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Nr. 110. 31. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Donnerstag. 23. April 1914.

Arbeiter, Parteigenossen! Rüstet zur Maifeier!

Die Bürgermeisteraffäre

in Köslin .

Parteiangelegenheiten.

Verband der Sozialdemokratischen Wahlvereine Berlins und Umgegend. Eine Volksversammlung findet am Dienstag, den 28. April 1914, abends 8 1hr, in Obiglos Festsälen, Koppenstraße 29, statt.

Tagesordnung:

Aus russischen Kerkern! Ein Hilferuf!

Die Leiden der politischen Gefangenen Rußlands . Vortrag des Schriftstellers I rich Rauscher( mit er­läuternden Lichtbildern).

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Nach rechts geht der strohgebe Schnabel dann ein leises vertraulich flingendes Cha" Cha " und ein helleres Graät zu dem unten ins seichte Uferwasser nieder­plätschernden Genossen.

Seltene Gäste sind es

graue Fischreiher, wie ich sie sonst nur an der Donau. in den weitverzweigten Sümpfen des Deltas, an der Jagst in Württemberg , in der Nähe des Schlosses Morstein, wo der Freiherr v. Crailsheim noch die einzige große Kolonie der Vielverfolgten schütt- und auch an den himmelblauen Bitterseen sah, die sich von Port Said nach Suez hinabziehen. Seltene Gäste sie gedenken hoffentlich nur ein Dejeuner, einen Imbiß für die Weiterreise einzunehmen denn sonst werden sich bald die Flintenrohre, der Wannseefischer auf sie richten.

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Die Kösliner Bürgermeisteraffäre wird immer interessanter. Der Verhaftete ist gestern erneut vernommen worden. Auf be­stimmte Einzelheiten geht der Verhaftete auch jetzt noch nicht ein, feine Aeußerungen sind immer noch mehr allgemeiner Natur. Ueber feine periönlichen Anlagen und Fähigkeiten bemerkt er selbst, daß er in einer Hinsicht an einer gewissen Schwäche leide. Sein Personen­gedächtnis laise ihn häufig im Stich. Selbst Leute, mit denen er sonst täglich Umgang habe, wie zum Beispiel sogar den Ersten Bürgermeister Dr. Pusch, erkenne er gar nicht oder kaum wieber; wenn sie ihm einmal vierzehn Tage lang nicht vor Augen Das Männchen stolziert schon in ganz gemächlichem, un­gekommen feien. Sonst führe er feine Mängel an sich und bewältige glaublich vorsichtigem Schreiten durch das Wasser hin, Zu der Versammlung werden Eintrittskarten zum Preise hat den Kopf eingezogen und beäugt aus der goldgelb leicht jede Aufgabe. Selbst Fachjuristen habe er sich in der Unter­haltung durchaus gewachsen gefühlt. Er sei in dieser Beziehung niemals von 20 Pf. berausgabt, die in nachfolgenden Ausgabestellen schimmernden Fris scharf das Wasser. Da fährt auch schon haltung durchaus gewachsen gefühlt. Er sei in dieser Beziehung niemals in Verlegenheit geraten, habe vielmehr eher noch anderen mit seinem Bigarrengeschäft Horsch, Engelufer 15. Zigarrengeschäft Bau- Kopf ins Wasser, taucht mit einer silbrig schimmernden Brasse in Verlegenheit geraten, habe vielmehr eher noch anderen mit seinem zu haben sind: Zigarrengeschäft Schröder, Hagelbergerstr. 54/55. wie ein vom Bogen loszuckender Pfeil der Hals mit dem Wissen ausbelfen können. Das Fachstudium anderer habe er erfekt Wissen ausbelfen können. Das Fachstudium anderer habe er erfest mann, Rungestr. 30. Bureau des 4. Wahlkreises, Stralauer daraus hervor, wirft den quer gepackten Fisch, der vergeblich durch eifrige Lektüre und namentlich durch andauernde und eifrige Blak 10/11( von 9-1 und 5-7 Uhr). Vorwärts"-Spedition, zappelt, in die Richtung des Schnabels, und hinunter tanzt Beschäftigung mit den Entscheidungen des Reichsgerichts. So fei er Petersburger Plaz 4. Zigarrengeschäft Schneider, Hufeland der Fisch zu seiner legten Schwimmtour. Langfam, behutsam namentlich mit den letzten und höchsten Entscheidungen vieler Straße 30. Restauration Dieseler, Brunnenstr. 150, im Hof. gleitet der dünne Fuß weiter durch das Wasser, die Fragen immer vertraut gewesen. Beschäftigung und Stellung zu Bureau des 6. Wahlkreises, Gerichtstr. 71( von 9-1 und strahlenden Augen blizen auf, wieder fährt der Hals bekommen, fei ihm gar nicht schwer geworden. Bei Ausschreibungen 5-7 Uhr). Restauration von Paersch, Oldenburger Str. 10. nieder und würden ja von den Bewerbern in der Regel auch ausdrücklich nur und kaum kommt der Kopf hoch, da, sieht Der Ueberschuß wird dem Deutschen Hilfsverein für die man schon den Fisch durch den sich aufblähenden Hals Abschriften von Zeugnissen verlangt, und beglaubigte Abschriften zu be politischen Gefangenen Rußlands zugewendet: niedergleiten. So treiben sie es eine Weile das Weibchen kommen, sei ganz leicht. In einem Falle habe es sogar genügt, daß auf der Kiefer hat auch Appetit bekommen und stelzt ge­er seine Visitenkarte abgab. Seine gesellschaftliche Stellung gewann sich Thormann durch ein sehr einnehmendes Weien. Er war ein lassen und nicht minder bedächtig als der langschnabelige angenehmer Blauderer und wußte recht viel auch von seiner Ver­Gespons nach der anderen Richtung hin auf Cladow zu. gangenheit zu erzählen, die er allerdings sehr start forrigierte". In allen Gesellschaften und am Stammtisc war er ein gern ge­fchener Gast. Auch an Jagdeinladungen fehlte es ihm nicht, und viele nahm er auch an. Amtlich war der falsche Assessor und Bürgermeister durchaus tüchtig, dabei auch freundlich und be scheiden und stets hilfsbereit. Diese Eigenschaften gewannen ihm feinerzeit auch bald die Zuneigung und das Vertrauen seiner Vor­gefeßten auf dem Landratsamt. Schon dort stand er immer zur Verfügung. Er machte alles. was zu machen war und was man von ihm verlangte. So wurde er denn auch schon mit 21 Jahren Assistent.

