neben diesen Dingen sind aber auch bekannte Kunstwerke, wie eine Produktion von C. Jordans Die Widerspenstige", Delahayes Versammlung Stellung zu einer Angelegenheit, die sich aus dem Gretution" u. a., ausgestellt. Eines Tages erschienen dort die vorjährigen Lohnkampf entwickelt hat, zu nehmen. Damals war gehilfe, der vielleicht in vorgerüdten Jahren mit seiner Familie auf Kriminalschuhleute Oertel und Müller und beschlagnahmten im ein Konflikt, der sich um die Kampitaftit drehte, zwischen dem der Straße fist, sich unter entwürdigenden Arbeitsbedingungen dem Auftrage der Staatsanwaltschaft I jene Ausstellungsobjekte. Die Filialvorstand und einem Teil der Mitglieder ausgebrochen. Der Arbeitgeber anbietet. Daß aber ein junger Angestellter von Staatsanwaltschaft ging dabei offenbar von der Ansicht aus, daß Konflikt hatte sich dahin zugespitzt, daß eine Bersammlung im 21 Jahren mit den von ihm ausgewiesenen Kenntnissen alle es neben den in der Mehrzahl befindlichen Menschen mit normalem Oktober ein Mißtrauensvotum gegen den Vorsitzenden Miek be- Menichenwürde abstreift und sich selbst als ein Stüd Bieb Empfinden, die jene Darstellung der entseglichen Grausamkeiten schloß und eine spätere Versammlung entschied, der damals neu- empfiehlt, das ist zwar unerhört, entspricht aber völlig den Wünschen der heiligen Inquifition" nur mit einem Gefühl des Abscheus und gewählte Filialvorstand solle unter dem Vorsiz eines Unpartei- des Arbeitgebertums, das in seinen Arbeitern und Angestellten am der Empörung betrachten, auch solche gebe, die infolge anormalerischen untersuchen, ob das Mißtrauensvotum gegen Miek berechtigt liebsten nur Streaturen um sich ſieht. Veranlagung auch andere als diese Gefühle haben tönnten. Gegen sei oder nicht. Das ist inzwischen geschehen. Genosse Bauer, Nichts fann besser als dieses unwürdige Angebot die Notwendig dieſe zarte Rücksichtnahme auf das Nervensystem dieser Leute, legte der als Unparteiischer an der Untersuchung mitgewirkt hat, er- feit des Anschlusses an die gewerkschaftliche Handlungsgehilfen­R.-A. Jaffa als Verteidiger des Angeklagten vor Gericht Protest stattete der Versammlung Bericht. Das Ergebnis der Unter- bemegung beweisen, die ihren Angehörigen neben der Erkämpfung ein. Es handele sich hier um Darstellungen, denen ein erheblicher fuchung ist folgendes: Mich, dem vorgeworfen wurde, er habe wirtschaftlicher Güter auch das Bewußtsein ihrer Menschenwürde fulturhistorischer Wert nicht abzusprechen sei und wie sie in vielen während des Lohnkampfes Bersammlungen vergewaltigt, hat mit wiebergeben will. alten Schlössern, z. B. in der Marterkammer der Burg zu Nürn  - Energie die Taktik der Verbandsleitung vertreten, was er im Eine bescheidene Anfrage noch an die demokratische"" Frank berg öffentlich ausgestellt seien. Man habe hier nur mit dem Intereffe der Organisation für notwendig hielt. Er hat sich aber furter Zeitung": Warum bringt sie dieses Inferat unter der Rubrik Empfinden normal veranlagter Menschen zu tun und dürfe nicht in der Wahl der Mittel öfter vergriffen und dadurch die ohnehin er- der Stellengesuche statt, wenn sie konsequent sein will, unter der auf die perversen Gelüste halbirrer Menschen Rücksicht nehmen, bei regte Stimmung der Mitglieder noch gesteigert. Das wird aber Rubrik Viehmarkt? denen jene Grausamkeiten für den normalen Menschen unverständ­liche Gefühle auslösen.

