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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 25.

200089da

TEBOR

Es lebe die Kommune!"

Mittwoch, den 31. Januar 1894.

griffen zu begegnen, deren Ziel die Kommune war." Ich, der ich die Ehre hatte, die höchste Ehre meines Lebens. Präsident: Sie haben das Wort zu einer persönlichen Bemerkung. Bleiben Sie bei der Frage,

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11. Jahrg.

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Angesichts der ohne Unterschied in allen Arbeitszweigen) vorherrschenden elenden Verhältnisse in Bezug auf Lohnhöhe Paris  , den 28. Januar 1894. als auch auf die anderen Arbeitsbedingungen, ist die Arbeiter­Die Kammer war gestern der Schauplah einer Szene, die schaft nicht nur berechtigt, sondern geradezu verpflichtet, auf eine viel nachhaltigere Wirkung im Lande haben wird, als alle Vaillant: Ich habe mich durch die gegen die Kommune dem Wege der Koalition mit allen Mitteln eine Verbesserung vergangenen und zukünftigen anarchistischen Attentate zusammen- gerichteten Beschimpfungen persönlich berührt gefühlt, denn die größte ihrer Lage anzustreben. Eines der wirksamsten und wichtigsten genommen, weil, was sich da abspielte, ein lebhaftes Echo in den Ehre meines Lebens ist es, an der Kommune betheiligt gewesen hierzu ist unstreitig die wohlorganisirte und wohlvorbereitete Ar­Herzen aller Proletarier finden wird und zwar ein umso lebhafteres, und zu einem ihrer Mitglieder ernannt worden zu sein. Ich beitseinstellung. Die Generalversammlung erklärt sich mit den als sie nicht vorbereitet, sondern direkt provozirt war. Clovis bin von meinen Wählern hierher geschickt worden, um das Be- Beschlüssen des Halberstädter Gewerkschaftskongresses einverstanden Hugues interpellirte die Regierung in einer von Geist sprudelnden freiungswerk der Revolution fortzusetzen, und die Kommune ist und beschließt somit den Anschluß an die Generalkommission der Rede über die jüngsten Haussuchungen, Verhaftungen, Brief- eine der größten revolutionären Bewegungen gewesen. Das Gewerkschaften Deutschlands   vom 1. April 1894. Die Nach Stiebereien und die sonstigen Angriffe auf die individuelle Freiheit, Volk von Paris   hat unter der Kommune für die Vertheidigung bezahlung der Steuern an die Generalfommission lehnt die Deles wobei er nachwies, daß die Regierung dabei hauptsächlich bestrebt der Republik   und die Forderungen der Arbeiter gekämpft. Es girtenversammlung ab. war, die Sozialisten zu treffen und der Gewerkschaftsbewegung ist Dank der Kommune, daß die Republik   besteht. Wenn es Beschlossen wurde ferner, auf dem nächsten Gewerkschafts­Hindernisse in den Weg zu legen. Der Minister des Innern, gegenwärtig eine Republit in Frankreich   giebt, so schulden Sie fongreß den Antrag zu stellen, daß sich sämmtliche Gewerk­Raynal, suchte natürlich all dies Diese Republif ist heute nur ein Name, schaftsblätter zu verschmelzen haben und dafür ein tägliches, all­zu leugnen, worauf dies der Kommune. aber Viviani, der gleich Clovis Hugues   sozialistischer Abgeord- und wir, die Kommunarden, die Revolutionären sind es, welche gemeines Gewerkschaftsorgan erscheinen zu lassen. neter von Paris   ist, an den Verfolgungen der Arbeitersyndikate die wahre Republik gründen werden, die wir 1871 gerettet haben. des Allierdepartement nachwies, daß die Regierung mit den Diese männliche Erklärung wurde von der Majorität des Ein Muster für Hausordnung und Arbeits jüngst über Hals und Kopf votirten Gesezen die Gewerkschaften Hauses nur mit unartikulirten Bauten aufgenommen. Und selbst- regel" hat ein braver" Gerbermeister aus dem Schwabenland und die sozialistische Partei zu treffen suchte. Da erhob sich verständlich hatte diese Majorität darauf nichts Eiligeres zu thun ausgearbeitet und empfiehlt es nun seinen Genossen, den Klein­Herr Chandey, ein früherer Unterpräfett, der an ftelle des nun gehabt, als in einer von dem Abgeordneten Jumel apportirten wir ihm