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Das Ergebnis der Müftungsfommission soll,

wie die Militärisch- Politische Korrespondenz" von Bundesratsseite hört, eine geradezu glänzende der beteiligten deutschen  Rechtfertigung Industriezweige den Angriffen gegenüber bringen, die der Abg. Dr. Liebknecht im Plenum des Reichstags erhoben hatte".

Vertreter der Firma Krupp  , die das Vaterland an der Ratareni, in einer Broschüre Italien   am Balfan in Jim Interesse des albanischen, des griechischen und vor allem dieser Stunde": auch des serbischen Volkes. Denn wenn das albanische Volf Panzerplatten unstreitig um viele Millionen bewucherte, die er= " Ich, der ich Albanien   von einem Ende bis zum anderen einer nationalen Unterdrückungspolitik ausgeliefert würde, wiesenermaßen die Brandtsche Bestechungsfabrik gegen das Deutsche  genau fenne, der ich mich für Albanien   aufgeopfert habe, bin fest so bürdete die Besetzung Albaniens   dem serbischen Volk, das Reich gründete und viele Jahre unterhielt; Vertreter der Ehr= überzeugt davon, daß Albanien   tein größeres lnglid ohnehin schmer unter dem erstarkten Militarismus seufzt, um- hardischen Kanonenfabrit, die vor wenigen Monaten treffen tönnte, als wenn es in seinem jezigen Zustande erträgliche Lasten an Gut und Blut auf. Aber es ist mum in dem Prozeß gegen den Kapitän von der Goltz bloßgestellt wurde; einmal jo: wo im Rahmen der herrschenden Gesellschafts- Vertreter der Waffen- und Munitionsfabriten, die Autonomie oder die Unabhängigkeit befäme Jenes Albanien  , welches uns die bei uns lebenden Albanesen vor- ordnung eine Sache rettungslos verfahren ist, läßt sie sich im die jenen berüchtigten Figarobrief nach Paris   schidten, und noch gar spiegeln, und auch diejenigen, deren Patriotismus bloß die Quelle Rahmen diefer Gesellschaftsordnung nicht mehr ins rechte Herr von Gontard  , der eine Unterzeichner dieses bösartigen Gleis schieben. Briefes; und schließlich Vertreter der zu den Waffen- und Munis ihres persönlichen Gewinns ist, ist nicht das echte Albanien  . Wenn Aber daß die Zurückziehung der Großmächte von All- tionsfabriken gehörenden Mauser fabrit als Sachverständige man aus dem wahren Albanien   einen größeren Korruptionsfachver­Staat machen wollte, jo würde er eine ständige Quelle banien und die Politik: Der Balkan   den Balfanvölkern! das über Rüftungsforruption! Warum nicht? bei weitem Fleinere von zwei Uebeln ist, erhellt fofort, wenn man ständige find diese Herren ganz gewiß. Nur ein abgefeimter Sozt für die Unruhen am Balkan werden." Aber die Stimme der Vernunft wurde nicht gehört, die auch in Deutschland   die bürgerliche Presse rumoren hört, der un- und kein loyaler Untertan kann zweifeln, daß sie diese ihre Wissen­Aber die Stimme der Vernunft wurde nicht gehört, die österreichischen und italienischen Imperialisten jezten ihren glückselige Prinz von Wied   müsse durch internationale schaft restlos offenbaren werden. Lieb Baterland magst ruhig sein. Waffengewalt auf seinem Thron gehalten werden. Mag dieses Natürlich liegt die Prüfung der Rüstungsforruption jetzt int Willen durch, und auf der Grundlage unmöglicher