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Verband der Maler, Lackierer, Anstreicher. Die am Freitag ab­gehaltene Versammlung der Filiale Berlin   wurde vom Vorsitzenden Miez mit einem warmempfundenen Nachruf für den verstorbe­nen Verbandsvorsitzenden Tobler eröffnet. Dann hatte die

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erklärt und entschuldigt durch überaus scharfe Angriffe der Oppo­fiition gegen Miez. Ausreichende Gründe zu einem Mißtrauens­In der Verhandlung ergab sich die Notwendigkeit, die beschlag- votum gegen Mich liegen nicht vor. Er hat im Dienste der Orga­nahmten Gegenstände in jenem Milieu zu sehen, in welchem sie nisation seinen Mann gestanden; es liegt im Interesse des Ver­sich seinerzeit befunden hatten. Der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor, bandes, ihn auf seinem Posten zu erhalten. Silia, Beisige, Staatsanwalt, Verteidiger und Zeugen, insgesamt| 11 Personen, begaben sich deshalb bei strömendem Regen nach dem Mehrheit zu. Nordpark in der Müllerstraße hinaus, um dort die Schaubude des Angeklagten zu besichtigen.

Der Staatsanwalt hielt, nachdem sich die Prozeß­beteiligten wieder in dem Moabiter Kriminalgericht ein gefunden hatten, den Angeklagten für schuldig im Sinne der Anklage und beantragte eine Geldstrafe von 10 M. Das Gericht tam jedoch zu einer Freisprechung, mit der Begründung, daß das geschlechtliche Moment bei den Dar ftellungen doch nicht so in den Vordergrund trete, um sie als unzüchtig im Sinne des§ 183 ansprechen zu können.

Gefl. Offerten erb. unter J. 28 247 an die Erped. d. Bl.

Es mag menschlich verständlich erscheinen, wenn ein Handlungs­

Kleine Notizen.

Drei Arbeiter in einer Tongrube ertrunken. Jn eine Tongrube unweit der belgischen   Stadt Namur   drang Sonnabend nachmittag Wasser ein. Drei Arbeiter fonnten sich nicht mehr retten und ertranten.

Ohne Diskussion stimmte die Versammlung dem mit großer Eine gewaltige Lawine ging am Freitag vom Col des Montets Sierauf gab Miez den Geschäftsbericht für das( Savoyer Alpen  ) nieder und zerstörte mehrere Häuser des Jahr 1913. Im Mittelpunkt der Tätigkeit stand der Lohn Dorfes Trilechamp. Eine zweite Lawine, die von der fampf, durch den die Angriffe der Unternehmer zurüdgewiesen Aiguille Berte aus einer Höhe von 4000 Metern fam, riß zahlreiche wurden. Die Lohnbewegung hat einen Verlust an Mitgliedern Tannen um, zerstörte drei Seunhütten und beschädigte ein Haus des | gebracht, der aber bei weitem nicht jo start ist, wie manche Kollegen Dorfes Rosière. Menschen wurden nicht verlegt. angenommen haben. Die Mitgliederzahl, die zu Anfang des Panit beim Stapellauf eines Kriegsschiffes. Nach dem Stapel Das ist ein Verlust von 2156 Mitgliedern, der sich zum großen Zeil wetter aus. Bei der dadurch entstandenen Banik wurden mehrere Jahres 6393 betrug, war am Jahresschluß auf 4237 zurüdgegangen. lauf des japanischen Schlachtschiffes" Fuso" brach ein schweres in­dadurch erklärt, daß die Lohnbewegung in die Jahreszeit fiel, wo Berfonen getötet und etwa 20-30 verlegt. sonst die meisten Reuaufnahmen gemacht wurden, diesmal aber Ein Liebesbrama in Paris  . In einem Hotelzimmer in der 1000 Aufnahmen weniger als sonst stattfanden, Der Mitglieder- Avenue de Lowendal erschos am Sonnabendmorgen eine junge