widelung und Berbesserung der deutschen Landepferde zucht verwandt werden, und in diesem besonderen Falle zunächst für die von allen Parteien angenommene Besoldungsvorlage und für die Aufbesserung der Altpensionäre. Diese lettere Absicht ist ein sehr geschickter Trid der Regierung, um die Vorlage zu fördern. Man glaubi, daß die Parteien sich aus mahltattischen Rüdsichten hüten werden, eine Vorlage abzulehnen, die die Mittel für eine andere Vorlage bringen soll, welche die Abgeordneten und ihre Wähler gleichmäßig wünschen. Der 3wed soll die Mittel heiligen, selbst wenn diese Mittel aus Quellen fließen, die Regierung, Abgeordnete und Wähler, wenigftens öffentlich, gleich mäßig berurteilen. Es versteht sich, daß solche wahltaftischen Manöver die Sozialdemokratie nicht einfangen fönnen. Wenn die Quelle der Mittel, aus denen die Ausgabe für die Besoldungsvorlage und die Altpensionäre bestritten werden sollen, unsere Billigung nicht findet, so müssen eben andere, bessere Quellen geöffnet werden. Solche besseren und einwandfreien Quellen zu finden, ist nicht schwer, wenn nur der Wille dazu da ist, und wenn die Regierung sieht, daß sie auf dem traurigen Wege, auf dem jie will, ihr Ziel doch nicht erreichen kann.
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Vereine, welche sich die Verbesserung der Landespferdezucht durch Hervorzuheben ist aus der Debatte weiter die Beratung der Prüfung und Brämiierung der Leistungsfähigkeit zum Ziele ge- Notwendigkeit der Schaffung der Einheitsschule durch den Abg. jetzt haben, erheblich verbessert. Dies aber bedeutet einen wesent- Ernst( Bp.), die berechtigten Beschwerden des Polen Styczynski lichen Vorteil für die Vollblutzucht und damit für die deutsche über die Schulzustände in der Provinz Posen , vor allem aber die Landespferdezucht überhaupt, ganz besonders aber für die zwed- eingehende Schilderung des preußischen Schulelends durch den entsprechende Remontierung der Armee." Die Vereine aber, die Genoffen einert, der, gestützt auf reichhaltiges amtliches heute die Verbesserung der Landespferdezucht auf diese Art mit Material, nachwies, wie ungeheuer viei auf dem Gebiete des gesündigt und wieviel noch zu Rennsport und Wetten betreiben, setzen fich aus Vollblut- Agrariern| Schulwefens tun übrig zusammen und aus ein paar Snobs der Plutofratie. Diese Areise bleibt, bis auch nur einigermaßen fulturwürdige Zustände geschaffen zu alimentiern, ist gewiß auch nicht Aufgabe der Sozialdemokratie,| sind. Großen Nachdrud legte unser Redner auf eine vernünftige so sehr sie an sich auch ihrerseits für die Hebung der Landes- Schulgesundheitspflege, auf die Beseitigung des noch immer in Blüte pferdezucht eintreten würde. Auch auf diesen Buntt hat Singer stehenden Systems der Sütekinder, auf die Herbeiführung einer 1904 hingewiesen und betont, daß die Sozialdemokratie für jede niedrigeren Selassenfrequenz, und aufs schärfste tabelte er den Mißgesunde direkte Steuer zu haben sein würde, um die Landespferde- brauch der Volksschule zu politischen Zwecken. Vielleicht wird der zucht zu heben. Er sagte damals: Aber, meine Herren, eine Ein- Minister, der es nicht für nötig hielt, während der Ausführungen richtung für die Förderung der Landespferdezucht zu fruffifizieren, unseres Genossen im Saale zu sein, die Rede nachlesen und die welche dem Spiel und der Wette Tor und Tür öffnet, es so darzu wohlgemeinten Ratschläge Leinerts beherzigen. Oder aber sollte er stellen, als ob zugunsten der Landespferdezucht alles erlaubt sei, sich absichtlich entfernt haben, weil er des Glaubens ist, daß Vorwas man sonst auf das entschiedenste befämpft, fich in eine Beschläge zur Hebung des Volksschulwesens ihn nichts angehen? Bei geisterung für den Totalisator hineinzureden, wie es der Herr einem preußischen Stultusminister ist ja alles möglich. Die Debatte wird am Sonnabend fortgescht. Minister getan hat, den Totalisator als das einzige Rettungsmittel für die Landespferdezucht hinzustellen, meine Herren, das zeigt nur, wie tief das Niveau ist, von dem aus man heute in Preußen und in Deutschland allgemeine Landesinteressen zu befriedigen.bestrebt ist."