Boraus- Geschrei bei der rechtsstehenden Presse verständlich sein, so allerbesten Händen. Nicht nur die Sachverständigen sind die Bera setzungen erhob sich das Fürstentum Albanien  . Ein knappes wirft es geradezu widerlich, wenn die reaktionäre Kreatur, trauensmänner des deutschen   Volkes natürlich außer den Sozial­Vierteljahr hat die Herrlichkeit gedauert, und heute ist der die die" Frankfurter Zeitung  " in Berlin   siken hat, mit demokraten; auch die Kommissionsmitglieder sind zwar Vertreter " Staat", der nie ein Staat war, jo täglich zusammen- wichtigtuerisch hochgezogenen Augenbrauen versichert: Der der kapitalistischen   Regierung und der kapitalistischen   Parteien, aber gebrochen, wie er zusammenbrechen mußte, denn die Geschichte, Fürst ist nicht von den gegenwärtigen Aufständischen, sondern natürlich ehrenwerte Männer. Und wiederum nur ein abgefeimter das lehrt uns der historische Materialismus, überspringt nicht von Europa   eingesetzt worden, und zwar im Interesse der Er- Sozi und fein loyaler Untertan kann an die systematische Kampagne lange Entwidelungsstufen, und aus sich befehdenden Stäm- baltung des europäischen   Friedens." Blödsinn! Europa   das dieser Parteien zur Deckung der Rüstungsforruption, an ihre men, die in ihrem Wesen und ihrer Kultur etwa den Ger  - find die Völker, die Massen, die vielen, vielen Millionen, die vorbehaltslose Solidarisierung mit dem Rüstungskapital im Reichs­manen zur Zeit des Tacitus   vor zwei Jahrtausenden also haben nichts von Albanien   gewußt und haben auch keinen tag, Landtag und Presse denken und die patriotische Pflicht zum entsprechen, läßt sich nicht im Handumdrehen ein moderner Fürsten eingesetzt, und von dem, was die Sudelföche der Stählerglauben durch häßliche Zweifel irritieren wollen. Und die Staat zurechtfneten. Der hier und da gehörte Vergleich mit Diplomatie in London   zusammengepantscht haben, wollen die Kommissionsmitglieder sind nicht nur ehrenwert, flug und weise, der geringen Entwickelungshöhe der Serben, Bulgaren   und Bölfer noch heute nichts wissen. Für Europa   ist das Schicksal sondern auch wie alle gutherzigen Menschenahnungslos Rumänen zu der Zeit, als sie ein Leben unter dem Dach ubaniens und seines Mbret das Gleichgültigste vom Gleich gleich dem Kruppdirektorium( wenn man ihm glaubte), und vor eines eigenen Staatswesens begannen, hinkt beträchtlich, denn gültigen, und ganz abgesehen davon, daß die Albaner auf allem direkt hellseherisch. Das lehrt uns folgende bedeutsame einmal waren die genannten Völker damals doch erheblich ihren Bergen sich über die vor Durazzo   spazieren fahrenden Brejenotiz weiter entwickelt als heute die biederen Schkipetaren, und Kriegsschiffe halb tet laten werben, gejateht es überall geschieht vor allem besaßen sie, was den Albanern ganz und gar abgeht, gegen den Willen der Massen, wenn ein internationales Ge­ein ausgeprägtes Nationalgefühl, die Klammer also, die einen schwader nach der albanischen Küste geschickt würde. Kommt Staat erst zusammenhält. es," so schreibt die Frankfurter Zeitung  ", zu dieser Flotten­Aber nachdem die albanische Kunstschöpfung