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neherprofits möglichst ungestört vonjtatten gehen fann.

Einer einheitlichen Regelung des Arbeitsrechts, bei der der Schuß des Arbeiters die wichtigste Aufgabe ist, stemmen sich selbst. berſtändlich große Widerstände entgegen. Die Unternehmer schreien über eine beabsichtigte neue Belastung. Da mit einer Vereinheit­lichung des Dienſtvertragsrechts auch die vorsintflutlichen Gesinde ordnungen verschwinden müßten, erscheinen auch die Jumter, auf dem Plan. Sie sehen sich schon dem freien Landarbeiter gegenüber, dem sie nicht Prügel bieten und mit Hungerlöhnen abspeisen fönnen, der ebenfalls beginnt, sich auf seine Menschenwürde zu be­finnen. Diese Herren, die heute schon gegen die Ueberspannung des Reichsgedankens wettern, werden in den Landtagen, ihren Do­mapen, alles tun, um zu verhindern, daß die Arbeitergesetzgebung ausschließlich Reichsfache wird.

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icdoch.

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Auf Antrag des Rechtsanwalts Fuchs wurde einer der von ihm überreichten Briefe des verstorbenen Dr. G. an Margarete Holzte verlesen. Der Verteidiger will dadurch beweisen, daß zinischen beiden ein überaus inniges Liebesverhältnis obwaltete, so daß die Behauptung der Margarete, daß ihr die Brillantringe und die 1000 M. geschenkt worden seien, nicht unwahrscheinlich zu bezeichnen sei. In dem zur Verlesung gebrachten Briefe heißt es u. a.: Mein Liebling! Mein füßer Schah! Ich habe Dich lieb, toll lieb, verrückt lieb! Leider konnte ich Dich heute nicht füssen, aber ich habe fortwährend an Dich gedacht. In Gedanken habe ich Deine füße Gestalt in meinen Armen gehalten und Dich toll an meine Brust gepreßt. Mädchen, wenn ich dich hier hätte, ich glaube, ich würde ich so abküssen, daß nicht viel von Dir mehr übrig bleiben

würde." Aus der weiteren Beweisaufnahme ist die Bekundung des Er erklärte, daß Rechtsanwalts Dr. Benjamin hervorzuheben. Dr. G. gesagt habe: Nach seinem Tode sollten die Kinder in die Hand der Mutter gegeben werden, die ihre Erziehung übernehmen würde. Die Verhandlung wurde auf Donnerstag 9 Uhr verlagt.

Buchmacher und Gendarmen.

