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Nr. 141. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Kolorado.

vor ein Kriegsgericht gestellt oder den Zivilbehörden übergeben werden würden.

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Dienstag, 26. Mai 1914.

Im Jahre 1905 wurde zwischen der Freien Vereinigung und dem Friseurgehilfenverband zum legten Male ein forporativer Tarif, Ein aus bürgerlichen Frauen bestehendes Komitee von Denver , vertrag vereinbart, da die Freie Vereinigung denselben zum nächsten das in den ersten Maitagen in Ludlow weilte und mit dem Bericht Jahre fündigte und keinen Vertrag mehr mit dem Verbande ein­zurückkehrte, daß nicht die Hälfte der von der Miliz verübten Besti- ging. Der dann im Jahre 1906 mit einer Anzahl einzelner Unter­Aus New York wird uns geschrieben: Der blutige Klassen gierungspalast an, um Gesetzgeber und Gouverneur zu zwingen, paritätischen Schlichtungskommission veranlaßt, die vordem fehlie, alitäten bekannt geworden sei, kündigt eine Demonstration im Re- nehmer abgeschlossene Tarifvertrag wurde erst nach sechs Jahren er­neuert. Dabei wurden die Arbeitgeberkontrabenten zur Bildung einer fampf in Kolorado , durch die von Staatsmiliz gegen die ftreifenden die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen. Hunderte dieser veil es sich um Einzelverträge handelte. Aus der Praxis dieser Bergarbeiter verübten Mordbrennereien provoziert, hat in den Frauen waren es, die Ende April in das Regierungsgebäude ein Schlichtungskommission ergab sich nun die Notwendigkeit, dem Tarifs ersten Maitagen mit dem Einrücken regulärer Bundestruppen brangen und den Gouverneur zwangen, das telegraphische Ersuchen vertrage jetzt eine flarere faffung zu geben. Der Mindestwochens jeinen Abschluß gefunden. Die Aufständischen, die nach dem Frauen­um Entsendung von Bundestruppen an den Präsidenten Wilson zu lohn blieb unberührt dabei, und nur einige unbedeutende Ver­und Kinder- Massacre im Ludlow- Distrikt die Waffen ergriffen richten, um damit den Mörderbanden von der Staatsmiliz das Hand- besserungen famen bei den Verhandlungen mit den Arbeitgebern hatten, um die unter dem glorreichen Sternenbanner sengenden werf zu legen. Diese Miliz" war übrigens, wie sich jetzt heraus- für die Gehilfen heraus. Es kann also nicht behauptet werden, daß und mordenden Horden eine Woche lang in Schach zu halten, stellt, von den ehemaligen Grubenwächtern und Privatdetektivs der die organisierten Friseurgehilfen in Berlin besonders auf 2ohn­jezten den von dem Präsidenten Wilson entsandien Truppen Rockefellerschen Bergwerksgesellschaft ergänzt worden, und selbst der Artikel mit dem Sage: Kurz vor Pfingsten ist bei uns fast immer Dennoch beginnt der erwähnte bewegungen bedacht seien. nirgends Widerstand entgegen. Die Anzahl der Gefallenen im nach Kolorado entsandte Berichterstatter der New Yorker Evening Saison für Lohnbewegungen. koloradischen Bürgerkrieg übersteigt die der amerikanischen Ver- Bost" des angesehensten, dabei aber nichts weniger als arbeiter- Obgleich inzwischen wieder mehrere Gehilfen bei freundlichen Bourgeoisblattes der Vereinigten Staaten fonita- Mitgliedern der Freien Vereinigung gemass tiert, daß diese Leute aus den Verbrecherquartieren verschiedener regelt wurden, und zwar nur bei solchen, wird behauptet, daß westlicher Großstädte ausgehoben waren und zur Klasse der Gun- damit die Freie Vereinigung als solche nichts zu tun habe. Doch men"( gedungene Schießbolde) gehören, wie deren vier kürzlich gleichzeitig wird gegen die Anerkennung des Tarifvertrags Stimmung als Helfershelfer des Polizeimordes an dem New Yorker Spiel- gemacht, obgleich dessen hauptsächlichste Bestimmungen bisher ant­halter Rosenthal auf dem elektrischen Stuhl starben. Diese Mord- stimmung der beteiligten Unternehmer vorgenommen wurden. erfannt waren und die bedeutungslosen Abänderungen mit Zus brenner, die der Rockefellersche Gouverneur von Kolorado auf die Männer, Frauen und Kinder des eingewanderten Arbeitervöllchens hetzte, wurden teilweise von Rockefellers Agenten besoldet, ernährt und beherbergt, und die Maschinengewehre, mittels deren sie wieder­helt die friedlichen Zeltlager der Streifenden bombardierten, sind tatsächlich Eigentum der Grubenbarone!