zusammen- ansammlung, so wäre das natürlich nur der erste Schritt, gebrochen, nachdem Wilhelm erledigt ist, was nun? Oder durch den der Wille Europas   betätigt würde, das von ihm ge­vielmehr: wie sieht überhaupt die Lösung der albanischen schaffene Fürstentum und den Fürsten   zu schützen." Sehr Frage aus? Die ideale Lösung im Sinne des Sozialismus richtig! Und der zweite Schritt? Truppenlandungen! Und heißt selbstverständlich: ein wirklich autonomes Albanien   im der dritte? Kämpfe gegen die Aufständischen, und so fort, Rahmen eines Bundes von Balkanrepubliken. Aber diese bis wir einen regelrechten Feldzug der Mächte in Albanien  wirkliche Lösung liegt durchaus nicht im Bereich der nahen mit hohen Geld- und Menschenopfern hätten, falls nicht vor­Möglichkeit, und jede andere Lösung" ist unvollkommen, ist her die internationale Einigkeit zum Teufel gegangen wäre! feine Lösung. Zieht man jedoch in Betracht, daß die erste Darum gilt es, dem ersten Schritt, der Entsendung der Aufgabe der europäischen   Arbeiterklasse die ist, den Welt- Kriegsschiffe, vorzubeugen, und das deutsche   Volk ruft seinen frieden zu schützen, so verstopft die radifal durchgeführte Machthabern laut und deutlich zu: Losung: Der Balkan   den Balkanvölkern! ohne weiteres die albanische Gefahrenquelle. Wenn sich Lesterreich und Italien  wegen Albaniens   in die Haare geraten oder gar wenn im Ver­lauf der albanischen Unruhen Dreibund und Tripelentente te wieder gegeneinander auftreten, dann werden durch die drohende Weltkriegsgefahr Lebensinteressen der europäischen  Arbeiterklasse gefährdet. Wenn aber Serbien   und Griechen Land des albanische Bergland unter sich aufteilen, so werden Lebensinteressen der europäischen   Arbeiterklasse in feinem Fall berührt. In diesem Sinne schrieb schon am 11. November 1912 die Frankfurter Volksstimme": Wird Albanien   geteilt, so geht es eben im Balkanbunde auf. Wird es zu einem autonomien Fürstentum zurechtgebastelt, dann bleibt es ein Spielball in den Händen der österreichischen   und italienischen Imperialisten. Ein autonomnes Albanien   miter österreid­schem Patronat ist eine Bulverfifte, zu der von Wien   aus eine Punte führt und mit der jederzeit der Balfan wieder in die Luft gesprengt werden kann." Aehnlich schrieb vier Tage später die Wiener Arbeiterzeitung  ":" So bedeutet die Auto- Die Rüstungsfommission wird vom 8. bis 10. Juni tagen, mo­nomie Albaniens   eine dauernde Gefahr für das Bündnis und bei eine Besprechung der Referate der Abgeordneten Graf Westarp  den Frieden zwischen Oesterreich   und Italien  , die Gefahr, und Erzberger in Aussicht genommen ist. Außer den genannten daß die Furcht vor der Sperrung der Straße von Otranto Referaten sind, so heißt es, noch 10 weitere auf Mitglieder des schließlich zu einem Kriege zwischen Oesterreich   und Italien   Reichstags und sachkundige Kommissionsmitglieder verteilt worden. führt! Wenn dagegen Albanien   von Serbien   und Griechen- Die nächsten Sizungen der Rüstungskommission sollen in der ersten land geteilt wird, dann ist diese Gefahr beseitigt, der Wett- Hälfte des November, also voraussichtlich vor Beginn der Reichs­