Das Buchmachen ist bekanntlich nur eine Abart des Totalijators und die Worte Singers lassen sich deshalb genau so auf den vorliegenden Gesetzentwurf anwenden, wie auf den damaligen über den Totalisator, den die Sozialdemokratie 1904 glatt ablehnte. Wir glauben nicht, daß man jezt auf einmal zu einem anderen Resultat tommen kann.
Der mysteriöse Zuwachs der Militärtauglichen. Wir erhalten folgende Zuschrift:
Sehr geehrte Redaktion!
Der Weg, auf Kosten der Spiel und Weitleidenschaft zu Mitteln für Staatszwede zu fommen, ist in der Tat denfbar traurigiter. vor Genosse Singer hat schon zehn Jahren bei der Beratung des Totalisatorgesezes am 4. Mai 1904 erfläri:„ Wir jagen, die Mittel zur Erfüllung der öffentlichen. Aufgaben sollen und dürfen nicht aufgebracht Ich freue mich immer, mich mit einem alten Kameraden werden aus Ouclien, die sonst als unittlich bezeichnet werden." 3 in Uebereinstimmung zu befinden und will darum besonders hieße in der Tat auch jezt nicht nur die Buch hervorheben, daß der Striegsminister in der Sitzung des Reichsmacher fonzessionieren, sondern auch Spiel und tages vom 7. Mai erklärt hat, daß im Jahre 1905 die ErsatzWette, wenn die Vorlage Gesez wird. Richtig ist gewiß, daß behörben angewiesen wurden, alle Tauglichen auf die Spiel und Wette gegenwärtig in ziemlich allen Schichten der BeTauglichkeitslisten zu sehen. Tatsächlich geschieht das übrigens völkerung verbreitet sind, und es ist ebenso gewiß eine traurige bereits seit dem Jahre 1903( also noch) 2 Jahre früher, als Tatsache, daß es auch Arbeiter gibt, die sich auf Kosten höherer der Kriegsminister angab). Somit enthalten die von mir in Interessen der Organisation, der Familie und der eigenen Ausder Bescheidenen Anfrage" vom gleichen Tage für die Jahre bildung diesem Leichtsinn hingeben. Es bedarf aber feiner 1908-1912 angegebenen Zahlen in der Tat sämtliche Tauggroßen Beweisführung, daß diese immer weiter unt fich lichen, die nach der Einstellung damals noch überzählig blieben. greifende Spiel- und Wettleidenschaft eine Ausgeburt des Am Freitag begann im Abgeordnetenhause die allgemeine Be Es ist um so unerklärlicher, daß der Minister behaupten konnte, Kapitalismus ist. Diese Leute frönen nur auf eine besondere sprechung über das Elementarunterrichtswesen. Daß man habe im Jahre 1913 nicht weniger als 103 000 Mann Art der allgemeinen tapitalistischen Gier, auf jede nur mögliche das Haus bei diefer Gelegenheit noch schwächer als gewöhnlich befest mehr Taugliche gefunden, während schon im Jahre vorher der Art zu Geld zu kommen. Es ist mehr wie naiv zu glauben, daß war, ist geradezu standalös. Von den 200 Mitgliedern der Rechten ganze Ueberschuß hätte aufgebraucht sein müssen. Niemand man diese Leute bessert, wenn man ihre Methode, Geld zu suchen, und den 100 Zentrumsabgeordneten waren zusammen zeitweise laum wird verpflichtet sein, dem Minister zu glauben, daß dieser " gesehlich macht. Ebenso töricht ist es, etwa anzunehmen, daß da- 10 Mann anwesend. Offenbar wollten die Mehrheitsparteien auch Mehrbedarf ohne Herabfezung des bisher an die Tauglichdurch, daß an den großen Rennpläßen, jagen wir zehn oder zwanzig äußerlich ihrer Anschauung über die geringe Bedeutung, die sie der feit gelegten Maßstabes gedeckt worden sei. Der Herr Buchmacher. fonzessioniert werden, also mit Erlaubnis des Staates Volksschule beimessen, Ausdrud verleihen. Minister selbst, der doch immerhin schon einige militärische die Leute um ihr Geld bringen dürfen, die nichtfonzessionierten Erfahrung bejizt, dürfte es eigentlich nicht glauben. heimlichen Buchmachet verschwinden werden. Viel eher fann man Mit vorzüglicher Hochachtung das Gegenteil annehmen.