fyftematische Ordnung des Dienstvertragsrechtes erforderlich. Die 1 Gründen. Der Vater hatte oft von seinem bevorstehenden Zodej niedergeschrieben: Ich war bisher ungezogen und hochmütig. at verschiedenen Zeiten unter ganz verschiedenen Gesichtspunkten gesprochen und wollte mich und Hans mit in den Tod nehmen. Durch die Schwestern Holzte bin ich aber ganz anders geworden, entstandenen Teile des heutigen Arbeitsrechts find in sich wider- Borsigender: Wie standen Sie innerlich zu der Absicht Ihres ihnen habe ich viel zu verdanken und viel von ihnen gelernt." spruchsvoll und lüdenhaft. So genießt nur ein Teil der Arbeiter- Vaters, aus dem Leben zu scheiden? Zeugin: Ich habe es nicht zur Sprache kommt auch noch, daß die Zeugin, als sie nach vielen schaft die Vorteile der Sondergerichte( Gewerbe- und Kaufmanns- für ernst genommen. Richtig ist, daß die beiden Töchter durch gutes Mühen von dem Detektiv Graeger ausfindig gemacht worden war gerichte). Das Gesinde, zu dem auch ein Teil der Landarbeiter ge- Zureden den Vater von der Selbstmordabsicht abgebracht haben. und sich mit diesem auf der Fahrt nach Harzburg befand, fie an bören, fönnen nicht einmal die ordentlichen Gerichte ohne weiteres Borfißender: Hat der Vater etwas über Ihre nächste Zukunft vor ihre Freundin Edith Balm geschrieben hatte:" Jetzt kommt der in Anspruch nehmen. Es ist ferner ein ganz unhaltbarer Zustand, seinem Tode mit Ihnen gesprochen? Wenn ein Vater einen solchen schwere Gang zu meiner Mutter!" daß heute nicht die Tätigkeit eines Arbeiters entscheidend ist für Entschluß ausführt. wird er doch wohl für das materielle Wohl Die Zeugin erklärte hierzu, daß sie damals eben noch völlig feine rechtliche Stellung, sondern die Art des Betriebes, in dem der Kinder jorgen. In Erwähnung Zeugin: Margarete hat mir gesagt, Vater unter dem Einfluß der Holzkes gestanden habe. er beschäftigt ist. So wird ein Buchhalter, der in einem landwirt habe ihr für unsere ersten Bedürfnisse 1000 M. gegeben. Es ist fam ferner, daß die Mutter ihrer Tochter das Ehrenwort gegeben fchaftlichen Betriebe tätig ist, nicht als Handlungsgehilfe angesehen richtig, daß mein Vater vor seinem Tode noch an einige Bekannte habe, fie bei Salzkes zu belassen. Der Vorsitzende bemerkte topf­und fann deshalb auch nicht vor dem Kaufmannsgericht feine Rechte foftbare Geschenke gegeben. Ella erhielt eine goldene Kette; ich schüttelnd, daß es doch eine sonderbare Sache sei, daß eine Mutter geltend machen. Die Verschiedenheiten des Gesinderechts, das Recht erhielt japanische Sachen, Kristallsachen und vier goldene Knöpfe; ihrer Tochter das Ehrenwort gebe. Die Zeugin bestätigte dies her gewerblichen Arbeiter, der Sandlungsgehilfen, der Bergarbeiter an Grete gab er die Brillantringe. Margarete hat mir gesagt, find nur zu einem fleinen Teile in den wirtschaftlichen Verhält- jie sollte die Ringe behalten, bis ich 21 Jahre alt sein würde, dann nissen begründet. Ist es z. B. rechtens, wenn die gewerblichen Ar- sollte ich sie bekommen. Die Angeklagte Margarete H. bestritt beiter und auch die Techniker in bezug auf die Konkurrenzklausel dies und behauptete, daß die Zeugin sie misverstanden haben müsse. schlechter gestellt sind als die Handlungsgehilfen? Die Konkurrenz- Vorsitzender: Wie ftanden Sie denn mit Ihrer Mutter? klausel ist an sich verwerflich und fallte allgemein verboten werden. Beugin: Es war ein ganz harmonisches Verhältnis, ich habe mit Statt deſſen versucht die Regierung heute allein an den Konkurrenz- meiner Mutter in Briefwechsel gestanden. Richtig ist, daß mein thaufelbestimmungen für die Handlungsgehilfen herumzupfuschen Vater böse auf meine Mutter war. Er hat öfter gejagt, daß es und diese zu berbessern". Neben diesen Mängeln lassen alle be- doch richtiger