( Zweiter Tag.)
zum Freimaurerorden? Redner polemisiert dann mit dem Refe-| dic Mai feierplatate angeklebt, dieje Plakate mußten auf renten Ribordi und erklärt, daß er sich jeder disziplinarischen For Anordnung der Polizei entfernt werden. Auch in Schaufenstern derung beugen würde, die die Aktion betrifft, aber eine Dis- darf das Plakat nicht mehr ausgehängt werden.
Ostellische Praktiken.
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ziplin des Gedankens für unwürdig halte. Er könne sich nicht von anderen vorschreiben lassen, was sich mit seinem sozialistiDer gestrige Tag brachte nach dem Schluß der Verhandlungen schen Gewissen verträgt. Man richte ihn und die anderen Freinoch einen Umzug der Organisationen der Provinz Ancona , in dem maurer nach ihrem Verhalten in der Partei. Mussolini befürwortet die Ausstoßzung der Freimaurer . aus heftigen Wahlkampfe die Genossen Brill und Ortscheid über 100 rote Fahnen zu sehen waren. Es folgte eine öffentliche Wenn etwa dadurch die Partei viele Mitglieder verlöre, so dürfe als Gemeindevertreter der dritten Abteilung gewählt. Sie erhielten Die bürgerlichen Gemeindever Versammlung vor dem Präfekturgebäude, in der unter anderen auch die Genossen Raimondo, Argentina Altobelli und Ellenbogen das uns das nicht im mindestens besorgt machen. Auch der Tod nimmt 281, die Gegner 246 Stimmen. Wort nahmen. Am Abend hatten dann der Parteivorstand und uns viele Genossen und die Partei bleibt darum ungeschwächt. treter haben mit 14 gegen 2 Stimmen die Wahl unserer Genossen fie fanden unter persönlicher Leitung die Parlamentsfraktion die drei ausländischen Genossen Ellenbogen,( Beifall.) Wir müssen gegen die humanitäre Infiltration Stellung als ungültig erklärt. Nicht etwa, weil bei der Wahl Unregelmäßig Bittoni und Statula zu einem freundschaftlichen Bankett einge- nehmen. Der Sozialismus ist nur insofern ein Menschheits- feiten vorgekommen sind laden, bei dem der Parteisekretär Lazzari und Ellenbogen in kurzen problem, als das Proletariat, der größte Teil der Menschheit ist. des Gemeindevorstehers statt sondern weil sie u: jeden Preis Der Sozialist in der Freimaurerloge erleidet eine Veränderung, den Führer der Ohraer Arbeiter, den Gewerkschaftsbeamten Brill Worten die internationale Freundschaft und Brüderlichkeit feierten. wie ein Zier in einem Keller sein Fell verfärbt.( Beifall.) Der von der Gemeindevertretung fernhalten wollen. Was als Protejt Der arbeits- und ereignisreiche Tag endete mit einem eft zu- Redner schließt mit der Bemerkung, daß keine Rücksicht die Partei grund angeführt wurde, war an den Haaren herbeigezogen. Go gunsten des„ Avanti", das im Volkshause von Ancona stattfand. soll z. B. die Wählerliste falsch aufgestellt sein. Leute, die in die von der Ausstoßung abhalten dürfe.( Andauernder Beifall.) Die heutigen Verhandlungen begannen mit dem Lerda dankt dem Vorredner dafür, die Sache Klargestellt dritte Abteilung gehörten, seien in die zweite gekommen. Die Rechenschaftsbericht der Parlaments. und die Ausstoßung gefordert zu haben. Unter dem heutigen Miz- iste sei überhaupt so aufgestellt, daß die Sozial frattion, trauen läßt sich nicht in der Partei leben. Aber man dürfe nicht demokraten jiegen mußten. Nun hat aber die Wähler. vergessen, daß die Wirklichkeit ihr Recht geltend macht: heute lifte, die heute falsch sein soll, ordnungsgemäß öffentlich ausgelegen, wird man die Freimaurer ausstoßen, morgen die Akademiker usw., ohne daß sie beanstandet wäre und dieselben Leute, die heute auf immer im Dienst einer abstrakten Auffassung, in dem Streben nach Grund der angeblichen unrichtigen Wählerliste die Wahl unserer einer absoluten Reinheit. Die Absicht mag gut sein: es fragt sich, Genossen als ungültig erklärten, haben die Liste seinerzeit geob die Folgen der Sache des Proletariats dienen. Zerda schließt nehmigt. seine Rede, in der er auf die mannigfaltigen Aufgaben der Partei hinweist, mit der Erklärung, daß die sozialistische Ueberzeugung nicht an die Mitgliedskarte der Partei gebunden ist und mit dem Rufe: Es lebe der Sozialismus!
