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Nr. 156. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Bonnerstag, 11. Juni 1914.

Gewerkschaftliches.

Die Bewegung für die Sonntagsruhe der Handlungsgehilfen.

Bei den widerstrebenden Geschäftsinhabern würde gegebenen­falls, soweit in den betreffenden Betrieben eine hin reichende Zahl von organisierten Angestellten beschäftigt ist, von den Angestellten die Kündigung auszusprechen sein. Sofern durch diese Aktion einzelne Gehilfen geschädigt werden sollten, hätte die Organisation für eine angemessene Entschädigung zu forgen. Wir glauben, daß bei einem solchen Vorgehen die Unter­stützung durch das kaufende Publifum in feiner Weise fehlen wird. Als der dürftige Gesezentwurf über die handelsgewerbliche Ferner halten wir auch eine gegenseitige Vereinbarung für zived­Sonntagsruhe zu Anfang dieses Jahres den Reichstag   in erster mäßig, daß über den 1. Juli hinaus Stellen für Handlungs­Lesung passiert hatte, da stand fest, daß weder die Regierung noch gehilfen mit Sonntagsarbeit nicht mehr vermittelt werden." der Reichstag   ernstlich gewillt sind, die Sonntagsruhe durchzuführen Erst nachdem dieses Schreiben erfolglos geblieben war, die oder auch nur einen kräftigen Schritt in dieser Richtung vorwärts Attion trog aller Bemühungen des Zentralverbandes als gescheitert Die Enttäuschung war besonders auch unter den in gelten mußte, hat die Handlungsgehilfen- Zeitung" nicht mehr mit bürgerlichen Harmonieverbänden organisierten Handlungsgehilfen der Kritik über das würdelose Verhalten der bürgerlichen Verbände groß. Ihre Empörung über die schmähliche Haltung der zurückgehalten.

zu tun.

Berlin   und Umgegend.

Der Tarifvertrag der Kraftdroschkenführer. Mit dem neuen Tarifvertrag, wie er jetzt durch den Spruch des Einigungsamtes gestaltet ist, beschäftigten sich gestern zwei Ver­sammlungen, zu denen der Andrang ein ungeheurer war. Im neuen Vertrag, der vom 1. Juni d. J. bis zum 30. Juni 1917 gelten soll, ist die Arbeitszeit einschließlich Fahrzeit auf 11 Stunden für die Tag- und 12 Stunden für die Nachtschicht festgesetzt. Der Versuch der Unternehmer, 101 M. Kaution für jeden Führer einzuführen, ist an dem Widerstand der Arbeitnehmerver­treter gescheitert. Der am heißesten umstrittene Passus auch in den Versammlungen war der§ 2 des Vertrags. In der Fassung des Einigungsamtes lautet der Paragraph:

Schicht 0,90 m. und 25 Proz. der Gesamteinnahme. " Der Grundlohn für Automobildroschfenführer beträgt für jede

Die Unternehmer versichern die Führer gegen Regresansprüche auf Grund des§ 7 des Automobilhaftpflichtgesetzes und entrichten die erforderlichen Prämienbeträge.

Die Untosten für Reinigung des Wagens trägt der Unternehmer; der Führer darf nicht dazu herangezogen werden."

Bisher hatten sich die Kraftdroschkenführer selbst versichert und tionsvertreter 1 M. gefordert hatten. mußten für die Wagenreinigung sorgen. Die Arbeitgeber wollten durchaus nur 75 Pf. Grundlohn bewilligen, während die Organisa­

