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karten sind zu Ijaden im Bureau der Gewerkschaft s- kom Mission, Engelufer 15, Zimmer 13 svormittags von 9 bis V,1 Uhr und nachmittags von ill$ Uhr, außer Sonnabend nach- Mittags) und in der Zigarrenhandlung von Horsch, Engelufer 16. Ei« schwerer Bauunfall. Auf dem Neubau der Lichtenberger Gasanstalt am Blockdamm ereignete sich gestern abend ein schwerer Bauunfall. Auf einem zirka 36 Meter hohen Turm stand ein Arbeiter auf einem Eisen- träger, um die Lasten, die Nuttels Flaschenzuges emporgewunden wurden, abzunehmen. Aus bisher noch nicht ermittelter Ursache stürzte der Arbeiter plötzlich ab. Die Persönlichkeit des bis zur Un- kenntlichkeit Verstümmelten konnte noch nicht festgestellt werden. Ein erschütterndes Drama spielte sich in Charlottcnburg ab. Am Dienstagnachmittag lief der lOjährige Sohn Herbert des Friseurs Kuhnt aus der Spenerstraße 26 in Charlottenburg   in der Maxstraste gegen eine langsam fahrende Kraftdroschke, wurde über- fahren und so schwer verletzt, dast er wenige Augenblicke später starb. Als man den Eltern die Hiobsbotschaft brachte, siel Frau K. in Wcinkrämpfe. Gegen Abend entfernte sie sich aus der Wohnung, und alle Nachforschungen, die ihr Mann während der ganzen Nacht anstellte, waren erfolglos. Gestern mittag faiwen Passanten am User des Großschifsahrtskanals in Charlottcnburg eine Handtasche mit einem Zettel, der mit Margarete Kuhnt, Spenerstrahe 26, unterzeichnet war und auf dem die unglückliche Frau mitteilt, dast sie den Tod ibres Kindes nicht überleben könne und ins Wasser gehe. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Gegen alkoholhaltiges Konfekt. Der Polizeipräsident gibt be' kannt: Da in letzter Zeit noch vielfach Konfektbonbons, Zuckerbohnen, Pralinees usw. in den Handel gekommen find, die mit Schnaps ver- schiedener Art. darunter mit oft sehr minderwertigem, gefüllt find, sehe ich mich veranlaßt, erneut auf die Unzuträglichkeiten hinzu- weisen, die durch den Verbrauch solchen Konfekts sich ergeben. An- gestellte Untersuchungen mit diesen Konfekten haben dargetan, daß der Alkoholgehalt in ihnen oft ein sehr erheblicher ist. So enthielten 13 Stück eines solchen Konfekts, die etwa 160 Gramm wogen, zu- sammen ungefähr einen Eßlöffel voll Trinkbranntwein, bei einem Preise von 28 Pf. Es sind auch bereits Fälle vorgekommen, in denen erwachsene Personen durch den Genuß eines solchen Konfekts berauscht worden sind. Um so mehr aber werden solche Konfekte den Kindern gefährlich, denen im Interesse ihrer Gesundheit der Genuß alkoholhaltiger Flüssigkeit in jeder Form untersagt werden sollte. Es wird insbesondere Aufgabe der Eltern und Erzieher sein. den ihrer Obhut anvertrauten Kindern und Pfleglingen den Genuß solcher Konfekte zu verbieten. Seinen Verletzungen erlegen, ist der am Freitagabend von einem Brauerwagen überfahrene Arbeiter Theophft Landowski. Die Leiche wurde von der Polizei beschlagnahmt. Das Opfer eines Straßenbahnunfalles ist die 64 Jahre alte Ehe- frau Henrielte des Schuhmachers Fiedler aus der Arndtstr. 