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Zu derselben Zeit fiel ein Mann
Gerichts- Beitung.
hetzt und jagt nach Arbeit und wenn so ein armer junger Mensch| Blatte das Vorkommniß anders benannt, da heißt es Zweikampf| Charitee erforderlich wurde. an der brutalen Gewinnsucht des einen Lehrlingszüchters Schiff und auch mit einem Fremdwort Duell; es handelt sich nämlich vor dem Hause Posenerstr. 7 nieder und verrenkte sich das Er wurde nach dem Krankenhause am bruch gelitten hat, so sucht er gewöhnlich bald den zweiten. um die noblen Passionen der oberen Zehntausend. Ein Student rechte Kniegelenk. Solche Ehrenmänner fragen natürlich den Teufel nach dem der Medizin und ein Fähnrich sind in einen Wortwechsel ge- Friedrichshain gebracht.-Im Laufe des Tages fanden 5 kleinere Schicksal der von ihnen Ausgebeuteten. Das zeigt so recht rathen, und da erfordert es eben die Kavaliers ,, ehre" des ver- Brände statt. deutlich wieder diefer Fall. Eltern mögen deshalb vorsichtig meintlichen Beleidigten, daß er den ihm gewordenen Schimpf, sein, wenn sie ihre Söhne in die Lehre geben. Zwar hilft so meistens ist es etwas geradezu lächerlich Geringfügiges, durch leicht kein Lehrvertrag über die geschilderten Fährlichkeiten einen harmlosen Scherz hervorgerufen, mit der Mordwaffe in hinweg; wichtiger ist es, sich nach dent geschäftlichen Ruf solcher der Hand fühne. Die bürgerlichen Gerichte anzurufen, das ist Lehrherren zu erfundigen, ehe man ihnen Lehrlinge anvertraut. gar zu plebejerhaft, die Sozialdemokraten, die bösen, sind es ja, Aber sehr richtig spekuliren diese Herren vielfach auf die Wirkung welche die Ordnung mißachten und das Leben ihrer Mitmenschen Gine Gasexplosion und deren Entstehung führte am des geringen Kostgeldes, das sie dem Lehrling zahlen und leider gefährden. Will mun der„ Geforderte" in den Augen seiner Dienstag den Klempnergesellen Robert Katschke unter der Anklage überwiegt diese Stipulation alle anderen Bedenken gegen das Freunde nicht als Feigling erscheinen, so muß er damit ein der fahrlässigen Körperverletzung unter Außerachtlassung der beLehrverhältniß. Der vorstehend geschilderte Fall beweist das verstanden sein, er muß sein Einverständniß für das russpflichtigen Aufmerksamkeit vor die erste Straflammer am wieder recht deutlich. Menschenmorden geben. Das ist die feinere" Form, welche die Landgericht II. Der Angeklagte hatte am 27. September v. J. Necht großartige Neujahrsgeschenke ließ die Direktion„ Gebildeten", die vornehmen" Stände vor den rohen ungebilde den Auftrag auszuführen, in den Geschäfts- und Wohnräumen der auf der Holzmarkt- und der Gitschinerstraße gelegenen„ Eng- ten Arbeitern auszeichnet. Letzterer giebt einem Laffen, welcher des Fräulein Vogt, im Haufe des Fabrikanten de la Croix in lischen Gasanstalten" einigen ihrer Arbeiter zukommen. Die reiche ihn beleidigt oder ihm sonst zu nahe tritt, einfach eine Ohrfeige, Schöneberg belegen, einige Gasflammen an anderer Stelle anzuGesellschaft, deren Aktionäre bekanntlich recht nette Dividenden und damit pflegt die Sache aus der Welt geschafft zu sein. Anbringen. Er nahm die Lyra in der Wohnstube von der Decke und Prozente erhalten, hat es fertig gebracht, fünfzehn, seit ders aber unsere gebildeten Bourgeois- und Aristokratenjünglinge. und brachte ein Zweigrohr in der Richtung nach dem Fenster zu vielen Jahren an den Anstalten beschäftigten