Politische Uebersicht.
Späte Einficht.
Die Debatte unterschied sich wesentlich von der der letzten Jahre. 3og fich früher wie ein roter Faden der Schrei nach Konfessionalifierung des Volksschulwesens hindurch, so ist dieser Schrei allmählich verstummt. Nicht etwa, weil die konservativ- kleritale Gesellschaft anderer Meinung geworden ist, sondern weil sie ihr Ziel in greifbare Nähe gerüdt sieht. Der fonfeffionelle Charakter der Volksschule ist gefeglich festgelegt, und was zu tun noch übrig bleibt, das geschieht auf dem Verwaltungswege.
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R. Gädfe.
Es ist auch nicht wertlos darauf hinzuweisen, daß man in Deutschland den Verleitern zu Spiel und Wette die staatliche AnKulturfeindschaft des Militarismus. erkennung verleihen will zu einer Zeit, wo andere Kulturländer Vor jetzt 100 Jahren wurde die Stadt Erfurt mit ihrer damals gerade das Gegenteil tun. In Frankreich hat man die Buch französischen Besazung durch preußische Truppen belagert. macher abgeschafft, nebenbei bemerkt, ohne daß darunter der ernstdieser Gelegenheit wurde ein hervorragendes Kunstwerk der romani hafte Rennsport zu leiden gehabt hätte. In England sind große Daß die Volksschule ihren Zwed nicht erfüllt, zu dieser Er- fchen Bauepoche, die Peterskirche, in Brand geschossen. Nachdem die Organisationen aus allen Parteien entstanden, um das Wetten fenntnis sind, wenn auch reichlich spät, endlich sogar die Konier- Franzosen aus der Stadt abgezogen waren, ließ die preußische durch Aufklärung und Erziehung zu bekämpfen. In den Vervativen gekommen. Oder tann man sich ein vernichtenderes Urteil Militärverwaltung die innen ausgebrannte Stirche in ein Provianteinigten Staaten geht man mit einer dort üblichen robusten über unser Schulwesen denken als den Ausspruch des fonservativen amt umwandeln. So wurde das schöne Gebäude ein Aufbewahrungs Energie gegen die Wettpejt vor. Einige Staaten haben dort alle Abgeordneten Mallée, der im Brivatleben Streisschulinspektor ist: ort militärischer Bedarfsgegenstände und ist es bis auf den heutigen Pferderennen verboten, nur um die Spiel- und Wettleidenschaften Die Kinder lernen heute auf der Volksschule nicht einmal einen Tag geblieben. In lezter Zeit ist es den Bemühungen eines Vereins nach Möglichkeit auszubrennen. Mit Recht spottet die Frant- ordentlichen Brief schreiben oder eine einfache Rechnung machen." zur Wiederherstellung der Peterskirche gelungen, daß die Restau furter Zeitung", daß demgegenüber nun auf einmal Deutschland , Das sind die Früchte nicht zum mindesten der fonjervativen Schul rierung des alten Gebäudes wegen seines bedeutenden kunstgeschicht das einste Deutschland , das Land der Dichter und Tenter tomme politik und wir wollen wünschen, daß Herr Mallée sein Bestes ein- lichen Wertes in Angriff genommen wird. Doch nur gegen 3 ahlung und den Buchmachern die behördliche Weihe geben" wolle. jest, um seinen Parteifreunden das Berwerfliche ihres bisherigen pou 400000 Mart will der Militarismus es dulden, daß Es liegt tein Grund vor, daß die Sozialdemokratie bildungsfeindlichen Berhaltens flar zu machen. Wir fürchten das von ihm verwüstete Gebäude wieder seinem ursprünglichen eine solche Sache mitmacht oder auch nur toleriert. Für die Sozial- nur, baß er damit fein Glüd haben wird. Die Schule 3wed zugeführt wird. Und so muß denn der öffentliche Bettelsac demokratie kommt aber auch noch ein anderes, wie uns scheint, sehr soll eben nach dem Wunsche der Mehrheitsparteien fein in Form von Sammlungen, Veranstaltung einer Lotterie usw. ges gewichtiges Moment hinzu, die Vorlage glait abzulehnen. Es ver- Bildungsinstitut, sondern Drittel zum 3wed jein, um die Kinder schwungen werden, um die Mittel für die Wiederherstellung des Ges ſtedt sich nämlich in dieser Vorlage auch eine weitere Liebesim Geiste der herrschenden Kreise zu erziehen. Darauf fommt bäudes zu erlangen. In einer Stadtverordnetenversammlung wurden gabe für die Agrarier. Die Begründung der Vorlage weist ja legten Endes die Forderung des Abg. Biered( ft.) auf Ein für den 3wed ebenfalls 60 000 