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rein zu halten hat, was Herr Göz sonst dem Kellner zumuten, Jahres 1913, wenn sie amtlich ermittelt und veröffentlicht worden würde.

Herr Göz lehnt jede Verhandlung mit der Organisation ab. Der dort beschäftigte Kellner wurde an demselben Tage, als der Bertreter der Organisation vorstellig wurde, entlassen. Verband der Gastwirtsgehilfen. Ortsverw. Berlin   I. Deutsches Reich  .

lungen waren.

Wer übt Terrorismus?

Für Kinderschuh.

Zwei Versammlungen, die der Propaganda für die Bes strebungen der Kinderschutzkommission. dienten, wurden am Diensa tag abgehalten. Für den

ersten und dritten Wahlkreis

Die zweite Versammlung, für den fünften Wahlkreis

ist, bedeutend mehr als 800 000 betragen dürfte. Die Gewerkschaften der Metallindustrie mit 478 991 Mitgliedern, die der Textilindustrie mit 477 340, die der Bekleidungsindustrie mit 91 855 und die der Eisenbahner mit 202 329 Mitgliedern weisen einen gesunden Auf­ftieg auf. Die Organisationen der Straßenbahner und anderer Landtransportarbeiter sind von 84 089 auf 66 698 Mitglieder zurück­gegangen. Die Seeleute vermehrten die Zahl ihrer Mitglieder von 88 575 auf 104 908. Die Dodarbeiter büßten, wohl infolge des In den Duisburger Speditions- und Fuhrbetrieben lassen die unglücklichen Londoner   Streiks, 24 000 Mitglieder ein und zählten fand eine Versammlung im Coronasaal in der Kommandanten­am Ende des Berichtsjahres 140 070 Mitglieder. Die Buchdrucker straße statt. Hier referierte die Genossin Emma Dölk. Sie Lohn- und Arbeitsverhältnisse aber auch alles zu wünschen übrig. verloren einige hundert Mitglieder und hatten 76 807 Mitglieder. führte aus, daß der Kinderschuß eine Kulturarbeit im wahren Obgleich bereits 1912 ein dreiwöchiger Streit stattfand, durch den Die Zahl der Mitglieder der Gewerkschaften der ungelernten Ar- Sinne des Wortes ist, eine Kulturarbeit, deren Bezt und Be die Löhne um 1,50 bis 2,00 m. erhöht wurden, beträgt der heutige beiter stieg von 227 306 auf 231 787. Eine bemerkenswerte Tatsache deutung leider von vielen, die es nahe angeht, nicht erkannt wird. Durchschnittslohn rund 23,00 M. bei einer Arbeitszeit von dreizehn ist, daß die Zahl der weiblichen Mitglieder viel stärker wächst als hört man doch oft aus dem Munde Erwachsener die gedankenlose Stunden täglich. Leider ließen nach dem Streik die Arbeiter sich die Gesamtzahl. Ende 1912 gab es 318 443 weibliche Gewerkschafts- Bemerkung: Uns ist es im Kindesalter nicht besser gegangen, als von den Unternehmern und ihren Trabanten, den blaugelben Fuhr- mitglieder, von denen 75 Proz. den Verbänden der Textilindustrie es heut den Kindern des Proletariats geht; auch wir mußten mannsvereinen, deren es in Duisburg   sechs gibt, verleiten, aus der angehörten. 239 460 organisierte Arbeiterinnen gehörten den Or- arbeiten und sind doch groß geworden." Wer so spricht, bedenkt Organisation auszutreten. Dadurch gelang es dem Unternehmertum, ganisationen der Textilindustrie an, die im ganzen 477 340 Mit- nicht, daß es unsere Aufgabe ist, die Verhältnisse zu bessern, Miß­Organisation auszutreten. Dadurch gelang es dem Unternehmertum, glieder hatten, so daß die weiblichen Mitglieder die Mehrheit bil- stände zu beseitigen und dem heranwachsenden Geschlecht ein die Arbeiter nach und nach um die Früchte des Streits zu bringen, beten. Die Ladenangestellten hatten 20 758 weibliche Mitglieder. besseres Dasein zu bereiten als wir selbst es haben konnten. Be­so daß heute die Verhältnisse schlechter sind als im Jahre 1912 bor Die amtlichen Angaben über Vermögen, Ginnahmen und Aus- feelt von diesem Gedanken, müssen wir bestrebt sein, die Kinder dem Streif. In der jüngsten Zeit wurde nun in einem Betriebe gaben der Gewerkschaften im Jahre 1912 beziehen sich nur auf zu schützen vor den Gefahren, welche die kapitalistische Ausbeutung ein Tarif abgeschlossen, der für die dort Beschäftigten wesentliche die hundert hauptsächlichsten Organisationen, denen etwa 60 Prog. über