hilfreich die Hand bieten und diese famose Haus­meistern aller Branchen. In diesem löblichen Bestreben wollen im Zuchthause fizenden Arbeitsminister Baihaut zum Abgeordneten   Tagesordnung der Regierung ihr volles Vertrauen auszudrücken. ordnung" hier festnageln. Herr Samuel Beil, so heißt der gewählt wurde, um einen durch nichts gerechtfertigten Ausfall Die panamistischen Blätter weisen darauf hin, daß der Mann, hat in seinem Hause folgende Bestimmungen getroffen: auf die Pariser Kommune von 1871 zu machen, der um so un- Vater des Abg. Chauden als Geißel der Kommune erschossen geheuerlicher, um so widerlicher flang, als Herr Chauden gleich worden war. Davon aber, daß dessen Vater am 22. Januar 1871 Hausordnung und Arbeitsregel. bei Beginn der Sitzung das Wort verlangt batte, der Ausfall als Adjunkt des damaligen Pariser   Bürgermeisters auf die vor beiter eines religiös fittlichen Lebenswandels befleißigen, denn Es ist mein Bestreben, daß sich meine Gehilfen und Ar­also ein im vorhinein berechneter und beabsichtigter war. Herr dem Hotel de Ville angesammelten Demonstranten feuern ließ, fiehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Chandey konnte allerdings nicht lange reden; denn kaum sagte er: werden sie ebenso wenig sprechen wie davon, daß die Geißel Böse, das ist Verstand. So hat schon Hiob vor viertausend Wenn man die Kommune hinter sich habe und einer Partei angehöre, erst erschossen wurden, nachdem der Rath der Kommune nicht deren Mitglieder, wie dies erst jüngst Jules Guesde   in einem mehr beisammen war und Paris   durch die Blutthaten der Ver- Jahren gesagt, und wer das Wort Gottes, d. h. die Liebe Artikel gethan, sich als Rächer der Kommune binstellen, dann sailler Truppen bereits zur äußersten Verzweiflung getrieben Gottes zu den Menschen an sich erfahren hat, wird be­habe man kein Recht, gegen die Verlegung der Freiheit zu worden war. Wie die kapitalistischen   Blätter 1871 der Ver- zeugen müffen, daß es feine beffere Richtschnur und Weg Ich erwarte protestiren", da rief der sozialistische Abgeordnete von Mont- failler Regierung, die das ganze Ausbeuterthum sammt dem dazu zum Leben giebt, als eben Gottes Wort. Inçon( Allierdepartement), Thivrier, ein ehemaliger Gruben- gehörigen Dirnen- und Zuhälterthum auf ihre Seite hatte, deshalb von meinen Arbeitern: 1. Daß sie den Gottesdienst arbeiter, ein donnerndes Vive la Commune!" in den Saal gegen das Paris   der Arbeiter, gegen die Regierung der Ent- am Sonntag regelmäßig besuchen; 2. daß sie sich Sonntags wie hinein, das ein vielfaches Echo in den Reihen der sozialistischen   erbten dienten, werden sie natürlich auch jetzt wieder wie ja bei in der Woche derart aufführen, wie es sich für einen Christen Fraktion fand und eine unbeschreibliche Bestürzung im ganzen jeder Gelegenheit, für die Ordnungsbanditen eintreten. Aber siemt; 3. daß sie sich nicht betrinken, sich nicht an unordentlichen, Hause hervorrief. Es bedurfte einer Weile, ehe der Präsident um so lauter wird nur aus dem französischen   Proletariat heraus wüsten Gesellschaften betheiligen, worunter ich auch die der fagte, er werde diesen odiosen Ruf" nicht dulden und be- der nun zu seinem Losungswort gewordene Ruf ertönen: Sozialdemokraten rechne. 4. Das Blaumachen sowie jedes un­antragte, daß auf erlaubte Wegbleiben von der Arbeit wird im Wiederholungsfalle Thivrier Ser Artikel 124 Der lebe die Kommune!" mit Entlassung bestraft. 5. Das Haus wird Sonntags um zehn Uhr Abends, in der Woche um halb elf Uhr Abends geschloffen. 6. Vorschuß wird keinem gewährt, denn: Spare in der Zeit, so hast Du in der Noth. Um das frühe Nachhausekommen scheint er am meisten besorgt zu sein; jedenfalls befürchtet er, daß andernfalls die Ausbeutung der Arbeitskraft seiner Gesellen am nächsten Tage irgend einen Aufschub erleiden tönnte. Ist nun durch Meister Beil die Zahl der Sozialistenfresser wieder um einen vermehrt, so muß doch wohl endlich die Sozialdemokratie gänzlich zu grunde gehen oder nicht?