M. bewilligt. Als einige Stadtväter selbst darauf hin; es heißt in ihr: Die gesteigerte Wettlust ist auf führung des staatsbürgerlichen Unterrichts hinaus. An sich eine sehr ver- ihren Unmut über das Verhalten des Militarismus äußerten, ers der einen Seite nicht ohne günstige Wirfung geblieben, indem sie nünftige Forderung, aber nach Ansicht des Herrn Viered foll der widerte der Oberbürgermeister, wenn es bedauerlich gefunden werde, unter Benutzung des Totalisators der deutschen Pferdezucht Kapi - staatsbürgerliche Unterricht nicht nur feiner selbst willen erteilt daß der Militärfisfus für das funstgeschichtliche Interesse nichts tue, talien in einem Umfange zugeführt hat, wie sie ihr früher nicht werden, sondern um gute Staatsbürger heranzuziehen, und was fo wolle er darauf hinweisen, daß in dieser Beziehung nichts zu er zu Gebote standen. Es haben sich dadurch die Einnahmen derjenigen man in Preußen darunter versieht, das ist ja zur Genüge bekannt. reichen gewesen sei.
Der Fall Roethe.
Meinung" warnte und sie für die„ preußische Zucht" zu begeistern juchte; oder wenn man sich gar seine schöne Rede vor Augen hält, die Roethe, der Politiker, vor wenigen Wochen erst auf dem Kommers des Vereins deutscher Studenteit hielt, in der er in seiner„ urleber ein Jahr ist es jest her, daß Prof. Dr. Erich Schmidt , wüchigen, ferndeutschen" Art gegen die drei P wetterte, als da find Presse, Parlament und Böbelherrschaft Herr Professor der ordentliche Professor für neuere Literaturgeschichte an der Ber - Dr. Roethe ist ein Mann, wie ihn das Haus Hohenzollern braucht, liner Universität, aus dem Leben schied. Noch immer aber ist sein ber es noch besser versteht, als es Erich Schmidt schon wußte, die Lehrstuhl unbefeht. Obgleich es in Berlin viele Hunderte gibt, die deutsche Literaturgeschichte in die richtige preußische Zucht" zu Literaturgeschichte studieren, hat man jich noch nicht entschließen nehmen. Warunt soll Herr Prof. Dr. Roethe da nicht imstande tonnen, einen ordentlichen Professor als seinen Nachfolger zu befein, vorderhand auch zwei ordentliche Professorate an der größten rufen. Vorläufig besorgt sein früherer Kollege, Geheimer Rat Prof. Deutschen Universität zu versehen?
Dr. Roethe, die Vorlesungen mit, die ehedem Erich Schmidt ob- Borderhand. Der preußische Kultusminister hat es wenigstens lagen. Gustav Roethe murde zwar nur bestellt als Lehrer der mittel- ausdrücklich versichert, daß die heutige Regelung nur ein Provialterlichen Biteratur und Sprachkunde. Aber das macht nichts; er sprium sei; man würde ihm schon längst ein Ende gemacht haben, fann neben Wolfram von Eschenbach auch Johann Wolfgang von wenn die Schwierigkeiten nicht gar so groß wären: nicht nur in Goethe erläutern, und neben der Literaturgeschichte der Karolinger - Berlin , sondern auch in Wien , dessen Lehrstuhl für neuere Literatur zeit auch die Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts darstellen. durch den Tod Minors verwaist wurde, sei es außerordentlich schwer, Prof. Dr. Roethe ist eben ein vielseitiger Mann. Ja, bei Lichte
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Scherer und der dadurch herbeigeführten Arbeitsüberhäufung von Professor Schröder mit Amtsgeschäften. 1888: Drud der Kaiserchronik sehr wenig fortgeschritten, weshalb auch der Druck des von Prof. Strauch bearbeiteten Enentel noch nicht beginnen konnte. 1889: Drud der Kaiserchronit wird vor dem Sommer dieses Jahres nicht zu Ende fommen. 1890: Der oft und längere Zeit unterbrochene Druck der Kaiserchronik geht jetzt endlich seinem Ende entgegen, so daß das Werk Anfang Sommer erscheinen fann. 1891: Jm 1. Band der deutschen Chroniken jind auch die Fortsegungen der von Prof. Schröder bearbeiteten Kaiserchronił gebrudt. 1892: In dem 1. Bande der deutschen Chroniken hat die von Prof. Schröder bearbeitete Kaiserchronik, deren Vollendung seit fünf Jahren erwartet wird, noch immer nicht ausgegeben werden können. 1892: Es fehlen noch Register und Glossar. 1893: Abschluß der letzten Bogen verzögert, daher Chronit noch nicht ausgegeben. 1894: Staiserchronit erschienen.
