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Nr. 123. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 7. Mai 1914.

Gewerkschaftliches.

Zehn Jahre Techniker- Gewerkschaft.

demokratischen Partei an, obwohl sie dazu unseres Erachtens allen Grund hätten. Was die Unternehmer an dem Bund auszusehen haben, ist auch gar nicht die angeblich parteipolitische Signatur seiner Bestrebungen, sondern einfach die Tatsache, daß er seine Aufgabe wirklich ernst nimmt und bei der Wahrnehmung der ihm anvertrauten Interessen nicht davor zurüdschredt, von allen Mitteln gewerkschaftlicher Kampfesführung Gebrauch zu machen.

Der Bund der technisch- industriellen Beamten hat durch solida­

Waren verweigern!

fönnen.

wurde.

Berlin und Umgegend.

Zentralverband der Bäcker und Konditoren, Ortsverwaltung Berlin .

Lohnbewegung der Ballschuhmacher.

Achtung! Streif bei Goldacker und Hanke u. Co. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, verhandelt Goldader mit einer Anzahl Bäckereien über Lieferung von Heute sind zehn Jahre verflossen, seitdem durch die Gründung Backwaren! Ganz besonders mit einer größeren Brotfabrit soll er des Bundes technisch- industrieller Beamten der Versuch gemacht in Verhandlung stehen. wurde, die angestellten Ingenieure, Architekten, Chemifer, Technifer Wir fordern unsere Kollegen, besonders aber unsere Verbands­usw. zu einer modernen Berufsorganisation zusammenzuschließen. rische Aktionen in zahlreichen industriellen Betrieben erfolgreich mitglieder, dringend auf, keine Streitarbeit zu liefern! Ueberblickt man die Entwickelung, die die Organisationsverhält- an der Verbesserung der Berufsverhältnisse gearbeitet und dadurch Ebenso bitten wir unsere Kollegen in allen Bäckereien Berlins nisse im technischen Beruf seitdem genommen haben, so muß man wiederholt die Scharfmacher zu einer rücksichtslosen Ver- und der Vororte, ein außerordentlich wachsames anerkennen, daß der Bund im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten folgungspolitik veranlaßt. Bekannt ist das Vorgehen des Augenmerk darauf zu richten, wo die in der recht Erhebliches geleistet hat. Nicht nur, daß er es selbst auf Verbandes Bayerischer Metallindustrieller im Jahre 1908, der durch Bäckerei hergestellte Ware bleibt, ob sie nicht in 24 000 Mitglieder gebracht hat; von ungleich größerer Bedeutung einen Runderlag an die ihm angeschlossenen Firmen erreichen irgendwelcher Weise für Goldacer oder für Hanke u. Co. ge­ist der Einfluß, den er auf die gesamte Techniferbewegung und wollte, daß künftig in keinem gewerblichen Unternehmen mehr ein liefert wird. darüber hinaus auf andere Angestelltengruppen ausgeübt hat. Mitglied des Bundes angestellt oder beschäftigt würde. Kurze Zeit In diesem Falle müssen unsere Kollegen die Herstellung solcher Die Organisation der Privatbeamten wird dadurch außer- darauf wurde in Oberschlesien ein ähnliches Vorgehen von Herrn ordentlich erschwert, daß die Angestellten sich zu neunzig Prozent Bergrat Uthmann beliebt, der den Kampf mit der sofortigen Maß- Ebenfalls fordern wir unsere Kollegen auf, uns sofort Mit­aus den Kreisen des kommerziellen oder gewerblichen Mittelstandes regelung von elf technischen Beamten begann, und einige Jahre teilung zu machen, wenn in ihrer Bäckerei solche Ware hergestellt und aus der höheren und mittleren Beamtenschaft rekrutieren später folgte, um nur die größeren Fälle zu nennen, ein ähnlicher wich, damit wir dagegen die erforderlichen Schritte unternehmen und demgemäß in durchaus kleinbürgerlichen Anschauungen, oft in Vorgang auf der Gute- Hoffnung- Hütte in Sterkrade . Der letzte diretter Feindseligkeit gegen die Arbeiterschaft erzogen werden. Fall, der in der Oeffentlichkeit bekannt geworden ist, betraf die Es ist schon anzunehmen, daß Goldacer und auch Hanke Bei den Technikern könnte an sich allerdings der mathematisch Maßregelung zweier Ingenieure bei der Maschinenbauanstalt u. Co. versuchen werden, Streifarbeit zu bekommen. Die dort be­naturwissenschaftliche Charakter ihrer theoretischen Fachbildung im Humboldt in Köln - Kalt. schäftigten Arbeitswilligen mögen vielleicht außerordentlich nüzliche Verein mit den sozialisierenden Einwirkungen der meist mehr- Bei all diesen Gelegenheiten hat der Bund eine erfreuliche Elemente für den Staat sein, es ist jedoch zweifelhaft, ob sie auch jährigen Werkstattspraris mancherlei Vorurteile beseitigen, und Tattfestigkeit bewiesen und sich damit nicht bloß bei der Arbeiter die Arbeit liefern können, die