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Kammerordnung, d. i. die Rüge fammt zeitweiligem

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Soziale Leberlicht.

Es

Ausschluß aus der Kammer, angewendet werde. Aufgefordert, of me and m fich vorher zu rechtfertigen, erklärte Thivrier, daß er nicht wied der Auvergner der Kammerpräsident stammt aus der Auvergne für dieselbe Sache ein Ja und ein Nein habe. Er und seine Freunde haben gegenüber den gegen die Kommune ge- Achtung! Delegirten der Gewerkschafts- Kommission! schleuderten Infamien Es lebe die Kommune!" gerufen und Diejenigen Delegirten, die noch Billets von der Weihnachts­er halte feinen Ruf vollständig aufrecht. Die Majorität hatte Matinee der Gewerkschafts- Kommission in Händen haben, werden ratürlich der Anwendung des Art. 124 der Kammerordnung bei- ersucht, umgehend im Bureau derselben, Rosenstr. 28 v. I., ab­gestimmt, was aber nur zur Folge hatte, daß der dem Herren- zurechnen. thum so furchtbare Ruf:" Vive la Commune!" abermals durch Der geschäftsführende Ausschuß der Berliner  den Saal brauste, während Thivrier, aufgefordert, die Kammer Gewerkschafts Kommission.

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Die Familien unserer Volksschullehrer werden, wenigstens in ihrer großen Mehrheit, schon bei Lebzeiten des Familienoberhauptes nicht allzu sehr verwöhnt; die Vertreter von Bildung und Besitz" sorgen schon dafür, daß der Lehrer nährer gestorben, dann ist die Familie in eine recht traurige Lage feine, Schlemmerei" nicht zu weit ausdehne. Ist aber der Gr­gebracht; die Wittwenpension der schlesischen Lehrerwittmen be­gebracht; die Wittwenpension der schlesischen Lehrerwittwen be­trägt 250 M. pro Jahr. In anderen Staaten, so in Hessen  , sind die Lehrerwittwen freilich etwas besser gestellt; sie erhalten nun eine Gesammtpetition an den Landtag gerichtet, in der fie forderungen ftellen. Im Landtag, wo die Junker, die noch keine auf die Unzulänglichkeit der Pension hinweisen und Mehr­verhungerte Lehrerwittwe" gesehen, die Macht haben, dürfte wohl wenig Verständniß für die Lage der Petenten vor­handen sein.

