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50 Priz. Preisermäßigung. Wegen der Ankündigung:Große Posten Kostüme mit 50 Proz. Preisermäßigung" hat der Tetaillistcnverband aller Branchen Grotz-Berlins  (C. S?.), erster Vorsitzender D. Laer. Klage erhoben, weil mit dieser Ankündigung im Publikum der Eindruck einer aus- verkaufsartigen Veranstaltung ausgelöst würde. Das Landgericht I, 10. Kammer für Handelssachen, und das Kammergericht wiesen die Klage des Tetaillistcnverbandes ab, weil eine derartige Ankündi- gung eine übliche Anlockung enthalte. Auf Revision beim Reichs- gericht ist dieses Urteil gestern aufgehoben und die Sache an das Kammergericht zurückverwiesen worden, um festzustellen, ob nicht eine Veranstaltung vorliege, die in verschleierter Form Ausverkäufe darstelle. Versammlungen. Deutscher   Transportarbeiterveriand. Der am Montag ab» gehaltenen Generalversammlung des Bezirks Groß-Berlin lag der Geschäftsbericht für da? erste Quartal vor, dem folgendes zu ent» nehmen ist. Die wirtschaftliche Krise Pflegt in den zum Transport» orbeiterverband gehörenden Berufen etwas später als in anderen Berufen einzusetzen. Sie machte sich im ersten Quartal hier bemerkbar und hatte die Wirkung, daß die Mitgliedcrzahl ein wenig zurück- gegangen ist. Sie betrug zu Anfang des Quartals 52 935 und am Schluß 52 720, also 215 weniger. Die Zahl der Lohnbewegungen war nur gering. Bei ö Firmen mit 104 Arbeitern wurden Forde- rungen gestellt. 90 Arbeiter bei 5 Firmen erreichten Lohnerhöbungen von durchschnittlich 1,40 M, pro Mann und Woche. 41 Arbeiter bei 3 Firmen erreichten eine Verkürzung der Arbeitszeit von durchschnitt- lich 21/s Stunde wöchentlich. Bei 5 Firnren wurden Lohnkürzungen abgewehrt und bei einer Firma wurde eine Verkürzung der Arbeits- zeit verhindert. Bei 2 Firmen konnten Maßregelungen abgewehrt werden. Der Arbeitsnachweis besetzte 1519 feste und 4593 Aus- Hilfsstellen. Arbeitslos waren am Schlüsse des Quartals 1826 Mit- glieder. Aus der Kassenabrechnung ergibt sich, daß für Unter- stützungen 173 905 M. aus der Hauptkasse und 43 663 M. aus der OrtSkasse gezahlt wurden. Das sind zusammen 217 568 M. Davon kommt der Hauptteil, nämlich 189 981 M. auf die Erwerbslosen- Unterstützung. Nachdem die Diskussion über den Bericht beendet war, kam aus Anlaß eines kürzlich abgegebenen Schiedsspruchs die Streitfrage zur Erörterung, welcher Organisation die Bierfahrer anzugehören haben. Der Vorsitzende Werner   führte hierzu aus: Nach dem Beschluß des Hamburger Gewerkschaftskongresses ist nicht die Betriebs-, sondern die Berufs organisation die Grundlage, auf der sich die deutschen Gewerkschaften aufzubauen haben. Also nicht der Betrieb. in dem der Arbeiter beschäftigt ist, sondern der Beruf, den er aus- übt, ist bestimmend dafür, welcher Organisation er anzugehören hat. Die Resolution des Hamburger Gewerkschaitskongresses sagt klar und deutlich:Wenn in einem Betriebe Angehörige verschiedener Berufe beschäftigt sind, dann dürfen die einzelnen Arbeiter nur in diejenige Organisation aufgenommen werden, welche für ihren Beruf besteht. Abweichungen von dieser Regel sind nur statthaft auf Grund vor» heriger bestimmt begrenzter Vereinbarungen zwischen den beteiligten Zinlralinstanzen." Dieser Beschluß ist für die Gewerkschaften zwingendes Recht. Der Brauereiarbeiterverband hat ihn aber nur soweit respektiert, als die in Brauereibetrieben beschäftigten gelernten Arbeiter anderer Berufe in Frage kommen. Dagegen be- ansprucht er die Bierfahrer. obgleich sie ohne Zweifel Transportarbeiter sind, als zum Organisationsgebiete des BraucreiverbandeS gehörend. Die Streitigkeiten, welche aus diesem Grunde zwischen dem Transportarbeiterverband