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e- elische Aus der Frauenbewegung.

Die Lage der Arbeiterinnen in Japan  .

Von Sen Katayama  .

Vorwärts" Nr. 150.

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Freitag, den 5. Juni 1914.

Weiter muß der voll erwerbstätigen Frau zum mindeſten ein Teit

fönnten.

Städten bestellt ist.

Aber das Museum bietet nicht nur ein reichliches Material der der Hausfrauenarbeit abgenommen werden. Die Wirtschaftsführung, Müttern, Hebammen, Pflegerinnen oder dergleichen, es bietet uns die Bereitung der Mahlzeit, belastet sie über Gebühr und das auch als Vertretern des sozialen Gedankens und der Volksgefund Nächst der Baumwollindustrie ist in Japan   die Fabrikation von werden manche unserer Frauen und Männer heute noch nicht zugeben heit einen anregenden Stoff. Da find Fabriffrippen im Lichtbilde wollen sie ist nicht rationell. Es ist ganz unmöglich, daß Seide der wichtigste Induſtriezweig. Die größte Verbreitung hat eine Frau, die tagsüber in der Fabrit oder wo sonst immer arbeitet, dargestellt, wie sie leider noch wenig verbreitet sind, da sind Land­die Seidenfabrikation in der Proving Shinfin, einem Bergland die Seidenfabrikation in der Provinz Shinfin, einem Bergland ihrer Familie eine gutgekochte Mittags- oder Abendmahlzeit vorfeßen farten, die uns veranschaulichen, wie gering auch die kommunale Säug­nördlich von Tokio  , im übrigen ist sie aber über das ganze and fann. Die Kinder zumal erhalten schwer verdauliche Speisen, die für lingsfürsorge noch im Deutschen Reiche verbreitet ist. Verhältnismäßig verstreut. In der Hauptsache sind in der Seidenindustrie junge ihren Störper nicht zuträglich find. Aber auch die Erwachsenen gut ift's nach diesen Karten im rheinisch- westfälischen Industriegebiet Mädchen und Frauen beschäftigt. Ueber die Lage dieser Arbeite- fönnten ohne Aufwendung größerer Mittel besseres haben, wenn und im Königreich Sachsen bestellt, ganz jämmerlich mit dem ganzen rinnen veröffentlichte fürzlich ein junger Mediziner in der Tages- sie mit der durch Jahrtausende geheiligten Gewohnheit brächen, daß Dften. Wir sehen weiter, bildlich dargestellt, wie gewaltig der Ein­zeitung Afahi" eine Reihe von Artikeln, denen das Folgende ent- das Effen jeder Familie in besonderen Kochtöpfen, auf besonderen fluß der Wohnungsverhältnisse auf die Säuglingssterblichkeit ist und nommen sei: Herden zubereitet werden muß, und daß für die unzähligen wie In der Provinz Shinfin werden über 80 000 Mädchen in der Familien ungelernte Kräfte jedesmal diefelben Handreichungen tun, ie traurig es noch mit den Spielplatzverhältnissen in unseren Seidenfabrikation beschäftigt. Davon sind etwa 58 000 aus der von denen ein gut Teil erspart werden, und die anderen von Man muß sagen, daß die Absicht, die der Gründung des Provinz, der Rest aus den Nachbargebieten. Diese Arbeiterinnen eigens dafür angestellten Frauen rascher und beffer erledigt werden Museums zugrunde lag: das Ergebnis wissenschaftlicher Forschung beginnen ihr Tagewerk bereits um 6 Uhr morgens und beenden es Man wird uns einwenden: Sollen denn die Familien im Gast- weiten Kreisen der Bevölkerung zugänglich zu machen und damit nicht vor 7 Uhr abends, in der Regel erst später. Eine Sonntag 3 haus essen? Das ist viel zu teuer und auch nicht besser. Nein, das die Wissenschaft in die Praxis umzuseßen, in diesem Museum in tube ist unbekannt, nur zwei Feiertage im Monat, am 1. und sollen sie nicht, aber