zu verlaffen, erklärte, nur der Gewalt weichen zu wollen. Dupuy Der Streik der Former in Nürnberg   hat sich nahezu ließ nun die Tribüneu räumen und die Sigung für eine halbe auf alle Werkstätten ausgedehnt, es befinden sich ca. 240 Mann im Stunde aufheben. Während dieser Beit erschien der Oberst der Streit. Buzug ist firengstens fernzuhalten. Schriftliche Sendungen Kammerwache, begleitet von einem Dutzend Gardisten, find zu richten an das Streit- Komitee, Gasthaus zum" Wilden um Thivrier, der umgeben von den sozialistischen Abgeordneten Mann", Wöhrd- Nürnberg.  - Der Versuch der Unternehmer, die anderen hatten fast sämmtlich gleich nach Aufhebung in Bagniß Guß zu erhalten, ist mißlungen. Die dortigen der Sigung den Saal verlaffen- nicht von feinem Sige pich, Arbeiter haben das Anſinnen, für die hiesigen Fabriken bort bis 450 Mt. Die Lehrerwittwen der Provinz Schlesien   haben zum legten Mal aufzufordern, freiwillig den Saal zu verlassen. arbeiten, einmüthig zurückgewiesen; vermuthlich kommt es auch Auf seine Weigerung: Meine Wähler haben mich nicht hieher dort zur Arbeitseinstellung. gefchickt, um meinen Sitz leer zu laffen", gab der Oberst seinen sie Brauer in der Lindenauer Brauerei( Leipzig  ) Leuten den Befehl, gegen Thivrier mit Gewalt vorzugehen. Da erhob sich Thivrier von seinem Size, den Gardisten in mitleidig streiken wegen nicht bewilligter Verkürzung der Arbeitszeit. bitterem Tone zurufend:" Ich habe nichts gegen Euch; Ihr seid Zeichen der Zeit. Bei der Auslegung der Wählerliste für gleich mir Kinder des Voltes und folgt als Soldaten dem Be- die Bürgerschaftswahl in Eimsbüttel   bei Hamburg   stellte sich feble; aber ich erhebe mich gegen diejenigen, die Euch dieses heraus, daß von 570 Bürgern 100 nicht mitwählen fonnten schmuhige Werk verrichten lassen, und ich rufe noch einmal: wegen rückständiger Steuern. Es lebe die Kommune!" Und:" Es lebe die Kommune!" riefen alle übrigen sozialistischen   Abgeordneten, während sie ihn zum Saale hinausbegleiteten...

Das Kohlensyndikat hat beschlossen, bei neuen Abschlüssen die Gas- und Flammkohlenpreise um 1 M. pro Tonne zu er Förderung berathen werden. höhen. Demnächst soll über eine weitere Einschränkung der

Sprache wird demnächst durch die Generaltommission Ein Flugblatt in polnischer, italienischer und czechischer zur Versendung gelangen. In einem Aufruf im Korre Jeden Rest von Scham muß der Edelste und Beste" bie Vertrauensmänner der Gewerkschaften auf, ihr mitzutheilen, verloren haben, welcher nachstehende Annonce in den Leipziger Pondenzblatt" fordert die Generalkommission wieviel sie in den einzelnen Orten Flugblätter benöthigen. Neuesten Nachrichten" einrücken ließ: Sobald die warme Jahreszeit beginnt und die fremdländischen Arbeiter nach Deutschland   zuströmen, soll mit der Vertheilung begonnen werden.

Nach Wiederaufnahme der Sigung erhielt Eduard Vaillant das Wort, welcher unter stetigem Lärmen der Majorität, die der Präsident keinen Moment zur Ruhe verwies, erklärte, daß er gleich nachdem die Zensur gegen Thivrier geübt wurde, das Wort verlangt hatte. Er wollte, daß gegen ihn und feine sozialistischen   Freunde, die gleich Thivrier gerufen: Es lebe die Kommune!" in derselben Art wie dieser behandelt werden, da fie sich mit ihm in vollständiger Solidarität befänden. Nun er zu dem Vericht der Generalversammlung der Vers I gesehen habe, wie ein Erwählter des Voltes von seinem Plaze, einigung der Maler 2c. Deutschlands  , den wir wohin ihn das Vertrauen seiner Mitbürger gestellt hat, mit gestern veröffentlichten, fei noch folgendes nachgetragen. An­Gewalt entfernt werde, verlange er noch das Wort, um den Annahme fand folgende Resolution:

Wie

werk schon gethan. John Neve verhaftet wurde. Leonhard vielleicht aus Unverſtand,

III.

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Groß war mein Erstaunen- schreibt Trautner- als ich am Alende des folgenden Tages ein Bloch" unterzeichnetes Telegramım erhielt, das mich einlud, unverzüglich nach dem Grand Hotel Britannique zu kommen.