Arbeitern eine Leider wurden die beiden edlen Sprößlinge in ihrer Revolver- an. Als er mit Eintritt der Dunkelheit die Arbeitsstätte verExtravergütigung von je 1 Mt. 50 Pf. zu gewähren. Diesen heldenthat gestört, ein Gendarm vereitelte ihnen, nachdem ein ließ, verstopfte er die Rohröffnung in der Mitte der Decke mit " Ehrenfold" für treu geleistete Dienste erhielten die bei den einmaliger Kugelwechsel" stattgefunden hatte, das harmlose" einem Sorten, unterließ es aber, die Deffnung des neuen ZweigBeamten der Werke besonders beliebten Leute, während Männer, Vergnügen. Aus der Notiz ist weiter zu ersehen, daß der Stn rohres zu verschließen. Dabei erklärte er noch ausdrücklich dem die 10, 15 und sogar länger als 20 Jahre ihre Schuldigkeit gethan dent ein ganz gefährlicher Raufbold ist, welcher erst kürzlich Fräulein Vogt, daß sie die übrigen Gasflammen ruhig anzünden hatten, I e er ausgingen. Die 200 zurückgesetzten Arbeiter ärgern wegen einer ähnlichen Verleitung zum Morden eine harte Strafe fönne. Die Inhaberin der Räume drehte den Haupthahn sich weniger über das Nichterhalten des fargen Neujahrsgeldes, erhalten hatte 4 Monate Festungshaft. Es verlautet nun, daß auf und zündete eine Flamme an. Da diefe aber fondern nur über das Verhalten der Herrn Beamten bei Aus- gegen ihn und seinen Komplizen eine strenge Untersuchung ein merkwürdig trübe brannte, zündete die Petroleumlampe theilung desselben. Zu den Direktionsmitgliedern dieser freigeleitet worden ist. Höchst wahrscheinlich wird sie auch an. Später bemerkte der Hauswirth im ganzen Hause einen gebigen Gasanstalts- Gesellschaft zählt auch der freisinnige Stadt eine hohe Strafe treffen, treffen, vielleicht ein Jahr Festungs- intensiven Gasgeruch. Er hatte Kenntniß von den Arbeiten des verordnete Richter, der gegen den Genossen Börner in der haft', von welcher Strafe sehr oft ein Theil im Gasrohrlegers und wußte, daß es dabei immer etwas nach Gas Stichwahl gewählt wurde. " Gnadenwege" erlassen wird. Die proletarischen Messerhelden" riecht. aber dieser Geruch erschien ihm doch auffällig. Er begab
Nach dem Bundesrathsbeschlusse vom 27. November erhalten eine etwas andere Strafe. Die Entrüstung der Bourgeoisie sich daher in die Wohnung des Fräulein Vogt, nahm deren 1890 ist eine Entwerthung der in den Quittungskarten einge- ist bei einem derartigen Vorkommniß eine ungeheure. Und doch Petroleumlampe und begab sich mit dieser und dem Fräulein flebten Beitragsmarken für die Invaliditäts- und Altersversorgung geschieht das hier von Leuten, die auf einen sehr niedrigen nach der Wohnstube, um die neue Rohrleitung zu untersuchen. nicht nothwendig, wohl aber kann der Arbeitgeber, wie der Ver- Bildungsgrad stehen und deren wirthschaftliche Lage zu ihrer Raum hatten beide das Zimmer betreten, so stieg von der Lampe sicherte die Entwerthung dadurch herbeiführen, daß er die einzelne Verrohung wesentlich beigetragen hat. Meistens sind dieselben eine mächtige Feuersäule nach der Decke. Der Luftdruck schlug Marke, ohne sie unkenntlich zu machen, handschriftlich oder auch im trunkenen Zustand. Aber das ist eine strafwürdige, ent- dem Herrn de la Croix die Lampe aus der Hand, deren Petroleum mittels eines Stempels mit einem die Marke in der Hälfte ihrer ehrende That, sie muß mit langer Gefängniß oder Zuchthaus - nun auch noch in Brand gerieth. Beide Personen wurden ziem Höhe schneidenden