Benn der Verhaftete auch im Laufe der weiteren Vernehmung gesprächiger wurde, so ist doch kein Wort über die Fälschungen der Papiere, auf Grund deren er sich um die Stellungen beworben hat, aus ihm herauszubekommen. Seine Weigerung, den Eltern seiner früheren Braut die 2000 M. zurückzuzahlen, erkennt er jetzt felbft als die Dummheit, die alle seine Pläne zunichte machte. Die

Der geschäftsführende Ausschuß.

Zweiter Wahlkreis. Morgen, Freitag, abends 8% Uhr, in Rapps Festiälen, Dennewigstr. 13, für die 1., 2. und 3. Ab teilung in Rabes Festialen, Fichteftr. 29, für die 7. und 8. Abteilung Mitgliederversammlungen. Vortrag der Genossen Eichhorn und Wermuth über: Warum find wir Sozialdemokraten?" Um zahlreiches Erscheinen, namentlich der neuaufgenommenen Mit glieder ersucht

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Aber da knallt ein Schuß vom anderen Ulfer her. Ich höre nur noch ein Rauschen, sche nur noch ein paar glitzernde Tropfen aus der Luft fallen höre etwas wie einen hämischen Möwenschrei durch den auf dem Wasser gerinnen­Der Vorstand. den Nebelund wie ein Morgentraum ist das seltene Bild Wanderung nach dem Briefetal, Forsthaus Zühlsdorf- Grabowsee- Kiefern fortgetaucht. Viel verfolgte! Sie wissen, was der Zweiter Kreis, Jugendabteilung. Sonntag, den 26. April, der grauen, so vornehm ausschauenden Reiher über die Oranienburg . Treffpunkt: 1/8 1hr vor dem Stettiner Vorortbahnhof Klang der Büchse spricht. Abfahrt dafelbft 7.30 nach Birkenwerder . Fahrpreis insgesamt 90 Pf. Gäste willkommen.