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Ein Garde- Kavallerie- Offizier große, schöne Erscheinung, von altem Adel, 27 Jahre alt, wünscht

Finanz- Heirath.

Adressen erbitte lagernd Hauptpoft in Dresden  unter Grf. v. W. I.

Gegen folch zynische Schamlosigkeit ist die Prostitution auf der Straße die reine Zugend.

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dann war das Judas   Gelegenheit, mit Nens zu sprechen, der uns fagte, daß Beukert gegangen war, um Neve aufzusuchen und ihn nach Darauf erwiderte Herr Krüger gar nichts. einem kleinen Kaffeehause gegenüber dem Bahnhof zu bringen. Wir Plöglich hielt eine andere Droschte vor meinem Hause. Gine ließen hierauf den Reuß allein, und hielten uns in der Nähe der Minute später flopste es an meiner Thüre. Herein! Gintrat Wartefale auf, während Renk im Wartesaal sich Herr Möhlig. auf ein Sopha legte und sich schlafend stellte. Herr Möhlig war nach Brüssel   durch Herrn Krüger zurück. So wurde er von Peufert gefunden, der ihn aufweckte, worauf Wer war Bloch" Es war der Name, unter dem ich mich berufen worden, und hatte letteren in dessen Hotel aufgesucht. die Beiden nach dem Kaffeehaus hinübergingen, wohin Beukert Hrn. Möhlig hatte vorstellen sollen. War's Herr Möhlig? War's Dort erfuhr er, daß Herr Krüger sich nach der deutschen   den ahnungslosen Neve geführt hatte. A13 Renk dort vers ein Herr von Berlin  ? Am Ende war's mir gleichgiltig. Ich Gesandtschaft begeben hatte, von wo er wiederum zu mir su ch te, Neve zu verföhnen und sich von dem schänd­hatte teine Lust, mit dieser Schmuhaffäre noch mehr zu thun zu verwiesen wurde. lichen Verdachte der Spionage" zu reinigen, erklärte ihm jener haben. So antwortete ich trocken: Es war das erste Mal, daß Herr Möhlig den Mann fah, rund heraus, daß er mit ihm nichts zu thun leider " Durch Arbeit verhindert. Wenn dringend, kommen der ohne Uebertreibung als der mächtigste im Reich haben wolle, und daß er machen folle weiter. Sie. Ich werde Sie erwarten." nach dem Kanzler angesehen werden kann, in dessen Händen das zukommen. Anderthalb Stunden später hielt ein Wagen vor meiner Geschick und die Ehre von Tausenden von Menschen ruht. So Hausthüre. Ich schritt dem Ankömmling entgegen, und mein stellte sich Herr Möhlig mit allen Anzeichen tiefsten Respektes Erstaunen erreichte den Gipfelpunkt, als ich in demselben keinen vor, obwohl Herr Krüger nicht sein hierarchischer, sondern nur Anderen erkannte als den Herrn Polizeidirektor Krüger in sein moralischer Vorgesetzter war. eigenster Person. Nach einigen banalen Höflichkeitsphrasen begann Herr Möhlig Ich führte ihn nach meinem Schreibzimmer, und da feine feinen Rapport in Sachen Neve. Am 1. Januar waren Peufert und Reuß in Brüssel   ein­ersten Worte waren:" Was ist denn mit Ihnen? Das erste Ich lehnte mich in meinen Stuhl zurück und betrachtete die getroffen, am 2. in Polizeibegleitung nach Lüttich   weitergereift, Mal( sic!), wo Gie" einem einen wirklich großen Dienst beiden Männer, eifrig lauschend auf jedes Wort. Ich hatte und bereits am 14. Januar sah Neve ſich veranlaßt, einem hätten leisten können, sind Sie bockbeinig!" fo antwortete ich manche Perfidie gehört und gesehen während der letzten 5 Jahre, feiner Londoner   Freunde, dem Tischler Trunk, wie folgt zu ihm, durch seine Art nicht gerade angenehm berührt: Herr aber feine hatte mich so angeefelt wie die, von der ich einen schreiben: Direktor, mit solchen Leuten kann ich nicht zusammen detaillirten Rapport zu hören im Begriffe stand. arbeiten."(?)