sie heraufbeschwört. Es ist ein fulturividriger Zustand, wenn Der Vorteile brachte. Dieser Vorgang weckte einen Teil der Transport aller Gewerkschafter angehören. Diese hundert Gewerkschaften Kinder in das Joch der Erwerbsarbeit gezwungen werden. arbeiter auf. Für Sonntag, den 3. Mai, hatte der Transportarbeiter- hatten bei einer Mitgliedschaft von 2 000 102 eine Einnahme von Schuh, den die Gesetzgebung den Kindern angedeihen läßt, genügt. verband drei Versammlungen in den verschiedenen Stadtteilen ein- 3230 179 Pfund Sterling, eine Ausgabe von 3 823 277 Pfund Sterling nicht. Er muß erweitert werden. Solange aber noch der ungesunde und ein Vermögen von 5 001 505 Pfund Sterling. Das Gesamt- Bustand besteht, daß Kinder zur Eriverbsarbeit herangezogen berufen. Diese Tatsache brachte die stramm organisierten Unter- vermögen ging um über eine halbe Million Pfund Sterling zurück werden, oder daß sie, während die Eltern in der Fabrik arbeiten, nehmer vollständig aus dem Häuschen. Sie verboten den Fuhrleuten und die Ausgaben überstiegen die Einnahmen um eine beträcht schutzlos den Gefahren der Straße ausgesetzt sind, ist es unsere den Besuch der Versammlungen bei Strafe der Entlassung. Ja, lichere Summe. Der Generalftreit der Bergarbeiter, der mehr Aufgabe, so viel wie möglich helfend und bessernd einzugreifen. einer, 28 egmann mit Namen, warf bereits am Tage vor den Ver- als eine Million Pfund Sterling verschlang, liefert den Schlüssel Diese Aufgabe hat sich die Kinderschutzkommission gestellt. Wer fammlungen einige Fuhrleute schon deshalb aufs Pflaster, weil sie zu dieser Erscheinung. Von den Ausgaben entfielen auf Streit zur Erfüllung derselben beitragen will, der möge bei den Arbeiten die Versammlungseinladungen angenommen(!) hatten; dabei unterstübung 36 Broz.( der zehnjährige Durchschnitt ist 14,4 Broz.), Der Stommission mitwirken. gehörte feiner von diesen der Organisation an. Der Unternehmer auf Arbeitslosenunterstüßung 15,6 Broz.( der zehnjährige Durch­Stods entließ am Montag früh zwei Fuhrleute, weil sie die Ver- schnitt ift 25,3 Proz.), auf andere Unterstübungen und Schenkungen 30 Proz.( der zehnjährige Durchschnitt ist 39,8 Proz.), auf Verwal­ſammlungen besucht hatten, und er drohte allen denen mit Hinaus- tungskosten und sonstige Ausgaben 18,4 Proz.( ber zehnjährige einberufen, tagte im Musitersaal in der Kaiser- Wilhelm- Straße. wurf, von denen er noch feststellen würde, daß sie in den Versamm Durchschnitt ist 20,5 Proz.). Auf das einzelne Mitglied berechnet, Glend der Proletarierjugend und begründete die Notwendigkeit Die Referentin, Genossin Elfriede Ryneck  , beleuchtete das betrugen die Einnahmen 32 Schilling und 3% Bence, die Ausgaben Außerdem haben die Unternehmer eine Versammlung ab- 38 Schilling und 2% Pence. Die Ausgaben verteilten sich wie folgt: eines wirksamen Kinderschutzes an einer Reihe von Einzelfällen gehalten, wo sie über ihrem Kollegen, der den Tarif abschloß, ein Für Arbeitslosenunterstützung 5 Schilling und 11% Bence, Streit aus der Tätigkeit der Kinderschutzkommission. Die Rednerin vers Scherbengericht gehalten haben. Sie sollen beschlossen haben, den unterstüßung 13 Schilling und 9 Pence, Kranken- und Unfallunter- wies unter anderem darauf, wie widersinnig es ist, daß aus öffent Unternehmer dadurch mürbe zu machen, daß sie versuchen wollen, die ftübung 4 Schilling und 4% Pence, Pensionen 4 Schilling und lichen Mitteln nichts geschieht, um für die Kinder zu sorgen, die Preise bei seiner Kundschaft zu drücken, 3 Pence, Sterbegeld 1 Schilling und Pence, andere Unter- sich selbst überlassen sind, während Vater und Mutter außerhalb 7% des Hauses dem Erwerb nachgehen müssen. Erst wenn solche tübungen und Schenkungen 1 Schilling und Pence, Verwaltung Rinder der Verwahrlosung anheimgefallen sind, dann tritt dic und andere Kosten 7 Schilling und ½ Pence. sogenannte Fürsorgeerziehung ein. Dann aber ist es meist zu spät, um die Verwahrlosten zu bessern, was um so weniger gelingt, als ja die