lufte vor Vera Cruz um ein bedeutendes. Die Verlustliste der Landungstruppen in dem merikanischen Hafen umfaßt nämlich nicht mehr als 20 Namen, wogegen die Anzahl der Opfer in Kolorado selbst in den bürgerlichen Berichten zwischen 90 und 170 schwankt. Die Niederbrennung und Beschießung des Zeltlagers von Ludlow am 22. April, wobei außer zehn oder zwölf Männern etwa 30 Frauen und Kinder streifender Arbeiter einen grausamen Tod fanden, ist inzwischen Gegenstand einer Untersuchung der Coroner- Jury gewesen( eine dem amtlichen Leichenbeschauer bei gegebene Geschworenenförperschaft trifft in den Vereinigten Staaten in allen Fällen gewaltsamen Todes die ersten Feststellungen in der Schuldfrage).

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Aufgeflärte Arbeiter sind es nicht, die die schwer um ihre Eristenz ringenden Selbständigen noch mit Fragen über das Tarif verhältnis belästigen, und deshalb dürfte es nicht schwer sein, da, wo eine Bewilligung nicht möglich ist, den vernünftigen Arbeiter aufzuklären, weshalb es nicht möglich ist, den Tarif anzuerkennen; denn obwohl die jetzigen Forderungen sich auf sonstige Verbesse­rungen beschränken und auf Lohnerhöhung verzichten, ist die größte Anzahl eben nicht im stande, die Forderungen zu unter schreiben."

Den bisher anerkannten Lohntarif also nicht mit einem Mindestwochenlohn von 22 M. bei einer Arbeitszeit von 7 Uhr im Sommer und 8 Uhr im Winter bis abends 9 Uhr, Sonnabends bis 10 Uhr und Sonntags bis 2 1hr nachmittags, deren Unterbrechung ant öffentlich nachgewiesen durch eine stündige Mittagspause Wochentagen vor­

Nach dem Ergebnis des Zeugenverhörs vor der Jury und dem Bevor Präsident Wilson Bundestruppen nach Kolorado schickte, Verdikt dieser durchweg dem Mittelstande angehörigen guten und entsandte er übrigens einen Vertreter zu Rockefeller , um ihn zu getreuen Männer" bestätigt es sich in vollem Umfange, daß es die Unterhandlungen mit den Ausständigen zu bestimmen, aber ver­Milizbuben waren, die am Morgen jenes Apriltages gänzlich ungeblich. Der Mammonarch begründete seine Weigerung dabei mit provoziert die Zelttolonie angegriffen, die von den bei Ausbruch einer Erklärung, deren Lügenhaftigkeit inzwischen von Berg­des Lohntampfes im vorigen Herbst gewaltsam aus den Werkswoh- arbeiterverband dieser sollte Anerkennung der Organisation zur nungen ermittierten Arbeitern errichtet worden war, und daß es unumstößlichen Bedingung gemacht haben dieselben uniformierten Bestien waren, die, den Befehlen des Majors wurde. Die American Federation of Labour verhält sich leider bis­Patrick J. Hamrock und des Leutnants K. E. Linderfeld gehorchend, her untätig. die Frauen- und Kinderschlächterei verübten, deren greuelvoller Hergang erst nach und nach genauer bekannt wird. Die Kolonie war, als der Angriff begann, von fast sämtlichen männlichen Be­wohnern verlassen, die zu einer Versammlung in einem Nachbarort gezogen waren. Frauen und Kinder schliefen in improbisierten Höhlen oder Erdlöchern, die zum Schutz vor Flinten- und Maschinen­

gewehrattacken hergestellt waren, deren die Streikenden sich nach den Erfahrungen des Winters tagtäglich versehen mußten.