bürgerlichen Parteien tam in den Zeitschriften der verschiedenen In einer jetzt erschienenen, vom Zentralverband der Handlungs­Verbände, in öffentlichen Versammlungen und auch in der Tages- gehilfen herausgegebenen Broschüre mit dem Titel: Die Dhn presse zum Teil in so heftigen Formen zum Ausdruck, wie man sie macht der Handlungsgehilfenbewegung" ist der sonst von den Handlungsgehilfen nicht gewohnt ist. Sollte aber ganze Briefwechsel zwischen dem Zentralverband und den bürger­der Zorn der Handlungsgehilfen nicht wirkungslos verpuffen, lichen Verbänden zum Abdruck gelangt. Er zeigt zunächst, wie un­so war es nötig, ihn in Bahnen er eine nachhaltige Wirkung ausüben mußte. Der Zentralverband er aber auch geeignet, den gegenwärtigen Stand der Handlungs­zu lenken, auf denen gerechtfertigt die Angriffe auf den Zentralverband waren. Dann ist der Handlungsgehilfen richtete durch ein in großen Massen im gehilfenbewegung blitzlichtartig zu beleuchten. Wenn auch eine ganzen Reiche verbreitetes Flugblatt die Aufforderung an die Radikalisierung der Handlungsgehilfenbewegung seit Jahren zu Handlungsgehilfen, sich nicht mehr auf Versammlungen, Resolutionen beobachten ist, so bleibt doch noch eine ungeheuere Arbeit übrig. und Eingaben zu beschränken, sondern jetzt zu gewerkschaftlichen Die Erkenntnis der gegenwärtigen Einflußlosigkeit der bürgerlichen Mitteln in ihrem Kampfe um die Sonntagsruhe zu greifen. Gleich- Handlungsgehilfenorganisationen wird die denkenden Handlungs­zeitig richtete er auch an die größeren Handlungsgehilfen gehilfen auf den Weg bringen, der aus dieser Ohnmacht herausführt. verbände durch Rundschreiben die Anfrage, ob sie zur Einleitung Das kann nur durch die Stärkung der freigewerkschaftlichen Handlungs­werden. gemeinsamen gewerkschaftlichen Aktion bereit gehilfenorganisation geschehen und durch den Anschluß an die poli­feien. Einige Organisationen benutzten die Gelegenheit, tische Partei, die die Arbeitnehmerinteressen vertritt, an die Sozial­im eine wüste Prepheze gegen den Zentralverband zu demokratie. inszenieren. Sie behaupteten, daß die ganze Aftion nur aus agitatorischen Motiven heraus eingeleitet sei. Außerdem sei ein Generalstreit" der Handlungsgehilfen undurchführbar und unzweckmäßig. Der Zentralverband hat damals zunächst nichts gegen diese Preßheze unternommen. Er hat die Antworten der Drganisationen auf sein Rundschreiben abgewartet. Als diese ab= lehnend ausfielen, hat er in einem weiteren Rundschreiben ein­gehend dargelegt, wie die Aktion durchgeführt werden müsse. Es hieß darüber in dem erwähnten Schreiben:

einer derartigen

Einige Verbände äußern sich dahin, daß ein Streit der Handlungsgehilfen in dieser Frage nicht sachdienlich oder durch­führbar sei. Demgegenüber möchten wir darauf hinweisen, daß es sich nicht darum handelt, ohne weiteres einen Streit zu pro­tlamieren. Wenn die gewerblichen Arbeiter eine Aenderung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen herbeiführen wollen, so setzen sie sich vorerst mit den betreffenden Unternehmern in Verbindung, un eine solche Verbesserung auf gütlichem Wege herbeizuführen. Bei dem von uns gemachten Vorschlage würde ebenso zu ver­fahren sein. Zunächst wäre eine Verständigung der beteiligten Drganisationen notwendig, in welcher Weise das Herantreten an die Prinzipalität erfolgen soll. Es könnte in der Weise gehand­habt werden, daß in den einzelnen Orten die dortigen Vertrauens­männer zusammentreten und nach Lage der örtlichen Verhältnisse das weitere Vorgehen im Einverständnis mit den Zentral­verwaltungen festiegen. Alsdann tönnte es Aufgabe der örtlichen Verbandsleitungen sein, nach ihren in den einzelnen Ge­schäften vorhandenen Mitgliederbeständen bei den Prinzipalen vor stellig zu werden. Den Geschäftsinhabern würde eine Aenderung des Dienstvertrages mit ihren Angestellten dergestalt nahezulegen sein, sie ab 1. Juli also unter voller Wahrung der Kündi­gungsfrist auf die Sonntagsarbeit, gemäß der Programm­forderung der Handlungsgehilfenverbände, verzichten. Von der Stellungnahme der Prinzipale hängt dann das weitere ab.

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Kleines Feuilleton.

Die Ullstein- Bücher.