20 ge- worden. Frau F. wollte vor 14 Tagen am Bayrischen Platz einen Straßenbahnwagen besteigen. Als sie einen Fuß auf das Trittbrett gesetzt hatte, und gerade den anderen nachziehen wollte, setzte sich der Wagen plötzlich in Bewegung. Die Frau schlug mit dem Kopse so heftig gegen den Eisenknauf einer Geländerstauge, daß sie stark blutete. Nachdem die Verunglückte zweimal die Hilfswache am Tempelbofer Ufer aufgesucht, dort einen Verband erhalten hatte, wurde sie nach dem Krankenhause am Urban gebracht. Dort ist sie jetzt gestorben. Im Berliner   Aquarium ist in diesen Tagen ein riesiger S c e p o l y p(Tintenfisch) aus Rovigno   angekommen. Hoffentlich ge- lingt es, dieses prächtige Schaustück eine Zeitlang am Leben zu er- halten, denn im allgemeinen Pflegen die Kraken die Gefangenschaft nicht allzu lange zu ertragen. Der prächtige, ausnahmsweise große Geselle klettert mit seinen langen Saugarmen an den Felsen und an der Glasscheibe umher, oder er durchschießt, das Hinterende voran, und durch den Rückstoß des gewaltsam ausgepreßten AtemwafferS ge- trieben, den freien Raum seines Beckens. Bekannllich gehören die Tintenfische zu den schneckenartigen Tieren, deren geistig und körper« lich höchstentwickelte Gruppe sie darstellen; allerdings haben ihre schnellen, kraftvollen und vielseitigen Schwimmbewegungen und die großen, eigenartig klugen Augen nichts mit unseren langsamen und stumpfsinnigen Schnecken gemeinsam. Auf der Unterseile de« KopfcS, tief zwischen den Armansätzen versteckt, liegt der zu einem harten papageischnabelartigen Gebilde umgewandelte Mund, der mit besonderen Giftdrüsen ausgestattet ist, um die Krebse, die die Nahrung der Kraketl bilden, sofort wehrlos zu machen. Merkwürdigerweise setzen sich diese kräftigen Gesellen dem Menschen gegenüber niemals zur Wehr. Arbeiter-Abstmentenbund(Ortsgruppe Berlin  ). Freitag, 12. Juni, im Gewerkschaftshause, Engelufer: MonatSversammlung. Vortrag über:.Reichstag   und Arbeitslosenproblem." Referent Max Mahler. Gäste willkommen. Straßensperrung. Die Schillstraße zwischen Wichmann- und Kurfürstenstraße wird wegen Auswechselung der Straßenbahngleise vom 16. Juni bis 8. Juli d. I. für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Vorortnachrichten. Der Polizist als tzerr üer Straße. Charlottenburgs   Stadtverordnetenversammlung zum Fall Richter. Die Charlottenburger   Stadtverordnetenversammlung wollte in ihrer Sitzung vom gestrigen Mittwoch sich mit dem Fall Richter beschäftigen, der in der Sitzung vom 6. Mai unsere Genossen zur schleunigen Einbringung einer Interpellation veranlaßt hatte. An jenem Abend war es dem Stadtverordneten Genossen Richter passiert, daß er in der Sophie-Charlotte-Stratze, wo bei der Firma Stegmeher Arbeiter im Streik standen, von einem auf Streik- Posten fahndenden Schutzmann angehalten und zur Wache geführt wurde. Dem Schutzmann, der wohl Richter für einen Streikposten hielt, war er nicht schnell genug weitergegangen und das war für den Schutzmann nach üblichem Brauch ein hinreichender Grund zur Sistierung. In der Sitzung vom 6. Mai begründete Genosse Hirsch die noch an demselben Abend eingebrachte und auch sofort auf die Tagesordnung gesetzte Interpellation, die gegenüber diesem Bravour- stück der Polizei den Magistrat zum Schutz der persönlichen Freiheit der Einwohner Charlottenburgs   aufrief, die Besprechung aber wurde vertagt, weil der Oberbürgermeister zunächst Erkundigungen einziehen wollte. Für gestern war die Besprechung auf die Tagesordnung gesetzt worden, nachdem das Stadtoberhaupt sich inzwischen bei der Polizei dasnötige Material" besorgt hatte. Obe/rbürger- m e i st e r Dr. Scholz ergriff das Wort und erklärte sich bereit, die Interpellation jetzt zu beantworten, doch machte er sogleich die Ein- schräickung, daß er nur die authentische