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Nach diesem und ähnlichen Ehrenzeugnissen, die Kluge dem Göt tinger Kollegen in breitester Oeffentlichkeit vorhielt, schien es doch besser, von seiner Berufung nach Berlin abzusehen. Man kam über
besehen beschränkt sich sein Wiffen und sein Interesse auch noch geeignete Nachfolger zu finden. nicht auf einen Lehrstoff, der sonst gemeinhin zwei Dozenten er- Erich Schmibis zu finden, aber alle Versuche scheiterten bislang. Es ist richtig. Man hat sich wirklich bereits bemüht, den Ersak die Schwierigkeiten" eben nicht hinweg. Jedoch, wenn nicht alles trügt, werden sie über furz oder lang fordert; nebenher ist er auch Autorität in Bildungsfragen, eifriger Zunächst dachte man an einen Schüler Schmidts, den Prof. Köster dennoch verschwinden. Am Horizont taucht endlich ein Mann auf, Streiter für das humanistische und Kämpfer gegen das Realgym in Leipzig . Aber da machte, soweit man aus Andeutungen schließen der berufen scheint, ſie ſieghaft zu überwinden und das Katheder nasium. Er hält Vorträge über die Frauenfrage und schließt nicht tann, Herr Prof. Dr. Gustav Roethe Schwierigkeiten. Es scheint, Erich Schmidis besteigen zu dürfen. mur selbst wider Recht und Gesetz die Frauen von seinen Vorlesungen als habe er sich geweigert, dem Huserlorenen gewisse Vorlesungen Ex oriente lux! Aus dem Osten soll die Erleuchtung kommen. aus, sondern befämpit auch theoretisch alles, was Frauenrechten abzutreten, auf die ein Ordinarius für neuere Biteratur nicht gut Bon der Vosener Kaiser- Wilhelm- Akademie. Damit aber keiner gar ähnlich sicht. Er fühlt sich als Politifer von Gottes Gnaden und bat jogar die breitere Oeffentlichkeit schon mehr als einmal mit Stollege zu werden. Darauf hieß es, man habe mit Prof. Edward soll verzichten fönnen. Jedenfalls lehnte es Köfter ab, Roethes zu sehr erschridt, auf einem Umweg. Zum lebhaften Erstaunen weiter Kreise wurde vor kurzem der seinen politisterenden Reden beschäftigt. Kurzumt, Geheimer Rat Schröder in Göttingen Verhandlungen angeknüpft. Gegen diesen Bojener Dozent Dr. Brecht an die Wiener Universität geholt. Be Prof. Dr. Gustav Roethe hat beinahe etwas von einem Universal- Kandidaten hatte Herr Geheimrat Roethe gar nichts einzuwenden; fagter Herr Brecht war bis dahin eine ziemlich unbekannte Größe. genie. Allerdings: die ernsthafteren Bolitiker meinen, die Literatur ganz im Gegenteil. Herr Edward Schröder in Göttingen ist der Sprung nach Wien in seiner überraschenden Schnelle machte wäre seine Stärke, und die Kollegen in diesem Fach sagen: Er wird nämlich ein Schwager Gustav Roethes. Aber jetzt machte die feinen Namen erst in weiteren Streisen bekannt. wohl ein guter Politiker jein Nun hat man so ganz nebenher erfahren, daß auch Herr Prof. Was in ihren Kreisen über Herrn Edward Schröder ein Mann der älteren Literatur und Tertphilo- Brecht öffentliche Stritif Schwierigkeiten. Sic wandte ein, daß doch auch ein Schwager des Geheimen Rates Prof. Dr. Gustav Prof. Roethe als Fachmann gedacht wird, mag man aus dem Zeugnis logie sei und deshalb kein Nachfolger für Erich Schmidt ; sie stellte Roethe in Berlin ist. Und manches Dunkle beginnt sich zu erhellen. entnehmen, des ihm der Freiburger angesehene Professor Friedrich ihm überdies auch auf seinem Fachgebiete durch den Mund Der Verdacht steigt auf, daß die Verwandtschaft mit dem BerLuge in der fleinen Zeit- und Streitschrift":" Zur Rachfolge Friedrich Aluges in der schon erwähnten Schrift eine Emp- liner Vertreter der