Von der Firma Ulstein u. Co. wird uns folgendes mitgeteilt: Es ist richtig, daß die Ulstein- Bücher teilweise in England her­gestellt werden. Maßgebend dafür ist aber nicht die Ersparnis an Buchbinderlöhnen gewesen. ob eine solche überhaupt vorhanden ist,

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In der ausgedehnten und oftmals sehr hizigen Debatte be­zeichneten viele Redner den Spruch des Einigungsamtes für un­annehmbar. Die Verhandlungskommission aber befürwortete die Annahme des Spruchs und betonte, wenn auch die Neuregelung für einzelne keine Vorteile biete, so bedeute sie doch für die Gesamtheit einen wesentlichen Fortschritt schon allein dadurch, daß die vor­handenen 17 verschiedenen Lohnsysteme durch ein einheitliches erſeht eine große Mehrheit für Annahme des vorliegenden Vertrags. Die Abstimmung in der Frühversammlung ergab schließlich doch Auch in der Abendversammlung der in Tagschicht arbeitenden Führer wurden Bedenken mannigfacher Art geäußert. Aber ebenso wie in der Frühversammlung erklärte sich eine erdrückende Majori= tät für Unterwerfung unter den Schiedsspruch. Damit haben die organisierten Kraftdroschtenführer ihren Willen bekundet, nach Möglichkeit eine friedliche Lösung herbeizuführen.

Die Unternehmer aber sollen dem Vernehmen nach gegen den

28. April erklärt, daß sie

Schiedsspruch gelobt und beschlossen haben, sich nicht zu unter­werfen. Das wird ihnen freilich wenig nüßen, denn sie haben am einem eventuellen Schiedsspruch des Einigungsamts, welcher den Tarifvertrag festjest bezw. über einzelne streitig ge­bliebene Punkte entscheidet, sich unterwerfen, derart, daß er für beide Parteien unbedingt bindend sein soll!".

ist von uns niemals festgestellt auch sonstige Lohnersparnisse sind niemals in Frage gekommen. Der einzige Grund für uns, den Auf­trag nach England zu vergeben, war lediglich der, daß zurzeit, als wir mit den Ullstein- Büchern herauskommen wollten, keine deutsche Anstalt alle maschinellen Einrichtungen in vollem Umfange hatten, um in kurzer Zeit die erforderlichen Auflagen herzustellen. Deshalb nahmen wir damals ein Angebot der größten englischen graphischen Anstalt an, die uns innerhalb zweier Monate nach der Auftrag- Bei der Firma Ackermann u. Mohts, Matraßenfabrik, Mühlen­erteilung 400 000 Bände fir und fertig ins Haus lieferte. Dem- straße 31/32, haben die Gestellbauer wegen großer Lohnreduzierung gegenüber mußten wir aber die Forderung der englischen Firma be- die Arbeit eingestellt. Auf Grund einer unwesentlichen Verbesserung willigen, ihr unsere Aufträge für eine längere Zeit zuzusichern. Wir in der Arbeitsverrichtung hat die Firma die bestehenden Akkordlöhne find aber jetzt bereits damit beschäftigt, die Errichtung eigener maschi- um 40 bis 75 Proz. herabgesezt. Verhandlungen durch eine Kom­neller Anlagen in Deutschland   vorzubereiten, um die Herstellung mission der Arbeiter um Zurücknahme der Abzüge hatten nicht den hierher zu übernehmen. Auch aus dieser Tatsache bitten wir zu gewünschten Erfolg. Einen weiteren Versuch um Beilegung der ersehen, daß für uns die Frage der Buchbinderlöhne gar keine Rolle Differenzen, den die Verbandsvertreter mit der Kommission unter­spielt, wie Ihnen ja auch bekannt sein dürfte, daß wir in gutem nahmen, wurde von Herrn Mohts schroff abgelehnt und den Ver­Einvernehmen mit der Organisation der Buchbinder stehen." bandsvertretern, ohne daß sie auch nur ein Wort ihres Anliegens Wir nehmen von vorstehender Erklärung Kenntnis und können vorbringen konnten, das Grundstück verwiesen. andererseits bestätigen, daß die Herstellung derjenigen Bücher der Firma Ullstein u. Co., die in Deutschland   stattfindet, zu Differenzen zwischen uns und der Firma niemals Veranlassung gegeben hat. Insbesondere bestehen auch keine Lohndifferenzen mit der Firma wegen der in ihrem Betriebe gezahlten Buchbinderlöhne. Durch Haustarif sind hier Vereinbarungen getroffen, die mindestens dem entsprechen, was für die Buchbinder in Berliner   Buchdruckereien tariflich vereinbart worden ist.

Deutscher   Buchbinder- Verband. Emil Kloth  .

