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juti Flunmüig Feieißgfen, erfolgten die Wahlen zum Ausschutz. Als Obmann wurde Genosse Richter, Metallarbeiter, Haeselerstr. 11, wredergewählt. Ferner wurden Buchdrucker Achrens, Bureauange- stellter Ktemmsng, Maurer Giese und Holzarbeiter Storch in den Ausschutz delegiert. Als Revisoren wurden Holzarbeiter Graudenz  , Metallarbeiter Monde uird in die Bibliotheksrevisionslommission ebenfalls die Borgenannten und noch Steinsetzer Schröder gewählt. In den BoltshauSausschutz wurden neben den obengenannten Aus- schutzmitgliedecn noch Blanck, Graudenz und Hennig hinzugewählt. Aus der Wahl zu Vertretern in den BildungsauSschutz gingen Jung, Schmidt und Timm als gewählt hervor. As Vertreter in den Äreisjugendausschuh wurde alsdann noch der Genosse Giese ge- wählt. lieber die bevorstehende Maifeier machte der Obmann die Vorbereitungen bekannt, die der Ausschuß hierzu geplant hat. Es entspann sich daraufhin eine ansgiebige Debatte, in welcher von allen Rednern, mit Ausnahme des Genoffen Klawohn von den Zimmerern, die heutige Form der Maifeier als eine durchaus wer- fehlte betrachtet wurde. Man gab dem. Wunsch Ausdruck, datz mit dieser Forut io diesem Jahre, dem 22. Jubiläumsjahre, endlich mal Schluß gemacht werde. Jeder, der die Situation objektiv beurteile, müsse zugeben, daß die Maifeier in den letzten fünf bis sechs Jahren in erheblicher Weise abgeflaut sei. Allerdings sei der Gedanke, der der Maifeier zugrunde liege, ein guter und werde sich nicht be- ''eitigen lassen. Nachdem noch Ahrens und Brennling sich über das Kleben der Volkshausmarken geäußert hatten, wurde noch kurz die in einer der letzten Stadtverordnetensitzungen angenom- mens Lustbarkeitssteuer besprochen. Es. fehlten unentschuldigt die Vertreter der Asphalteure,.Friseure und GastwirtSgehilfen. Die nächste Zusammenkunft der Jugendsektio» findet am Witt- wach, den 1. April, abends SsH Uhr, im Volkshaus, Rosinenstr. 3, statt. In der Jugendsektion hat sich die männliche und weibliche Jugend im Alter von 18 bis 23'Jahren zusammengeschlossen, um sich fortzubilden durch Vorträge aus allen Wissensgebieten. Eine gute Bibliothek steht unentgeltlich zur Verfügung. Gesellige Abende, an denen Ernstes und Heiteres von unseren Dichtern vorgetragen wird, mit gemeinsamen Gesängen und musi- kalischen Vorträgen, werden der Erholung und Freude gewidmet. Wanderungen' aus Ausflüge an den Sonntagen werden veranstaltet. Die Zusammenkünfte finden, an jedem Mittwoch, abends 814 Uhr, im BolkshauS statt. Die Vertrauensleute der Gewerkschaften wollen die jungen Gewerkschaftsmitglieder hierauf' aufmerksam machen. Adressen und Beitrittserklärungen sind an den Vorsitzenden Paul Schiller, Charlottenburg  , Fritschestr. 24/25, zu senden. Schoneberg  . Bei der Wahl zum Vorstand der Allgemeine» Ortskranleukasse entfielen auf Liste 1 und Lifts 2 der Arbeitgeber je 15 Stimmen. Liste 1 erhiel»' 1 Vertreter, Lifts 2 durch Los 2 Vertreter. Für die Arbeitnehmer wurden 59 Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf Liste 1 8 Stimmen, auf Lifte 2(freie Gewerkschaften) 51 Stimmen. Auf letztere entfallen 6 Vertreter. Neukölln  . Zugeudweihc der Neuköllner   Arbeiterschaft. Dem Zug der Zeit folgend ging der Neuköllner   JugendauSschutz schon vor zwe! Iahten daran, allen denen, die weder kirchlich gesinnt, noch Mitglied der Freireligiösen Gemeinde sind, einen weihevollen Eintritt in da« brausende Leben zu