Mehrere Zeugen, die den Ausständigen völlig fernstehen, schil­derten vor der Coroner- Jurh den Ueberfall der Zeltkolonie, dessen Augenzeugen sie waren, in seinen schrecklichen Einzelheiten. So be­zeugte ein Arzt, Dr. Harvey, die Soldaten hatten sich unter Ge­wehrgeknatter dem Lager genähert, und einige von ihnen hätten dann lodernde Fadeln gegen die Leinwand der Zelte gehalten, die so über den Köpfen der entsetzt aus dem Schlummer fahrenden Frauen und Kinder niedergebrannt wurden. Mehrere Dußend Kinder und Frauen seien dem Bereich der Flammen entronnen, um in dem Wirtschaftsgebäude eines Vichzüchters Zuflucht zu juchen, das darauf den ganzen Tag über von der Miliz beschossen murde, Eine ähnliche Schilderung gab z. B. der Bremser cines Bahnzuges in der Station Ludlow, dessen Bemannung von einer Abteilung der Miliz unter Todesdrohungen gezwungen wurde, den Zug aus der dem Lager gegenüberliegenden Station hinauszuführen und zehn Meilen weit zu fahren. Natürlich müssen die Behörden jekt den Anschein zu eriveden suchen, als ob ihnen an der Sühnung der Greuel gelegen wäre. Am 3. Mai meldete man aus Denver , der Hauptstadt Kolorados, daß die gesamte Mannschaft der in Be­tracht kommenden Milizkompagnie wegen Ermordung von zwei Frauen und elf Kindern als spezifische Fälle" herausgegriffen

Kleines Feuilleton.

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Rieswandt.

Berlin und Umgegend.

gesehen ist.

Die Herren Freien spekulieren offenbar darauf, daß die Arbeiter­fundschaft in den meisten Fällen sich nicht darum fümmere, ob die Lohn- und Arbeitsbedingungen tariflich geregelt sind oder nicht, und daß, wo es dennoch geschieht, es ihrem Redefluß gelingen wird, die lästigen Fragesteller zu beruhigen. Die Gehilfenorganisation hat von der Arbeiterschaft jedoch gar nicht verlangt, die Friseurmeister mit Fragen zu belästigen. Es genügt vielmehr, die Gehilfen nach der Kontrollfarte zu fragen. Die Kontrollfarte ist von grauer Farbe mit rotem Rand und nur gültig, wenn die Wochenfelder für Mai, Juni und Juli laufend ab Verband der Friseurgehilfen. gestempelt find.

Achtung, Metallarbeiter! Bei der Delegiertenwahl zum Gewerk­schaftskongres in München wurden 8153 Stimmen abgegeben; davon waren 180 ungültig, demnach 7973 gültige Stimmen. Gewählt wurden die Kollegen Fuchs, Gerede, Großkopf, Herbst, smer, revising, Manthey, Molsa und Deutscher Metallarbeiterverband( Verwaltungsstelle Berlin ). Der Streit der Maschinisten und Heizer im Berliner Westhafen Die Aussperrung der Arbeiter der, Dreiteilung", MüII. ist, wie schon gemeldet, mit Erfolg beendet. Die Firma Haber verwertungsgesellschaft Charlottenburg, dauert mann u. Gudes hat sich bereit erflärt, einen Tarifvertrag abzu weiter. Die Firma versucht es mit Arbeitswilligen, kommt dabei schließen. In der festgesezten Arbeitszeit find entsprechende Pausen aber sehr schlecht vorwärts. Während die alten eingearbeiteten vorgesehen. Die Löhne jind Wochenlöhne und der Beschäftigung der Arbeiter mit den ersten Fuhren schon um 9 1hr fertig waren, um einzelnen Kategorien angepaßt. Der Mindestlohn der am niedrigsten dann die nächsten Touren zu erledigen, kommen die Arbeitswilligen Ein großer Teil der bezahlten Kategorie 35 Mart, die der bestbezahlten 55 Mark, steigend erst gegen 2 Uhr von der ersten Tour zurück. nach drei Monaten um 2 Mark. Der paritätische Arbeitsnachweis neuen Arbeiter hat denn aber die Tätigkeit schon wieder eingestellt, der Maschinisten und Heizer ist anerkannt. Der Vertrag ist am da ihnen die Beschäftigung doch nicht behagt. Auch die vom Ver 25. Mai in Kraft getreten und hat Gültigkeit bis zur Fertigstellung wertungsplay Seegefeld tommandierten Arbeiter, die daselbst als des Westhafens. Sortierer beschäftigt werden, haben teilweise Charlottenburg wieder berlassen.