Die Baumblüte in Werder . Bierter Wahlkreis. Am Freitag, den 24. April, abends 8 Uhr, findet im Lokal Reichenberger Hof". Reichenberger Str. 147, eine winnt man einen hübschen Rundblick und Ausblick auf die Werder steht jegt in voller Blüte. Von den Höhen ge­Bersammlung der 2. Abteilung statt. 1. Vortrag des Reichstags- Blütenlandschaft. Wie in Weiß getaucht liegt die Gegend vor abgeordneten Genossen Davidsohn. 2. Diskussion. und unter uns; nur verstohlen sieht man hier und dort das Neukölln. Den Teilnehmern des Kursus Medeübungen" zur Die Schönheit und die Poesie Kenntnisnahme, daß die in Aussicht genommenen beiden Stunden prächtige Rot der Pfirsichblüte. Seit zehn wegen Behinderung des Genossen H. Schulz nicht mehr stattfinden der Natur überwältigt das Auge des Beschauers. tönnen. Der Kursus hat somit sein Ende ereicht. Jahren ist die Blüte in Werder nicht so voll und so schön gewefen, wie in diesem Jahre, und wenn keine schweren Fröste tommen, gibts reichlichen Ertrag. Viele Mühe verwenden die Werderschen Obstzüchter, dem trockenen Sandboden Früchte abzutrogen. Für Tausende, Zehntausende wirkt die An­

Hohenschönhausen. Am Freitag, den 24. April, abends 8%, Uhr, angeſtrengte Klage und die Ermittelungen der Staatsanwalt Generalversammlung im Lokal Frig Reyber, Berliner Str. 93. Sehr schaft, zu denen sie den sie den Anlaß gab, hatten Thormann auch schon, wie er zugibt, mit der Besorgnis erfüllt, daß er wichtige Tagesordnung. Der 3. Bezirk hält vorher um 7%, Uhr im selben Lokal einen Ertra- Zahlabend ab. doch entlarvt werden könnte. Diese Lage der Dinge hatte ihn Bezirk Waidmannsluft. Sonnabend, den 25. April, abends fündigung: Werder in Blüte" wie ein Zauberwort, das sic auch schon ganz nervös gemacht. Er trug sich deshalb feit einiger 81, Uhr, in Waidmannsluft, im Hubertusbad", Inhaber R. Böhm, immer wieder nach dem freundlichen Havelstädtchen hinaus­Zeit mit dem Gedanken, sich allen Weiterungen durch die Flucht zu Fürst- Bismard- Str. 13/15, Generalversammlung des Wahlvereins. zieht. Es gibt allerdings viele darunter, die von der Blüte entziehen. Die Vermutung, daß er zu diesem Zwede auch sein Tagesordnung: Geschäfts-, Kaffen- und Funktionärberichte; Wahlen nicht viel sehen, wenn sie so tief in das mit Erdbeer, Bantguthaben in Röslin abgehoben habe, trifft zu. Thormann hatte fämtlicher Funktionäre; Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Johannisbeer- oder Stachelbeerwein gefüllte Gias hinein­das Geld anderweitig sichergestellt, um es jeden Augenblick zur Ver- Mitgliedsbuch legitimiert. gesehen haben. Da gibt es benebelte Köpfe und manche fügung zu haben. Aber diese tausend Mark reichten noch nicht aus, ,, Leichen" im Bahnwagen bei der Rückfahrt. und er wartete deshalb noch, um mehr in die Hand zu bekommen. Dazu hatte er auch einige Aussicht. Die Mitgift war noch nicht ausgezahlt worden, weil der Vater der Frau Alexander" zunächst gegen die Verbindung gewesen war.

Berliner Nachrichten.

Fischreiher am Wannsee.

Erwartungsvoll und etwas erstaunt blicke ich durch den

Aus der städtischen Parkverwaltung. Die Park- und Gartendeputation, die gestern eine Sigung ab hielt, beschloß die Pachtung eines Geländes von der Kanaldeputation in Blankenfelde behufs Anlage einer Bolle- Anlage( Spielwiese). Den

Zeitler- Stiftung.