ermöglichen. Bon Jahr z» Jahr steigerte sich die Anzahl der Teilnehmenden, und am vergangenen Sonntag war eS die stattliche Schar von 79 Knaben und Mädchen, die mit ihren Angehörigen über 450 Personen zählten. Die beiden Jugendheime konnten die Masse der Besucher kaum bergen; doch trotz der Fülle ist wohl jeder mit dem Gefühl geschieden: diesen Tag werde ich nie vergesienl Einen eigenartigen, intimen Reiz übten die schlicht ausgeschmückten Heimräumlichkeiten aus. Klara Bobm-Schuch und Waldeck Manasse   hatten die donkbare Aufgabe übernommen, dem Neuköllner Jungvolk Weg- weiser für ihr künftiges Leben zu setzen. Beide lösten ihre Aufgabe meisterhaft.Tue Recht und scheue niemand!" oderWerde ein wackerer Streiter deiner Ideale", das war der Ton ihrer wtrkungS- vollen Worte. Diesen zu folgen, gelobten sich jung und alt. Die Weibe- gäbe, ein Büchlein deS glänzenden Schriftstellers Charles Dickens  , wird den Jugendlichen wohl ein Zeichen stetiger Erinnerung dieses- erhebenden Tages bleiben. Künstlerische, musikalische Darbietungen, Rezitationen und ge- meiniamer Gesang eröffneten und schloffen die Weihen in würde- voller, dem Geiste des modernen Proletariats entsprechender Weise. Das letzte diesjährige Bolksfinfoniekonzert findet am Freitag, den 3. April, abends 8'/, Uhr. in derNeuen Welt" statt. Eintritts- karten sind noch in den mit Plakaten bezeichneten Geschäften und im Zimmer 212 des RalhauseS zu haben. Trevtow-Baumschuleuweg. Die Gemeindevertretung beschäftigte sich in ihrer letzten Sitzung nochmals mit der Ausübung des Fo re n se n w ah l- rechts durch die Mitglieder deS Gemeindevorstandes. Bekanntlich haben die unbesoldeten Schöffen und der erste Gemeindebaumeister um Forensenvollmachten geworben, mit deren Hilfe dann öchösse Schmidt in der 2. Wählerabteilung den Ausschlag gab. Auf Grund dieser Tatsache und einiger weniger bedeutender Anlässe hatten einige Wähler aus dem Grundbesitzervercin des Berliner   Ortstelles gegen die Wahl der Herren Klapp und Neumann Protest eingelegt. Sie sehen in der amtlichen Eigenschaft deS Baumeisters und der Schöffen, besonders des Schöffen Schmidt als Stenerdezerncnten, eine unzulässige Wahlbeeinflussung. Von den Beteiligen wird das natürlich bestritten. Ein Gemcindeverordneter versicherte so- gar, daß diese. Vollmachtserteilung lediglich auf dem persönlichen Vertrauen der Forensen zum Schöffen Schmidt beruhe. Der jetzt ausscheidende bürgerliche Vertreter Nickel   erbrachte aber sofort, wenn auch unbeabsichtigtecweise, deg Gegenböweis, indem er an» führte, daß bereits anderweit vergebene Vollmachten nach der be- kannten Aufforderung der Schöffen zurückgezogen und-diesen über- geben worden seien. Das ist ein Zeichen, datz dempersönlichen Vertrauen" ganz wesentlich nachgeholfen werden müßte. Genosse Gerisch, der nach langer, durch seine Krankheit bedingten Paufe der Gemeindevertretung zum ersten Male wieder beiwohnen konnte, geißelte in scharfen Worten den Unfug des Forensenwahlrechts und dessen Mißbrauch. Er erkannte zwar ausdrücklich an, daß die Hand- lungsweise der Schöffen in'diesem Falle von keinerlei unlauteren Motiven geleitet werde, forderte aber, daß diese sich die durch ihr Ehrenamt gebotenen Beschränkungen in der Wahlpropaganda auf- erlegten. Der Gemeindevocstand müsse aus jeden Fäll das Odium vermeiden, daß er die Zusammensetzung der Gemeindevertretung, als Jetner Kontrollbehörde, selbst dirigiere. /Der Bürgermeister be- richtete, daß