wäre, wenn die Mutter wenigstens für Hans die stehenden Gefeße über das Arbeitsrecht einen Mangel an sozialem Pension bezahlte. Vorsitzender: Hat der Vater auf Sie eingewirkt Verständnis der Lage der Arbeiter erkennen. Sie sind ja auch nicht zuungunsten Ihrer Mutter? Hat er von der Mutter manchmal cus der Erwägung heraus entstanden, wie die Arbeiter am besten etwas erzählt, was geeignet war, hre Achtung und Ehren Respekt zu schützen sind, sondern sie verdanken ihr Entstehen dem Bestreben, vor der Mutter herabzumindern? Zeugin: Ja. Der Vater den Arbeitsprozeß so zu regeln, daß die Erzeugung des Unter- verargte es ihr sehr, daß die Mutter durch falsche Angaben ihn in finanzielle Bedrängnis gebracht habe. Borsitzender: Als min der Vater tot war, wie hat sich die Mutter dazu gestellt? Zeugin: Die Mutter hatte geschrieben, fie m würde für uns sorgen; vorläufig folle aber alles beim alten bleiben, bis sie nach Berlin kommen und weitere Dispositionen treffen würde. Als die Mutter nach Berlin tam, wollte sie zuerst wo anders wohnen, ließ sich aber von Holztes dazu bewegen, zu ihnen zu kommen. Richtig ist es, daß Solztes umgezogen waren, sich manche neuen Möbel anschafften und auch ein Dienstmädchen mieteten. Nach einiger Zeit deutete die Mutter an, daß ich nach den Erfahrungen, die sie bei Holzkes gemacht, aus der Pension genommen werden sollte, denn ich paßte nicht in dieses Haus. Borsisender: Was hatte denn die Mutter auszusehen? Kam es etwa manchmal zu Bank und Streit oder In der gestrigen Verhandlung gegen die drei Gendarmerie fielen manchmal Worte, die für ein Mädchenohr nicht paßten? wachtmeister befundete ein Zeuge Togge, es sei seinerzeit Gespräch Auf der anderen Seite findet der Vereinheitlichungsgedanke Bengin: Ja. Mir war der Gedanke, von Holztes wegzukommen, auf der Rennbahn gewesen, daß dem Haneberg die goldene hr auch in den Kreisen der Juristen und der bürgerlichen Sozial- unangenehm, denn ich hatte mich an die Familie gewöhnt und nebst tette zum Geburtstag geschenkt worden sei, und daß er nun politiker Anhänger. Schon zwei Juristentage und der Verbandstag fürchtete eine Veränderung. Die Mutter aber sagte, ich folle ver- endlich einmal zufrieden sein solle. Gesehen hat der Zeuge nicht, der Gewerbe- und Kaufmannsgerichte, der im vorigen Jahre statt nünftig sein und bedenken, daß es zu meinem Besten sei, wenn daß einmal ein Buchmacher einem Beamten Geld gegeben hat. gefunden hat, haben sich mit der Vereinheitlichung des Arbeits - ich zu Oktober wegfäme. Als ich von der Absicht der Mutter den Von einem Nachtportier, dem gefürchtetsten Menschen rechts beschäftigt. Da heißt es für die Arbeiterschaft doppelt acht- Holztes erzählte, maren die Töchter sehr betrübt darüber, ebenso auf der Rennbahn, sei der Zeuge oft den Beamten angezeigt geben. Wir haben ja erit vor kurzem eine Vereinheitlichung" er- die Eltern. Auch Hans wollte nicht weg. worden. Z. befundet, daß der Nachtportier geivissermaßen ein lebt, an der die Arbeitershaft teine ungeteilte Freude empfinden Vorsitzender: Meinen Sie, daß die Holzkes nur wegen ihrer Spigel des Haneberg gewesen sei. Der Zeuge hat lediglich davon tann. Dieses ebenfalls von den bürgerlichen Sozialpolitikern ge- Anhänglichkeit an Ihre Person oder auch mit Rücksicht auf die doch gehört, daß Geschanfe gemacht worden sind, ob aber gerade die Uhr förderte Werk, die Reichsversicherungsordnung. hat der Arbeiter- nicht unbeträchtliche Benfion betrübt waren? Zeugin: Ich glaube von einem Buchmacher herrührt, fann er mit Bestimmtheit nicht be schaft das Selbstverwaltungsrecht der Krankenkassen gekostet. Wenn beides. Borfißender: Nun sollen Holzkes systematisch auf Sie tunden. Gr meinf jedoch, wo anders könne fie gar nicht her­die Arbeiter von einer Vereinheitlichung des