von den Streikenden bisher verlangt es scheint auch, daß diese Einflüsse heute bei den technischen An- schaft, sondern in allen sozialgesinnten Kreisen große Sympathien gestellten wirksam sind. Vor 1904 waren sie es aber jedenfalls erworben. Das ist ja auch ganz natürlich, denn in einer Schicht, nicht! Die alles beherrschende Eigentümlichkeit der damaligen deren organisatorische Bestrebungen längst zum Tummelplatz von Techniker war die Fachsimpelei, und wenn sie durch die ge- Halbheiten und Disziplinlosigkeiten geworden sind, muß es wohl= werkschaftlichen Kämpfe der Arbeiter einmal gegen ihren Willen tuend wirken, wenn nur ein einziger Verband sich durch eine genötigt wurden, zu irgendwelchen sozialen Fragen Stellung ebenso radikale wie charaktervolle Politik auszeichnet. Der Bund Durch Einwirkung der Mode ist der Geschäftsgang in der Ball­zu nehmen, so geschah es bestimmt im Sinne der Unter hat nicht den törichten Ehrgeiz vieler Angestelltenverbände besessen, schuhbranche seit einigen Jahren ein ziemlich günstiger. Die fuß­immer auf eigene Faust zu handeln, sondern von Anfang an Wert Schuh . An die Qualität der Ware werden darum hohe Ansprüche freien Röcke der Damen bedingen einen besonders sauber gearbeiteten Wir erinnern uns noch an den letzten großen Streit in den darauf gelegt, durch verständnisvolles Zusammenrbeiten mit gestellt. Aus all diesen Gründen ist aus den Kreisen der Ballschuh­Berliner Elektrizitätswerken, bei dem zahlreiche Ingenieure der anderen Vereinen, durch eine zielbewußte Kartellmacher der Wunsch laut geworden, eine prozentuale Lohnerhöhung A. E. G. sich nicht gescheut haben, im Interesse des Unternehmer- politit eine Sammlung der zersplitterten Einzelfräfte herbei- zu fordern. Die Lohnkommission hat daraufhin einen Tarif aus­tums zur Kohlenschippe zu greifen und die Plätze der ausständigen auführen. Neben dem Sozialen Ausschuß von Vereinen technischer gearbeitet, der die Zustimmung der Vertrauensmänner gefunden hat. Heizer einzunehmen. Ein Beweis, daß ihnen in ihrem Denten Privatangestellten" ist hier vor allem die Freie Vereinigung für Eine Versammlung der Ballschuhmacher, die dieser Tage stattfand, und Fühlen damals die bedrohten Kapitalsinteressen noch wichtiger die Angestelltenversicherung" zu erwähnen, sowie namentlich das erschienen, als die um höhere Bewertung ihres Menschentums neue Kartell der radikalen Angestelltenverbände zur Herbeiführung Kämpfenden Arbeiter! eines einheitlichen Angestelltenrechts. In den beiden letztgenannten Arbeitsgemeinschaften hat der Bund eine besondere Rolle gespielt, indem er die Brücke bildete zwischen den weiter rechts stehenden Verbänden und den freigewerkschaftlichen Organisationen. Von der Tarifbewegung der Friseurgehilfen ist zu berichten, daß Auch in den engeren Grenzen des technischen Berufes hat sich die Forderungen nunmehr den Arbeitgebern einzeln unterbreitet der Einfluß des Bundes nicht auf seinen unmittelbaren Mit- worden sind. Die Frist ist bis zum 12. Mai festgesetzt worden. gliederkreis beschränkt. Vor allem ist ihn gelungen, den zwanzig Die Korporationen lehnen ein Verhandeln mit dem Gehilfenverband Jahre älteren Technikerverband in fortschrittlichere Bahnen zu ab. In den Bezirksversammlungen der Freien Vereinigung selb drängen, wenngleich hier erklärlicherweise nicht von einer vollständiger Barbiere wird die Parole ausgegeben, daß keiner die ständigen Wandlung gesprochen werden fann und durch den jüngit erhöhungen nicht vorgesehen sind. Die zu geregelten Bedingungen Forderungen anerkennen soll, obgleich im neuen Vertrage Lohn­vollzogenen Direktorwechsel manches in Frage gestellt erscheint. beschäftigten Gehilfen besigen als Ausweis eine graue mit rotem Am wenigsten scheinen bisher die Werkmeister von den Rand versehene Kontrolltarte". Wirkungen der Bundesagitation erfaßt worden zu sein. Das liegt Nicht mehr tariflich geregelt find die Betriebe der Herren aber wohl in der Hauptsache in der beispiellosen Verfnöcherung des Steinhoff, Schivelbeiner Str. 44; Hasselbarth, Beussel­alten Wertmeisterverbandes begründet. Da auf dem legten straße 47, Hagen , Culmftr. 20. Bundestag jedoch beschlossen worden ist, die Werbetätigkeit des Bundes offiziell auf die Werfmeister auszudehnen, ist es nicht aus­geschlossen, daß auch hierin in der nächsten Zeit ein gründlicher Wandel eintritt, und damit wäre dann das letzte Glied in dem sonst nahezu lüdenlosen Radikalisierungsprozeß unter den technisch industriellen Beamten gegeben.

