Einzelbild herunterladen
 

1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

der

Nr. 27.

Lokales.

Sonntag, den 4. Februar 1894.

-

-

"

-

11. Jahrg.

trägt fie eine Million Mart auf dem Präsentirteller entgegen des Freisinnigen Wahlvereins für den sechsten Berliner   Wahl­und ist bereit, ihr das hübsche Milliönchen in den Schooß zu freis recht auffällig zu konstatiren. Man versuchte, dem Vor­wie berichtet wird werfen, wenn In Sachen der Kaiser Wilhelm- Gedächtnißkirche" die Genehmigung für den Betrieb der folgenden Linien seitens des Magistrats sitzenden Herrn Thias die Mißerfolge, besonders bei den letzten müssen wir uns mit dem Ahlwardt- Moniteur doch noch in er: Reichstags- und Stadtverordneten- Wahlen, auf's Konto zu einigen Zeilen beschäftigen und zwar gilt es, Verwahrung einzu­theilt wird: schreiben, der dann die Mitglieder wiederum der Lauheit und 1. einer Pferdebahn, abzweigend von den Geleisen in der Interesselosigkeit beschuldigte. Die Kosten für das Abschreiben legen gegen eine Unterſtellung, die das Organ des waschechten Französischen   Straße durch die Straße Hinter der katholischen der Wählerlisten seien unnüz verausgabt, meinte man; der Gr­Antisemitismus an demjenigen Theil unserer Parteigenossen ver- Kirche über die Linden- direkt nach Norden zur Verbindung mit folg der öffentlichen Agitation sei nur den Sozialdemo übt, die unter der Regierung des alten Wilhelm gezwungen den Geleisen in der Dorotheenstraße; 2. einer ferneren Bahn von fraten zu gute gekommen. Wir meinen, daß die Apathie der waren, drei Jahre lang die Reize der Ferienkolonie über sich er den Geleisen in der Französischen Straße über die Linden durch Mitteltlaffe, auf welche der Freifinn angewiesen ist, auch dann gehen zu lassen. Das Blatt verdächtigt diese Parteigenossen, die Verlängerte Charlottenstraße über die Weidendammer Brücke nicht schwinden wird, wenn man veränderungshalber sich wieder mit Stolz des Königs Rock" getragen zu haben. Es beweist bezw. zunächst eine auf Kosten der Pferdebahngesellschaft ober- einmal mit der Süddeutschen Wollspartei fusioniren würde. Die mit dieser Unterſtellung, daß es von dem Denken und Empfinden, balb jener Brücke zu erbauende Interimsbrücke, zum Anschluß an Leuchte des Freisinns ist am Berlöschen, der nächste Wind wird das die Millionen deutscher Sozialdemokraten beseelt, nicht den bie in der Friedrichstraße   daselbst vorhandenen Geleise; 3. einer sie ausblasen. Bezeichnend ist aus dieser Versammlung eine geringsten blaffen Schimmer hat, wie der Berliner   treffend sagt: Bahn, abzweigend von der zu 1 aufgeführten Linie über die Szene, über die die Berliner Zeitung  " folgendes berichtet: Der Sozialdemokrat, wenn er gezwungen wird, seine drei Linden bei der Straße Am Festungsgraben" über die Eiserne Die Abstimmung über die Neuwahl des Vorsitzenden ergab Jahre beim Kommiß abzumachen, tritt nicht mit ge Brücke", Friedrichsbrücke, durch die Burgstraße zum Anschluß an 46 Stimmzettel für Thias, 26 für Bandt, 1 unbeschrieben. Als hobener Brust in die Kaserne ein; ihm macht das die Geleise auf dem Monbijouplage und dem Hackeschen Markte Herr Thias die Wahl wieder annahm, erhoben die Herren Leben unter dem Kommando des Unteroffiziers fein Vergnügen; und zwar unter den vertragsmäßigen Bedingungen gegen Be- Bandt und Keilpflug Proteft gegen die Giltigkeit derselben, weil er verrichtet stumm die Uebungen und Befehle, die ihm auferlegt freiung von denjenigen Kosten, welche infolge der Bahnanlagen nach der eigenen Aussage des Herrn Thias zu dieser General­find und zwar, wie auch von militärischer Seite anerkannt wird, für Benutzung oder Erwerb von Land oder für versammlung über 500 Einladungen an Nicht­mit mehr Intelligenz, als sie der noch reichs- und religions- enderung und Ausbauten von Brücken nothwendig werden. mitglieder ergangen sind und weder eine Kontrolle treue" Bauernknecht aus dem Osten meistens an den Tag legt. Die Gumme soll gezahlt werden mit dem Betrag von 500 000 m am Eingange stattgefunden, noch die Nichtmitglieder aufgefordert Hat er seine Dienstzeit aber beendet, so braucht er sich nicht an demjenigen Tage, wo die Gesellschaft in die rechtliche und worden sind, sich der Abstimmung zu enthalten. Die Herren