von' den 319 abgegebenen Stimmen der 21 Wähler. Hasse 131 Fyrensen gewesen seien. Von diesen Vollmachten habe Sböffe Schmidt 73 innegehabt. Er bestritt, daß der Gemeindevor- stand als solcher mit der Sache etwas zu tun habe und versicherte, daß auch dessen Amtshandlungen von der Werbung um die Boll- machten nicht beeinflußt worden feien. Unsere Genossen forderten, daß die Gemeindevertreter vom Gemeindevorstande unabhängig sein müßten und erklärten sich deshalb für die Ungültigkeitserklärung der beiden koanstandeten Mandate, nicht wegen der beteiligten Personen, sondern um damit daS' System der Wahlmache zu ver- urteilen. An dem aber hat gerade die Mehrheit ihr Wohlgefallen, und so erfolgte denn die Gültigkeitserklärung. Charakteristisch an diesem Wahlprotest selbst war, daß dessen Unterzeichner den In- babsr eines der beanstandeten Mandate, Herrn Klapp, selbst ge­wählt hatten/. An dem Ast, auf dem die meisten Herren sitzen, sollte aber nochmals gerüttelt werden. Unsere Genoffen beantragten, in der nächsten Sitzung über den Beitritt zur P e t i t i o u d c r. C h a r» lottenburger Stadtverordneten, die Aushebung des Hausbesitzerprivilegs und der öffentlichen Stimmabgabe betreffend, zu verhandeln. Die Rechte des Hauses antwortete mit Lachen, einer der Herren versicherte feierlichst, daß man in Treptow   keine Ursache habe, sich gegen die Hausbesitzer zu wenden. Dann wurde der An­trag dem Gemeindevorstand überwiesen. Die Wahl der Arbettgeberbeisitzer zum Gewerbegericht, die im Proporzverfahren nicht zustandegekommen war, ergab die Wahl der vom Handwerkerverein vorgeschlagenen Herren Maurer- meister Engel, jtmmermeister Fritsch, Töpfer Schmidt, Klempner KleinowSki, Tischler Hedke, Dachdecker Demme und Lenz, Schlosser Rochlitz, Restaurateur Hill er und Klavierfabrikant Kolski. Auf eine gegnerische Liste mit fünf Namen entfielen 5 6 Stimmen. Unsere Vertreter forderten die Anerkennung� dieser letzteren Ltste, da diese allein rechtzeitig eingereicht war. Sic fanden aber keine Gegen- liebe. Die Beunruhigung der Bevölkerung durch das geheimnis- volle Verschwinden des Schulmädchens Ruske fand auch in der Sitzung seinen' Ausdruck in der Anfrage nach den Maß- nahmen zur Aufklärung des Falles, die von mehreren Rednern als ungenügend bezeichnet wurden. Nun liegt aber die Verfolgung des Falles in Händen der Berliner   Kriminalpolizei. Um auch ihrer- seitS zur baldigen Aufklärung beizutragen, bewilligte die Ver- tretung daraufhin einstimmig. 399 M. zu einer Belohnung für An- gaben, die zur Ermittelung des Kindes oder seiner Entführer dienen. Zeuthen  . Am heutigen DicnStag, von nachmittags 5 8'/s Uhr. findet die hiesige Gemeindewähl statt. Hierzu nahm am Sonntag eine öffentliche Wählerversammlung Stellung, in der der bisherige Ver- treter Genosse Feiertag einen Bericht über seine Tätigkeil imGe- meindeparlament gab. Alsdann hielt Genosse G r o g e r emen bei- fällig aufgenommenen Vortrag über die allgemeinen Aufgaben in der Gemeinde. Als Kandidat wurde wieder emstimmig Genosse Feiertag nominiert. Ehrensache eines jeden ist eS, am heutigen Tage seine Pflicht zu tun. damit unser Kandidat Genosse Feiertag gewählt wird. Alle diejenigen, die mit Zeuthenern zusammen arbeiten, werden gebeten, dieselben auf ihre Wahlpflicht aufmerksam zu machen. Adlershof  . Der Kampf um die 399 Mark für die bürgerliche Jugendpflege wurde in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung zu Ende ge- führt. Der