nehmer.

Von da bis zu dem Streit der Berliner Eisenkonstrukteure im Jahre 1911 ist ein gewaltiger Schritt. Daß dieser Schritt über­haupt getan werden konnte, ist zweifelhaft das Verdienst des Bundes, der mit vorbildlicher Energie an der Erziehung der technischen Angestellten zu gewerkschaftlicher Solidarität gearbeitet hat. Der Bund hat die technischen An­gestellten aufgerüttelt und sie mit einer Portion gesunden Arbeitnehmerbewußtseins erfüllt, das andere Gruppen leider noch sehr vermissen lassen. In der richtigen Erkenntnis, daß eine erfolgreiche Angestelltenpolitik nur möglich ist unter voller Be­rücksichtigung der großen Gegensätze, die unser wirtschaftliches Leben durchziehen, hat der Bund sich von vornherein offen zur Gegnerschaft gegen das kapitalistische Unternehmertum bekannt und sich mit allen Mitteln zu einer gewerkschaftlichen Kampf­organisation entwidelt. Während dadurch auf der einen Seite mancherlei Reibungsflächen zwischen der Arbeiterschaft und den technischen Beamten beseitigt worden sind, haben natürlich die Arbeitgeber nichts eiligeres zu tun gehabt, als dem Bund erbitterte Fehde anzusagen und ihn nach allen Richtungen zu verleumden und zu verdächtigen, noch ehe er richtig seine Tätigkeit aufnehmen fonnte.

In gewohnter Spekulation auf die in bürgerlichen Kreisen tveitverbreitete Angst vor dem revolutionären Charakter der Sozialdemokratie hat man den Bund als rot" verschrieen. Da­bei ist sicher nichts unbegründeter als dieser Vorwurf. Der Bund ist nicht einmal der Generalfommission angeschlossen und von seinen Mitgliedern gehört sicher noch nicht der dritte der Teil der sozial­

Kleines Feuilleton.

beschloß, in eine allgemeine Lohnbewegung einzutreten. Zu diesem Zwed forderte fie die Kollegenschaft auf, innerhalb acht Tagen in allen Fabriken den neuen Lohntarif zu unterbreiten. Die Orts­organisation einzureichen und Berhandlungen in die Wege zu leiten. verwaltung wurde beauftragt, den Tarif der Unternehmer­

Verband der Friseurgehilfen.