Bei ruhiger Würdigung der Sachlage wäre durch die Aussprache sicher eine friedliche Erledigung der Differenzen möglich gewesen. Aber das Auftreten der Firma erweckt den Anschein, als wenn ihr an einer fachlichen Beilegung nichts gelegen ist und sie unter allen Umständen den Krieg mit ihren Arbeitern haben will. Infolge des Verhaltens der Firma blieb den Arbeitern kein anderer Ausweg übrig, als die Arbeit einzustellen. Arbeitsuchende und namentlich Gestellbauer und Spanner werden ersucht, den bestreiften Betrieb streng zu meiden und weitgehendste Solidarität zu üben.

| und Schienen, waren etwa vier Wochen notwendig gewesen. Vier| Augenlichtes zu begeben, ein wehrlos blindes Spielzeug ihrer Laune Seilwinden brachten das Haus an vier parallel laufenden Flaschenzügen hinzuleben. In diesem Bild symbolisiert sich für den Dichter die zum Rollen. So wuchs die Entfernung zwischen Bauzaun und Haus falte Tüde und egoistisch schrankenlose Machtsucht weiblichen Be­immer mehr, bis es zuletzt auf feinem neuen Standort angelangt war und vor dem Beschauer die tiefen, gähnenden ehemaligen Keller­gewölbe fich in der Straßenfront auftaten.

Die Tuberkulose ist eine Proletarierkrankheit! Das 8entral fomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose hat eben Während eine große Schar von Baumeistern und Arbeitern das unter dem Vorsiz des Staatssekretärs Delbrück   im Reichstags- Wert vollbrachten, schauten die Insassen des Hauses dem eigen­gebäude feine 18. Generalversammlung abgehalten. In dem Haupt- artigen Schauspiel in ehrfürchtiger Entfernung zu. Dann aber ging's bericht des Professors Röpke wurde unter anderem ausgesprochen, wieder hinein in die Wohnung und bald schauten auch sie wieder daß es nicht zulässig" sei, die Tuberkulose als feelenvergnügt zum Fenster hinaus, als ob nie etwas mit ihrem Proletarierkrankheit" zu bezeichnen. Die wissenschaftliche Hause geschehen wäre. Drinnen war alles so intatt geblieben wie Fachbildung der Herren in allen Ehren in diesem Falle aber nie zubor, nicht einmal ein Ziegel war vom Dache oder ein Stück riecht ihr Urteil zehn Schritte gegen den Wind nach bourgeoiser Berputz herunter gefallen. Tendenz.

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Theater.

gehrens. Der große Bauberer scheint nicht abgeneigt, aber die Probe bleibt ihm und uns erspart. Den dritten Aft beschließen, das Verworrene noch mehr verwirrend, die Szenen mit dem herbei­gerufenen Geist der Narrheit, der, revoltierend, in seiner Schellen­fappe sich gegen feinen früheren Meister kehrt.

Frau Tilly Wedekind   verkörperte die drei Gestalten des Famulus, des Schülers und des Herleins mit fed pikanter Grazie. Der Dichter blieb in der Rolle des Zauberers Bafil wie auch in der Kammerfänger"- Stomödie, die den Abend beschloß, ein farbloser Vermittler seiner Intentionen. Von der vollmähnigen Perücke und der Schminke abgesehen, hatte er in der Figur des weltberühmten Tenoristen nicht eine Spur des Komödiantischen, das unabwendbar doch dazu gehört. Herr Strauß gab dem alten unerschütterlich äußerst charakteristische Physiognomie. von seinem verkannten Genie überzeugten Opernkomponisten eine dt. Notizen.