Gemeindevorstand hatte diese Summe zum ersten Male in den Etat eingestellt.' Unsere Genossen bekämpften bei der Etat- Beratung diese Position und da die Gefahr bestand, daß bei den noch zu erwartenden Debatten die Etatberatungen nicht recht- zeitig zu Emde geführt werden, wurde auf Antrag eines bürger­lichen Vertreters diese Summe der Gemeindevertretung zur Ver- fügung gestellt. In der letzten Sitzung sollte nun die Gemeinde- Vertretung endgültig entscheiden. Von bürgerlicher Seite wurde alles getan, um nach dem Willen der Regierung, aber auf Kosten der Gemeinde, auch in Adlershof   die Jugendpflege im hurra- patriotischen Sinne zu fördern. Unsere Genossen wiesen ein solches Ansinnen energisch zurück. Genosse Zabel zeigte in längeren Ans- sührungen, auf welchem Wege diese angeblich unpolitische Jugend­pflege wandelt. Diesen Ausführungen glaubte der Schöffe Müller entgegentreten zu müssen! Zwar wollte er erst nicht wissen, ob die bürgerliche Jugendpflege eine politische Bewegung sei; am Schlüsse seiner Ausführungen bekannte er indessen wohl ungewollt, daß er sehr wohl von dem politischen Charakter der Jugendpflege unterrichtet ist. Da auch noch wettere Redner behaupteten, daß die von den bürgerlichen Kreisen angestrebte Jugendbewegung im Gegensatz zur Arbeiterjugend unparteiisch f(ci, ein Redner sich sogar soweit verstieg, zu erklären, einer politischen Bewegung würde er keine Mittet bewilligen, verlangten unsere Genossen die Verlesung der Anträge auf Unterstützung, die von dem bürger- lichenJugendpfleg e-Ausschuß" als auch vom Vorhand des Ver- einsArbeiterjugendheim" dem Gemeindevorstand zugegangen sind. Ans diesen Schreiben ging nun klar hervor, daß wohl die Bestrebungen des VereinsArbeiterjugendheim", aber nicht die des Jugeiidpflege-AusschusseS" als unpolitisch bezeichnet werden können. Genosse Zabel nahm denn auch die bürgerlichen Redner beim Wort und verlangte, entweder gleichmäßige Zuwendung der Mittel an beide Richtungen oder Ablehnung der gesamten Summe. Da die bürgerlichen Vertreter sich nicht einig waren, wie die Mittel, für den Jugendpflege-Ausschüß Verwendung finden sollten die einen wollten die Mittel in bar geben, während die anderen den Sitzungssaal im Feuerwchrdienstgebäude alsJugendheim" einrichten wollten wurde beschlossen, keine Mittel für die Be­wegung zu bewilligen. Für diesmal konnte also verhindert werdetl, daß Gemeindemittel privaten Vereinen zu patriotischem Rummel zugeführt wurden, wie lange wird eS dauern, bis ein neuer dahin- zielender Antrag die Gemeindevertretung beschäftigen wird? In der Angelegenheit der Gemeindeturnhallc, in welcher auch die Schüler der 1. Gemeindeschule turne», kennzeichnete Genosse Zabel die zwiespältige Haltung des Gemeindevorstehers. Der Bürger- meister halle nicht nur in den«Sitzungen, sondern auch bei persön- lichen Aussprachen immer den Standpunkt vertreten, die Turn- halle soll allen, also auch den Arbciter-Z�trnvereinen, zur Ver- fügung gestellt werden. In einem Schreiben an die Regierung betonte er dagegen ausdrücklich, datz er die Turnhalle dem Arbeitcr-Turnvcrein nicht zur Verfügung stellen werde. Als Entschuldigung für diese Haltung führte der Bürgermeister an, datz ihm von der Regierung bedeutet worden sei, die Genehmigung anm Bau der Turnhalle werde nur dann erfolgen, wenn dem Arbeiter. Turnverein die Turnhalle vorenthalten bleibe. Genosse Zabel kritisierte das Verhalten der Regierung sowohl wie. die nicht ge- nügend