schwarzen wagerechten schmalen Strich durchstrafe belegt werden. Dort aber sehen wir, wie Leute unter dem lich erheblich beschädigt. Die Kopfhaare wurden ihnen abgesengt streicht. Jede andere Art der Entwerthung, z. B. Beifügung eines Beifallklatschen der gesammten Bourgeoisie und Aristokratie sich und Gesicht und Hände verbrannt. Nur mit Mühe gelang es Namens oder Datums ist unzulässig und strafbar. In den be- faltblütig rüsten, sich gegenseitig zu ermorden oder zu verwunden. Herrn de la Croix noch, den Haupthahn zu schließen. Fräulein theiligten Kreisen herrscht ferner vielfach Unklarheit darüber, in So lange man dagegen nichts weiter thut, als mit heuchlerischem Vogt hat drei Wochen zu ihrer Heilung gebraucht, die rechte wie weit die Wäscherinnen, Näherinnen 2c. der Versicherungspflicht Augenverdrehen gegen die Sünden der Weltkinder zu predigen und Hand des Hauswirths ist noch heute nicht ganz geheilt. Der nach dem Invaliditäts- und Altersversicherungs- Gefeße unterliegen. hinterher diese Mordgesellen mit Glaçeehandschuhen anfaßt und Angeklagte, der nichts zu seiner Entschädigung vorbringen konnte, Der Bundesrath hat nun im Anschluß an die Vorschriften über so das Fortbestehen des Mißstandes fördert, wird kein Einhalt wurde mit Rücksicht auf die grobe Fahrlässigkeit zu vier die Versicherungspflicht vorübergehend beschäftigter Personen eine geboten werden können. Monaten Gefängniß verurtheilt. Auffassung dahin kundgegeben, daß solche Personen, welche als Ein äußerst frecher Angriff, dem wahrscheinlich eine Wäscherinnen oder Plätterinnen( Büglerinnen), Schneiderinnen räuberische Absicht zu Grunde gelegen, ist am Sonntag in stahl beschäftigte gestern die dritte Abtheilung des Schöffengerichts. Eine eigenartige Auflage wegen Beihilfe zum Diebs oder Näherinnen Wäsche oder Kleidungsstücke bearbeiten oder Moabit begangen worden. Im Hause Dreysestraße 9 hat die In der Wallstraße betreibt die Firma Cohn u. Eichler ein umHerstellen, sofern sie diese Arbeiten in den Wohnungen ihrer Wittwe P. eine Wohnung inne. Der Kaufmann K. wohnt bei fangreiches Fabrikationsgeschäft mit Dampf. Im Jahre 1884 Kunden verrichten und nicht regelmäßig selbst wenigstens einen ihr als Chambregarnist. Der Letztere war an dem genannten traf der Wand an Wand mit der genannten Firma wohnende Lohnarbeiter beschäftigen, als versicherungspflichtig zu behandeln Tage gegen 12 Uhr Mittags fortgegangen. Etwa eine halbe Destillateur Finke mit der letteren die Vereinbarung, daß er sind. Hierbei sei bemerkt, daß niedere häusliche Dienste, welche Stunde später flingelte es, Frau P. öffnete und fand draußen gegen eine Entschädigung von 4 Mark täglich den zu ſeinem von Aufwärtern, Aufwärterinnen und ähnlichen Personen, z. B. einen Herrn stehen, der angab, im Auftrage des Kaufmanns R. Destillationsbetriebe nöthigen Dampf von den Nachbarn beReinmachefrauen, Kleiderreinigern, verrichtet werden, nach dem dessen Winter- Ueberzieher holen zu sollen. Da der Fremde den ziehen durfte. Der Anschluß war sehr leicht zu bewerkstelligen. Bundesrathsbeschlusse vom 27. November 1890 nur dann die Namen seines angeblichen Auftraggebers nicht richtig aussprach Da nicht an jedem Tage in der Finke'schen Destillation Dampl Versicherungspflicht nicht begründen, wenn sie in kurzer Dauer an und da die Frau P. ihren Miether mit einem Pelz bekleidet gebraucht wurde, so sollte eine jedesmalige