Der

Achtung, Tapezierer! Die Ledermöbelwerkstatt Firma Schmischte, Die Direllion der" Dreinilung macht denn auch alle An­Pallasstraße 1, ist wegen Tarifbruch gesperrt. strengungen, ihren Betrieb aufrecht zu erhalten. Daß dies trop dieser Die Schlichtungskommission. besonderen Anstrengungen nicht gelingen will, hat sich der Leiter des Zur Tarifbewegung der Friseurgehilfen, besonders zu den von Betriebes, ein früherer aktiver Offizier, nicht träumen lassen. uns im Vorwärts" gemachten Mitteilungen über das Verhalten der Herr ist der ganz falschen Auffassung, daß fremde nicht eingearbeitete Mitglieder der Freien Vereinigung selbständiger Barbiere Leute ohne weiteres dasselbe leisten müßten, was vorher die alten und Friseure, die bisher mit der Gehilfenorganisation im Tarif- Arbeiter verrichtet haben. Selbst das Versprechen einer Prämie an vertragsverhältnis gestanden, brachte das Verbandsorgan der Freien diejenigen Kutscher, welche ihre drei Touren am Tage erledigen, hat Vereinigung vom 15. Mai einen Artikel des Vorsitzenden der Berliner nicht herbeizuführen vermocht, daß die üblichen drei Touren erledigt Vereinigung, um unsere Angaben als unwahr hinzustellen.

wurden.

Humor und Satire. 31 Füßen Fichtes.

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Er ward um hundert Jahr zurüdverfekt ( Versteht mich recht: nur in Gedanken leider!) Und faß, dieweil's noch nicht gelöniggrätzt, Zu Fichtes Füßen zum Erstaunen beider. Zu einem Ringe schließt sich Einst und Jetzt, Wie sich Kadetten packen bei den Ohren; Und wenn sich Fichtes Jch iein Nicht- Jch setzt, So wird ein Herr von Falkenhayn geboren. Und dieses Nicht- Jch brüllt zu Deutschlands Heil ( Schon seh' ich Heydebrand vor Zorn erbleichen): Der Adel ist das dimmste Vorurteil, Der König nur der Erste unter gleichen. Charakter haben heißt ein Deutscher sein, Der Patriot ist der Gedankenlose. Weltbürgertum, in deinem Sonnenschein Allein erblüht der Menschheit Purpurrose. Und dort, und dort, was schaut der trunk'ne Blid? ( Der Herbstwind wirbelt auf die dürren Blätter 1nd spielt mit Kronen.) Eine Republik Mit Recht auf Arbeit"

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Himmeldonnerwetter!