einmal zu schütteln, es ist nichts von den Herrlichkeiten der Ferienkolonie an ihm haften geblieben und reinen Gewissens thatsächliche Möglichkeit versetzt ist, die für den Pferdebahn- Reilpflug, Bandt und ihre Anhänger verließen hierauf erregt tritt er am Tage nach seiner Entlassung wieder seinem Wahl- perkehr bestimmte Nothbrücke östlich der jetzigen Weidendammer- den Saal. Die 49 Burückgebliebenen erklärten die Wahl des verein und seiner Gewerkschaftsorganisation als ganz derselbe brücke zu bauen, der Restbetrag von 500 000 M. aber an dem Herrn Thias für giltig, da eine mit diesen vorgenommene Probe treue und opferfreudige Genosse bei, der er am Tage seines Ein- jenigen Tage, an dem der Pferdebahnverkehr über die Straße ergab, daß zwei noch anwesende Nichtmitglieder auch an der Ab­tritts in die Kaserne gewesen. Und was den Theil unserer Unter den Linden   und über die Weidendammer Nothbrücke that- ftimmung nicht theilgenommen hatten. Parteigenoffen betrifft, die zu ihrer Militär- Dienstzeit noch keine fächlich eröffnet wird. Die Genehmigung zur Mitbenukung des Bahnkörpers der Berliner   Pferde- Eisenbahn- Gesellschaft in der Petroleumlateruen giebt es außer im Thiergarten bekannt. Sozialdemokraten waren, so möge die Staatsbürger Zeitung" Dorotheenstraße wird ebenfalls vorausgesetzt. Gleichzeitig hat lich an der Peripherie der Stadt noch eine ganze Anzahl. Die sich versichert halten, daß diese, wenn sie zu sozialdemokratischer die Pferdebahngesellschaft den Magistrat ersucht, bei den könig die gegenüber ihren Kollegen vom Gas" zwar weniger Laternen, Bedienung dieser Laternen versehen im Ganzen 27 Angestellte, Ueberzeugung gelangen, am ehesten das Vergnügen an lichen Behörden für den im Verkehrsinteresse ebenso noth aber desto größere Reviere haben. Im Süden der Stadt er­dem Kommißrock an den Nagel hängen. Zu Ehren nwendigen Lindenübergang im Zuge der Charlottenstraße mit streckt sich 3. B. ein solches Petroleum- Revier" vom Kottbuser trog Militarismus und Antisemitismus auch im deutschen   Volke noch gedeihenden Kultur sei es gesagt, daß jeder allen Kräften einzutreten. Wie wir weiter hören, ist das Projekt Thor, an der Rixdorfer Grenze, bis zur Kreuzbergstraße, dicht Sozialdemokrat es mit dem Widerwillen gegen Militarismus jener Interimsbrücke oberhalb der Weidendammer, welche aus­und Mordspatriotismus bis zur äußersten Konsequenz ernst schließlich dem Pferdebahnverkehr dienen soll und welche einen an der Anhalter Eisenbahn. Daß der Petroleum- Anzünder" zu Zeit braucht und nimmt und gegen eine Unterstellung, wie sie die Staatsbürger- Rostenaufwand von 25 bis 30 000 M. erfordern dürfte, bereits seinen Kreuz- und Querzügen eine verhältnißmäßig lange infolge dessen in manchen Straßen Zeitung" ihm macht, in nicht mißzuverstehender Beise energisch vom technischen Bureau der Stadtbau- Deputation ausgearbeitet hinter seinem Kollegen vom Gas" etwas nachklappt, liegt in der Protest einlegen wird. Komisch nimmt es sich übrigens aus, wenn die Staats­Wie es scheint, ist also der sonderbare Handel bereits im Natur der Sache. Wenn die Gaslaternen einer Straße längst bürger- Zeitung" uns Mangel an Ehrfurcht vor der Majestät des besten Gange. Und sonderbar ist dieser Handel auf alle Fälle, ihr Licht leuchten lassen, sind die Petroleumlaternen oft noch in Todes vorwirft. Apropos! Stehen nicht fast in jeder Nummer denn mindestens sonderbar ist es doch, daß die Pferdebahn- Ge- tiefes Dunkel gehüllt. Man sieht, auch hinsichtlich der Beleuch des Antisemitenblattes die bodenlosesten Schmähungen über einen sellschaft dem Magistrate für Ertheilung von Konzessionen eine ung giebt es in der Weltstadt scharfe Gegenfäße. Unter den Million Mart zum Präsent machen will. Linden und in der Leipzigerstraße flammt, von unsichtbarer Hand Mann, dessen Verdienst um den geistigen Fortschritt der Mensch Grunde? Lediglich aus speziellem Wohlwollen für die Stadt entzündet, das elektrische Licht in einem Augenblick auf und ver heit auch von unbefangenen Nichtsozialisten tausendfach höher angeschlagen wird, als der alte Wilhelm auch nur hat denken Berlin  ? Lediglich um der schönen Augen des Magistrats willen? breitet Tages helle, an der Peripherie der Stadt zieht ein Mann mit