Anzeige vorher in wechselnden Arbeitsstellen vorgenommen werden; eine Aufwärterin hatte fortgehen sehen, so schöpfte sie Verdacht und verweigerte dem Komptoir der Firma Cohn u. Eichler gemacht werden, oder Reinmachefrau z. B., welche einen ganzen Tag über in rundweg die Herausgabe des Rockes. Sie versuchte, die Korridor worauf dann der Heizer Ernst den Auftrag erhielt, durch einem Haushalt thätig ist, wird dadurch versicherungspflichtig. thür zu schließen, wurde aber daran verhindert, weil der Un- Deffnen des betreffenden Ventils dem Nachbar den Dampf Derjenige, welcher solche Personen als erster in der mit dem bekannte seinen Fuß auf die Schwelle sette. Der Letztere bestand zukommen zu lassen. Im Jahre 1886 tam es zwischen Montage beginnenden Woche beschäftigt, hat die Beitragsmarte mit großer Dreistigkeit darauf, daß ihm der Rock aus den Parteien zu Differenzen. Es hatte sich im Laufe der für die ganze Woche einzukleben. Hat also z. B. eine Wäscherin gehändigt werde und als Frau P. drohte, um Hilfe zu rufen, Beit eine etwas lare Geschäftsführung gebildet, die Bestellungen am Montag und Dienstag nichts zu thun gehabt, so trifft den wenn der Fremde sich nicht entferne, stieß der Letztere auf Dampf erfolgten nicht immer im Komptoir der Firma Cohn jenigen, der sie am Mittwoch beschäftigt, die Beitragspflicht. die Thür plötzlich mit großer Gewalt ganz auf, verfolgte ut. Eichler, sondern häufig gab Finke dem Heizer nur durch Ein im Schnee stecken gebliebener Ringbahuzug die sich zurückziehende Frau in ihre Stube und hieb mit der Klopfen gegen das Verbindungsrohr das Zeichen zum Deffnen illustrirt die Heftigkeit des Schneefalls, durch welchen Berlin und Faust auf sie ein. Dann ergriff er sie, zog sie auf den Korridor des Ventils. Es entstanden dadurch Unterschiede bei der gegen feine nächste Umgebung in den letzten zwei Tagen heimgesucht hinaus und schleuderte sie mit großer Gewalt die aus neun feitigen Berechnung und Cohn gab seinem Heizer Ernst die strenge wurde. Dieses seltene Opfer des Schnees und des Frostes war Stufen bestehende Treppe hinunter. Hier wurde die Mißhandelte Weisung, nur in solchen Fällen Dampf an Finte abzugeben, wenn der Zug, welcher zwischen Wedding und Stralau- Rummelsburg in ohnmächtigem Zustande von den Nachbarn gefunden. Der Andem Komptoir den Auftrag dazu erhalte. Im verkehrt. Derselbe fährt bei seiner Ankunft auf Stralau greifer hatte sich aus dem Staube gemacht, ohne irgend einen vorigen Jahre wurde bei der Staatsanwaltschaft die AnRummelsburg auf ein todtes Geleise und bleibt dort etwa Gegenstand aus der P.'schen Wohnung mitzunehmen. Frau P. zeige gemacht, daß Finke und Ernst seit langer Zeit eine Ver 20 Minuten stehen, bis er die Rücktour wieder antritt. Auch der schildert ihn als einen etwa 24jährigen Menschen von großer und bindung eingegangen wären, um die Firma Cohn u. Eichler um 10 Uhr 23 Minuten Vorm. aus Rummelsburg abgehende schlanker Figur und auffallend hübschen Gesichtszügen. Er trug zu schädigen. Die Ermittelungen ergaben die Richtigkeit Zug hatte in dieser Weise sein Abfahrtszeichen abgewartet, als einen langen blonden Schnurrbart und das ebenfalls blonde dieser Beschuldigung. Gegen Finke wurde Anklage wegen Diebaber der Stationsvorsteher das Zeichen zur Einfahrt gab, rührte Haupthaar in der Mitte gescheitelt. Bekleidet war er mit einem ftahls in mindestens 150 Fällen, gegen Ernst