sie sollen sich zu Genossenschaften zusammen reichem Maße erreicht wird und daß, wenn die sozialen Ursachen 15. des Monats, werden ihnen gewährt. Die ganze lange Arbeits- fchließen, die Häuser mit einer großen Küche statt mit vielen der großen Not auch durch das Museum nicht beseitigt werden, doch zeit, vielfach 15 Stunden pro Tag, wird faum unterbrochen aur fleinen bauen. Sie sollen eine tüchtige und erfahrene Straft anstellen, die Aufklärung, die es über die Säuglingspflege bringt, ihre Wirkung Einnahme der Mahlzeiten. In fünf bis acht. Minuten die für sie alle die Mahlzeit zubereitet, und sie werden sehen, daß sie nicht verfehlen wird. Andererseits zeigt das reiche Material auch müssen di: Mädchen das Essen stehend hinuntergeschlungen haben. dann besser gekocht ist, da die hierfür angestellte Frau alle Sorgfalt beutlich, wo der Hebel vor allem anzusetzen ist, daß die sozialen Das Essen   wird vom Fabrikanten geliefert, auch die Schlafstätten. verwenden kann, und daß es nicht so teuer ist wie im Gasthof, da Der Lohn ist äußerst niedrig, die besten Arbeiterinnen bringen ia tein Profit damit erzielt werden soll. Die Wohnungen in diesen Verhältnisse vor allem eine durchgreifende Umgestaltung erfahren es im Jahre bei 340 bis 345 Arbeitstagen und 13-15ftündiger Familie die Zimmer in Ordnung bringen fann, ehe fie das Saus Säusern müßten einfach und praktisch ausgestattet sein, daß die müssen. Wenn man sich ihre Erfolge vergegenwärtigt, dann kann man täglicher Arbeitszeit auf etwa 100 yen( 211 M.). Ein raffiniertes verläßt. Da die Küchen wegfalien, wird die Arbeit sehr verringert, nur wünschen, daß allerorts zur Gründung solcher Museen geschritten Straffyftem sorgt dafür, daß ein erheblicher Teil des Lohnes denn durch die Küche wird die meiste Unreinlichkeit in die Wohnung wird. Die Kosten des Museums in Charlottenburg   betragen 30000 M. wieder in die Taschen der Fabrikanten zurüdfließt. Die Mädchen getragen. Kommen Mann und Frau von der Arbeit zurüd, so ist( Dreißigtausend). Das ist eine Summe, die den großen Ruzen werden gezwungen, alltäglich ein gewisses Quantum Arbeit zu alles fauber. boll aufwiegt. leisten. Können sie das in der gegebenen Zeit nicht fertig stellen, Aber wer forgt für die Kinder? In gut verwalteten Gemeinden dann müssen sie länger arbeiten. Die Kinderausbeutung follten allerdings Mittel zur Verfügung stehen, um öffentliche steht in diesen Betrieben in höchster Blüte. Kinder von Kinderhorte und Kindergärten in genügender Anzahl zu errichten, 12 und 13 Jahren werden dazu verwandt, den wo die Kleinen bis zum Nachmittag bleiben und gegen Erstattung Arbeiterinnen Selbstverständlich müßte helfen; auch der Unkosten gespeist werden könnten. für diese Kinder dauert In den Wählerversammlungen und Wahlaufrufen pflegen die die Arbeitszeit mitunter 12-15 Stunden. In den engen, kaum Schulspeisung für die größeren Kinder eingeführt werden; fie ließe Kandidaten ihr Programm zu entwickeln und ihre Stellung zu den sich mit einem Stoch- und Haushaltungsunterricht in den Boltsschulen in Aussicht stehenden Gefeßentwürfen zu präzisieren: ob sie die 6 Fuß langen und ebenso breiten Schlafstätten liegen je 4 Mädchen sehr gut verbinden. Wo aber die Kommunen nicht so weit vorge- Forderungen dieser oder jener Kategorien von Staatsbürgern beieinander, und zwar an ebener Erde. Kein Wunder, daß, wie der schritten sind und doch eine Genossenschaft den Versuch mit Ein für berechtigt halten und sie vertreten