einer primitiven Holzleiter auf der Schulter seines Weges fönnen? Wird nicht Tag für Tag einer der im edelsten Sinne Wohl sicherlich nicht. Die Pferdebahn- Gesellschaft würde nicht dahin und seht mittelst eines Streichholzes seine Petroleum­des Wortes deutschesten der deutschen Dichter, der toote Heinrich so leichten Herzens eine Million Mark hergeben, wenn sie nicht laternen in keineswegs allzu hellen Brand. Dort fahren ja auch Heine, unter den abgeschmacktesten Kapriolen mit dem Geifer des wüßte, daß sie sehr gut dabei fährt. Sie beweist durch dieses teine hohen Herrschaften" spazieren. Ahlwardt  - Moniteurs befubelt? Und so ein Blatt wagt sich über Anerbieten, daß ihr an der Konzessionirung der vorgenannten teine hohen Herrschaften" spazieren. Es giebt keinen Nothstand. Im städtischen Obdach bes Linien ganz besonders gelegen ist. Die Pferdebahn- Gesellschaft würde nicht eine Million Mark verschenken, wenn sie nicht im fanden sich am 1. Januar cr. 58 Familien mit 158 Personen Herr v. Mirbach, der Börsen- Kourier" nud der Voraus wüßte, daß sie dieselbe reichlich wieder herausholen kann. Darunter 17 Säuglinge. Am 1. Februar war der Bestand 70 Fa Ahlwardt  - Moniteur stehen immer noch allein da im Kreuzzug Die leuchtende Million ist nur ein hingeworfener Köder, auf milien mit 242 Personen- darunter 18 Säuglinge. Das Asyl gegen den Vorwärts". Giebt's denn teine Gutgesinnten mehr? welchen die Stadt Berlin   anbeißen soll. Und auch ein für nächtliche Obdachlose daselbst benutzten im Laufe des Monats Ein fonderbarer Handel. Die Kirche hat einen guten anderes Motiv spielt hierbei wohl noch im Hintergrunde mit. Januar 87 276 Personen, und zwar 85 746 Männer, 1530 Frauen. Magen, hat ganze Länder schon aufgefressen und doch noch nie wird der Großen Berliner   Pferde- Eisenbahn- Gesellschaft die Von diesen Personen wurden 18 dem Krankenhause Friedrichs­fich übergessen!" Dieses klassische Dichterwort könnte auch auf Ronzession für die vorgenannten Linien ertheilt, und zwar für hain, 80 dem Krankenhause Moabit  , 34 der Charitee überwiesen, die Große Berliner   Pferde Eisenbahn- Gesellschaft mit gutem eine Reihe von Jahren, so ist es nicht gut angängig, daß ihr 179( 158 Männer, 21 Frauen) der Polizei vorgeführt. Rechte zur Anwendung gelangen. Schon seit Jahren hat die auf der anderen Seite die ablaufenden Konzessionen nicht wieder stärksten war das nächtliche Obdach belegt an den Tagen des Gesellschaft die gefpidten Einnahmen, haben die Aktionäre die erneuert werden. Zur Befestigung ihres Besitzstandes hat die 23. Januar mit 3015 Personen, des 24. Januar mit 3021, des fetten Dividenden geschluckt, ohne sich noch je den Magen ver- Große Berliner Pferde- Eisenbahn- Gesellschaft wohl auch die 25. Januar mit 3073, des 26. Januar mit 3059, des 27. mit dorben zu haben. Neuerdings hat sie sogar ihr Konkurrenz- Neue Berliner Pferdebahn- Gesellschaft mit ihren Konzessionen 3138, des 28. mit 3030, des 29. mit 3094, des 30. mit 3033 und und ihrem Material- mit Ausnahme des Menschenmaterials, des 31. Januar mit 3100 Personen. In den letzten neun Lagen unternehmen, die Neue Berliner   Pferde Eisenbahn Gesellschaft, mit Haut und Haaren verspeist, doch noch immer ist sie nicht von dem sie nur einen Theil gebrauchen fann verschluckt. war also das nächtliche Obdach an jedem Tage von mehr drei­mit Haut und Haaren verspeist, doch noch immer ist sie nicht Die Große Pferdebahn- Gesellschaft hat offenbar das Bestreben, tausend Personen frequentirt. befriedigt. Schon wieder fieht sie nach neuer Ausbeute aus, sich für sich ein Monopol zu schaffen, sich zur Alleinherrscherin in den unerfättlichen Magen in Form von unergründlichen Taschen für sich ein Monopol zu schaffen, sich zur Alleinherrscherin in zu füllen. Daß ihr die bisherigen Vereinnahmungs- Prozesse sehr den Straßen Berlins   aufzuwerfen, eine Uebernahme der Pferde gut bekommen sind, geht aus dem Umstande hervor, daß die bahnbetriebe durch die Stadt zu verhindern. Angesichts des Gesellschaft, die sonst gewiß kein Freund von freiwilligen Geld- sonderbaren Handels rufen wir daher: Mögen die Stadtverord: ausgaben ist, nun mit einem Male sich beifallen läßt, eine neten die Augen offen halten, auf daß die Bürgerschaft nicht