Antlage wegen Be sich der Zug nicht vom Flecke, trotzdem die Maschine aus Leibes- Dunkelgestreiften grauen Anzug, grauem Sommerüberzieher und günstigung erhoben. Der Erstere hat es vorgezogen, freiwillig fräften pustete und arbeitete. Es stellte sich heraus, daß der Zug fleinem steifen Hut. Im Gesicht hatte der Angreifer eine Hieb- aus dem Leben zu scheiden und konnte gestern fomit nur gegen während der Zeit seines Haltens unter den Einwirkungen eines narbe und machte derselbe in seinem ganzen Aeußeren den Ein- Ernst verhandelt werden. Trotz seines hartnäckigen Leugnens sehr heftigen Schneefalls vollständig fest gefroren war. Vom druck eines etwas verkommenen Studenten. Frau P. glaubt auch, wurde er durch die Beweisaufnahme vollständig überführt. Finke Bahnhofsgebäude aus wurde ihm eine Kolonne von Arbeitern daß sie ihm während des Ringens bedeutende Kraßwunden an hatte ihm nach wie vor das erwähnte Zeichen gegeben, wenn er mit Hacken und Schaufeln entgegengesandt, um den Zug wieder den Händen beigebracht haben muß, die noch nicht geheilt sein Dampf haben wollte, und Ernst hatte ihm denselben mit Umflott zu machen. Die Passagiere mußten nach etwa halbstündigem können. gehung seiner Chefs zugeführt. Dies unreelle Treiben soll minvergeblichen Warten einen Nordring- Zug zur Fahrt nach Berlin destens ein Jahr lang durchgeführt worden sein. Als Ausgleich benutzen. Von einem Mordversuch für seine„ Gefälligkeit" hat der Angeklagte von der Finke'schen eigentlich trifft dieser AusDestillation täglich eine bis zwei Flaschen Schnaps bezogen. Der druck nicht ganz auf das vornehme" Raufboldenthum zu Gerichtshof verurtheilte ihn nach dem Antrage des Staatsmeldet uns das Deutsche Tageblatt". Allerdings wird in diesem anwalts zu einer Gesammtstrafe von drei Wochen Gefängniß.
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Etwas zu ergattern," sagte Agnes." Ich hab' sie Beide belauscht. Der Doktor wollte mich zum Weibe nehmen: da bin ich entflohen."
" Ja die Welt ist voll von Verräthern, Heuchlern, Feiglingen und Räubern", sagte schmerzlich Herr Florian. Wir haben sie säubern wollen, aber wir waren nicht so start wie Herkules, der sein Volk von den Ungeheuern frei machte. Drum sterben wir, so ist unser Loos."
Dann sah er auf Agnes.
Aber Ihr seid ohne Falsch und ohne Fehl, schön wie der Morgen und treu wie Gold. Vergebt mir in dieser ernsten Stunde, wenn ich Euch wehe gethan."
zu ihm.
" Ich zürnte Euch nie," sagte sie leise und hob die Augen Die Blicke Beider schmolzen ineinander und wie von einer höheren unwiderstehlichen Macht gelenkt, sanken sich die Beiden in die Arme, die Lippen begegneten sich in einem Langen und heißen Russe.
" Ich habe Dich immer geliebt", sagte Florian. Und ich Dich auch, Du Böser!" sagte Agnes mit strahlenden Blicken.
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Ach, ich war nur hart, um meine Leidenschaft zu bewältigen, ich wäre sonst meines Herzens nicht Herr geworden. All meine Rauheit war nur Schein."
" Ich ahnt' es wohl", meinte sie.
Wieder umschlangen sie sich; der schwarze Ritter aber sprach:
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Du weißt, daß ich durch mein Wort gebunden war, und ein Geyer darf sein Wort niemals brechen." " Ich weiß", hauchte sie.
" Aber Angesichts des Todes lösen sich alle Bande; mun bin ich wahrhaftig frei", sprach er. Ich muß sterben, aber ich liebe Dich."