Dann setten wir uns nieder und ich erzählte ihm, seiner Aufforderung folgend, den bisherigen Verlauf der Sache. Als

Toch Herr Polizei. und Landeskommissär Möhlig hat das Wort: Wir fuhren im gleichen Bug mit Peukert und Neuk," ich im Laufe meines Berichtes die Bemerkung fallen ließ: Sch begann er zu berichten. In Lüttich   angekommen, richtete Peutert bin fest überzeugt, daß Peutert ein Agent provokateur ein paar Worte an seinen Begleiter und verließ ihn dann, um ist, menn nicht der Ihke, dann ein anderer, jedenfalls ist sich nach dem Innern der Stadt zu begeben. So hatten wir) er sich tewußt, den Neve zu verderben," da warf Herr

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Strüger nach mir einen eigenen Blick, wie wenn er sagen wollte:*) Wir. Das Mörtchen spricht Bände. Wenn Beukert kein Was und wie viel weißt du über Peufert's geheime Be- Berräther war, weshalb folgte ihm Dornerer nicht!? ziehmen?" Aber er fagte blos:" So, meinen Sie wirklich?" Peutert ging Neve suchen; wenn er echt" war und ihn fand, Dann jetzte ich ihm auseinander, daß nur zwei Möglichkeiten was dann? War es nicht die Pflicht der Polizeibeamten, nicht vorhanden seien: Entweder waren Beufert und Leonhard keine- be- nur zu wissen, wohin Neve ging nach dem Rendezvous, sondern uußte oder unbewußte- Werkzeuge der Polizei- dann bekamen auch woher er kam? Peufert selbst wußte nicht, wo Herr Möhlig und sein Begleiter voraussichtlich in Lüttich   ihre ihn finden. Erst fuchte er ihn in seiner früheren Wohnung; Hiebe, sobald sie versuchen würden, sich Neve zu nahen  ; denn und er fand ihn erst nach einer kleinen Odyssee, um ihn. dann hatten die beiden, Anarchisten" ihre Lütticher   Freunde schon nach dem Bahnhof zu in die Nähe der Polizisten Komödie: von der Ueberwachung benachrichtigt; oder aber Peutert und zu führen! Daß Neuß   am Bahnhof war, war eine Stombbie: Leonhard waren gleich Reuß Werkzeuge der Polizei, Renk war fompromittirt, Peufert gar nicht. Letterer deckte seine arleiteten thr zum mindesten in die Hände, Peutert wiffentlich, Verantwortlichkeit durch Reuß. Voilà tout!

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lung und lassen wir den auf 15 Jahre im Zuchthaus lebendig Unterbrechen wir einen Augenblick die Trautner'sche Erzäh­begrabenen Neve selber sprechen.

Der lange Josef( Beufert) tam nicht allein, sondern der e..... Neuk war bei ihm. Wie ich mit dem Kerl verfahren bin, kannst Du Dir denken, ich sagte ihm wörtlich Folgendes: Für mich bist Du ein charakterloser Mensch und ein Lügner, und wenn Du gekommen bist, um im Trüben zu fifchen, thust Du besser, so schnell wie mög lich Dein Retourbillet au lösen."

In demselben Briefe heißt es indeß noch weiter:

Dieser Besuch hat aber ein Nachspiel gehabt. Als ich am letzten Samstag mit dem Nachtzug nach Verviers  ) fuhr, wurde ich polizeilich bis zum Bahnhof verfolgt; in V. angekommen, er

fur ich, daß Bertrand( der bekannte belgische Genosse,

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Redakteur am Peuple"), den ich persönlich nicht fenue, an Blauvalet, Redakteur des Avenir" in Lüttich  , ein Telegramm, wohlgemerkt, folgenden Inhalts schickte: " Der( meinen Namen nennend) soll nicht nach D. gehen, man wartet auf ihn." Dieser fchickte daffelbe Telegramm an F. in V., und dieser