Hände weg von Albanien  !

Wehmüthige Abbitte.

Von den Liebknechtschen Behauptungen sei nach gewissenhafter Prüfung durch die verschiedenen parlamentarischen Beauftragten der Kommission, zum Teil durch das Plenum der Kommission selbst, auch nicht ein Schatten berechtigten Vor= wurfs gegen die Lieferer von Landesverteidi= gungsgegenständen übriggeblieben. Auch scheine die Kommission die Ueberzeugung ge= wonnen zu haben, daß überall die bom Reich bezahlten Preise angemessen und keineswegs zu hoch waren.

Deutsches Volk-merkst du was? Ist das nicht fein einge­fäbelt? Hat es je ein reigenderes Feigenblatt über menschlicher Scham gegeben, als diese Kommission? Adam und Eva  , die Er­Rom, 7. Juni. Die Agenzia Stefani" meldet aus Du finder des Feigenblattes, mögen noch im Grabe vor Neid die Gelb­ra 830 von gestern: Ministerpräsident Turhan Pascha be- sucht bekommen. Feigenblatt über die Rüstungskorruption, deren gab sich im Laufe des Tages in die italienische Gesandt- Untersuchung der Rüstungsfommission bekanntlich ausdrücklich durch ihaft, um sein lebhaftes Bedauern über die Verhaftung die vorsorgliche Regierung, d. H. denselben Bundesrat, der jetzt so des Obersten Muricchio und des Professors Chinigo zum Ausdrud hellseherisch berichtet, von vornherein entzogen worden ist! Aber zu bringen und zu erklären, daß endgültig jedes Verfahren das Feigenblatt reicht doch nicht aus, um auch die Tatsache zu ver­eingestellt jei. Außerdem erklärt sich die albanesische Regierung bereit, der italienischen Regierung jede Genugtuung zu leisten. Die Stadt ist ruhig; der Belagerungszustand ist noch in Kraft.

Noch ein Klub der Ahnungslosen.

bewerb Defterreichs und Italiens   in Albanien   beendet, das tagsverhandlungen stattfinden. Als industrielle Sachver Bündnis mit Italien   befestigt," und vor kurzem erst ist unser ständige werden den Sizungen die Herren Hugenberg, Hartwig

Chemniker Parteiblatt für die Ueberlassung Albaniens   an( für Kanonen), Ehrensberger( für Stahlplatten) von der Firma

Serbien   und Griechenland   eingetreten. Aber weniens auch die Krupp, Ehrhardt von der Rheinischen Metallwaren- und

bergen, daß die ganze Kommission nebst ihren Hintermännern mit bollen Segeln ins Lager des Rüstungskapitals übergegangen ist; und daß die Sozialdemokratie die unvergleichliche Aufklärungs­altion" troß allem Tamtams jofort richtig eingeschäßt hat; und daß sie ihrem Schöpfer danten tann, durch ein gütiges Geschick und die Weisheit der vorsorglichen Regierung vor der Mitwirkung an dieser Burlest- Komödie bewahrt zu sein.

Aber die Kommission möge ob der läterlichen Haltung der alles begeifernden Sozialdemokratie nicht verzweifeln; denn zwei Erfolge sind ihr schon heute sicher: begeisterte Aner. fennung der Krupp und Genossen vielleicht, stiffen und ein ungeheures euros fie eine Rettungsmedaille? päisches Gelächter.

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Politische Uebersicht.

Die Geschäfte des Generals v. Lindenau.

Jeden Tag erhalten wir weiteres Material über die Ge Großmeister des wissenschaftlichen Sozialismus für fonter- Maschinenfabrik Düsseldorf  ( für Geschüße und Artilleriegeschosse), schäftchen, die jener beinahe Kriegsminister gewordene revolutionäre Bölfersplitter wie die Albaner niemals viel Dr. v. Gontard von den Deutschen   Waffen- und Muni- Günstling des Deutschen Kaisers gemacht hat. Danach hat Sympathie aufbrachten, so können wir als Sozialisten eine tionsfabriken sowie ein Vertreter der Oberndorfer Ge- er nicht nur Orden und Titel vermittelt, sondern nicht selten solche Lösung" im besten Fall als das kleinere Uebel hin- wehrfabrik( Mauser) beiwohnen und Auskunft erteilen. auch seinen Einfluß zum Abschluß vorteilhafter nehmen, und dürfen uns niemals dafür begeistern, und zwar Mehr kann man nicht verlangen! Geschäfte mit dem Fiskus und zur Erleichte­

Die schwarz- rot- goldne Burschenschaft.

Eisenach  , 5. Juni. Die Burjchen­fchaftertagung beschloß die Unterstützung der Jugend= bewegung und begründete mi 30 000 Mart eine Stiftung zur Förderung. nationaler 3 wede.