uns zu moquiren! Es ist zum Lachen!

Million Mark zu

verschenken. Man höre! Eine runde

worden.

wieder übervortheilt werde!

Und aus welchem

Million Mark will die Große Berliner Pferde- Eisenbahn- Gesell- Der Rückgang der freifinnigen Partei und die Zer­schaft verschenken. Und an wen? An die Stadt Berlin  . Dieser fahrenheit ihrer Anhänger war in der letzten Generalversammlung

Sonntagsplauderet.

Am

Das Lafter waltet bekanntlich am freiesten an den patriotischen Festtagen der Bourgeoisie. Die meisten jener er­bärmlichen Denunziationen, durch welche Leute, die das Spiel vor Geßlers Hut nicht mitmachen wollen, ans Messer geliefert werden, haben ihren Ursprung an Tagen, die, wie die Flostel lautet, das Herz des Patrioten höher schlagen machen. Man höre, was bürgerliche Blätter über einen Vorfall be­richten, der am Bismarcfest passirt ist. In einem im Süden

seine Fauft auf den Buckel des verwachsenen Spötters Menschen gesellt; sie sind in atavistischen Vorurtheilen be­Thersites niedersausen ließ. Und wie der teutsche Professor fangen und sie predigen Haß und Kreuzzug gegen den In Neu- Byzanz reckt das alte Teutonenthum seine jeden, der sich nicht in wollüftigen Schauern fnechtisch vor Fremden, den Barbaren. Für sie gilt die ideale An­Glieder. Ihm stellt sich bereitwillig eine Fülle von ruhm- den herrlichen Siegern" windet, zu den ohnmächtigen, ver- schauung nicht, die heute das leidende und kämpfende und rednerischen Worten ein, je weniger es innere Gewalt in früppelten Nörglern verweist, so hat vielleicht die Sage, sehnende Proletariat erfüllt und der der Dichter in schönen sich verspürt. Marktschreierisch tritt es auf die Gaffen und die den Junker und beutegierigen Kriegsmann mit dem Worten Ausdruck leiht: Laß nicht verdunkeln Dir, was ruft sein altbewährtes Sprichwort aus: Wie ist mein Glorienschein umgab, das Charakterbild des Thersites ver- mit der Aureole göttlichen Adels Menschenstirnen um­Werk so strohend von Lebensfülle, wie erglühe ich für reine lästert und verschimpft. Bis in unsere Tage hinein blieb strahlt: das welterlösende Mitleid. Denn Mitleid Ideale, für Tugend und Sittlichkeit! Wo echte, tiefe dann die Ueberlieferung bestehen und jeder Schulmeister ist ein Affekt des Starten. Sie rühmen sich wohl, Empfindung verftummt, da übersprudelt der teutonische mußte es seinen Böglingen weidlich einbläuen, wie ver- die windigen Herren von Mammons Gnaden zu verachten. Bramarbas vor Geschwähigkeit. Es wäre ein Wunder, ächtlich der spitköpfige bucklige Plebejer Thersites   war, Aber ihr Antimammonismus ist nicht echtfärbig. Er geht: wenn im Chore die Stimme des guten, alten Professors das neidische Giftmaul, der ewige Nörgler aller Heldengröße. nicht von großen umfassenden Gesichtspunkten aus. Er Felix Dahn   fehlte. Was er so oft gethan, thut er wieder. Heute sind die Beschwörungen eines Felix Dahn   komisch möchte den Besitz des Nächsten schmälern, um sich selbst in Er plündert den germanischen Götterhimmel und ruft in geworden, sein Versgeklapper ist unsäglich hohl. Das dessen Macht zu sehen. Das ist alles. lateinischen Versen den Alvater