und dem Brauereiarbeiterverband entstanden sind, konnten bisher auch durch die Generalkommission nicht erledigt werden. Um dem ewigen Un- frieden ein Ende zu machen, stimmte der Vorstand des Transport» arbeiterverbandeS der Einsetzung eines Schiedsgerichts zu, welches die Streitfrage entscheiden sollte. Der Vorstand hielt es für selbst» verständlich, daß die Entscheidung des Schiedsgerichts in Einklang stehen werde mit der Resolution des Hamburger Gewerkschafts- kongresieS. Das Schiedsgericht, dem Genosse E b e r t vom Partei- vorstand als Vorsitzender angehörte, hat nun kürzlich eine Ent» scheidung gefällt, die im wesentlichen dahin geht: Im allgemeinen gehören die Kutscher und sonstige im Fahrdienst beschäftigte Arbeiter dem Organisationsgebiet des Transportarbeiterverbandes an. Die Auffassung, daß alle in einem Betriebe beschäftigten Arbeiter ohne Rücksicht auf die Verschiedenheit der Berufe einem und demselben Verbände angehören müßten, lehnt das Schiedsgericht in Anlehnung an den Beschluß des Hamburger   Gewerkschaitskongresses ab. So weit es sich jedoch um Bierfahrer und Mitfahrer im Brauerei- gcwerbe bandelt, muß es als zweifelhaft gelten, ob sie als Fuhrleute oder Transportarbeiter im gewöhnlichen Sinne angeiprochen werden können. Bierfahrer und Mitfahrer rekrutieren sich in der Regel aus den Brauereiarbeitern und stehen bei ihrer Tätigkeit in vielfachen Beziehungen zum Produktionsbetrieb, so daß sie von den eigentlichen Brauereiarbeitern nicht getrennt werden können, wie in anderen Betrieben die Trans- Portarbeiter von den Betriebsarbeitern. Bierfahrer und Mitfahrer gehören deshalb zum QrgansiasionSgebiet des Brauererarbeiter- Verbandes. Die Organisationszugehörigkeit der Hof- und Stall- arbeiter in Brauereien hat das Schiedsgericht aus ähnlichen Gründen ebenso beurteilt. Mit diesem Schiedsspruch sagte Werner können wir uns nicht einverstanden erklären. Er widerspricht dem Beschluß de§ Hamburger Gewerkschaftskongresses. So lange uns unser Zentral- vorstand nicht Aufträge in dieser Hinsicht erteilt, kehren wir uns nicht an den Schiedsspruch. Auf jeden Fall werden wir die An- gelegenheit vor unseren nächsten Verbandstag bringen. Eine von den Funktionären der Sektion II angenommene Re- solution fand auch in der Generalversammlung einstimmige An- nähme. Die Resolution lautet: Angesichts der Tatsache, daß dieser Schiedsspruch sich nicht in Uebereinstimmung mit den bestehenden Beschlüssen der Gewerk- schaftskongresie besindet, betrachten die Funktionäre der Sektion II diesen Schiedsspruch als einen Fehlspruch, der geeignet ist, die. geltenden Rechtsgrundsätze in der deutschen   Gewerkschaftsbewegung zu durchbrechen. Die Auffassung des Schiedsgerichts, daß die Bierfahrer in der Hauptfache aus den inneren Betriebsarbeitern der Brauereien hervorgehen, ist irrig und trifft vor allen Dingen für Berlin  nicht zu. Der Bierfahrer ist und bleibt im wahren Sinne des Wortes, auf Grund seiner Tätigkeit, Transportarbeiter und kann aus diesem Grunde nicht als Brauereiarbeiter angesehen werden. Die Branchenleitungen der Sektion II protestieren daher ganz energisch gegen eine derartige ungerechte Entscheidung und er- warten, daß der Kölner   Berbandstag sich mit diesem Schieds- spruch beschäftigt und Matznahmen ergreist, welche geeignet find, die Interessen unsere« Verbandes nach jeder Richtung hin zu wahren. Mus aller Welt. Brand auf der Bugra in Leipzig  . Am Freitagnamittag entstand auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik ein größeres Schadenfeuer. Der Brand kam im linken Flügel des Ver- waltungSgebäudes an der Reitzenhainer Straße zum Ausdruck; der D a ch st u h l dieses Flügels wurde zum Teil