wollen oder nicht. Arzt berichtet, 10 Proz. dieser Bedauernswerten die Schwindsucht füchenhäusern unternehmen wollte, fönnte das Problem auch auf Von einem Eingehen auf Frauenwünsche hat man außer haben. Wird ein Mädchen ernstlich frank, dann wird es vom Unter- eine andere Weise gelöst werden. Ein Garten und einige luftige halb der sozialdemokratischen Partei bisher nicht viel ge­nehmer einfach nach Hause geschidt, von wo es häufig nicht große Räume müßten für die Kinder eines ganzen Häuferblods ein hört. Staatsbürger find nur die Männer. Sobald aber die Frauen mehr wiederkehrt. Die Gesundheit ist gebrochen, in den meisten gerichtet werden. Dort könnten die Größeren unter der Aufsicht bas politische Wahlrecht erhalten haben, ändert sich das Bild. Dann Fällen gehen diese bedauernswerten Opfer einer grenzenlosen Aus- einer Kindergärtnerin spielen und mit leichten Arbeiten beschäftigt, werden fie umworben und umschmeichelt, man fragt sie nach ihren die Kleinsten von einer Pflegerin gewartet werden. Vielleicht würde Wünschen und verspricht, ihre Intereffen zu berüdfichtigen, und zivar beutung frühem Tod entgegen. Der Fabrikant ist ihrer aber ledig, die Kommune einen Zuschus bewilligen, denn ihr werden manche beteiligen fich an diesem Wettrennen um die Gunft der Frauen ihr Geschid fümmert ihn nicht. Kosten erspart. Will sie das nicht, so muß es schließlich von den auch die Angehörigen jener Parteien, die bis dahin Gegner des Die Zustände in den Baumwollspinnereien find nicht besser. Familien selbst aufgebracht werden, die ja auch sonst fleine Beträge Frauenwahlrechts waren. Hier find größere Betriebe die Regel. In der Seidenindustrie be- für die Wartung der Kinder zu zahlen haben. So ist es auch jetzt in Kansas   in Amerita. Zwei Demokraten schäftigt ein Unternehmer selten 1000 Personen, in den Baumwoll- Auf diese Weise wären die Kinder den ganzen Tag über gut bewerben sich dort um die Stimmen der Witwen von Sol spinnereien arbeiten oft mehrere Tausende von Arbeitern und Ar- bersorgt, fie brauchten nicht auf der Straße zu spielen, wären nicht baten, und zwar versprechen sie ihnen brieflich, dafür beiterinnen zusammen. In den meisten der Baumwollspinnereien den tausend Gefahren der Großstadt ausgefeßt und erhielten forgen zu wollen, daß ihre Benfionen erhöht werden. Die wird Tag und Nacht in zwei Schichten von je 12 freundliche und heitere Emdrücke. Wenn dann die Eltern nach Frauen hätten wahrscheinlich schon früher höhere Bezüge gebrauchen Stunden gearbeitet. Hier herrscht die Maschinenarbeit vor. Sause fommen und ihre in der Zentraltiche bereitete Mahlzeit ein fönnen, aber damals fümmerte sich niemand um ihre Lage. Erst in Auch hier werden die Mädchen fast ausnahmslos in den Schlaffälen genommen haben, fönnen fie fich mit ihren Kindern zusammen dem Augenblid, wo sie Wählerinnen wurden, begann man, fich für freuen. Sie lassen sich von den Spielen der Kleinen berichten, fie zu intereffieren. Ein Beweis dafür, daß das Bahlrecht für der Fabrik beherbergt, auch erhalten fie vom Unternehmer das Eisen. lefen vielleicht mit den Größeren und sie brauchten nicht immer mit die Frauen einen großen Getvinn bedeutet, und es Unsinn ist, wenn Die Rontratte laufen in der Regel auf 3 Jahre, der Lohn beträgt bem ärgerlichen: Laß, ich habe feine Beit" abzuwehren. man sie warnt, daß die Männer gegen politisch gleichberechtigte 14 bis 20 yen( 28 bis 40 Pf.) pro Tag. Frauen weniger aufmerksam und ritterlich sein würden.