Wodan zur Zeugenschaft teutonische Gefuchtel imponirt feinem ernsthaften Mann Es ist was Merkwürdiges um die Humanität unserer auf, wie es so herrlich weit gekommen im Vaterlande, mehr. Mögen sich die Herren Teutonen, wenn sie unter Neu- Teutonen! Sie kann allerlei Kompromisse in sich im Land der Treue. Der brave teutsche Professor. einander sind und sich bierschwer in die Arme fallen, ihrer bergen. Wer stramm und in Züchten mitmarschirt, der Wo alle Flöten flingen, soll sein Bardengesang Reckenhaftigkeit freuen, mögen sie den Bund der Tugend darf Freund, darf Bruder heißen. Wer sich dieser geweihten nicht mitertönen? Zwar hat ihn die Zeit längst preisen und sich in dem Bewußtsein sonnen, Stüßen der Ordnung nicht fügt, gegen den darf man die Meute hetzen. überholt und seine breitspurigen Romane aus teutonischer Ordnung, Wächter der Sitte und der Gläubigkeit zu sein; Sittenverderbniß, Grausamkeit und Rohheit? Sollten die Bergangenheit, seine Hymnen auf brutale Kraftmeierei und fie tanzen um Gößenbilder, denen sie selber nur Berehrung nicht da üppig in die Halme schießen, wo die Erbarmungs­holde Minniglichkeit werden kaum noch in Mädchen- heucheln. Wo fängt ihr teutonisches Bewußtsein an, wo losigkeit Herrscherin geworden? Wo solche stramme Zucht pensionaten verdaut; darum aber spuckt es in seinem Kopfe hört es auf? Sie, die den Sozialismus verwerfen, er Berehrer findet, wie sie in den afrikanischen Kolonien ge= ruhig weiter und das Männlein schlägt in immer gleichem müsse zur dürftigsten Uniformirung der Geister führen, handhabt wird; wenn man Weiber peitschen darf- freilich Tonfall die Laute und vermeint, man horche auf ihn mit stecken selber mitten im traurigsten Drill und mitten in uur ,, verthierte Negerinnen" und wenn dann nicht ein Andacht. Ihn und die Seinen, die teutonischen Mitkämpen, ödester Uniformirung des Geistes. Schlimmer, als das allgemeiner Aufschrei der Entrüftung folgt; wenn da die läßt das große Ereigniß" der Versöhnung des Monarchen Werggeschlecht panslavischer Russen möchten sie sich ab- teutonische Feinfühligkeit schweigt, sollte man hier nicht auf mit dem Alt- Reichskanzler" immer noch nicht zur Ruhe sondern von allen geistigen Einflüssen, die der inter  - Verwilderung menschlichen Empfindens stoßen? Sind die. tommen. Gott Wodan in Walhall   sieht darein und freut nationale Verkehr zeitigt. Daß das Leben einer Nation Attentäter, die mit Stock oder Degen, wie die Fausti sich der herrlich bewährten Basallen- und Mannentreue. fich in mannigfachen Bestrebungen äußert, wollen die un- fämpfer, wirkliches oder vermeintliches Unrecht zu fühnen ,, Et Thersites vapulat" heißt es zum Schluffe des wunder- buldsamsten aller Querköpfe nicht anerkennen. Sie weisen versuchen, Proletarier? War der neulich erst dekorirte schönen Gedichts von Dahn  . Und die Nörgler sind be- selbst die übergroße Mehrzahl von Volksgenossen von sich, General Kirchhoff ein Proletarier, oder der Maler Klinger? schämt," heißt das in freier Uebersetzung. die nicht zu ihren Gößen sich halten; und wenn sie selber Dder ist das teutonische Reckenhaftigkeit, wenn ein Mann