zwangsweise Fürsorgeerziehung das Gegenteil einer wirk lichen Erziehung ist und deshalb keine guten Resultate erzielen fann. Eine Fürsorge, die diesen Namen verdienen will, müßte eingreifen, ehe sich die verderblichen Folgen elender häuslicher Vera hältnisse bemerkbar machen. Das zu erreichen bemüht sich die Kinderschußkommission in den ihr bekannt werdenden Fällen. Es Jm Verlag des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften gibt auch Eltern, die sich durch Mißhandlung und sonstiges un ist soeben der erste Geschäftsbericht des christlich- nationalen Land- Die Budgetkommission des Reichstags erledigte am Mittwoch verständiges Verhalten ihren Kindern gegenüber verfündigen. In arbeiterverbandes erschienen. Die Gründung des Verbandes führt, in zweiter Lesung die Besoldungsnovelle nach den Beschlüssen solchen Fällen hat die Schaberschutzkommission durch gütliche Ein was von ihm selbst nicht bestritten wird, auf die energische Agitation erster Lefung. Namens der Verbündeten Regierungen erklärte wirtung auf die Eltern große Erfolge erzielt. Die Aufklärungs­des freigewerkschaftlichen Landarbeiterverbandes zurück. Schaßsekretär Kühn, daß zwischen diesen Beschlüssen und der arbeit über vernünftige Kindeterziehung fällt hier meist auf guten Aus Rücksicht auf die freie Gewerkschaft hat man dem Verband Stellung der Regierungen eine unüberbrüdbare Differenz bestehe, Boden. So leistet die Kinderschustommission ein bedeutendes Stück auch eine Organisations form gegeben, die eine Gewerkschaft vor die es ihm unmöglich mache, besonders im Hinblick auf die Kulturarbeit, indem sie sich bemüht, das schwere Los der Prole­den Beschlüssen täuschen soll, während man bis dahin gehofft hatte, die Land- Konsequenzen für Preußen, bei- tarierkinder nach Möglichkeit zu erleichtern. Eine durchgreifende arbeiter in den katholischen Arbeiterverein festhalten zu können. autreten. Darauf erklärte Genosse Ebert, die Sozialdemo- Besserung wird allerdings erst eintreten fönnen, wenn wir bessere Wiemeit aber der chriftlich- nationale Verband von einer wirklichen fraten feien bereit, sich auf den Boden der Beschlüsse erster Lesung Schutzvorschriften, bessere Sozialgesebe und eine bessere Entlohnung Gewerkschaft entfernt ist, legt er in seinem ersten Geschäftsbericht zu stellen; die Erklärung der Regierung komme um so über- der Arbeiter haben, so daß keine Arbeiterfamilie mehr gezwungen dadurch klar, daß er es weit von sich weist, das raschender, als die Regierung in vorangegangenen Besprechungen ist, ihre Kinder miterwerben zu lassen. Unsere Losung ist: Fort Streifrecht in Anspruch zu nehmen. Es wird des ihren grundfäßlich ablehnenden Standpunkt nie zum Ausdruck mit der Kinderausbeutung, vorwärts mit dem Kinderschutz, längeren erörtert, daß für einen Landarbeiterausstand in Deutsch   gebracht, sondern immer die Wahrscheinlichkeit offen gelassen habe, land die Vorbedingungen fehlten, eine Arbeitsniederlegung fönne daß eine Verständigung zu erzielen sein werde. Die Verantwortung faum anders als nur unter Kontraktbruch erfolgen. Solche für die in Beamtenfreisen entstehende Beunruhigung und Miß­Biele aber lehne die christlich nationale Orga- ftimmung falle auf die Regierung. Auch die übrigen Parteien nisation ab. Derartige Streits seien mur möglich, wenn es gaben ähnliche Erklärungen ab. Darauf wurde die Besoldungs­der Sozialdemokratie gelänge, die Landarbeiter für poli- nobelle nach den Beschlüssen erster Lesung einstimmig an= tische Biele zu gewinnen. Der beste Schuß dagegen sei die christlich genommen; sie darf aber im Hinblick auf die Regierungs­nationale Bandarbeiterbewegung, die grundsätzlich auf dem Boden erklärung als gescheitert angesehen werden. der Vertragstreue stehe und feine Bewegung unterstüßen werde, die unter Kontraktbruch begonnen wird. Der Westdeutsche Landwirt"( Nr. 17), eine Beilage der Köln  . Boltszeitung", ist von diesen braven Grundsätzen so entzückt, daß er den christlichen Landarbeitern folgendes Zeugnis für gutes Wohl