Arbeitsrechts den ge- eingewirkt haben, Sie Ihrer Mutter zu entfremden und gegen die stammen. Der Nachtportier, jener gefürchtete Mensch, habe von wünschten Erfolg haben wollen, dann müssen sie sich vor allen Mutter einzunehmen. Sie sollen zu Ihnen Schlechtes über Ihre den Buchmachern 50 Pfennig bis eine Mark erhalten, worauf er Dingen selbst besonders kräftig regen. Wenn die Unternehmer Mutter erzählt haben. Beugin: Das ist wahr. Sie sagten, sie nicht bei Haneberg denunzierte. Gab man ihm nichts, so tourde sehen, daß ihr Widerstand gegen eine Forderung der Arbeiterschaft meine Mutter meinte es nicht gut mit mir, ich würde in schlechte man durch den Nachtportier angezeigt. Mancher Buchmacher habe ihre Erfüllung doch nicht mehr verhindern kann, dann versuchen Hände kommen. Die Mädchen fagten, ich würde verkuppelt werden. oft gesagt: Wenn dieser Hallunke doch endlich einmal das Génick fie, bei der Verwirklichung noch möglichst viel Wasser in den Wein, Borsigender: Ist die Rede davon gewesen, daß Ihre Mutter sich brechen würde." Aus eigener Wahrnehmung vermag der Zeuge der der Arbeiterschaft fredenzt werdenn soll, zu gießen. In solchen früher nicht einwandfrei bewegt habe, so daß Sie keine Achtung aber nicht anzugeben, ob der Nachtportier etwa mit den Beamten Fällen sind es dann die bürgerlichen Sozialpolitiker, die hierbei den mehr für Ihre Mutter haben tönnten?- Zengin: Ja, das ist ge- gemeinsame Sache gemacht hat. Angeklagter Haneberg bestreitet Unternehmern träftig beistehen. Das haben wir bei der Reichs- fagt worden. Borsisender: Haben die Holztes nicht auch manch entschieden, jemals eine Uhr von einem Buchmacher erhalten zu versicherungsordnung erlebt, und das erfahren die Handlungs- mal von dem materiellen Schaden gesprochen, den sie erlitten. haben. Er habe überhaupt niemals eine goldene Uhr besessen und gehilfen gegenwärtig bei der Beratung des Konkurrenzklausel- Beugin: Ja, das ist auch der Fall gewesen. Vorsitzender: Sie könne den Beweis dafür antreten. Auch bestreitet der Angeklagte, gefebes. Die Arbeiter müssen also nicht nur ihren offenen Feinden, baben sich abre durch diese Rederei gegen Ihre Mutter einnehmen einen Spikel gehabt zu haben. Er habe niemals mit einem Nacht. sendern auch ihren lauen Freunden gegenüber auf der Hut sein. lassen, und Ihre Gefühle gegen Ihre Mutter erlitten eine Ver- portier gearbeitet. Angesichts diefer Situation ist es erfreulich, wenn auch die änderung. Zeugin: Der Gedante, von Holztes weg zu sollen, auch eine war mir unangenehm. Gegen den Widerspruch der Verteidigung beschließt das Gericht, Angestellten energisch in den Kampf um die Einheitsidee ein Porfißender: Der Stiefvater, der ein den Zeugen Friedländer und den Wachtmeister Schulz zu beeidigen. treten. Bisher haben die Unternehmer und auch die Regierung vermögender Mann sein soll, hätte sich urkundlich verpflichtet, für Während Abgabe eines Gutachtens durch den Kriminal­versucht, durch eine gefchidte Taftit Angestellte und Arbeiter in Sie zu sorgen. Haben die Holzkes auch dem Hans gegenüber kommissar von Manteuffel wird die Oeffentlichkeit wegen ihrem Kampfe für sozialpolitische Forderungen zu trennen. Und schlecht über die Mutter gesprochen? Beugin: Ja. Borfibender: Gefährdung der öffentlichen Ordnung ausge auch jezt bersuchen die reaktionären Handlungsgehilfenverbände, Der Stiefvater hatte Ihnen einmal brieflich eine zurechtichl offen. ihre Mitglieder vor der Vereinheitlichung des Arbeitsrechts graufich weifung zuteil werden lassen. Er schrieb ihnen, daß er Nach Wiederherstellung der Oeffentlichkeit stellt der Verhande zu machen. Sie wenden sich sogar gegen eine Vereinheitlichung des die Absicht der Mutter, Sie wegzunehmen, durchaus billige, und er lungsleiter die Frage, ob noch irgendwelche