männlichen Geschlechts und beinahe 100 des andern Geschlechts| Schüler in einem Abstande von anderthalb Metern von den Tuch­entfallen. Die ältesten Ueberreste der indischen Schrift liegen in fenstern, ohne daß sie Zug oder sonst unangenehme Erscheinungen den Inschriften des Königs Agota vor, die teils rechts-, teils links- bemerkt hätten. läufig wie die semitischen Alphabete sind. Von den rechtsläufigen Eine Dichterehrung. Am 15. Mai wurde der dramatische Schrift stammen alle älteren indischen Alphabete, die Alphabete der steller Sarl Rößler 50 Jahre alt. Wer Rößler gekannt hat, ehe modernen Sprachen, die sich in zahlreiche Unterabteilungen spal er zu starten äußeren Erfolgen tam, als er noch eine sympathische ten, und ferner die Alphabete der drawischen Sprachen ab. Das Gestalt der Bohème fich in jahrzehntelangem erfolglofem Streben ist nun schon eine große Anzahl von Alphabeten, dazu aber hat um die Bühne bemühte, wird wissen, daß von Anfang an sehr viel der Buddhismus noch Ableitungen der südlichen Form des indischen mehr in ihm steckte, als nur der Autor der Fünf Frank- Alphabetes schon früh nach Ceylon und Hinterindien , eine solche furter". der nördlichen Form im 7. Jahrhundert n. Chr. auch nach Indien Mit seiner beißend satirischen, aber außerordentlich wahrheits- und Sinterindien getragen, von wo die Mongolen ihre ältere liebenden Komödie hinterm 3aun hatte er in Berlin zu Schrift entlehnten. Und schließlich hat noch der Islam die nächst gar kein und später nur ein recht bescheidenes Glück. Es perfisch- arabische Schrift nach Indien gebracht. Alles in allem gehört zu den Verdiensten des verflossenen Theaterdirektors Bidel, rechnet man so für Indien etwa 200 verschiedene Dialekte und daß er dieser offenherzigen Arbeit eine Mittagsvorstellung widmete. etwa 50 verschiedene Schreibweisen, von denen manche 500 bis Im Königl. Schauspielhaus in Dresden wurde unseres Wissens von 1000 Schriftzeichen umfassen. Das Studium dieser verschiedenen Hößler ein ernſtes Drama gespielt, das in Berlin überhaupt noch Alphabete ist natürlich überaus schwierig; sie sind schon für den feine Stätte gefunden hat, und man geht in der Annahme ichwerlich Gelehrten faum zu lesen und zu schreiben, und eine Hebung der fehl, daß in den Manuskripten seiner erfolglosen Zeit mehr Volksbildung erscheint unter diesen Verhältnissen aussichtslos. Ein tünstlerische Werte steden, als die Fünf Frankfurter" haben an den indischer Missionar, J. Knowles, hat nun die Anregung zur Ver­Tag bringen fönnen. einfachung der Schreibweise in Indien gegeben, und die englische Die Fünf Frankfurter" aber famen und brachten dem einstmals Regierung will jezt durch einen Gelehrtenausschuß ein Alphabet bankrotten Hebbel- Theater , das inzwischen unter einer anderen ausarbeiten lassen, um es zur allgemeinen Einführung zu bringen. Leitung den Namen Theater an der Königgräger Man will versuchen, es auf der Grundlage des lateinischen Straße angenommen hat, einen sensationellen Kassenerfolg. Alphabets aufzubauen, wobei die besonderen indischen Laute Das Talent Rögners dokumentierte sich in einer Weise, die auch durch neue Zeichen ausgedrückt werden. So hofft man, daß die der harthörigste Theaterdirektor versteht: durch ungezählte braune Zahl der nötigen Schriftzeichen 53 nicht übersteigen wird, und man Kaffenscheine. redynet in Mittel auf 37 Schriftzeichen. Es ist Sitte geworden, den fünfzigsten Geburtstag von Bühnen­Fensterscheiben aus Tuch. Fensterscheiben aus Glas sind zwar fchriftstellern durch Aufführungen ihrer Werke zu feiern. Wir haben so behauptet der Scientific bereits früher an dieser Stelle ausgeführt, daß das immer eine angenehm, aber unhygienisch belangloje Sitte bleiben muß. Immerhin aber ist es Sitte, und American"; Fensterscheiben aus Tuch find ihnen unbedingt vor­also durften wir zum mindesten in dem Theater, dem Rößler den zuziehen, so meint er weiter. Tatsächlich hat man jüngst in den jolchen stärksten Staffenerfolg beschieden hat, mit einer Feier rechnen. Und Vereinigten Staaten vielversprechende Versuche mit diese Feier kam nicht nur: sie wurde sogar sorgfältig vorher durch Fensterscheiben aus Tuch gemacht. Das