" Ich sterbe mit Dir!" rief sie, indem sich zärtlich an seinen Hals hing.
" Agnes!"
" Florian!"
Sie hatten sich endlich gefunden; mitten im Sturm der Schlacht und Angesichts des finsteren Todes ging ihnen glühendroth die edelste Liebe auf. Aber nur einen Augenblick; solcher Liebe gönnen die neidischen Götter keine Zeit zum Küssen und Kosen. ( Fortsetzung folgt.)
Die Lokal- Kommission von Tempelhof ersucht uns um Aufnahme des Folgenden: Säle geben zu Arbeiter- Versammlungen nicht her: Restaurateur Niete, Berlinerstraße. Noad, Kreideweiß, Teichert,
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Trinkaus, Birkenwäldchen. Hennersdorf, Berlinerstraße. Bocklig.
Tillmann,
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Sumpf, Kaiserin Augustastr., am Lazareth. In den drei letzteren Lokalen liegt fein Arbeiterblatt aus. Arbeiterblätter liegen aus, und sind zu berücksichtigen: Restaurateur Dube, Dorfstr. 21,
Gerth,
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10.
Wesenberg , Schönebergerweg 1. Meißner, Schönebergerweg, Bau- Restaur. Wiegandt, Ringbahnstr. 2) Kellerlokale. Müller, Berlinerstraße 3
er aus
Umfangreiche Betrügereien bei dem Abschluß von Feuerund Lebensversicherungen, schwere Urkundenfälschung in vier Fällen und eine Reihe von Unterschlagungen führten gestern den schon vielfach vorbestraften, 58 Jahre alten Hauptagenten Julius Linsen er vor die vierte Straftammer des Landgerichts I . Der Angeklagte hat besonders in der Gegend von Sorau und Sagan gearbeitet und die Unkenntniß der dortigen Landbewohner, die er zum Beitritt zu einer der von ihm vertretenen Versicherungsgesellschaften zu bewegen wußte, aufs Schamloseste gemißbraucht. Das Urtheil lautete auf 2 Jahre Gefängniß und dreis jährigen Ehrverlust. 1989
Wir haben in Betreff der Säle zur Abhaltung von Ver ſammlungen einen sehr schweren Stand. Man sollte meinen, daß Derlammlungen. es bei Berliner Genossen ein überwundener Standpunkt wäre, Lokale zu besuchen, die gesperrt" find. Leider bewahrheitet es fich nicht immer. So sind beispielsweise die hiesigen Saalinhaber in der Lage, darauf zu pochen, daß der Zuspruch der Berliner den Ausfall an einheimischen Besuchern mehr als genügend erseye. Die Herren behaupten aber eben nichts unwahres; und merk würdig, daß es zum großen Theil eifrige Genossen sind, deren Partei- Interesse in keinem Falle etwas zu wünschen übrig läßt. Es ist das entschieden nur eine kleine Unachtsamkeit, die einmal berührt, sofort jeden Genosjen das Richtige treffen läßt.
In Betreff des Niete'schen Lokals hat die Redaktion in ihrem unter„ Lokales" gebrachten Artikel recht. Dieses Lokal ist von uns gesperrt; wundern muß man sich nur, daß, obgleich von militärischer Seite gesperrt, dennoch Soldaten da verfehren und zwar zum großen Theile vom Train- Bataillon. Wie tommt dies Etwas Näheres darüber zu erfahren, wäre vielleicht von Interesse. 191
Leseklub Gleichheit" jeden Mittwoch Abends is Uhr, Restaurant Schönemann, Staligerfir. 7. Gäste willkommen. Grohe öffentliche Volksversammlung am Mittwoch, den 7. Januar, Abenos 8% Uhr, bei Joel( fr. Keller), Andreasfir. 21. Bereinigung der Schmiede Deutschlands ( Bahlstelle Berlin) am Mittwoch den Achtung Schiebe! Große Versammlung für Frauen und Männer der Januar, Abends 8 Uhr, in Scheffers Salon", Inselstr. 10. Fachverein der Tischler. Heute Abend bei Feuerstein, Alte Jakobstr. 75( Tunnel) Vorstandssitzung. Mittwoch, den 7. Januar, Abends 8 Uhr, in richel's Salon, Sebastianstr. 39: Mitglieder- Versammlung.