Anträge bezüglich der Angestelltenrechts, die als Vorstufe und als Teil des einheitlichen fügte hinzu: Ihr Vater sei gar nicht wert, daß Sie mit solcher Beweisaufnahme zu stellen seien. Der Vertreter der Anklage Arbeitsrechts gedacht ist. Diese bornierten Standespartitularifien Liebe an ihm hingen, denn sein Charakter jei nicht danach angetan bittet festzustellen, wie hoch das Sparkassenguthaben des Wacht­reden den Handlungsgehilfen ein, daß die Vereinheitlichung nur und habe seine Familie dadurch ins Unglüd gestürzt." Sie haben meisters Grrleben sei. 4604,61. ist die abschließende Summe des auf ihre Kosten geschehen könne. Die Handlungsgehilfen seien aber diesen Brief nun Holzkes gezeigt. Haben Sie den Eindruck, daß Buches. Das Buch der Frau des Grrleben schließt ab mit 410,80 von icher Vorfämpfer eines besseren Rechtes gewefen. Gelegentlich Holzte diese Aeußerung des Stiefvaters als Hebel benuzte, um Sie Mart. Damit ist die Beweisaufnahme geschlossen. Es erhält der verraten sie aber, daß es gar nicht derartige Erwägungen, sondern gegen Ihre Mutter einzunehmen?- Zeugin: Ja. Borsigender: Vertreter der Anfrage, Kriegsgerichtsrat Mahnkopf, das politische Motive find, die sie veranlaßen, gegen den Vereinheit. Nun bekamen Sie eines Tages aus Dresden von der Mutter die Wort zur Begründung der Anklage. lichungsgedanten Shirm zu laufen. So führte ein Vorstandsmit- telegraphische Aufforderung, hinüberzukommen und dort einen Taa glied des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes auf dem mit ihr zu verleben. Sie sind aber nicht gefahren. Warum denn Zeugin: Ich hatte ein zwiespältiges Gefühl gegenüber 30. Deutschen Juristentag aus: 3um Echluß erlauben Sie mir nicht? noch eine politische Erwägung. Wir haben jebt einen ziemlich ein- meiner Mutter. Die Holzkes bestärkten mich darin und sagten, ich heitlichen Arbeiterstand. Dieser geschlossene Stand bildet un folle in keinem Falle fahren, ich würde dann wohl gar nicht wieder bestritten ein reiches Feld für parteipolitische Agitation. Sehen zutüdfehren Vorsitzender: Würden Sie damals auch ohne be­wir nun neben diesen geschlossenen Stand der Arbeiter einen ge- fonderes Abreden der Holzkes nicht zu der Mutter gefahren sein? schlossenen Stand der Privatangestellten, so würde auch diese Ge­fchloffenheit parteipolitisch mußbar gemacht werden." Aber die An­geitelten haben immer weniger Berständnis für eine derartige Argumentation. Der Stampf um die Angestelltenversicherung hat vielen die Augen darüber geöffnet, daß eine besondere Eosial. Dies bejaht die Zeugin und schildert die weiteren Vorgänge, politik für die Angestellten doch nur auf ihre eigenen Kosten ge­macht werden fann. Und so steht ein Teil der Organisationen, die dazu führten, daß die Zeugin ihrer Mutter feine Gefolgschaft die bei der Angestelltenversicherung noch an der Seite der Anti- leistete, die Ankunft ihrer Mutter in Berlin , ihre wiederholten Auf­semiten gestanden haben, bei dem Kampfe um ein befferes Arbeitsforderungen an die Tochter, mit ihr zu gehen, ihre eigene Weige­recht auf der Seite derjenigen, die eingesehen haben, daß ein wirkung, ihr Verbergen vor den Polizisten usw., im großen und ganzen licher Fortschritt in der Sozialpolitik nur zu erzielen ist, wenn ebenjo, wie es schon zur Sprache gekommen ist. Sie habe wieder­Arbeiter und Angestellte eine Kampfes front gegen das Unternehmer- bolt mit Holzkes darüber gesprochen, daß sie wohl oder übel doch zu Der Kongreß für einheitliches Angestelltenrecht, der das be­sondere Interesse der auf ihm vertretenen Berufsgruppen an einer Vereinheitlichung des Dienstvertragsrechts dartun und für den Einheitsgbanten unter den Angestellten werben soll, ist also gleich zeitig ein Zeichen für das auch unter den Angestellten erwachende