Tuch, um das es sich dabei Beitungsnotizen angekündigt, damit sie nur ja tein Mensch übersehen handelt, war ein dünnes Baumwollgewebe, das genug Licht und Der Erbauer des Leipziger Hauptbahnhofs , follte. Im Theater an der Königgräger Straße" verbrachten die deren man es zu" Fensterscheiben" verwendet hat. Die Räume. Architekt W. Lossow, ist im 62. Lebensjahre gestorben. Er war noch mehr Luft durchläßt, und diese lezte Eigenschaft ist es, wegen Direttoren Meinhard und Bernauer eine Großtat der fünstlerischen Vietät. Sie unterbrachen am Geburtstag die augenblicklich herrschende un die es sich dabei handelte, waren Schulzimmer. Es ist bekannt, feit 1806 Direktor dez Dresdener Kunstgewerbeschule. day in Schulzimmern wie in jedem Raum, wo viele Menschen Prof. Georg Hettner , ein bekannter Mathematiker Serie von Mr. Mu" mit einer einmaligen Aufführung der dicht beisammen sizzen, die Lust rasch verdirbt; wendet man abec( ein Sohn des durch seine Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts Fünf Frankfurter "; mit der Aufführung eines Stüdes alio, das foFensterscheiben aus Tuch an, jo ist das nicht der Fall, denn durch verdienten Hermann Hetiner) ist in Charlottenburg gestorben. Hettner wie so die deutschen wie die ausländischen Bühnen beherrscht hat das dünne Baumwollgewebe kann die Luft durchtreten. Die Be- lehrte höhere Mathematik sowohl an der Universität wie an der Tech­Kann man erkenntlicher sein? Wo ist der lächerliche Pedant, fürchtung, daß bei Verwendung solcher Fensterscheiben" Zugluft nischen Hochschule. - Eine mutige Forscherin. Im Auftrage des Orforder der hier die Meinung zu verfechten wagte: das Theater wäre entstehen würde, ist durch Versuche widerlegt worden; es fommt vielleicht nicht dem Dichter, wohl aber dem Rassenautor die zwar Luft in großen Mengen durch den Stoff, allein in ganz Justituts für Anthropologie hat eine Polin, Fräulein Zaplica. so­langsamem Strome. Auch die Wärmeverhältnisse im Zimmer eben eine wissenschaftliche Expedition nach Nordsibirien angetreten. verdammte Anstandspflicht schuldig gewesen, eins feiner erfolglosen, waren bei den Versuchen, die im Winter angestellt worden sind. Die Forscherin, die sich dem Studium der sibirischen Rassen ges aber fünstlerisch wertvollen Stücke ins Feuer zu schicken? recht günstig: die Heizung, die anscheinend in Zuführung warmer widmet und bereits ein großes Wert über die Ureinwohner Ein Abe gesucht! Daß als Heilmittel gegen Univissenheit ein Ruft bestand, fonnte die Schulräume auf einer gleichmäßigen Sibiriens veröffentlicht hat, will das Leben und die Gewohnheiten neues Alphabet gesucht wird, flingt wohl sonderbar, ist aber doch Durchschnittstemperatur halten. Die Luft war entschieden reiner, der Ostjaken und der Tungusen beobachten. Die Expedition besteht eine Tatsache, die sich ganz natürlich erklärt. Das Land, das ein als bei der Verwendung von Glasfenstern: so wurde unter ver- aus zwei Männern und zwei Frauen. Die beiden Frauen werden neues Abc jucht, ist Indien . Dort gibt es nämlich, wie die Beit- schiedenen Witterungsbedingungen der Staubgehalt bestimmt und im Winter unter den wilden Stämmen bleiben. schrift für Bücherfreunde" berichtet, nicht einen Streit um zivei um ein Dritel geringer befunden, als bei der Verwendung von Gin Denkmal für- Journalisten. In St. Louis Alphabete, wie bei uns in Deutschland , sondern es eristiert das Glasfenstern. Wo ein starter Wind auf die Tuchfenster stand, wurde ein Denkmal für die deutsch - amerikanischen Journalisten selbst eine große Anzahl von Alphabeten, Sprachen und Mund- mußten freilich die Glasfenster geschlossen werden, allein an wind- Karl Schurz , Emil Praetorius und Karl Daenzer enthüllt. Dos arten, während zugleich auf 100 Menschen 90 Analphabeten stillen Tagen und an solchen mit schvachem Winde saßen die Denkmal ist eine Schöpfung des Berliner Bildhauers Wandschneider.

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oder noch beherrscht.

Bin ich besoffen? Sagt' ich etwas? Nein! So bleibt der Staatsanwalt und die Gerichte? Ich bin der Kriegsminister Falkenhayn. Verhaften Sie sofort den p. p. Fichte!"

Edgar Steiger im Simplicissimus ". Notizen.