energischen Gegenmaßnahmen des Bürgermeisters. Dieser hätte von einer solchen Anordnung der Regierung der Gemeinde- Vertretung sofort Mitteilung machen müssen und nicht einfach zu Kreuze kriechen sollen. Bei einer solchen. Haltung der ersten Be- ämten der Gemeinde sei es kein Wunder, wenn die Maßnahmen der Regierung der Gemeinde gegenüber immer rigoroser würden und die Selbstverwaltung der Gemeinde völlig verloren gehe. Wie wenig die Gemeinden ihre Angelegenheiten noch selbständig regeln können, beweist der Ausbau der Chaussee nach Köpenick  . Der Bebauungsplan für diesen Ortsteil ist noch nicht fertiggestellt. Die Gemeinde will nun diese Straße, die sehr reparaturbedürftig ist, durch umfangreiche AuSbesserungsarbeiten herstellen lassen und versucht aus diesen Gründen, eine Verlängerung der Ausbauftist bis zum Jabre 1919 zu erhalten. Der Kreisausschuß erkannte das Feblen des Bebauungsplanes als einen Hinderungsgrund nicht(!) an und verlangte den vorläufigen einseitigen Ausbau der Straße.. Einer Verlängerung der Ausbaufrist will er nur zu- stimmen, wenn die Straße in sieben Meter Breite mit Reihen- steinen gepflastert wird. Nach dem Kostenanschlag würde das S3 999 M. Kosten verursachen, während nach dem Plan der Ge- meinde, die Straße vorläufig mit polygonalen Kopfsteinen zu be- festigen, der Zweck erreicht und eine bedeutende Ersparnis für die Gemeinde eintreten würde. Die Vertretung beschloß den Ausbau der«straße auf eine Breite von öH9 Meter mit Reihensteinen und hofft, daß der Kreisausschuß diesem Beschluß seine Zustimmung gehen witt>. Bei der Wahl von zwei Abgeordneten und zwei Ersatzmännern ftir den Ausschuß deS Kanalisationsverbandes der Gemeinden Niederschöneweide  , Adlershof  , Grünau  , Johannisthal  . Ält-Glienicke und Rudow   wurden als ordentliche Mitglieder Dr. Wi.lke und Genosse Zabel, als Ersatzmänner Ingenieur Müller und Kaufmann Kruse gewählt. iSichwaldc. In der Generalversammtung des Wahlvereins erstattete der Lorsitzende' Wendt den Geschäftsbericht. Der Mitgliedergewinn betrug im Berichtsjahre 11, doch hat sich istfolge vermehrter. Fort- züge die Mitgliederzahl nicht gehoben. ES sind 59 Mitglieder (45 männliche, 14 weibliche) am Orte vorhanden, genau die gleiche Zahl als am Schluß des vorigen Geschäftsjahres. Der Kassen­bericht ergab kein erfreuliches Bild. Die drei ersten Quartals des Berichtsjahres wiesen ein Defizit ans, das Diente Quartal brachte eine Besserung.Vorwärts"- Abonnenten sind 68 vorbanden. Tie Bildungsarbeit wurde mit Bohnsdorf   zusammen betrieben, doch ließ auch hier die Beteiligung an den Bildungskursen zu wünschen übrig.- Tie Lokalkommission hat am Ort ein weiteres Lokal ftei- bekommen. Der neue Vorstand setzt sich folgendermaßen zusammen: 1. Vorsitzender Molkenthin, 2. Vorsitzender Mahle, Kassierer Mo!- thes, Schriftführer Barth, Beisitzer Oldenburg  , Revisoren Zimmer- mann, Roswert, Ziemoch; als Leiter der Agitationsbezirke: Roewert, Steinbrück, Ziemoch, Waldow, Jsekeit und. Käthner. Eine aus- gedepnte Aussprache entspann sich, um die Form des diesjährigen Maifeierarrangements. Man einigte sich dahin, den Genossen die Teilnahme an den Vormittagsversammlungen der Gewerkschaften in Berlin   zu empfehlen, des Abends jedoch eine Feier am Ort zu arrangieren und die Vorarbeiten bierzu dem Vorstand zu über- weisen. Die Agitation für Wablverein undVorwärts" findet in der letzten' Aprilwoche statt. Itralau. Aus der Gemeindevertretung. Zunächst