tum bilden,

Klassenbewußtsein.

Die Entführung der Javanerin. In der gestrigen Sißung, die Landgerichtsdirektor Seffe 9 Uhr eröffnete, wurde die Zeugin Agnes Gorobiski,

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Zeugin: Ich glaube, ich wäre doch nicht gefahren. Vorsitzender: Batten Holztes nicht auch zu Ihnen gesagt, wenn Sie weggingen, tönnten Sie ja die Urne Ihres Vaters nicht mehr schunüden, was Sie jo ofi taten, und Sie könnten auch nicht das Trauerjahr inne halten.

Er geht ausführlich auf die Beweisaufnahme ein. Er müsse die Anklage aufrechterhalten. Er schließt mit folgenden

1 Anträgen: Gegen Hancberg( den Hauptbeschuldigten) beantrage ich zwei Jahre Zuchthaus, Ausstoßzung aus dem Heere und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren.

Gegen Suchland ein Jahr Zuchthaus, Ausstoßung aus dem Heere und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren, und gegen Ergleben ein Jahr Zuchthaus, sowie die gleichen Ehrenstrafen. Errleben bitte ich jofort festzunehmen. Berteidiger Justizrat Winterfeld beantragt, die Angeklagten freizusprechen. Die Schuld sei nicht nach­gewiesen.

Es wird nun noch einmal in die Beweisaufnahme eingetreten und der Zeitungsverleger Franc bezüglich seiner Beobachtungen auf der Rennbahn vernommen. Der Zeuge bleibt bei seinen alten Aus­jagen. Befragt darüber, ob er etwa aus Sensationslust die Artikel in der Zeit am Montag" geschrieben habe, erklärt Herr Franc, fein Sensationsmacher, sondern ein ernst zu nehmender Schriftsteller zu sein. Seit dreißig Jahre sei er als Schriftsteller tätig und nicht ein einziges Mal wegen Breßvergebens bestraft. sagt: Ich bin in Wahrheitsliebe erzogen. Seit 24 Jahren trage ich des Königs Rod in Ehren, und auch heute ist er noch nicht be­fleckt. Ich bin unschuldig und bitte um meine Freisprechung." Auch die beiden Angeklagten Suchland und Ergleben beteuern ihre Unschuld und bitten um Freisprechung.

Der Angeklagte Haneberg, zum letzten Wort gelassen,

Das Urteil wird heute mittag verkündet.

Aus der Partei.

Aus den Organisationen.