Steinhagen , behauptet der Kundschaft gegenüber, es beständen Der Berliner Bertreter der Firma H. C. König, Brennerei in keine Differenzen zwischen dem Inhaber der Brennerei und den dort beschäftigten Arbeitern. Demgegenüber sei festgestellt, daß der von der Bielefelder Arbeiterschaft aus Anlaß von Differenzen verhängte Boykott über die Erzeugnisse der Firma H. C. König nicht aufs gehoben ist, sondern nach wie vor besteht.

Mann es somit feinem Zweifel unterliegen, daß der Bund der technisch- industriellen Beamten in seinen ersten zehn Lebensjahren eine wertvolle und notwendige Pionierarbeit in der Angestellten­bewegung ausgeführt hat, so ist es andererseits doch auch klar, daß Achtung! Gastwirtsgehilfen. Für organisierte Gastwirtsgehilfen noch vieles zu tun übrig ist. Im Interesse des sozialen Fort - ist das Lokal Friedrichstr. 207, Inhaber Franz Göz, gesperrt. schritts wäre daher zu wünschen, daß seine weitere Entwickelung sondern läßt sich sogar jeden Tag 1 M. von seinem Kellner be­Herr Göz bezahlt seinem Kellner nicht nur feinen Gehalt, sich in demselben Geiste und unter gleichwertigen Erfolgen vollzöge. zahlen, um dafür eine Person halten zu können, welche das Lokas