Darstellung der Polizei zur Grundlage nehmen könne. Er verlas dann ein ihm vom Polizeipräsidenten zugegangenes Schreiben, das die Sache in polizeilicher Beleuchtung zeigte. Seit Ausbruch dcS Streiks bei Stegmeher seien von Streikposten wiederholt Gewalttätigkeiten gegen Arbeitswillige verübt worden, so daß die Polizei habe Mast- regeln treffen müssen, die Streikposten von der Straße zu weisen. Am 4. Mai sei der streikende Arbeiter Brummer, weil er die Aufforderung, sich zu entfernen, nicht befolgt habe, zur Anzeige gebracht worden. Diesen B. habe man am 6. Mai wieder, und zwar in Begleitung ~ WtzklmtworMexBchsfteuii aifretz Welepp. KeMidl. Lux tzea eines Unbekannten, in der Sophie-Charlotte-Straste getroffen, wobek beide vor der Fabrikhin und her patrouilliert" seien. Die Polizei habe danach angenommen, beide seien Streikposten, und den B. habe man ja als solchen gekannt. Die Aufforderung, die Straße zu ver- lassen, sei von ihnen nur so weit befolgt worden, daß sie weiter hin und her gingen. B. habe sich dann entfernt, der andere aber, der sich später als Stadtverordneter Richter auswies, habe sich geweigert mit den Worten, er könne gehen, wohin er wolle. Infolgedessen habe der Schutzmann ihn aufgefordert, mit zur Wache zu kommen. Streikende hätten darauf eine drohende Haltung eingenommen, so daß der Beamte habe drohen müssen, seine Waffe zu gebrauchen. R. sei nicht länger als 19 Minuten auf der Wache zurückgehalten worden, von einer Per- Haftung könne daher keine Rede sein. Gegen ihn sei Strafanzeige er- stattet worden. Dies der Inhalt des Schreibens des Polizeipräsidenten. Ter Oberbürgermeister fügte hinzu, er müsse der Versammlung anHeim- geben, heute von einer Besprechung abzusehen. In den Lauf eines schwebenden Rechtsstreits durch eine Besprechung ein- zugreifen, sei in den Parlamenten nicht Brauch. Auch dürfe eine Selbstverwaltung, die selber den Kreis ihrer Zuständigkeit energisch so weit fasse, nicht in fremde Zuständigkeit hinübergreifen. Auch unsere Genossen hielten bei der augenblicklichen Sachlage es für zweckmäßig, die Besprechung nochmals zu vertagen und die Eni- scheidung des Rechtsstreites abzuwarten. Genosse Scharnberg er- klärte kurz, hier stehe Aussage gegen Aussage, man solle vertagen, bis ein rechtskräftiges Gerichtsurteil vorliegt. Es wurde dann er- neute Vertagung beschlossen. Die polizeiliche Darstellung, wie sie in dem Schreiben des Polizei- Präsidenten gegeben wird, stützt sich natürlich auf die Angaben der betelligten Beamten. Sie wird durch die gerichtliche Prüfung des Sachverhalts die wünschenswerte Beleuchtung erfahren. Charlottcnburg. Städtische Arbeiter. Die in den Gaswerken beschäftigten Arbeiter stehen beute Donnerstag vor den Wahlen zum Arbeiter- ausschuß. Zu wählen sind von der Gruppe 1(Kesselwärter, Feuer- leute, Maschinisten) und Gruppe 2(Handwerker, Werkstattarbeiter. Rohrleger) je ein Mitglied und ein Ersatzmitglied. Bon der Gruppe 3 (alle übrigen Arbeiter umfassend) find aber 3 Mitglieder und ebenso- viel Ersatzmitglieder zu wählen. Ans diesem Anlaß war vom Ver- band der Gemeinde- und Staatsarbeiter zu Dienstag eine Versamm- lung nach dem VolkshauS einberufen worden. Der gute Besuch zeugte von dem lebhaftesten Jnteresie der in Betracht kommenden Arbeiter. PolenSke als Referent ging mit aller gebotenen Schärfe mit den gelb liberalen Arbeilerverrätern ins Gericht. Es war ihm ein leichtes, die unglaublichen Verleumdungen, mit denen jene