zu

älteren

Um an einem Beispiel zu zeigen, wie brutal die Fabril arbeiterinnen behandelt werden, fei folgendes mitgeteilt: In der Tabalfabrik von Okayama   war fürzlich eine Börse, die einiges Geld enthielt, verloren worden. 500 Mädchen wurden einem pein­lichen Verhör unterzogen und mußten sich eine demütigende Leibes­bifitation gefallen lassen. Am Abend beim Berlassen der Arbeits­stätte wurde diese Kontrolle wiederholt.

Die Ausbeutung der Arbeiterinnen wird in Japan   durch keinerlei Die Ausbeutung der Arbeiterinnen wird in Japan   durch keinerlei gefeßliche Maßnahmen beschränkt. Vor einigen Jahren tourde im Barlament ein Fabrifgefeß zwar angenommen, aber durchgeführt ist es heute noch nicht, es fehlt ihm der Charakter des zwingenden Rechts. Selbst wenn es aber sofort in Straft träte, würde die Nacht­arbeit für Frauen doch für die nächsten 15 Jahre noch nicht auf hören, da eine so lange Uebergangsfrist vorgesehen ist.

Frauenarbeit, Heim und Kinderglück.

Dr. H.

Der Wert des Frauenwahlrechts.

Hofa2 Die Frau im Beruf.

viele Schwierigkeiten zu überwinden, aber wir müssen baran gehen, Gewiß, die Ausführung eines solchen Projektes hat noch viele, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen und die Borzüge und Nachteile einer solchen Wohnungsgemeinschaft fühl gegeneinander ab­wägen. Utopien find es keineswegs. In anderen Ländern find bereits Versuche gemacht worden, und jetzt baut man in New York  ein großes Einfüchenhaus für besser entlohnte Schichten. Was aber anderswo möglich ist, muß auch hier möglich gemacht werden und Kommunikation veröffentlichte vor furzem einen Erlaß, der den fönnen, wenn auch zunächst in bescheidenerem Umfang. Nur muß einmal etwas gewagt werden, und vor allen Dingen müssen die Familien vorhanden sein, die um ihrer Kinder und ihrer Frauen willen mit dem alten Vorurteil aufräumen, als fönne bas heim" darunter leiden, wenn die Küche aus ihm verschwände. T. B.

Die Säuglingshygiene im Museum.

Staatsingenieurinnen. Das russische Ministerium für Bege Verwaltungen des Moslauer Eisenbahnbezirkes die Anstellung weib­licher Ingenieure für leichtere Boften gestattet, doch soll die für Frauen im staatlichen Berkehrsbetrieb vorgeschriebene Prozentzahl nicht überschritten werden. Es scheint also an männlichen Arbeits­fräften für diese Stellen zu mangeln, denn aus reinem Interesse für die Gleichberechtigung der Frau im Eriverbsleben ist der Erlag ficher nicht hervorgegangen. Vermutlich find auch nicht allzu große Borkenntnisse notwendig, denn bisher hat man nichts davon ge­hört, daß Rußland   eine größere Zahl geschulter Ingenieurinnen befäße.

handeln.

Erziehungsfragen.