ward. viele

Die erste deutsche Redakteurin. Als solche ist wohl Therese| würdig eingeleitet. Damit wurde auf die Bedeutung des ersten Huber anzusehen, deren hundertfünfzigjähriger Geburtstag auf den Reformators der Oper, dessen 200. Geburtstag wir im Juli feiern, 7. Mai fällt. Als Tochter eines bedeutenden Mannes, Gattin zweier vorbereitend hingewiesen. Kapellmeister May Wachsmann bedeutender Menschen und Mutter eines Sohnes von Bedeutung eröffnete hierauf einen 3hflus zur Entwicklung der Ein Dichter, der sich zum Bolt bekennt. Man schreibt uns aus wäre diese Frau auch der Erinnerung wert, wenn sie es nicht selbst Sinfonie von ihren frühesten schüchternen Anfängen bis auf die Brüssel : In einer Zeit, in der die Dichter, vollsfremd geworden, durch ihre Leistungen verdient haben würde. Am 7. Mai 1764 Gegenwart. ben Zusammenhang mit einer Partei als Ddium abtun und sich wurde jie als Tochter des berühmten Philologen Gottlob Die Sinfonie verdanken wir bekanntlich der Oper, wo wir ihr zum größten Teil in einem wegmüden Aesthetizismus verfangen Sehne in Göttingen geboren und hatte das Glüd, in einer in dreisäßiger Gestalt als Vorspiel, als Einleitung begegnen. Ihre oder eine nervenfeine Romantik gegen das grobe Leben ausspielen, geistigen Atmosphäre aufzuwachsen, wie sie wenigen befchieden Heimat ist Italien , wie die der Oper auch, mit der sie fast gleich­ist man dann doppelt beglückt, einem Künstler zu begegnen, der sich Herder, beide Stolberg , Bürger, Voß, Boie und zeitig im 17. Jahrhundert entstanden ist. Wachsmann machte mit lernte andere Geistesgrößen fchlicht und fernig zum Bolt und zur Bollskunft bekennt. fie in der Jugend einer Sinfonie zu einem Dratorium firchlichen Anstrichs von Leonardo Pierre Broodcoorens fühlt sich dem Stamme der näher kennen. Dann heiratete jie Georg Forster mit 21 Jahren, Leo( 1684-1746) für Streichorchester den Anfang. Lemonniers, Eekhouds und Streubels verwandt, und wenn er neben dem fie nach Wilna und Mainz folgte. Hier lernte fie, die in ihrer Es ist recht eigentlich eine Art fugiertes Frage- und Antwort biesen ein kleines, bescheidenes Pläßchen" begehrt, so ist das Zeug- Ehe mit Forster trotz gegenseitiger Schäzung nicht glüdlich lebte, spiel der Instrumente, mit etwas anders gewendeten Themen und nis, das der verstorbene Lemonnier selbst dem jungen Dichter aus- Ludwig Ferdinand Huber kennen, der die geistreiche Frau Beitmaßen, schaukelnd zwischen Moll und Dur. Wesentlich er seine Verlobung mit Dora Stod freier, fühner, lebendiger mutet seines Zeitgenossen Johann Sebastian bald so schäßte, daß ihn auch der größere Doch fonnten sich die beiden erst nach Bachs Suite D- dur an. Die Suite oder Partie, auch Partita, kann Meister dessen nicht für unwert hielt. Im Augenblid ber- rüdgängig machte. öffentlicht unser fozialistisches Parteiblatt" Le Beuple" einen Forsters Lode, der 1794 erfolgt war, verheiraten. Vorher schon hatte als das älteste mehrfäßige Tonstud weltlichen Charakters an­Brood- Frau Therese, um sich und ihre Kinder zu ernähren, während gesprochen werden. Nächste Konzerte bringen die Fortsetzung des toorens in einer Einführung zu seinem Roman über die Auf- Forster im Interesse der französischen Republik wirkte, fich litera- Entwickelungsganges der Sinfonie. Als feiner Sologeiger von gaben der zeitgenössischen Kunst, über sein Verhältnis zum Bolt rifchen Arbeiten zu widmen begonnen, was sie auch fortsegen sicherster Technik und meist ausgeglichener Tongebung trat diesmal und über seine eigne dichterische Produktion sagt. Der Roman Le mußte nach ihrer zweiten Verehelichung, ba Huber, der in Stuttgart Lecco Amar in Mendelssohn - Bartholdys Biolinkonzert e- moll her­sang rouge des Flamands" spielt im Milieu der Auûterons", in die Dienste des Cottaschen Verlages getreten war und die All- vor. Den Beschluß machten Stücke aus Wagnerschen Musikdramen, der landwirtschaftlichen Saisonarbeiter, die alljährlich um die Ernte- gemeine Zeitung" redigierte, nicht die große Familie allein zu er glänzend vorgetragen. zeit aus Flandern , etwa 60 000 an der Zahl, nach Nordfrankreich nähren vermochte. Nachdem sie dann 1804 zum zweiten Male Witive Ouverture schienen mir jedoch zu rasch im Tempo genommen. auswandern und in Belgien unter dem Namen Franschmannen" geworden, lebte Therese Huber bei ihrem Schwiegersohn, der in

geftelt, ein

Beweis

feiner Romane, und

bekannt sind.

dafür,

daß

es

ist bemerkenswert,

was

-

"

Notizen.

ek.

- Theaterronil. Das Schiller Theater wird in

Man wird ihm vielleicht, sagt der Dichter, vor- Bayern Beamter war, bis sie dann im Jahre 1819 die Redaktion halten, daß er das üppige, fonnbeglänzte Flandern mit seinen alt- des Cottaschen Morgenblattes" übernahm, die sie in Stuttgart und ererbten Sitten, die man der lichtstrahlenden flandrischen Landschaft später in Augsburg bis zu ihrem im letzteren Orte am 15. Juni 1829 bergleicht als düsteres Freslogemälde gemalt habe. Diefes liebliche erfolgten Tode führte. Schriftsteller, die zu Frau Therese Huber kamen, Flandern eriftiere aber nur in Romanen und Bildern. Ich kenne um ihr Beiträge für das Morgenblatt " zu übergeben, trafen nicht der nächsten Woche eine Uraufführung bringen: das breialtige Zuft­es nicht, aber wie ihr, Anseele, Debunne, Paulsen, De- felten die geistreiche grau, beren Romane und Erzählungen feine spiel Klein Eva" von der dänischen Schriftstellerin Olga Ott , winne( lauter fozialistische Verkünder des flandrischen Elends), Geistesbildung und tiefe Menschenkenntnis verraten, am Wasch deutsch von J. Josephsohn. der Trauer und des Elends fennen gelernt und seine schmerzlichen niedrigen Arbeiten beschäftigt; was nicht hinderte, daß sie die Direktion des Deutschen Theaters hat das Gastspiel im Zirkus Busch die ihr es durchstudiert habt, habe ich das Flandern des Leibes, faß stehend, die Wäsche des Hauses besorgend oder sonst mit ganz und gräßlichen Wunden: Die Univissenheit, den Alkoholismus und Redaktionsgeschäfte mit großer Umficht und feinem Tatt er­die Armut." Und er verwahrt sich dagegen, ein Dichter sein zu und gesellschaftliche Rücksichten sie zur Aufnahme von mancherlei ledigte, oft dabei im Kampfe gegen Cotta, dessen geschäftliche wollen, der den ausfäßigen Körper der Gesellschaft verhüllt, um Geschmadlosigkeiten gegen ihren Willen zwangen. Goethe hat die fromme Ligen in neuem Gewand zu erzählen, und der Gunst des