arbeiten, völlig zu widerlegen und an ihrer Stelle ein wahrheitsgetreues Bild von der Tätigkeit des Verbandes als auch des bisherigen Arbeiterausschusses zu entwerfen. Seine Ausführungen fanden den lebhaftesten Widerhall bei den Versammelten, die das Gelöbnis abgaben, mit aller Energie für die Liste der freigewerk- schaftlich Organisierten einzutreten. Elternverein für freie Erziehung. Sonntag, den 14. Juni: Großer Familienausflug nach Grunewald  . Treffpunkt: Nachmittags 2 Uhr pünktlich vor dem Kaiser-Friedrich-Denkmal(Luisenplatz). Für Nachzügler zur Kaffeepause auf dem Spandauer   Bock. Sonntag, den 21. Juni, findet unsere Dampferpartie mit Musik nach Kladow   und Rundfahrt aus den Havelseen statt. Abfahrt morgens 8 Uhr pünktlich von der Anlegestelle der Reederei Kiek am Tegeler Weg. Fahrpreis für Erwachsene 1,26 M., für Kinder 25 Pf., Kinder unter 6 Jahre frei. Billetts sind zu haben bei Harnecker, Helmholtz- straße 34(Zigarrengeschätt); Albrecht, KnobelSdorffstr. 48: Schuh« mann, Eosanderstr. 7; Strebe, Kaiserdamm 118: Grätz, Spreestr. 56; Hein, Charlottenburger   Ufer 10(81 vormittags). NichtMitglieder und deren Kinder können an beiden Veranstaltungen teilnehmen. Schöneberg  . Konflikt in der Schönrdcrger Ortskrankenkasse. Am Montag tagte eine AuSschußsitzung der Ortskrankenkasse. Zunächst wurde eine nochmalige Wahl der Arbeitgeberbeisitzer zum Vorstand vor- genommen. Die erste war wegen Unregelmäßigkeiten bei der Wahl durch daS VersicherungSamt für ungültig erklärt worden. Nachdem die Wahl vorüber, wurde in gemeinsamer Sitzung verhandelt. Zur Beschlußfassung lag die Dienstordnung für die Angestellten vor. DaS OberversicherungSamt hatte dem Vorstand der Kasse durch Verfügung aufgegeben, bis zum 10. Juni er. eine Dienstordnung zur Genehmi- gung einzureichen. Der Vorstand war dem soweit nachgekonimen, daß er eine solche dem Ausschuß zur Beschlutzfassung unterbreitete. Die Arbeitgeber suchten die Beratung zu hindern. Unter Führung des Fabrikbefitzers Bertheim und des Redakteurs der.Ortskranken- kasie" Herrn Rechtsanwalt Dr. Georg Baum, beantragten dieselben Zurückverweisung an eine Kommission, da, wie Herr Baum aus- drücklich sagte,»Männer ihres Vertrauens" am Zustandekommen der Dienstordnung nicht mitgewirkt hätten. Nach Meinung der An- wesenden waren daS klatschende Ohrfeigen für den derzeitigen Bor  - stand, und zwar sowohl für Arbeitgeber wie auch Arbeitnehmer. Die letzteren verwahrten sich energisch gegen einen solchen Vorwurf. Herr Dr. Baum sah sich gezwungen, durch eine entsprechende Er- klärung darzulegen, daß seine Ausführungen, soweit Arbeitnehmer in Frage kämen, mißverstanden seien. Der Antrag der Arbeit- geber aus Kommissionsberatung wurde abgelehnt und in die Beratung der einzelnen Paragraphen eingetreten. Es stimmten nur vier Arbeitgeber für Annahme der Dienstordnung. alle übrigen dagegen. Als Erklärung für ihr Vorgehen gaben sie an. die vom Vorstand vorgelegte Dienstordnung enffpräche den ge- setzlichen Bestimmungen nicht. Bemerkt sei hier, daß es die gleiche Ordnung ist, die auch die Allgemeine Ortskranlenkasse der Stadt Berlin   eingereicht hat. Aber die Schöneberger Arbeitgeber mit Herrn Rechtsanwalt Baum an der Spitze, wollen daS bißchen Selbst­verwaltung, was nach der Reichsversicherungsordnung den Kassen- vorständen und AuSschüffen noch geblieben ist. weiter vermindern. Die Arbeitnehmer stimmten geschlossen für Annahme. Wenn nun das Ober- Versicherungsamt