Ein Museum, das in dieser Art ohne Zweifel eine gewiffe Be beutung im Kampfe gegen die Säuglingssterblichkeit darstellt, ist am Mittwoch in Charlottenburg   eröffnet worden. Es ist das Müssen nicht Heim und Kinder vernachlässigt werden, wenn die Museum für Säuglingshygiene, das im Kaiserin  - Auguste- Vittoria­Mutter gezwungen ist, einen Beruf auszuüben? Wir reben hier Du und Dein Kind. Heft 1: Das fragende Kind. Herausgeber nicht von den Frauen, die in der Lage sind, ihre Arbeit auf wenige Sause zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen   Otto Rühle  . Verlag: Görliger Volkszeitung. Preis 15 Bf. Stunden am Tage zu beschränken, sondern von der Fabritarbeiterin, Reiche aus Anlaß feines fünfjährigen Bestehens geschaffen wurde. Je mehr wir uns auf allen Gebieten der Kultur auf eigene Füße der kaufmännischen Angestellten, furz, von allen denen, die den Es gibt kein Gebiet aus der Säuglingskunde, das in diesem stellen, um so fester untermauern wir den Bau der sozialistischen ganzen Tag über unermüdlich arbeiten müssen; die, wenn sie nach Museum nicht vertreten wäre, und zwar ist das ganze Material Bufunft. Daher sind alle Arbeiten, die auf theoretische und prat­Hause kommen, feinen Augenblick Ruhe, gefchweige denn Zeit für übersichtlich in 10 Abteilungen geordnet. Es beginnt mit statistischenische Grundlegung einer sozialistischen   Erziehung abzielen, ein wich­wieder an die Arbeit müssen, um die materiellen Bedürfnisse die seelischen Bedürfnisse ihrer Kinder haben, sondern gleich Angaben über Säuglingssterblich feit, veranschaulicht die tiges Glied der proletarischen Gesamtbewegung. Genoffe Rühle, der Verfasser der Monographie Das proletarische Mind", legt jebt eine der Familie zu befriedigen. Zu diesen Betrachtungen regt uns ein Ursachen der Säuglingssterblichkeit und die Maßnahmen zu ihrer Reihe fleiner billiger Schriften zum Preise von 15 Pf. vor, die, wie Diskussionsartikel der Wiener Arbeiterinnen- Zeitung" an, in dem Bekämpfung, weiter Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Ent- es in der Ankündigung heißt, proletarische Eltern auf gemeinver­Hedwig Braun die Frage aufwirft, ob Beruf und Kindererziehung widlung des Säuglings, Körperbau und leben, Gesundheitslehre ständliche Weise in die wichtigsten Fragen der sozialistischen   Kinder­bereint werben fann, und zu dem Schluß fommt, daß unser wie Nahrungsmittelfontrolle, Altohol, Infektion, Desinfektion. Ferner erziehung einführen und mit den Elementen des Jugendschuhes legtes Ziel doch immer sein muß, der Familie und den Kindern die gibt das Museum einen Ueberblick über die Sygiene des vertraut machen sollen". Es soll damit der Anfang einer pädago­Frau und Mutter wiederzugeben", obwohl auch unter den gegen- Säuglings und seine Ernährung, über die Milchversorgung und gischen Bibliothek für Arbeiterfamilien gemacht werden. Das uns wärtigen Verhältnissen manches anders gestaltet und viel zum Glüid bie Art und Technik der fünftlichen Ernährung, die Krankheiten der vorliegende, entsprechend ausgestattete eftchen behandelt Das der Kinder beigetragen werden könne. fragende Kind". Weitere Hefte sollen das erwerbstätige, das eigen Neugeborenen, und schließlich ist auch die Kunst nicht un­Aber wir gehen weiter: den Kindern muß nicht nur die Mutter, der Familie nicht die Frau wiedergegeben werben, sondern wir beachtet geblieben und wir finden aus der ganzen Geschichte innige, das lügenhafte, das aufsichtslose, das spielende Kind be müssen eine Möglichkeit finden, daß Mann und Frau nicht voll- der Kunst vom Altertum über das Mittelalter hindurch bis in unsere Gewiß mag das Büchlein für manche proletarische Eltern als ständig von der Erwerbsarbeit absorbiert werden, daß fie wieber Beit Werke, die auf Mutter und Kind Bezug haben. Anregung von Ruben sein. Aber selbst wenn wir berücksichtigen, Zeit haben, sich in ihrem Heim wohl zu fühlen und ihren Kindern Den Müttern, die das Museum besuchen werden, wird es in daß die Pädagogit für unsere Bewegung noch im großen und ganzen Elternliebe und Glück geben können. Das Kind bedarf nicht nur der reichem Maße Aufklärung und Belehrung bringen. An die vielen Neuland ist, sehen wir uns doch zu einigen fritischen Bemerkungen Mutter, es braucht den Vater genau so, und Kind und Mann und Mittelchen, die heute zur Pflege