Betracht.
den Genosse Morgari gab. Obwohl die Zahl der sozialistischen Abgeordneten 51 beträgt, haben nur 49 den Eid in der Kammer abgelegt, kommen also nur für die parlamentarischen Arbeiten in In der Diskussion kamen die alten Klagen über die Vernachlässigung der südlichen Provinzen wieder. Weiter wird eine bessere Arbeitsteilung innerhalb der Fraktion gefordert. Lebhaft applaudiert wird ein Genosse, der sagt, man solle nicht Fetischismus mit den Abgeordneten treiben und nicht alles von ihnen erwarten. Ein anderer wünscht, daß die Deputierten weniger in der Kammer als unter den Massen wirken. Auch in bezug auf ihre Haltung in der Eisenbahneragitation werden der Fraktion Vorwürfe gemacht. In seinem Schlußivort erkennt Morgari die Berechtigung der meisten Stritiken, besonders der der südlichen Provinzen an, nicht aber die Vorwürfe über die Eisenbahnerfrage. Dann wird mit großer Mehrheit der Bericht der Parlamentsfraktion gutgeheißen. Die namentliche Abstimmung ergibt: für die Ausstoßung Vor dem Schluß der Vormittagssigung wird ein Begrüßungs- 27 378; für die Aufforderung an die Freimaurer , auszutreten: 2296; telegramm des Genossen Turati verlesen, der wegen Krankheit ab- dafür, daß die Frage die Partei nichts angeht: 2485; für die wesend ist, das der Kongreß mit stürmischem, lang andauerndem Vereinbarkeit von Freimaurertum und Partei: 1819. Beifall aufnimmt. Es sind weiter Telegramme der Sozialisten von Salonifi eingelaufen und vom Parteivorstand der Vereinigten Staaten Nordamerikas .
Nachmittagssitzung.
Die Sigung wird mit der Verlesung eines Sympathietelegramms der belgischen Sozialisten, unterzeichnet Vandervelde , eröffnet. Dann nimmt der Kongreß den Vorschlag an, an erster Stelle die Frage
Sozialismus und Freimaurerorden
Mazzoni spricht von dem verhängnisvollen Einfluß der Freimaurer auf die Partei, von allen möglichen geheimen Gebräuchen, die nach seiner Ansicht in den Logen im Schwung sind. Eine Partei sei die Negation der persönlichen Freiheit. Man solle Politik treiben ohne Philosophie. Nicht Bildung tue den Massen not, sondern Klassenbewußtsein.
Aus der Partei.
Freigabe des 1. Mai für die Angestellten der Kommune. Man schreibt uns aus Brüssel :
Der Brüsseler Gemeinderat hat auch heuer wieder auf Antrag
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In der Gemeinde Ohra ist allerlei vorgekommen, was das Tageslicht zu scheuen hat. Ein Beispiel von vielen: Der Amtsfergeant Meschte, Kastellan und Gefangenaufseher im Ohraer Polizeigefängnis, hat seit Jahren Gefangene mit Privatarbeiten beschäftigt und sie entlassen, wenn es ihm paßte. Leute, die drei Tage Haft verbüßen sollten, haben in Wirklichkeit nur einen Tag verbüßt. Andere durften ihre Strafe in Raten abjihen und fonnten allnächtlich nach Hause gehen. Manche Häftlinge erhielten im Gefängnis Schnaps und Zigarren, andere dagegen Prügel. Meschte ist am 1. April seines Amtes als Kastellan enthoben, eine Untersuchung wegen Amtsverbrechens ist gegen ihn im Gange. In der Gemeindevertretersizung aber fürchtet man, daß der unbequeme Brill die Dinge, die sich in Ohra abspielten, beim rechten Namen nennt. So kam man zur Ungültigkeitserklärung. Unsere Genossen werden selbstverständlich gegen den durch nichts gerechtfertigten Beschluß der Klageweg beschreiten.