Wie man sieht, nehmen die Fuhrherren für sich das Recht zum Zusammenschluß in vollem Maße in Anspruch. Aber ihren Arbeits­sllaven wollen sie dasselbe Recht dadurch streitig machen, daß fie diese aufs Straßenpflaster werfen. Und solche brutalen Gesellen schreien nach Ausnahmegesetzen gegenüber den Arbeiterorgani fationen!

Die chriftliche Landarbeiter ,, Gewerkschaft  ".

behalten ausstellt:

" Ihre Erziehungsarbeit wird wesentlich mit dazu beitragen, die Gefahr eines Generalstreits der Landarbeiter einzudämmen oder zu beseitigen. Voraussetzung ist, daß man die wahr haft staatserhaltende Arbeit von seiten der öffent­lichen Gewalten und der beteiligten Interessenfreisen anerkennt und dem Verband nicht hindernd in den Weg tritt, sondern seine Ausbreitung fördert. Es ist eben eine Lebensfrage für unsere Nation und für die einzelnen Parteien, ob es gelingt, frühzeitig die Landarbeiter einer christ Ii ch nationalen Standesorganisation zuzuführen, oder aber ob die Sozialdemokratie auch hier wieder wie in der Industrie weit voraus eilen soll, um unter der Flagge der neutralen" Standes bewegung weite Streise mit ihren verhebenden Ideen zu erfüllen." Also die alte Litanei: Nicht Vertretung der Arbeiterinteressen, fondern Schußwall für das Kapital gegen die wahre Vertretung der Arbeiterklasse.

A

Das erste Geschäftsjahr des Verbandes schließt laut dem Bericht mit einer Mitgliederzahl von 3576 ab. Die derzeitige Mitglieder­zahl wird auf etwa 4000 geschätzt. Die Einnahmen belaufen fich auf 50 515 M., die Aufgaben auf 46 101 M. Für Rechtsschuß wurden 5500 m, und für Unterstübungszwecke" fast 5000." ausgegeben. Als Erfolge bucht der Verband einige Tarifverträge mit Weingutsbesißern und einem freiherrlichen Großagrarier. Die paar Verträge sind nur in pechschwarzen Gegenden abgeschlossen. Ausland.

Parlamentarisches.

Die Besoldungsnovelle gescheitert.

Gegen

Kapitalismus  

und Militarismus.

Der fozialdemokratische Wahlverein für den 6. Berliner   Reichsa tagswahlkreis hatte zum Dienstag abend vier öffentliche politische Bersammlungen einberufen, in denen die Genossen Ströbel, Liebknecht  , Dr. Rosenfeld und Bedebour sprachen. Die Bersammlungen erfreuten sich durchweg eines reichlichen Be suches, ein Zeichen, daß das zur Verhandlung gestellte Thema ge eignet war, das Interesse der Massen zu wecken. Die Versammlung im