lagen die Offerten zweier Firmen für die Straßenreinigung 1914 vor. Die Firma Ponkau- Stralau verlangte 6228 M. während die Firma Richler-Bertin, die für das Steuerjahr 1913 7244,25 M. erhalten hat, ein Angebot von 5499 M. machte. Die letztere Firma erhielt den- Zuschlag. DaS mit der Stadt Berlin   gefchlosseiie Abkommen betreffs Reinigung des Pflasters vom Tunnel Kynafiftraße bis Marlgrafendamm, das am 39. September 1916 abläuft, soll auf ein weiteres Jahr verlängert werden. Die Kässenrevision hat einen Bestand von 159 119 M. er« geben. An restierenden Stenerbeträgen mußten 9589. M. gebucht werden. Die Einnahmen und Ausgaben für das Steuersohr 1914 sind mit 334 399 M. festgesetzt. DaS Gesamivermögen der Gemeinde beträgt 798 829,92 M. Ihm steht eine Schuldenlast von 566 692,77 M gegenüber. Nieder- Schönhauseu. 'Nach dem nunmehr erschieneucu Bericht deS Schularztes, Sanität  -- rat Dr. Strube, über das Jahr 1913, betrug die Zaht der Schul- kinder in den drei Gemeindeschulen 2235, 1114 Knaben, 1169 Mädchen. Davon wurden 344 neueingeschulte Kinder untersucht. Von diesen litten 38 an Blutarmut  , 54 an Skrofulöse, 46 an Nasen- und Rachenleiden, 19 an Lungenerkrankungen, 14 an Augenleiden. Sonstige Krankheiten(Herzleiden, Nerven, Verkrümmung der Wirbelsäule, Hautkrankheiten. Malaria  ) werden 51 verzeichnet. Außerdem hatte die größte Zahl der Kinder defekte Zähne, was darauf schließen läßt, daß die Zahnpflege noch sehr vernachlässigt wird. Von den im April und Oktober schulpflichtigen Kindern mußten wegen allgemeiner Körperschwäche und sonstiger Leiden 25 aus ein halbes Jahr zurückgestellt werden. Nach beendeter Schulpflicht kamen im verflosienen Jahre 239 Kinder zur Entlastung; dieselben wurden nach der körperlichen Untersucbung in ihrer Berufswahl beraten und mit Verhaltungsmaßregeln für ihre fernere Gesundheit versehen. Ferner fanden auf Beranlasiung der Rektoren 136 Konsultalionen in der Wohnung des Schularztes statt. Zur Feststellung des Geiund- beitSzusiandeS und der Erteilung ärztlicher Beratung wurden durch- schnittlich ein- bis zweimal monatlich in jeder Schule Klassenbesuche gemacht. An den mehrtägigen Schülerwanderungen nahmen 277 Knaben und Mädchen teil. In die Ferienkolonie wurden 45 Kinder aufgenommen(im Vorfahre nur 12). An dem orthopädischen Turnunterricht haben 43 Mädchen teil- genommen, bei ihnen handelte es sich um Verkrümmung der Wirbelsäule. Der Bericht teilt mit, daß hierbei gute Erfolge erzielt worden sind; 9 Kinder konnten als vollständig geheilt, 29 als erheblich gebessert bezeichnet werden. Im Oktober 1914 soll der Unterricht auch für Knaben beginnen, der bisher in Ermangelung einer Lehrkraft nicht eingerichtet werden konnte. Ebenso gute Erfolge konnte die Hilfsschule für geistig Minderbegabte Kinder ver- zeichnen, die von 18 Knaben und 19 Mädchen besucht wird. In dem Bericht wurde ausdrücklich belont, daß bei der geringen Kinder, abl der Lebrer in der Lage sei, sich individuell mit jedem Kinde zu beschäftigen, es sei erstaunlich, welche Fortsäirüte troy des oft sehr tiefftehenden geistigen Niveaus erzielt wurden. Für 75 unterrichtete Kinder, die entweder der elterlichen Pflege entbehrten oder deren Eltern aus Mittellosigkeit nicht in der Lage waren, für den noiwendigen Unterhalt zu sorgen, wurde von den Rektoren die von privater Seite errichtete Suppcnküche in An- spruch genommen und den Bedürftigen regelmäßig kostenlos warmes Mittagbrot verabfolgt. Gewünscht