Polizeiliches, Gerichtliches usw.
,, Der Teufel in der Wahlurne."
So lautet der Titel eines Kleinen Scherzspieles für Arbeiterdes Genossen Maes den 1. Mai für sämtliche Ange- Dilettantenbühnen. Daß dieser Teufel in der Wahlurne" aber stellten der Kommune freigegeben. d. h. also sowohl auch sonst noch allerhand Unheil anrichten kann, zeigt die Gerichtsfür die Arbeiter und Angestellten der Gemeinde, wie für das Lehr- verhandlung vor dem Baubener Landgericht, die am Mittwoch gegen personal. Es werden daher wieder sämtliche Gemeindeschulen den verantwortlichen Redakteur der Zittauer Volkszeitung", Ge= geschlossen sein. Genosse Maes begründete furz die Be- noffen Rau, stattfand. Die Zittauer Volkszeitung" hatte im Beutung des Maifeiertages für die Arbeitenden, und der Bürger- Sommer 1912, als der Stadtrat zu Zittau und die Kreishauptmannmit Rücksicht darauf, schaft Baußen die Aufführung jenes Scherzspieles wegen seines meister ließ, ohne die Debatte zu eröffnen ,, aufreizenden" Inhalts verbot, einen satirischen Artikel gebracht, wie er sagte, daß die Meinungen über den Gegenstand feststehen abstimmen.( Auch der liberale Bürgermeister behielt seine gegne- der eine Beleidigung der Kreishauptmannschaft enthalten sollte. rische Meinung bei.) Es stimmten 21 für die Freigabe, 15 dagegen. Es wurde eine Staatsaktion aus der Affäre. Bei Nau sowohl wie In der Versammlung vor dem Maison du Peuple, die sich an bei dem Abgeordneten des ersten sächsischen Kreises, dem Genossen den Umzug anschließen wird, werden vom Balkon Vandervelde Edmund Fischer , den man in dem Verdacht der Verfasserschaft hatte, wurde gehaussucht und über beide Genossen die Briefsperre und Huysmans Ansprachen halten. verhängt. Im August 1913 fand schließlich gegen Rau allein Verhandlung statt auf eine Anflage gegen Fischer mußte man vers zichten, aber das Landgericht Bauzen sprach den Angeklagten frei, weil Verjährung eingetreten sei. Auf eingelegte Revision verwies das Reichsgericht die Sache an das Bauzener Landgericht zurüd, das nunmehr den Genossen Rau zu 750 M. Geldstrafe wegen Be
zu verhandeln. Es wird vorgeschlagen, der Parteitag solle sich für inkompetent erklären und die Frage dem Internationalen Kongreß überweisen. ( Lebhafter Widerspruch.) Lerda bekämpft diesen Vorschlag. Seit 2 Jahren seien die Freimaurer in der Partei als Genossen zweiter Ordnung verdächtigt; sie könnten und müßten vom Parteitag verlangen, daß er in der Sache eine Entscheidung treffe.( Beifall.) Nach den Referaten von Vibordi und Poggi gegen und für die Vereinbarkeit von Sozialismus und Freimaurertum nimmt der Abg. Gen. Raimondo das Wort. Er bittet den Parteitag, sich einmal in die Seelenverfassung der Genossen hineinzuverjeßen, die seit 20 Jahren und länger gleichzeitig der Partei und dem Freimaurerorden angehören und dabei mit sich und ihrem Gewissen im Reinen waren. Kann ein Sozialist einem Pazifistenverein, Die Polizei in Halle, die nicht nur den Maifestzug, sondern einem Freidenferbund angehören? Organisationen, deren Gesichts- auch einen Umzug der Kinder um das Festlokal verboten hat, kann und Aktionskreis enger und fleinlicher ist als der der Partei? Das des Ruhmes offenbar nicht genug friegen. Sie verbot jetzt auch wird ihm allgemein zugestanden. Warum nicht die Zugehörigkeit einen Umzug des Zirkus Sarrassani! Im Volkspart waren leidigung verurteilte.
Kampf gegen Maifeierplakate.
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Sonntags geschlossen.