7.
Bentral- Kranken- Unterstütungs- und Sterbe- Kaffe der Schmiede Gingeschriebene Silfstaffe Nr. 39 in Hamburg ( Dertliche Verwaltung Berlin). Mitgliederversammlung Donnerstag, den 8. Januar, Abends 8% Uhr, bei 2. Wahl von Krantenbesuchern. 3. Mittheilung und Kaſſenangelegenheit. Hoffmann, Kaiserstr. 4. Tagesordnung: 1. Abrechnung vom 4. Quartal 1890.
3onentarif", Verein für Eisenbahnreform. Donnerstag, den 5. Januar, Abends 8% Uhr, Deffentliche Versammlung in Beau's Restaurant( Beckers Biers hallen), Kommandantenstr. 62.
Deffentliche Bersammlung am Freitag, den 9. Januar cr., Abends 8% Uhr,
berufer.
Achtung! Delegieten der Berliner Streik- Kontrol- Rommission! in Deigmüllers Salon, Alte Jafobftraße 48a. Tagesordnung: 1. Abrechnungsbericht. 2. Die fernere Gestaltung der Streif- Kontrol- Kommission. 3. Dis Polizeibericht. Am 5. de. Mts. Morgens fiel eine Frau fussion. 4. Evtl. Wahl des Ausschusses. 5. Verschiedenes. Un zahlreiches beim Berlassen des Hauses Wollinersir. 58 infolge der Glätte zur richeinen wird ersucht. Puntt o Uhr Verlefung der Präſenzliſte. Der EinErde und erlitt einen Rippenbruch. Vormittags stürzte ein Soldat vor dem Hause Dorotheenstr. 47 mit dem Pferde und brach den Fuß. Er wurde nach dem Garnisonlazareth in der Scharnhorststraße gebracht. Zu derselben Zeit wurde ein Mann vor dem Hause Blücherstraße 3 vom Schlage getroffen und verstarb bald darauf. Nachmittags wurde vor dem Hause Belleallianceftr. 21 ein 6 jähriger Knabe durch einen Handschlitten umgestoßen und brach den linken Oberschenkel, so daß er nach dem Vortrag über Bedeutung und Entwicklung der Stenographie eingeleitet werden, Krankenhause am Urban gebracht werden mußte. Abends fiel wozu jedem der Eintritt frei steht. an der Ecke der Friedrichstraße und der Straße Unter den Linden Sozialdemokratische Lese- und Diskutirklubs. ,, Vorwärts", eine Frau infolge der Glätte zur Erde und erlitt einen Bruch Abends 8 1hr Gizung im Bokale des Herrn Köhn, Naunynfir. 83. Säfte haben Zutritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Internatio des rechten Vorderarms, so daß ihre Ueberführung nach der nale", Abends 8 Uhr bet Deize, l. Andreasstr. 19. Gäfte baben Rutritt
Stenographie- Unterricht. Der Arendssche Stenographen - Verein Agollobund eröffnet neue öffentliche Unterrichtsturse in der vereinfachten Stenographie am nächsten Freitag, Abends 8 1hr, am nächsten Sonntag Mittags 12 Uhr( namentlich für Damen und Schiller ) im Saale des Herrn Beau, Kommandantenstr. 62, am nächsten Montag, Abends 8 Uhr, im Moabiter Fasino, Wilsnackerstr. 68, und am nächsten Dienstag, Abends s hr, im Restaurant Ziechniann, Fennstr. 53-54( am Wedding ), wöchentlich findet eine Stunde zu der gedachten Zeit statt, der Unterricht ist in 4-6 Stunden beendet. Beitrag zu den Kosten einscht. Lehrmittel 3. Mart. unbemittelten wird dieser Beitrag erlaffen. Jeder Kursus wird durch einen