des Säuglings verbreitet sind, aber veranlaßt. Schon die Anordnung der Beiträge erscheint uns nicht Heim, nicht einen unordentlichen Wintel in einem dumpfen Hause, von der Wissenschaft verurteilt werden, sind dort ausgestellt und glüdlich. Der theoretische Auffag über Die Kinderfrage" hätte Erst wenn durch allgemeine Gr­nicht einen Raum, in dem gleichzeitig gekocht, gewaschen und ge- zum Zeichen der Verurteilung rot durchstrichen worden, während wägungen, wie sie auf S. 19 gegeben sind, die hohe praktische Be­arbeitet wird und der vielleicht in der Nacht auch als Schlafkammer andererseits auch all das vorgeführt ist, das die Wissenschaft zur deutung der Kinderfrage Har geworden ist, wird sich auch gern über dient. Die Familie braucht ein helles, sauberes Heim, fie braucht Pflege und Ernährung des Säuglings empfiehlt. Manch schöne ben Zeitpunkt des Auftretens und über die Arten der findlichen Ruhe zur Erholung von der Arbeit, fie braucht Zeit für die Kinder, Gegenstände sind allerdings für die Mütter aus dem Volte wegen Frage belehren laffen. Sehr viel läßt der Aufsatz von Emmy  und wenn wir das durchsetzen wollen, dann müssen wir Frauen- der großen Kosten unanschaffbar, aber auch manche Einrichtungen Freundlich:" Fragende Kinder" zu wünschen übrig, namentlich in und Männerarbeit, Wirtschaftspolitit, Boden- und Wohnungspoliti! find da zu sehen, die praktisch für die proletarischen Frauen in Be- den ersten Abschnitten. Es heißt doch wohl allzu wenig tief in die von Grund auf umgestalten und sogar die Hausfrauenarbeit" tracht kommen, aber doch leider nicht oder nur wenig bekannt sind, Bedingungen proletarischen Familienlebens eindringen, wenn gefagt reformieren. wird, das mangelnde Verständnis zwischen Eltern und Kindern Das läßt sich gewiß nicht in turzer Zeit erreichen, aber wir fo die billige, völlig waschbare Holzwollmatraze, die im Gegeniaze resultiere" aus der gegenseitigen Verschwiegenheit, und diese müssen uns vorstellen, wohin wir gelangen wollen, wenn wir mit zu den allgemein benusten Matraßen von größtem hygienischem wieder werde durch das Schweigeverbot geboren". Endlich sind die der Arbeit beginnen. Und wir müſſen damit rechnen, daß die Werte ist. Weiter finden hier die noch überall gebräuchlichen Stech Gespräche unter der Ueberschrift" Der wißbegierige Anabe" weder schwerste Aufgabe die sein wird, mit alten Gewohnheiten und Vor- tissen wegen ihrer Ueberhigung ihre Berurteilung und es wird äfthetisch ansprechend, noch für den Zweck der Schrift passend. Daß urteilen bei uns selbst aufzuräumen. Denn soviel ist sicher; die Besseres an ihre Stelle gefeßt, wie auch die Vorschriften über der kleine Bengel burch seine vorurteilslosen Fragen den Vater, Erwerbsarbeit der Ehefrauen nimmt nicht ab, sondern greift weiter Säuglingspflege, die von den Nährpräparat- Fabriken herausgegeben einen reichen Fabrikbefizer, in die Enge treibt, wobei sich die um sich. Sie ist aber auch nicht unter allen Umständen werden und nach denen sich ein großer Teil des Wolfes richtet, ver- ungerechtigkeit und Widersinnigkeit des kapitalistischen   Klassen­zu verwerfen, sobald die Kinder die mütterliche Nahrung nicht mehr Sammt werden. Auch wird der große Unterschied zwischen Frauen­bedürfen, wenn nur die anderen Vorbedingungen er fällt sind. milch und Kuhmilch veranschaulicht, der überzeugend an die schönste Aber da hapert es. Zu diesen Vorbedingungen gehört, daß ihre Mutterpflicht mahnt, und auch die unheilvollen Folgen find bar rbeitszeit nur so lang ist, daß die Mutter wirklich noch Zeit behält, gestellt, die die Geschlechtskrankheiten mit sich bringen und die in bren Stimbern etwas zu sein, und sie müßte die Gewißheit haben, beredter Sprache an die große Berantwortlichkeit bes einzelnen hin­ während fie arbeitet, ihre Kinder auf das beste gepflegt werden. Fichtlich einer gefunden Lebenshaltung mahnen,

besser das Heft nicht eröffnet.

staates enthüllt, mag agitatorisch wirksam sein; feineswegs aber ist der künstlich zurechtgemachte, ganz unwirksame Dialog geeignet, das Wesen der Kinderfrage und die Methode ihrer Behandlung zu erläutern, und darauf fam es hier doch an.

Da uns das Unternehmen Rühles seiner Absicht nach wertvoll, ja notwendig erscheint, so würden wir uns freuen, wenn wir über Die nächsten gefte günftiger urteilen Tönnen.