zerstört. Aus das ge- meldete Großseuer eilten sofort fünf Löschzüge der Leipziger Feuerwehr zur Brandstätte, denen es gelang, daS Feuer innerhalb einer Stunde auf seinen Herd zu beschränken. Der entstandene Jmmobiliarschaden ist nicht bedeutend. Selbstmorde in der Armee. Aus Oberschlesien   werden zwei Selbstmorde von Soldaten gemeldet. Im Stadtwalde in G l e i w i tz wurde ein Ulan vom dortigen Ulanenregiment erhängt aufgefunden. Der Grund zu dem Selbstmord ist nicht bekannt, doch nimmt man an, daß Heimweh und Schwermut den Soldaten in Tod getrieben haben. In B e u t h e n hat wegen ver- schiedener Verfehlungen im Dien st e und aus Furcht vor der dafür zu erwartenden Strafe sich der Unteroffizier Palufchek vom dortigen Infanterieregiment mit seinem Dienstgewehr zu erschießen versucht. Paluschek ist schwer verletzt und es besteht nur wenig Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten._ Tauerfahrt des MarinelvftschiffS L. 3. Da» neue Marineluftschiff L. 3 ist am Donnerstag morgen um 7 Uhr 35 Minuten in Friedrichshafen   zu einer UebungSfahrt aufgestiegen, die sich über fast 34 Stunden erstreckte. DaS Luftschiff überflog auf seiner Reise Basel  , Frankfurt  , Metz  . Bingen  , Bremen  , kreuzt« über Helgoland   und landete schließlich am Freitag- nachmittag 5 Uhr 16 Minuten in Johannisthal  . DaS Luft- schiff erreichte auf seiner Fahrt teilweise Geschwindigkeiten von IbOKilometern in der Stunde. Fsliegerabstürze. Der bayerische   Flieger Leutnant K r a f f t, der mit Leutnant Schwandner an den AufklärungSübungen Hamburg  -Köln   teilnehmen wollte, erlitt Donnerstag morgen zwischen Berka und Catlenburg einen Motordefekt. Er ging im Gleitflug aus 1500 Meter Höhe nieder und geriet in eine Bodensenkung. Der Apparat bohrte sich mit der Spitze in das hügelige Erdreich und zerbrach. Während Leutnant Schwandner noch rechtzeitig abzuspringen v-rmochte und ohne nennenswerte Ver- letznngen davonkam, brach Leutnant Krafft beide Arme und erlitt Kops- und Beinquetschungen. Au» 20 Meter Höhe ist in M o S k a u der Flieger W l h n S k y mit seinem Mechaniker abgestürzt. Letzterer war sofort tot, der Flieger hat beide Bein« gebrochen. Die Suffragette  «. Die englischen Anhängerinnen des Frauenwahlrechts setzen ihre gewaltsame Propaganda munter fort. Am Donnerstagnachmittag versuchten zahlreiche Suffragetten in den Buckinghampalast einzudringen, um dem König eine Petition für das Frauenstimmrecht zu überreichen. Die Polizei zerstreute die Manifestantinnen. Frau Pankhurst   wurde am Eingang des Palastes verhaftet. Bei der Verhaftung kam es an der nach dem Hydepark zu gelegenen Ecke de« Schlosses zu einem Handgemenge zwischen Anhängern und Anhängerinnen des Frauenwahlrechts und Polizeibeamten. Vielen der Beamten wurde der Helm vom Kopfe geschlagen. Im ganzen wurden 46 Verhaftungen vorgenommen. Unter den Verhafteten befinden sich drei Männer. Der Freitag verzeichnet wieder zwei Attentate auf Bilder in öffentlichen Sammlungen. In der Londoner Rational- galerie beschädigte eine Suffragette fünf Bilder v on Bellini. Die Frau wurde verhaftet. Ebenso erging es einer anderen An- hängerin des Frauenwahlrechts, die in der königlichen Akademie der Künste in London   zwei Bilder beschädigte. Recht erbauliche Szenen spielten sich am Freitag vormittag vor dem Polizeigericht in London   während der Verhandlung gegen An- hängerinnen des Frauenwahlrechts ab. Einige Parteigänger der Angeklagten machten solchen Lärm, daß der Richter zeitweise die Sitzung unterbrechen mußte. Einige Frauen warfen mit Mehltüten und anderen Gegen st änden nach dem R i ch t e r t i s ch e._ Zu Tode geprügelt. Londoner   Blätter melden aus Peking  , daß der chinesische