"

"

-

Der homerische Thersites, der arme Teufel, der mit dem Gewissen der Nation sich immer mehr entfremdeten, auf der Straße einen harmlojen Passanten überfällt und den griechischen Helden mit gegen Troja zog und als in ihrem Dünkel, in ihrem echt pfäffischen Hochmuth ihn blutig schlägt, weil er ihn für einen Juden hält, wie's. fritischer Kopf manchem Gewalthaber die Wahrheit nicht würden sie stets auf's neue deklamiren: Wir sind die Un- dieser Tage dem freisinnigen Journalisten Arnold Perl's, vorenthielt, ist den Unterwürfigen immer ein willkommenes verfälschten, wir sind die Auserwählten, wir sind die Elite widerfuhr? Und bei den geistig vornehmsten" der Bour­Sinnbild gewesen. Er ist der keifende Nörgler von alters- der Nation. Ihre angenommene Frömmigkeit ist Frömmelei. geoisie? Erst neulich erfuhr ich von einem Bildhauer, der; her; und wenn seine scharfe Bunge den altgriechischen Ihr Kraftstolz artet in Rüpelhaftigkeit aus. Sie werfen im Augenblick wohl der meistgenannte Künstler Berlins   ist: Feudalherrn nicht verschonte, so war er den Helden- dem Proletariat, das nach Erhebung ringt und dem Druck Diese Kerls von Zeitungsschmierern! Brav hat's der, verehrern stets ein Gräuel. Sie begriffen, diese Leute, daß der Mächtigen im Gegendruck sich entgegenstemmt, vor, daß Klinger gemacht, der den Preßbengel verhauen hat. Wenn dieser proletarische Knirps ein muthige Seele besaß, viel es Sittenverderbniß und Rohheit und Verwilderung zeuge, mir einer von denen an meine Ehre tasten würde, ich nähme leichl eine muthigere Seele und einen schärferen Geist, als und ihr idealloses Streben geht nach inhumanen Zielen. einen Hammer und schlüge ihm die Hirnschale ein!" Und Alpha. mancher der Kriegsherrn von massigem Gliederbau, der Sie wünschen die Ordnung nicht, die den Menschen zum all' das blüht nicht auf proletarischem Boden.