urwüchsigen, ferndeutschen Art bei der Berufung Erich Schmidts" ausgestellt hat. Auch in Fachkreisen", so heißt es fehlung aus, die nicht eben sehr ermunternd war; aus den offiziellen nach Wien keine ganz unwichtige Rolle gespielt hat. Der Verda u. a., hat sich Roethe durch umfangreiche Leistungen seit etwa Berichten der Kommission für die Herausgabe der Monumenta dacht aber auch, daß Wien nur das Sprungbrett sein soll auf 25 Jahren nicht in besonderem Maße hervorgetan, nachdem er Germaniae( Deutschland [ Echrift-] Denkmäler) hatte Kluge z. B. den Lehrstuhl in Berlin . als junger Göttinger Ordinarius 1887 einen mittelalterlichen Spruch die folgende amüsante Blütenlese zur Illustration der Schröderschen dichter mit Kommentar herausgegeben hat. Jedenfalls kann man Arbeitsmethode bei seiner Ausgabe der alten„ Staiserchronik" zu von feiner seiner neuen Arbeiten jagen, daß sie in unserer Wissen fammengesucht: schaft wirklich Epoche gemacht hat: er lebt in seiner„ heiter sich bescheidenden Resignation", die er dann auch rings umher in der ganzen deutschen Philologie wiederzuerfennen glaubt.
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Mit Edward Schröder ist es mißglüdi; vielleicht gelingt's mit dem anderen. Ueber Wien . Die Geschichte scheint nicht schlecht eingefädelt. Wenn Zeichen gelten, so beginnen die Schwierigkeiten" für die Wahl des Schmidtschen Nachfolgers wirklich abzuflauen.
1881: Die für den 1. Band der deutschen Chronifen bestimmie Kaiserchronit hat Dr. Roediger geglaubt aufgeben zu müssen, einen Erjasmann aber sofort in Dr. Schröder gefunden, der in nächster Zeit jeine Arbeitskraft gang dieser Aufgabe zuwenden will. 1882: Schröder hofft, die Kaiserchronit im Lauf des nächsten Herr Professor Dr. Roethe wird das Doppelordinariat opfern; Jahres zum Abschluß zu bringen. 1883: Demnächst wird der aber es scheint, als wolle er dafür sorgen, daß die Besehung der Drud der Kaiserchronit beginnen. 1884: Drud durch persönliche beiden Berliner Lehrstühle wenigstens in der Familie bleibt. Verhältnisse des Herausgebers, Dr. Echröder, verzögert.- 1885: Auch dieser Familienfinn gehört ja zweifellos zu der ur Auch in diesem Jahr hat es nicht zum Drud der Kaiserchromit wüchtigen, kerndeutschen Art", wie sie in den„ oberen Schichten" bes fomnien fönnen. 1886: Es wird sicher erwartet, die Kaiser - liebt wird.
Herr Prof. Dr. Gustav Roethe ist zwar sehr dagegen, daß die Damen zu der Berliner Universität in Beziehungen treten. Aber bei seinen Schwestern scheint er eine Ausnahme zu machen, wenigstens, wenn fie die Beziehungen durch ihre Männer herstellen.
„ Oben" aber scheini Serr Prof. Dr. Roethe sehr gut ange schrieben zu jein. Dort schäzt man ihn, wie man bermuten darf, als Wissenschaftler wie als Politiker und ist, wie der preußische Kultusminister am vergangenen Freitag im Abgeordnetenhause so schön sagte, begeistert von seiner urwüchsigen, ferudeutschen Ari". Das fann nicht wunder nehmen, wenn man bedenkt, daß unter den missenschaftlichen Werken des großen Mannes auch ein Schriftchen ift Die deutschen Kaiser und die deutsche Literatur "; wenn man fich erinnert, wie er bei der Jubiläumsfeier der Berliner Universität chronik im Lauf des Jahres vollendet zu sehen. 1887: Drud der Ob freilich die Wissenschaft von diesem Familienfinn großen Jahre 1910 die Studenten vor dem Druck der öffentlichen deutschen Chroniken unterbrochen durch den Tod von Professor Vorteil haben wird und haben kann, muß dahingestellt bleiben.
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