die beschlossene Dienstordnung nicht genehmigt, dann haben die Arbeitgeber daran Sckuld. Dieselben Herren, die fort- während versichern, daß sie bemüht sein würden, in gemeinsamer Arbeit Gutes für die Versicherten zu schaffen, sie haben beim ersten- mal versagt. Bei der demnächst stattfindenden Vorsitzendenwahl wird sich ergeben, wohin die Fahrt geht. Die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, daß auch hier der Konflikt sofort zutage treten wird, denn man will den Vorsitzenden unter allen Umständen aus ihren Reihen haben. Die Arbeitnehmer werden mit kühler Ruhe die Dinge an sich herankommen lassen. Britz  -Bnekow. AuS russischen Kerkern" lautet das Thema eines Lichtbilder- Vortrages, der am Donnerstag, den 18. Juni, inBeckers Gesell- schastShauS" stattfindet. Eintrittskarten a 20 Pf. bei den Bezirks- ftihrern, in den Bezirkslokalen und an der Abendkasse. Weiheufee. Hoher Besuch. Gelegentlich der Einweihung des GroßschiffahrtSkonalS am 17. Juni durchreist der Kaiser auch unseren Ort. Auf Wunsch deS Landrats von Niederbarnim   soll daher ein würdiger Empfang dem Landesherrn bereitet werden. Ein Empfangskomitee ist eifrig an der Arbeit, die nötigen Vorbereitungen zu treffen, die nationalen Vereine find bereits freudetrunken in dem Gedanken, wieder einmal Spalier zu bilden. Wir würden diesen ganzen byzantinischen Klim- bim kaum erwähnen, wenn dabei nicht noch eine andere ernstere Angelegenheit wieder eine Rolle spielen würde. DaS ist die Ver- Wendung von Schullindern, welche als Staffage dienen sollen. Und nicht nur die Kinder des Ortes, sondern sogar die von Nieder» schönhausen sollen dabei herangezogen werden. Wir wollen davon LnseratenteildiraotSU S Blocke, Berlin  . Dcucku.Kerlag: Vorwärts absehen, daß man nicht mal die Einwilligung der Eltern dazu ei' holt, und von den Kindern verlangt, sie sollen in Feiertagskleidur erscheinen. Aber dagegen muß doch aufs entschiedenste Einspruch er hoben werden, daß man die Kinder in der Regel stundenlang b derartigen Empfängen den Einflüssen der Witterung aussetzt und f ihre Gesundheit dabei aufs Spiel setzen. Glauben die Eltern, da sie das Recht haben, ihre Kinder von solchen Privatvergnügunge fernzuhalten, dann werden sie noch mit einem Strafmandat beglück Tempelhof. Ein Siebzigjähriger. Ein für Proletarier seltenes Fest beged unser langjähriges Mitglied, der Schuhmacher Gustav Bartsch der heute sein 70. Lebensjahr vollendet. Schon unter den Sozialistengesetz hat der Jubilar im Interesse der Partei stets tr» großer Hingabe feine Schuldigkeit getan, und noch heute verfolgt« die Vorgänge im politischen Leben und in der Partei mit große! Aufmerksamkeit. Sein Tätigkeitsgebiet war unter dem Sozialisten' gesetz bis Ausgangs der 90 er Jahre der zweite Berliner   Reichstage« Wahlkreis, um dann später nach unserem Ort überzusiedeln. Mög> es dem Jubilar noch recht lange vergönnt sein, sich der für dil Partei geleisteten Arbeit zu erinnern. In diesem Sinne bringen ihn heute die Parteigenosseu ihre Glückwünse dar. Nieder« Schönhause«. EmVolksfest". Am Sonnabend, den 13. d. M., veranstaltet die hiesige Zentral! für Wohlfahrtspflege ein sogenanntes Volksfest zum Besten der OrKl armen. Außer den Pfadfindern, der Turnerschaft und der freiwilliger Feuerwehr sollen auch die Gemeindeschüler mitwirken. Einige Lehrer und Lehrerinnen entwickeln nun eine besondere Energie, um dq Kinder mit deren Eltern zu veranlassen, an dem Feste