wird noch vom Schularzt, daß von der Gemeinde Spielplätze zur Verfügung gestellt werden, um für die Schulen in jeder Woche einen Spielnachmittag unter Leitung eines Lehrers einzuführen. Der Bericht bestätigt nur von neuem. wie dringend die von unseren Genossen seit langem gewünschte An- siellung eines Schularztes war. Rahnsdorf  . Ein fürstliches Gehalt von sage und schreibe 599 M. jährlich bot der hiesige Gemeindevorsteher für einen Rachlwächtervosten in Wilhelmshagen. Da nan die Geniemdevertretec mit dem Gemeinde« vorsieher doch wohl eingesehen haben, daß ein Mensch mit einen» solchen Hungergebalt in einem Billenort nicht leben kann, wird dem Reflektaiilell gleichzeitig die Stelle als Hilfsgemeindediener geboten, dotiert mit 369 M. ES dräng! sich die Frage auf: wann soll der Nachiwächrer alias Geureindediener die Zeil gewinnen, seine'2,39M. pro Tag und Nacht zu verzehren. Solche Angebote find nur möglich von einer Gemeindeverwallnng, aus die die Sozialdemokratie noch keinen Einfluß hat. Bei der diesjährigen Gemetndewahl im Juni müssen unsere Genossen mit allen Ktäften versuchen, daß es gelingt sozialdemokratische Vertreter durchzubringen. Hohen- Neuendorf  . Ter Boranschlag für das Rechnungsjahr 1914 schließt ab mit 263537,93 M. Taö gesamte Vermögen betrugt 1 283 113,78 M., die Schuldenverwaltung erfordert 986 879 M., das reine Vermögen ist demnach auf 296 243,78 M. festzusetzen. Die allgemeine Ver- waltnng verzeichnet eine Einnahme von 275 M., eine Ausgabe von 29 991 M., so datz der Zuschuß 29 626 M. beträgt. Der Titel Steuer- Verwaltung weist eine Erhöhung der Grundsteuer auf, die für be- baute Grundstücke mit 3,2 pro Tausend, für unbebaute mit 1,8 pro Tausend des gemeinen Wertes zur Erhebung gelangt. Bisher wurden 2,5 pro Tausend für beide Arten des Grundbesitzes er­hoben. Ter Zuschlag zur. Staatseinkommensteuer beträgt wie bis­her 199 Proz. Die Einkommen unter 999 M. sollen 469 M. an Steuern aufbringen. Wie im Vorjahre stellte auch diesmal unser Vertreter wieder den Antrag, diese Einkommen von jeglicher Steuer zu be- freien. Der Gemeindevorsteher erllärte, hierzu bedürfe es einer Aenderung der Steuerordnung; er stellte anheun, einen dies­bezüglichen Antrag gelegentlich einzureichen, damtt dann vom näch- flen Jahre ab eventuell dem erstgenannten Antrage stattgegeben werden könne. Der«Schulctat schließt ab mit 6139 M. Einnahmen und 38781 M. Ausgaben für Volksschule und 9859 M. Einnahmen und 19 779 M. Ausgaben für die Mittel- und habere Knaben- und Mädchenschule. Der Zuschuß der Gemeinde beträgt also 9929 M. Unser Redner erklärte, daß er füp dieses Institut, daS lediglich ein Privileg der Wohlhabenden sei, nicht einen Pfennig bewillige. Die Notwendigkeit des Bestehens einer selchen Schule, trslche von den Bürgerlichen mit dem Hinweis auf die Heranziehung von guten Steuerzahlern immer besonders betont wird, wurde von unserem Genossen bestritten. Für Kirche und Pfarre sind 4978 M. in den Etat eingestellt. Genosse Hoffmann erklärte sich entschieden da- gegen. Die Kirche möge gefälligst ihre Bedürfnisse von den Kirchensteuern, über deren Verwendung bekanntlich niemand Rechenschaft abgelegt werde, bestreiten. Keine Einnahmen, jedoch 8999 M. Ausgaben sieht der TitelPolizeiverwaltung" vor, Wirk- lich ein erhebendes Gefühl für die Hohen-Neuendorfer   Steuer- zahler, in diesembescheidenen" Maße' zu den Kosten des Amts­bezirks Birkenwerder   beitragen zu dürfen. Ein weiteres Schmerzens.