Stadttheater Moabit

Beim Etat der allgemeinen Finanzverwaltung, der alsdann nach den Vorschlägen des Referenten zur Erledigung tam, machte Schatzsekretär Kühn zwei bemerkenswerte Witteilungen: einmal, daß die Vorarbeiten für ein Reichs- Zigaretten. monopol im Gange find, sodann daß Pressemeldungen über ein die Summe von 1200 Millionen Mark erheblich über steigendes Ergebnis des Wehrbeitrages falsch seien. Mit großem Gifer und voller Einmütigkeit legten sich die Abgg. Schiffer( natl.), Gothein( Vp.), Speck und Erz­ berger  ( 3.). Graf Westarp( f.) und andere für möglichst machte der Moabiter Arbeiterschaft alle Ehre. Trotz Roter Woche, pohlwollende Auslegung und schonendste hand- trotz Maifeier, die beide gewaltige Anforderungen an die Organis habung der Vorschriften über den General- sations- und Agitationskraft stellten, jah man eine überaus gut­pardon ins Zeug, damit die zahlreichen Steuerbetrüger vor besuchte Versammlung. Dem Besuch entsprach auch die vorzüg nachträglicher Bestrafung, die ihnen jest vielfach droht, bewahrt liche Stimmung. Besonders erfreulich war der erhebliche Prozent bleiben. Auch für die Allerärmsten fiel dabei ein Brosamen vom faz weiblicher Besucher. Tisch: die Zuwendungen an bedürftige Familien, In großzügig angelegtem Referat gab hier Heinrich die mehrere Söhne beim Militär haben, sollen als unpfänd. Ströbel ein Bild prinzipiellen Kampfes der Sozialdemokratie bar erklärt werden, um sie nicht, wie dies bereits geschehen, dem gegen Kapitalismus   und Militarismus. Einer ganz besonderen Gerichtsvollzieher in die Hände fallen zu lassen. Selbstverständlich Würdigung unterzog Ströbel die preußischen Wahlrechtsverhält traten die Sozialdemokraten für diese Anregung ein, deren Be- nisse und die durch fie bedingten Weißhelligkeiten. Natürlich ließ er rücksichtigung die Regierung zusagte. auch die neueren und neuesten politischen Borgänge Revue pasa sieren. Seine martigen Worte schloß Redner mit dem Appell, daiz jeder einzelne seine Pflicht für den Sozialismus tun müsse, um so Marg und Bebels Prophezeidingen in greifbare Nähe zu rüden. Unter brausendem Hoch auf die Sozialdemokratie strömten die Besucher auseinander.

Auch beim Etat der Steichsschuld gab es wieder eine Wehr­beitragsdebatte. Graf West arp( f.) glaubte, die Gelegenheit be­nußen zu können, um auf dem Wege staatsmäßiger Verrechnungs­fünfte 200 Millionen Mark von der nationalen Opferfpende ab­zuhandeln, doch Staatssekretär Sühn hielt wachsam die Hände über den vollen Betrag gebreitet und Abg. Erzberger leistete ihm dabei Beistand.

Schließlich wurden noch die bis zur Erledigung der Be­soldungsnovelle zurückgestellten Gtatstitel der Post- und Reichseisenbahnverwaltungen nach den Anträgen der Referenten bewilligt.

Der gewaltige Saal der

Germania- Prachtfäle

in der Chausseestraße war bis zum letzten Plab gefüllt. Selbst die gewaltigen Galerien waren gedrängt boll und alle Erschienenen folgten mit regent Interesse den Ausführungen des Genossent Dr. Karl Liebknecht  , der hier das Referat übernommen hatte.