Wenn es in ihren eigenen Lungenheilstätten möglich ist, durch vortreffliche Ernährung und Ruhe die Tuberkulose zum Ausheilen zu bringen, müssen nach einem unanfechtbaren Schluß Ernährung der Weisen". Das Stüd, das in Berlin   früher" noch nicht ge­Rammerspiele. Wedekind- 8yklus: Der Stein und Ruhe für die Krankheit von ausschlaggebender Bedeutung sein. spielt wurde, ist mehrere Jahre alt. Im Nebentitel nennt es sich: Wie aber steht es mit Ernährung und Ruhe im Proletariat? Weiter leuchtet von selber ein und wird zudem auch von der Laute, Armbrust und Peitsche; eine Geisterbeschwörung". In der Tat: Ein fahrender Schüler singt zur Laute, mit einer Peitsche- Der Nestor des Feuilletons, bielleicht der Senior Lungenheilstättenpraxis anerkannt, daß bei dieser Krankheit der Zunge wird geknallt, und mit einer Armbrust, die, vermittelst des Steins der deutschen   Publizistit überhaupt, Karl Frenzel, ist am die frische Luft ein eminenter Heilfaktor ist. Wie aber steht es mit der Weisen präpariert, auch ohne Bolzen trifft, wird der Zauberer Mittwochmorgen in Berlin   gestorben. Er ist 87 Jahre alt geworden. der frischen Luft in Fabrikräumen und in den furchtbar überfüllten von einem seiner Geister, dem Geist der Narrheit, den er selbst Das kleine zähe Männlein hat die Feder wirklich erst vor dem Tode Schlafräumen des Proletariats? Abgeracerte Körper und minderwertige Ernährung; schädlicher herbeirief, erschossen. Die Dinge, die der Titel aufzählt, tommen gestreckt. Er hatte noch mit der Generation des" jungen Deutsch­also famt und sonders im Stücke vor. Aber was diese Kollektion lands" zusammen gearbeitet. Von 1862 bis 1908 war er Feuilleton­Staub und giftige Ausdünstungen in den Ärbeitsräumen, verdorbene von Gegenständen zu bedeuten hat, wie sie zusammenhängt, was redakteur der National- Beitung", und er wäre es bis zu feinen Luft in den überfüllten Wohnungen all das sind furchtbare gesell- der Verfasser mit seinem Magier sagen will, darüber dürften sich die Tode geblieben, wenn das Blatt, dem er sein Leben gewidmet hatte, schaftliche Ursachen der Schwindsucht. Das weiß jeder Arzt, und das wissen auch die Herren vom Zentralfomitee. Wenn sie das aber wissen, Hörer vergeblich ihren Kopf zerbrochen haben. Das einzige, was ihn schließlich nicht aufs Pflaster gefeßt hätte- ohne Lohn und Dank. müßten sie sich leicht sagen können, daß diese menschenmordenden Dinge fich in dem Maskenspiel fassen ließ, war die Beziehung zu jenem Frenzel hat so am eigenen Leibe noch die Entwickelung der bürgerlichen wohl im Berliner   Proletarierviertel, keineswegs aber in der Bellevue- Grundmotiv, das durch die meisten Wedekindschen Dramen geht. Wieder Presse vom Gesinningsorgan zum Geschäftsunternehmen durchkosten straße oder in der Villenkolonie Grunewald   zu Hause sind. Wir erschollen die Hymnen und damit untermischt die klagelieder über müssen. Er paßte auch wirklich nicht mehr in das Gehudel hinein, der ruhige, die grausame wilde Macht der Sinnengier. Man spürte wohl auch, charaktervolle, gründlich unterrichtete Mann, dem jezt alle Welt so jezzen Nägel und Zähne daran, daß die Schwindsucht aufhöre: wie der Unterton einer ganz persönlichen Stimmung, eines Selbst- rührende Nekrologe schreibt. Seine fulturhistorischen Romane werden eine Proletarierkrankheit zu sein. So lange sie es aber ist, darf die schreckliche Wahrheit durch keine Schönfärberei aus der Welt bekenntnisses mitschwingt. Aber die Allegorie ist so erfünftelt, so troydem vergessen bleiben, und nur der Fachkollege wird seine die schreckliche Wahrheit durch keine Schönfärberei aus der Welt ohne inneren Zusammenhang herbeigezwungen, daß Gefühl und sauberen Essays und seine Berliner Dramaturgie manchmal noch zu geschafft werden. Rate ziehen und es bedauern, daß er uns seine Lebenserinnerungen Aber so geht es, wenn ein wissenschaftliches Komitee unter dem Phantasie kaum reagieren. Vorfig eines Staatssekretärs tagt. Der Staat verpeftet die Wissen Weisen besitzt und Der melancholische Nekromant Bafilius, der den Stein der nicht hinterlassen hat( erschienen sind davon nur seine Erinnerungen in gemeinen Stoff Gold schaft, wie er in der Kirche die Religion mordet. verwandeln an die