Bald hundert Jahre ist es her, seit die deutsche Burschenschaft  gegründet wurde als die Organisation, in der sich das erste politische Sehnen und Streben des deutschen   Bürgertums verförperte. Wäh­rend der Befreiungskriege war an den Lagerfeuern der freiwilligen Jäger, an denen man Schillers Sturmlied:" Wohl auf, Kameraden!" in die Nacht hinaussang, zum erstenmal so etwas wie ein bürger­liches Klaffenbewußtsein in Deutschland   aufgeflammt: schwärmte davon, daß der siegreiche Feldzug gegen Napoleon   der deutschen   Einheit die Bahn bereiten werde, und man träumte von einer Freiheit, die über die Abschüttelung der Fremdherrschaft weit

man

Freiheitsmesser gezückt!

als vogelfrei. Aber wie immer und überall, so erzeugte Drud auch| Freiheit zu versprisen. Aber mit dem eisenfresserischen Radikalis­hier Gegenbrud. Unter Karl Follens Leitung bildeten sich mus der Unbedingten" um Follen hatte dieser Idealismus schon innerhalb der Burschenschaft   die sogenannten Unbedingten" wenig mehr zu tun. Gang im Gegenteil! In seinen Briefen heraus, die einer ganz anständigen bürgerlichen Revolutions- schildert der Burschenschafter Victor Scheffel   mit Befriedi­romantik huldigten und in bluttriefendem Radikalismus etwa gung, wie er, ausgestattet mit einem vorsintflutlichen Tarras, auf jangen: der Wacht stand gegen den Anmarsch hungernder armer Teufel, von denen die Revolutionsspießbürger eine soziale Revolution be= fürchteten. Nach dem Fehlschlag der 1848er Bewegung glitt dann diese Generation in eine fanfte Beschaulichkeit hinein die Studenten", mußte sich schon in den fünfziger Jahren der in London   lebende Arnold Ruge   von seinem Schwager berichten Jassen, find echte Philister und stolz es zu sein". Immerhin lands unter Bismards Mürassierhelm endeten, noch ein laues Interesse für wirkliche politische Fragen auf. Das waren die Bäter des Geschlechts von heute:

Hurra! Den Dolch durch die Kehle gedrückt!

Mit Purpurgewändern,

Mit Kronen und Bändern

Am Rachealtar steht das Opfer geschmückt!

Nieder mit Kronen, Thronen, Frohnen, Drohnen und Baronen! brachten sie in den Kämpfen, die mit der Verpreuzung Deutsch­

Sturm!

Oder gleichfalls aus Follens großem Lied:

Dann wird's, dann bleib's nur gut, Wenn Du an Gut und Blut

Wagst Gut und Blut,

Wenn Du Gewehr und Art,

Schlachtbeil und Sense packst, Zwingherrn den Kopf abhadit. ben

Aber es blieb nicht bei Worten. Jm März 1819 rannte

Guer. Bater? Na, der war schon milder, Nicht ganz so grob, nicht ganz so frei; Immerhin war er dennoch ein wilder Anhänger der Fortschrittspartei.

Aber die Söhne! Seit 1870/71 ist es reißend bergab gegangen mit der deutschen   Studentenschaft im allgemeinen, und die Burschen­