Der Fortschritt der britischen   Gewerkschaften. London  , 5. Mai.  ( Eig. Ber.) Reichlich spät veröffentlicht das Gewerbeordnungskommission des Reichstages. Genosse Liebknecht verstand es in außerordentlich popu englische Handelsamt die Ziffern über die Entwickelung und den In der Sizung vom Mittwoch wurde die Debatte über den färer Weise, den Zuhörern die Gemeingefährlichkeit des inter­Stand der britischen Gewerkschaften im Jahre 1912. Am Ende des vielumstrittenen Bentrumsantrag, die Erteilung eines Wander- nationalen Ropitals vor Augen zu führen. Er wies auf die vielen Berichtsjahres bestanden in Großbritannien   und Irland 1134 Ge- gewerbescheines von der Bedürfnisfrage abhängig zu machen, fort- internationalen Kapitalstongerne bin, widmete den Auswüchsen des werkschaften oder 59 weniger als im vorhergehenden Jahre. Die gefeßt. Die Regierung hatte durch den Direktor im Reichsamt internationalen Nüftungskapitals besondere Beachtung und legte Bahl der Mitglieder betrug 3 281 008; fie war feit 1911 um 8,8 Proz. des Innern, Dr. Caspar, eine Erklärung gegen die An- vor aller Oeffentlichkeit die oft recht geheim gelegten Fäden bloß. und seit 1910 um 23,4 Proz. gewachsen. Am stärksten nahmen die nahme des Zentrumsantrages abgeben laffen. Demgegenüber geißelte Liebknecht   das heuchlerische Geschrei Organisationen der Handlungsgehilfen zu, die die Zahl ihrer Mit- Neben anderen Gründen lägen für die Regierung sa chliche Be- über die Internationalität der Arbeiterbewegung unter dem leb­glieder in dem Berichtsjahr um nicht weniger als 35 Proz. ver- denken gegen den Antrag vor. Weiter heißt es in der längeren haften Beifall der Versammelten. Der Redner schilderte in großen mehrten und am Ende des Jahres 108 000 Mitglieder hatten. Erklärung: Die untere Verwaltungsbehörde kann für die Bügen das Wesen unserer Polizei und Gerichtsbarkeit und besprach Dies ist wohl ausschließlich darauf zurückzuführen, daß die Hand- Untersagung des Gewerbebetriebes wegen Mangels eines Be- dann die Stellung der Sozialdemokratie zum Militarismus. Gr lungsgehilfen die in dem Jahre eingeführte staatliche Krankenver- dürfnisses nicht in Frage kommen, weil nicht sie, sondern die ging ausführlich auf die verlogenen Angriffe unserer Gegner ein, ficherung tüchtig ausnußten, indem sie Krankenkassen gründeten, höhere Berivaltungsbehörde über die Erteilung des Wander die wider befferes Wissen den Vorwurf erheben, die Sozialdemo denen die bis dahin meist nicht versicherten weiblichen und männ- gewerbescheines zu befinden hat. Gin Untersagungsrecht tratie wolle das Waterland wehrlos machen und schilderte die lichen Ladenangestellten beitraten; so wurden tausende der gewerk der unteren Verwaltungsbehörde würde den versteuerten Ge- unseren Lesern bekannte Stellung der Sozialdemokratie zum schaftlichen Organisation zugeführt. Die Organisationen des Bau- werbebetrieb des rechtmäßigen Inhabers eines Wander- Militarismus und zur Bewaffnung des Volkes. Ved einem flam gewerbes zeigen eine erfreuliche Aufwärtsentwickelung. Lange gewerbescheins unmöglich machen können. Die vor- menden Appell an die Versammelten, sich den Organisationen der Jahre verloren sie beständig an Mitgliedern; doch seit dem Jahre gesehene Ausnahme für Caufiergemeinden würde zur Folge haben, Arbeiterschaft anzuschließen, beschloß der Redner seine stürmisch 1911 erholen sie sich wieder und zählten Ende 1912: 303 751 Wit- daß die Haufierer sich mehr und mehr in diesen Gemeinden nieder- applaudierten Ausführungen. glieder, womit sie beinahe wieder den Stand des Jahres 1905 lassen würden, um der Ausnahme teilhaftig zu werden. Durch ( 205 782) erreicht haben. Die Bergarbeiter zählten am Ende des Anordnungen des Bundesrats würde sich dies nicht verhindern Jahres, in dem sie ihren großen Kampf um den Minimallohn lassen." führten, 757 128 Mitglieder, nur wenige mehr als im Jahre 1911 Der Antrag des Bentrums wurde schließlich abgelehnt. Dafür ( 752 419). Nach dem Generalstreit, der die Kaffen der meisten brachte Abg. Mayer( 8.) eine Resolution ein, die sich in den ihrer Organisationen leerte und viele Verbände in Schulden ließ, Bahnen des abgelehnten Antrages bewegte. Auch die National war die Ausbesserung der organisatorischen Mängel die erste Sorge liberalen und die Konservativen brachten Resolutionen ein, die der Bergarbeiter. Diese Arbeit haben sie gründlich verrichtet und weitere Maßnahmen gegen den Haussierhandel forderten. So­sich babei auch mehr als bis dahin um die Obertagesarbeiter gewohl die Resolution der Konservativen als die des Zentrums fümmert, so daß die Mitgliederzahl ihrer Verbände am Ende des wurden abgelehnt, die der Nationalliberalen angenommen.

Der Saal im

Kaftanienwäldchen,

Badstraße 15/16, war schon ungewöhnlich früh überfüllt. Sunderte von Besuchern mußten stehen. Mit gespanntem Interesse lauschte die Versammlung den Ausführungen des Genossen Dr. Rosen­feld, der an packenden und erschütternden Beispielen die Not der großen Masse des Volkes zeichnete und dem die ungeheure Ver schwendung, die Ansammlung fabelhafter Reichtümer auf feiten der befizenden Klassen gegenüberstellfe, Mit bitterem Sarkasmus