Militärkommandeur in Khanschau den Herausgeber einer größeren Zeitung verhaften ließ, weil er trotz ausdrücklichen Verbots Nach- richten über die Hinrichtung von Rebellen gebracht hatte. Der Herausgeber wurde aufgefordert, die Namen der Bericht- erstatter, die ihm die betreffenden Meldungen übermittelt haben, anzugeben. Der Journalist verschanzte sich jedoch hinter das Berufsgeheimnis. Darauf ließ ihm der Kommandeur so lange die Baftonade erteilen, bis der Journalist unter furcht- baren Qualen verstarb. Die Namen seiner Reporter hatte er jedoch nicht verraten._ Kleine Notizen. Schweres AutomobilunglKck. Am Mittwochabend fuhr in der Nähe von Habelschwerdt   ein mit Glatzer Seminaristen be» setztes Automobil auf einem Ausfluge gegen einen Baum und wurde völlig zertrümmert. Der Seminarist S t e l z e l. ein Sohn eines Berliner   Rektors, wurde getötet. Fünf Seminaristen wurden schwer, drei andere und der Führer des Wagens leicht verletzt. Bon einer Wellt fortgeschwemmt. Zwei Knaben im Alter von zehn und zwölf Jahren, die in Köln   am Ufer des Rheins wateten, wurden von dem Wellenschlag erfaßt und ertranken. Ein Ehcdrama. In Sigmaringcn hat der Werkmeister Goor, nachdem er jedenfalls schon in der Nacht zum Montag seine Frau erschossen hatte, Selbstmord durch Erschießen verübt. Der Grund dürfte in finanziellen Schwierigkeiten liegen. Unfall auf einem österreichische» Torpedoboot. Durch daS Bersten eines Wasserrohres wurden aus dem österrcichi» schen Schultorpedoboote 16 sechs Mann der Besatzung schwer oerbrüht. Waldbrand in Japan  . Ein sehr umfangreicher Waldbrand hat die Forsten von Kitami auf der Insel Hokkaido   vernichtet. Die ganze Bevölkerung beteiligte sich an den Löscharbeiten. Wie eS heißt, sollen 13 Personen dabei verbrannt sein. Eingegangene Druckschristen. Von derNeuen Zeit-" ist soeben da» 8. Heft vom 2. Band de» 32. Jahrgangs erschienen. AuS dem Inhalt des Hefte» heben wir hervor: Auswärtiges Amt.   Zum Problem der Moral.(Marx und Kant.) Von C. Natter. Die sranzösischen Wahlen am 2S. April und 10. Mai. Von Charles Ravpoport(Paris  ). Sozialismus und Freimaucrel. Von Angelika Balnbanoft. Wohnungssragc und Arbeiterschaft. Von Max Sachs.   Die Organisationssorm der Gewerkschaften. Von Jakob Heinen. Anzeigen: Zehnter Internationaler Bericht über die Gewcrkschasts- bcwegung 1912. Feuilleton: Die erste Stunde in der Fabrik. Von S. Nestricple. (Schluß.) Literarische Rundschau; Wilhelm Bio«, Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten. Von August Erdmann. Seht, wie die Zukunft euch grüßt? Von R. Gr. Dr. Elisabeth Hell, Jugendliche Schneiderinnen und Näherinnen in München. Dr. Käthe Mende, Münchener jugendliche Ladnerinnen zu Hause und im Berus  . Von Hanna Gernsheimer. Zeit» schriitenjchail. Von G. E. DieNeue Zeit' erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch» bandlungen, Postanstaltcn und Kolporteure zum Preis« von Z.tiS M. pro Quartal zu beziehen: jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft tostet Pf. Still Gegr. 1867 Stiller's Pfinqff-Tlngebote Jede Toilette wird In Ihrer Wirkung gehoben, wenn elegante, gutsitzende Ztlefel sie vervoll» ständigen. Unsere SeschSfte sind für den psingst» bedarf mit den Allerneuesten Erscheinungen der 5ommer-5slson auf das Reichhaltigste ausgestattet Stiefel mit feinfarbigen CI]eoreaux«Ceberelnfät?en grau, beige und braun für Damen und Herren. Zentrale: C, Jcrusalemer Str. 32-35 Pobdamer Strafe Nr. 2 Tanenlzien- Strafe a Tauenizien- Strafe 7 b Friedrich- Strafe Nr. 75 Rotealhaler Stratze Nr. 5 König- Strafe Nr. tS-M Zwelgniederlauuntfea in vielen Gro�otidtea Oranlen- Strafe Nr. 101 Gr. 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