-

Publikums sicher zu sein. Die Kunst sei eine Reaktion des Denken-/ treue und in vieler Hinsicht schätzenswerte Gattin Hubers" sehr modernen französischen Bühne, der jetzt wegen mangelnden Kaffen­

Musik.

Die Aufführungen des Mirakels". Die um sieben weitere Abende bis inklusive Montag, den 18. Mai, ver­längert. Antoine in Berlin . Antoine, der große Regisseur der den und Fühlenden, der vom Schauspiel der Welt erschüttert ist erfolges die Leitung des staatlichen Odeon- Theaters niedergelegt hat, ein Aufschrei einer übermenschlichen Liebe.. Der Künstler wird in der nächsten Saison im Deutschen Theater einige fran­Bolts Sinfoniekonzerte bes Blüthner- Dr- und L'assommoir bvon Zola genannt. Dem lezteren würden wir gehört seiner Zeit mit ihren Interessenkonflikten und Klassen­zösische Dramen inszenieren. Es werden Crainquebille von France fämpfen. Bozu in einem fernen Wolfenkucuksheim ein Drama esters. Nach Abschluß seiner an musiffünstlerischen Taten so suchen, da der Künstler nur hier zu horchen braucht, um da Grollen überreichen Winterfampagne hat das Blüthner- Orchester wieder mit Poil de carotte vorziehen, eine der besten Inszenierungen Antoines. und Dröhnen zu vernehmen, das von den Arbeitsmenschen zu thm der regelmäßigen Veranstaltung von Sinfoniekonzerten für das- Eröffnung der Buchgewerbeausstellung. In hinschwillt. Schließlich fagt er über seinen Roman, der die Leidens weniger bemittelte Publikum begonnen. Im Mai und so in jedem Leipzig wurde Mittwochvormittag die Internationale Ausstellung für Hölle der Arbeitenden im blühenden Flandern schildert, und die der folgenden Sommermonate finden immer in sechs verschiedenen Buchgewerbe und Graphit Leipzig auf dem Gelände der vorjährigen Tolstoi Stoff für seine Macht der Finsternis" hätte bieten können: Sälen durchschnittlich zehn bis sechzehn Konzerte statt. Als Diri- internationalen Baufachausstellung eröffnet. Ich habe unparteiisch beschrieben, was ich sah und nur dieses. genten find gewonnen: Day Bachsmann, Paul Elgers, Eugen die Ausstellung als ein Dokument der geistigen Kultur aller Völker Das moralisme Elend dieser Menschen ist nur die Sauerborn und Erich Ochs. Die Programme weisen Werke deutscher und Zeiten und als ein Friedenswert.( In dem langen Bericht, den Logische Folge der Bedingungen ihres Lebens und und fremdländischer Meister aus den letzten drei Jahrhunderten auf das Wolffiche Bureau versendet, ist nur noch bemerkenswert, daß ihres Milieus. Beflagenswert jene, die in diesem Bild nur Der zweite Abend wurde am Dienstag in Dbiglos gut akustischem der König von Sachsen an einem studentischen Frühschoppen sichtlich eine Berzerrung oder ein Pamphlet sehen." Konzertsaal durch die Duverture zu Gluds Iphigenic in Aulis" erfreut teilnahm).

Der Präsident feierte