hinausging. Me diese hochgeſtimmten Jünglinge heimgekehrt den der Burschenschafter and bem deutschen   Komödienschmierer und schaft im befonderen, die immer noch die alten Farben der deutschen  Säbel in die Ede lehnten und das Schlachtfeld gegen den Hörsaal russischen Spizzel Kozebue eines der angesungenen Freiheits  - untreu geworden. Die Burschenschaften sind heute wie die Korps Freiheit trägt, ist ihren Ueberlieferungen auf Schritt und Trift eintauschten, schloffen sie sich, zumal die Reaktion bald Mehltau auf messer ins Herz und wurde nach seiner Hinrichtung von seinen feudale akademische Vergnügungsklubs und sind bestrebt, dem ihre Hoffnungen fallen ließ, zusammen, nahmen die Farben Bundesbrüdern wie auch von weiten Kreisen des Boltes geradezu hohen Kösener S. C." auf dem Gebiet des Patentfabketums" nach schwarz- rot- gold und den Wahlspruch: Freiheit, Ehre, Vaterland! als ein Heiliger verehrt. Den Gewalthabern aber gab diese Blut­an und bestimmten im ersten Paragraphen ihrer Verfassungs  - tat die ersehnte Gelegenheit, alle Hezhunde der Demagogenjagd scher Oppositionsgeist vielleicht gar? Von Geist teine Spur, und Kräften nachzueifern. Politische Ideale? Kein Gedanke! Politi­urfunde: Die allgemeine teutsche Burschenschaft   ist die freie Ver- gegen die Träger des schwarz- rot- goldenen Bandes und der schwarz alles ist Dressur zum plattesten Byzantinismus und ödesten Hurra­einigung der gesamten, wissenschaftlich auf der Hochschule fich rot- goldenen Soffnungen loszukoppeln. Mit der Blüte der akade- alles ift Dressur zum plattesten Byzantinismus und ödejten Hurra­bildenden teutschen Jugend zu einem Ganzen, gegründet auf das mischen Jugend füllten sich damals die Festungstajematten, Ge- patriotismus. Verhältnis der teutschen Jugend zur werdenden Einheit des teut- fängniße und Zuchthäuser, und tückisch wurde manch Leben zerstört, Und ihr? Kinder, wie seid ihr geraten! Das ist ja äußerst lobenswert, Wie ihr glühend mit Worten und Taten Die Obrigkeit preiset und ehrt!

schen Volkes.".

weil es nur den hohen Gedanken deutscher   Freiheit und Einheit gewidmet war. Diese schwärmenden, rabifalen, tatbereiten, ge­hezten und gefolterten Burschenschafter waren die Ahnen der Schwarz- Rot- Goldenen von heute:

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Wie die bürgerliche Klasse Deutschlands   damals zurüdgeblieben und unentwickelt war, so gab sich auch der Drang ihrer akademi schen Jugend in unklarem und haltlojem Schwärmen aus. Was sie jo recht wollten, wußten diese Burschenschafter nicht, ein fest­umrissenes politisches Ziel hatten sie nicht und mehr als nach vor­non Euer Großvater in seiner Jugend Donnerwetter! märts richteten sie den Blick in die Vergangenheit, in der in fagen­Das war ein Borsch! inf haftem Zauberschein der Hohenstaufen Kaiserherrlichkeit locie. Aber Gifrig schwärmend für Freiheit und Tugend, harmles oder nicht, den Machthabern waren diese Studenten von Und ein Rauhbein! Und furchtbar forsch! vornherein verdächtig, und als anno 1817 auf dem Wartburgjest Auch der nächsten Generation lohte noch eine helle Flamme von Burschenschaftern ein paar reaktionäre Schriften, ein preußi- im Herzen. Auch sie litt unter dem dumpfen Drnd vormärzlicher scher Schnürleib und ein österreichischer Korporalstod als Sinnbilder Knechtschaft, und als die Märgrevolution von 1848 emporprajjelte des Despotismus dem Scheiterhaufen überantwortet wurden, ging und die Farben der Burschenschaft   die Farben des befreiten und die Treibjagd an. Hochverräterischer Gesinnung war verdächtig, geeinten Deutschland   werden zu wollen schienen, drängte es manchen wer das schara- rot- goldene Band trug, jeder Burschenschafter galt dieser atademischen Jugend, freudig sein Blut für die Ideale der

Und Lobenswert, wie sie sich für Unterstützung der hurrapatriotischen Jugendbewegung erwärmen, wie es foeben auf dem Eisenacher Burschenschaftertag geschah, und wie sie 30 000 M. zur Förderung nationaler", das will sagen: reaktionärer, antijozialdemokratischer 3mede Lodern.

Damals: Nieder mit Kronen, Thronen, Fronen, Drohnen und Baronen!

Heute: 30 000 Mark für nationale" Zwede!

Es drückt sich darin nicht nur der Abstieg einer akademischen Verbindung, sondern der Verfall einer ganzen Klasse aus. Karl Ludwig. 1