Berliner   Märztage). Denn er hat als geborener Berliner  fann, läßt, einsam hinter Büchern brütend, die Fülle eine wichtige und interessante Epoche der Berliner   Entwicklung mit­Das verrückte Haus. Mit Staunen vernahm man's, wenn in seiner Künste ungenügt. Sein junger, heißblütiger Famulus, erlebt. Und er hätte manches erzählen können vom Niedergang des früheren Jahren von jenseits des großen Teiches die Kunde Klang, träumend von Liebesgenüssen, die sich mit solchen Schäzen in der Liberalismus und feiner Presse und von altem und neuem Bürger­daß in der oder jener Stadt wieder ein Haus von seinem ursprüng- Welt gewinnen ließen, läuft ihm davon. Ein dicker Mönch rüdt an, tumt. Aber vielleicht hat er es vorgezogen, feine Enttäuschungen für lichen Standort nach einer ganz anderen Straße versetzt worden sei. ein Jugendfreund des Zauberers, der ihm beim Wein gemütlich die fich zu behalten. Was wir ehedem bei den amerikanischen   Baumeistern als höchste päpstliche Bulle vorliest, nach der jenem der Feuertod bevorsteht. Der gemaßregelte Störenfried. Wie wir es technische Leistung bestaunten, fönnen unsere deutschen Bautechniker Das Gespräch wird unterbrochen durch den Besuch eines ritterlichen gestern bereits angedeutet haben, wird der katholische Demonstrant, ebenso gut. An der Mülheimer Straße bei Duisburg   stand bis fahrenden Schülers, der, wahlverwandt dem Famulus, nur un- der Reinhardts Miratel mit einer Ansprache beehrte, in seiner bürger­vor kurzem ein vierstöckiges, aus solidem Mauerwerk erbautes Haus, vergleichlich unverschämter vom Zauberer die Dinge, die zu einem lichen Stellung dafür bestraft werden. Der Verband Deutscher  das seines weiten Borstehens über die neu festgelegte Fluchtlinie Leben in Saus und Braus ersprießlich sind, verlangt. Vor allem Bühnenschriftsteller hat bereits die Kundgebung seines Vertriebs und gegen die dicht nebenan errichteten Neubauten wegen schon viel will er Orgien feiern. Die Liebe von Weibern jeder Sorte hat er direktors für unvereinbar mit den Verbandsinteressen erklärt, und die Aergernis erregt hatte. Um nun dem am 1. Juli sein Amt durchgekostet, nun hofft er mit des Meisters gütiger Hilfe in Um- Großmacht Reinhardt soll überall ihren Einfluß geltend machen, daß antretenden neuen Oberbürgermeister, der in besagter Straße armungen von Teufelinnen zu schwelgen. Er möchte Fürsten  - er bestraft werde. Die Herren blamieren sich damit gründlich. Sie ber­Wohnung nehmen wird, diesen ärgerlichen Anblick zu günstling werden und den Bauern gründlich das Fell über die bieten ihrem Angestellten, Gesinnung zu haben und entwürdigen seine ersparen, beschloß man, das Haus sechs Meter zurück in Ohren ziehen! Dem Meister scheint der Hoffnungsvolle junge Mann Nachfolger damit von vornherein zu Kastraten. Die Leitung des Deuts Front mit den übrigen Häusern zu rücken. Das bautechnische zu imponieren, ich trinke staunend wie in Nordlichtschein". Hat schen Theaters aber sollte wirklich mehr Sinn für Humor haben. Experiment, das am legten Donnerstag vor sich ging, hatte der nicht recht? Warum das Grübeln, wo man doch genießen kann? Wenn der Katholit Dr. Dinter so altmodisch ist, seine andere Auf­natürlich eine große Anzahl von Neugierigen, von Photographen und Nachdem die Gäste ihn verlassen, lockt Basil durch Beschwörungs- fassung von Katholizismus zu haben als der Berliner Westen, so ist Schnellzeichnern angelodt. Das vierstödige Haus legte die sechs formeln die schönste aller Heren zu sich. Typus: Lulu- Delila. Sie das schließlich seine Sache. Und die Glaubensgenossen Shylods Meter lange Strede in vierzig Minuten zurüd, so daß auf eine höhnt den Alternden ob seiner grauen Haare, doch wolle sie mit follten sich nicht der Gefahr aussehen, daß ein Christ ihnen dessen Minute etwa fünfzehn Zentimeter Weg famen. Bur Vorbereitung ihrer Gunft nicht Inaufern, wenn er hier klingt das Wedekindsche berühmte Anklagerede hält und die katholische Breffe über eine des schwierigen Wertes, Unterfangen mit Eisenträgern, Eisenrollen Simson- und Delilamotiv im vorous an- entschloffen fei, sich seines Christenverfolgung durch Berliner   Theaterjuden aetert.

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