Thormann wird dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden, zunächst auf Grund eines Haftbefehls zur Verbügung der im Jahre 1909 über ihn verhängten Gefängnisstrafe. Thormann wurde bläulichen fühlen Morgenduft nach Schwanenwerder hinüber. Klubs für Fußballspiel wurden außer der Anlage im Plänterwald damals zu 4000 M. Geldstrafe verurteilt. Für den Fall, daß diese Zu dieser stillen Morgenstunde, wo der Zag mit erstem noch einige Bläge im Treptower Park zugewiesen. Ferner stimmte nicht beigetrieben werden könnten, trat an Stelle der Geldstrafe für Atemzuge sein purpurnes Wolkenbild im Osten jenseits der die Deputation dem Bau eines größeren Spielhauses im Humboldt­je 10 M. ein Tag Gefängnis. Dem Verurteilten wurde erlaubt, die düsterblauen Havelberge langsam auftut, ein solcher Spektakel hain zu. Gleichzeitig sprach sich die Deputation im Prinzip für die Geldstrafe in Teilen zu entrichten. Er zahlte aber nur 50 M. und in den sonst fast lautlosen Lüften? Ein Konglomerat von Errichtung von weiteren Spielhäusern in den öffentlichen Barts aus; veridhwand dann. Nach der Erledigung des Haftbefehls wird Thor schimmernden Möwenfittichen wirbelt hoch über dem sanft es soll zu diesem Zwed die Zustimmung des Magistrats und der mann dem für die neuen Straftaten zuständigen Richter in Röslin glänzenden, verhüllt blinkenden Wasser der Havel heran und Stadtverordnetenversammlung nachgesucht werden; ebenso für die ein Gekreische, Geträchze und Gejuhle von bald schrill, bald geplanten Veränderungen auf dem Stephanplayz. Der Vorlage der vorgeführt werden. Für die Zukunft läßt Thormann trog feiner Entlarbung auch hohl gellenden Möwenstimmen zetert durch die nebelblaue Errichtung einer größeren Bedürfnisanstalt im Breptower Bark wird jezt noch seine Zuversicht nicht schwinden. Er ist schon zufrieden, Morgenruhe heran, daß man unwillkürlich sein Auge von augestimmt. Für den Anschluß an die Kanalisation erfordert die Sie fommt in die Nähe der großen daß man ihn nicht in Grund und Boden verdammt, und meint, dem Hügel, hinter dem die Sonne rotwangig kommt, weg- Anstalt 20 000 m. Koften. daiz es ihm bei seinen Fähigkeiten schon gelingen werde, nach Verwendet und im Tau der Butterblumen und golden blühenden Spielwiese und der alten Köpenider Landstraße zu liegen, womit endlich einem dringenden Bedürfnis abgeholfen wird. büßung der Strafe auf anständigem Wege wieder hochzukommen. Weidenfäßchen stehen bleibt. Zwei bedeutend größere Vögel sehe ich im Mittelpunkt Die Beamtenlaufbahn sei ihm ja nun allerdings wohl für immer verschlossen, aber auch die laufmännische Laufbahn biete ja der durcheinander freischenden Möwenflügel mit flafterndem Aus der unter der Stiftungsdeputation stehenden Johann Raum genug. Wennt er in Deutschland feinen festen Fuß mehr Schlag breiterer Fittiche heransteuern. Ein Storchenpaar im Betrage fassen fönne, so werde es ihm sicher doch im Auslande gelingen. fcheint über den Wannsee hin flangvolles Geleit zu bekommen. von wenigstens 30 Mart an solche Weber und Stuhlarbeiter( d. 5. seine Person, sondern seine Frau, deren Geschickt ihm sehr wehe tue. der Rückreise von der Wintertournée aus dem Süden fein Seidenwirker), Meister und Gesellen vergeben werden, welche der Er hoffe aber, daß sie sich troz seines schweren Schlages nicht von muß. Blößlich aber sehe ich den einen, wie hinaufgeschleudert, öffentlichen Armenpflege noch nicht anheimgefallen sind, sich aber in ihm abwenden werde. Denn die Verbindung sei durchaus eine Liebes- in die feuchtklare Morgenluft hoch hinaufschießen, wie weißes Gelbverlegenheit, namenilich wegen Zahlung der Wohnungsmiete Blitzen glänzt es von den längsten Flügelfedern und nun befinden. Bewerber müssen sich seit mindestens zwei Jahren in heirat gewefen. Nach dem Gesetz ist aber die unter falschem Namen stößt er aus der Höhe stürmisch, wie eine herabgeschleuderte Berlin niedergelassen haben; hauptsächlich finden diejenigen Berück geschlossene Heirat hinfällig. Wie die Kösliner Staatsanwaltschaft mitteilt, findet die Ver- anze, auf sein tlangvolles Geleit" nieder. Der weit nach sichtigung, welche mehr als vier Kinder muter 14 Jahren haben. Gesuche mit Angaben über die Dauer des Aufenthaltes int ungefähr sechs Wochen vor der Straffammer des Landgerichts in o giftig zu. Eine Möwe stürzt haltlos, sich überschlagend, 14 Jahren sind innerhalb 14 Tagen an die städtische Stiftungs handlung gegen den früheren zweiten Bürgermeister von Stöslin in unten vorgestoßene, gar nicht fleine Langschnabel hadt irgend Berlin und über die Zahl der am Leben befindlichen Kinder unter Köslin statt. Gegen Thormann ist nunmehr auch ein Saftbefeht sich nochmals überschlagend in die Havel hinab und scheint deputation, Poſtſtr. 16 I, zu richten. wegen Verdachts der Nichtverbüßung einer Haftstrafe. intellektuellen sich dort mühsam davonzurudern. Oder treibt sie nur dhe Urkundenfälschung und Anmaßung eines öffentlichen Amtes erlassen worden. Der erste Haftbefehl war wegen Verdachts der Erpressung aus­