ihrer Mutter werde gehen müssen. Holzkes hätten wiederholt ge­jagt: Wenn sie sie schon verlassen müßte, dann wollten sie aber auch keinen materiellen Schaden leiden. Sie habe dies für ganz berechtigt gehalten, und darauf sei auch zurückzuführen, daß sie wiederholt an ihre Mutter geschrieben habe, doch die Ansprüche der Holates zu erfüllen. Sie habe eben geglaubt, daß die Ansprüche durchaus berechtigt jeien. Auf wiederholtes Befragen erklärte die Zeugin, daß sie späterhin einige Briefe und fingierte Starten, die jie an ihre Muttet geschrieben, nach dem Dittat der einen Tochter bzw. auf Anregung des Herrn Holzke geschrieben habe. Nach ihrer Ansicht haben bei Holztes materielle Gründe für ihr Verhalten unawar mitgesprochen, aber nicht in erster Reihe gestanden. Sie selbit habe schließlich den Wunsch gehabt, daß sich die Mutter mit Holztes einige und daß sie dann doch zur Mutter gehen würde. Die Schwestern haben mit ihr über Geldansprüche nie gesprochen. die den Mittelpunkt des ganzen Strafverfahrens bildet, vernom Richtig jei es, daß, als die Polizisten auf der Bildfläche erschienen, men. Der Vorsitzende ermahnte das jest 14 Jahre alte, gut entwidelte um nach ihr zu fahnden, sie sich in der geschilderten Art im Bett ansehnliche Mädchen, welches zurzeit in einer auswärtigen Benfion verborgen habe, und zwar auf Rat der Schwestern, die die Ankunft Am letzten Sonntag fand in Steinau a. D. die diesjährige ergogen wird. Die Zeugin gab ihre Antworten auf die vielen Fragen der Schußmänner gemerkt hatten. Nach Weggang der Schuk Konferenz für den Reichstagswahlkreis Guhrau Steinau­des Vorfizenden in recht klarer und präziser Form. Da ihr Vater männer jei sie schleunigst in eine Nachbarwohnung gebracht und Wohlau statt, die von den Vertretern der vier bestehenden Wahl­Deutscher geblieben ist, ist fie, obwohl in Java geboren, deutsche dort verborgen worden. Dorthin jei ihr auch das Effen gebracht vereine beschickt war. Troz der widerlichsten Verfol Nach ihrer Darstellung ist sie im Alter von worden. Als sie dann in eine Pension ging, sei sie Tag und Nacht gungen, denen die Partei gerade in diesem fast ausschließlich Staatsangehörige. 8 Jahren nach Deutschland gekommen und als die Gescheidung nicht aus dem Zimmer gegangen, bis sie dann auf Veranlassung landwirtschaftlichen Streise ausgefeßt ist( es gehören 10 Heine Holates in Begleitung der einen Tochter nach Michenau reiste und Städtchen, 283 Dörfer und 242 Gutsbezirke zu ihm), konnte der Ge­der Eltern in die Wege geleitet wurde, kam sie in Pension. Zeugin: dort durch den Detektiv Graeger ermittelt wurde. schäftsbericht doch ein Vorwärtsschreiten melden. Borjihender: Wie stehen Sie jest mit Ihrer Mutter?" Nach den ganzen Bekundungen der Zeugin hat neben ihrer Mitgliederzahl hat fich auf 114, darunter 16 Frauen, ge­Sehr gut. Die Beugin erzählte dann die bekannte Vorgeschichte, Abonnenten auf die Parteipreffe find 160, auf den die Bekanntschaft des Vaters mit der Ella Holzte und ihre Ueber eigenen Abneigung, der Mutter zu folgen, auch die Beeinflussung hoben. 72 vorhanden. Einnahmen und Aus­siedelung mit ihrem Bruder Hans in die Holzkesche Häuslichkeit. durch die Holzkes ihr ganzes Verhalten veranlaßt. Schließlich er- Wahren Jalob" mit 485,30 M. Im ganzen Wahl­" Ich bin sehr gern dort gewesen, denn sie waren alle sehr lieb zu lärie die Zeugin auf Befragen, daß das Verhalten ihres Vaters gaben balanzieren mir und mit den beiden Töchtern fam ich in ein sehr vertrautes zu den beiden Holzteschen Töchtern wirklich nur das eines väter- freise steht der Partei lein einziges, auch nicht das fleinste otal zur Verfügung. Immerhin war es Berhältnis. Auch mein Vater hatte die beiden Töchter sehr gern. lichen Freundes zu jugendlichen Freundinnen war. An die Vernehmung der Zeugin Agnes Gorodiski knüpft sich möglich. 29 Mitglieder und sechs Voltsversammlungen abzuhalten. Der Bater hatte ichon bei Lebzeiten manchmal die Absicht geäußert, eine große Reihe von Fragen seitens der Verteidiger und der An Der behördliche und namentlich der junkerlime Ich habe nie den Wunsch gehabt, von Holztes wegzukommen; aber geklagten selbst, die sich alle darauf bezogen, daß die Zeugin nicht Terrorist groß. Flugblätter wurden 4000, Wolfskalender 2000 mich wegzunehmen, er ließ mich aber auf meine Bitten dort. Borsigender: Wie sprach denn Ihr Vater die Tochter Holate an? erst gegen ihre Mutter aufgehetzt zu werden brauchte, sondern selbst verteilt. Zugestimmt wurde einer Anregung auf Aenderung Borfißender: einen tiefen Groll gegen die Mutter gehabt und dahingehende der Delegationen zum deutschen Parteitag. Biffen Sie, aus welchen Gründen Ihr Vater aus dem Leben ge- Aeußerungen wiederholt gemacht habe. In einem Tagebuch, bleibt Guhrau ; Kreisvorsitzender wurde Fischer- Guhrau, Zeugin: Aus finanziellen und auch aus seelischen welches der Verteidiger vorlegt, hat die damals 11jährige Beugin Areistaffierer 2ehnert- Guhrau. Im Anschluß an die Stonferenz

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Zeugin: Er duste die Mädchen und sie ihn auch.

schieden ist?

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Die

Kreisvorort