im Elternhaus in Bromberg .

Wind?

Arbeitslosenelend.

Aus der Ferne des Wannsees hallt nur noch ver- Auf der Suche nach Arbeit war ein Arbeiter, der am Mittwoch gestellt worden. Die Frau Thormanns weilt bereits seit acht Tagen schwimmend das Stimmengewirr der im Rebel untertauchenden um 18 Uhr nachmittags am Bahnhof Stralau- Rummelsburg au­davonfligenden übrigen Möwen. Die beiden großen Flieger sammenbrach. Passanten, die ihn stürzen sahen und ihm zu Hilfe freifen einmal über der unten im Wasser Treibenden und eilten, erkannten bald, daß er von Krämpfen befallen war. Als er scheinen irgendwas zu überlegen. Jetzt sehe ich schon an dem wieder zu fich fam, gab er auf Befragen an, daß er ein 30 jähriger grauen Gefieder und auch an der sonst ganz charakteristisch Töpfer sei und Familie habe. Von Reinickendorf , wo er wohnt, andersartigen Färbung, daß es feine Störche sind. Einer war er bis in die Nähe des Bahnhofs Stralau- Rummelsburg ge­schießt zu der Möwe nieder, die jählings um einige Meter laufen, um bier bei einem Arbeitgeber wegen Arbeit anzufragen. über das Wasser hin zur Seite flattert, dann aber wieder ein- Er flagte, daß er, der schon lange arbeitslos fei, wieder keine sinft. Der zweite Reiher, als solchen erkenne ich ihn jetzt an dem Arbeit habe erhalten könneu. Aus der Erregung hierüber erklärte er strohgelben Schnabel, den bräunlich schwarzen Füßen, den es sich, daß sein Leiden, das bisher nur selten in dieser Schwere bei großen schwarzen Schwingen und den nicht zu verkennenden drei ihm aufgetreten sei, ihn zu Boden geworfen habe. Als er sich zum langen Echopffedern, die grau durchtönt erscheinen, fliegt heran. Gehen wandte, fragte man ihn, ob er nicht lieber heimfahren wolle. Auf einer Spanibreite von fast zwei Metern sehe ich den Jawohl, heim will ich", sagte er, aber ich will laufen, zum Fahren näher und zum Ufer Niedersteigenden jetzt klar aus dem habe ich nichts". Die hilfreichen Passanten, selber Arbeiter, warfen überm Wasser schwebenden Morgenduft hervortauchen. Zwei ihre paar Groschen zusammen und händigten sie dem Kameraden ein und setzt Einer, der selber lange genug arbeitslos ist, beteiligte sich gleichfalls mal umitreist er eine Stiefer, beäugt sie genau sich dann mit hochaufgespreizten Flügeln und lang vor mit einem Nidel an der Sammlung. Er wußte aus eigener Er gestreckten Fängen auf einen abstehenden Aft übers Waffer. fahrung, was Arbeitslofenelend bebentet.

Lokalen:

An die arbeitende Jugend! Zwei große unpolitische Jugendversammlungen finden morgen, Freitag, abends 8 Uhr statt, und zwar in folgenden 1. Gewerfichaftshaus, Engelufer 15( großer Saal). Tages­ordnung: Wo findet die Jugend ihre wahren Freunde? Referent: Reichstagsabgeordneter Giebel. 2. Brater", Kastanien Allee 7-9( großer Saal). Tages ordnung: Jugend, wach auf! Referent: Landtags­Jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen! Es muß Ehren­pflicht sein, diese Versammlungen zu besuchen! Freunde und Betannte find mitzubringen!

abgeordneter Ströbel.

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