teilzunehmen Teilen die Kinder dann den Lehrpersonen mit, daß die Eltern ds- Beteiligung ablehnen, dann ist man sehr neugierig und sucht du Gründe der Ablehnung zu erfahren. j Unserer Auffassung nach sollten die Lehrer doch etwas Bessere! zu tun haben als Propaganda für solchen Wohltätigkeitsrunimel z» entfalten. Es ist doch bekannt, daß in großen Volkskreisen ei»! heftiger Widerspruch gegen derartige Veranstaltungen vorhanden ist und man sollte alles vermeiden, um den Widerspruch von Schule und Haus immer wieder hervorzukehreu. Mahlsdorf   an der Ostbaha. Aus der Gemeindevertretung. Zunächst wurde der neu gewählte Gemeindevertreter Herr Henkel eingeführt. Bei Punkt Erteilung einer Vollmacht zur Anstrengung einer Klage gegen die Eigentümei des Rittergutes stellte sich heraus, daß die Eigentümer des Gute! zwar alle Rechte und Vorteile, die ihnen die Eingemeindung ge> bracht haben, für sich in Anspruch nehmen, aber trotz aller Er« innerungen nicht daran denken, auch die übernommenen Pflichten ,1- erfüllen. Dem Gemeindevorsteher wurde Vollmacht erteilt, gegen die Herrschaften klagbar vorzugehen. Herr Ebel brachte einen DrtnglichkeilS' antrag, betreffend Einstellung der Pflasterarbeiten durch die Firm» Schulie-Großheimann im nördlichen OrtSteil ein. Der Antragstellee wies darauf hin, daß die Firma vertraglich verpflichtet gewesen sei, die in Betracht kommenden Straßen bis zum 31. März d. I. fertig' zustellen, daß bis jetzt aber erst ein Viertel davon fertig sei. Die Firm« habe stellenweise Boden abgefahren und dann die Arbeiten liege» lassen. Es seien bereits 33 Bäume eingegangen und verschiede»» Anlieger könnten nicht zu ihren Grundstücken gelangen. Von unseres Genossen Schmidt wurde darauf hingewiesen, daß man es hier wohl einerseits mit einem kapitalschwachen Unternehmer zu tun habe, andererseits kämen aber auch wohl Anlieger in Betracht, die anstatt ihre Verpflichtungen in bar zu erfüllen, Sicherheitshypotheken ein' tragen lassen wollen. Der Gemeindevorsteher teilte mit, da« er der Firma den Konsens bis 1. Juni 1916 verlängert habe, und zwar im Interesse derjenigen Anlieger, welch» ihre Pflasterkosien bereits bezahlt haben. Sollte die Firma weilet mit ihren Arbeiten in Verzug bleiben, dann möchten die Interessenten ihm einen anderen Unternehmer vorschlagen, damit diesem die Fertig'I stellung der Straßen übertragen werden könne. Sodann kam dst Gehallsregulierung des Gemeindevorstehers noch einmal aufs Tapeh Die Gemeindevertretung hatte seinerzeit einen Antrag auf Erhöhung des Gehalts um 300 M. abgelehnt. Auf Beschwerde des Gemeinde Vorstehers hatte der Kreisausschuß verfügt, daß dem Gemeinde, Vorsteher 200 M. zu gewähren seien und zwar, weil er diesen Betrag früher als Borsteher des SchulverbandeS bezogen habe. Diescl Posten sei zwar durch die Eingemeindung in Fortfall gekommen, dil ober nach den Bestimmungen des Konimunalbeamtengeietzc! einmal vorhandene Bezüge nicht gekürzt werden dürfen, sei it» angeordneten Sinne zu verfahren. DaS hatte den Kampfesmut dcl Bürgerlichen   entfesselt. Sie beantragten die Einsetzung emec Kommission, die den Beschwerdeweg gegen. den Kreisausschuß be» schreiten sollte. Man wollte mit kühnem Ritt den Gemeinde' Vorsteher, den KreisauSschutz und die sozialdemokratischen Gemeinde' Vertreter zur Strecke bringen: letztere, weil sie seinerzeit für die Gehaltserhöhung gestimmr hatten. Aber es kam bald anders. Dcl Schöffe Noak berief eine Sitzung ein, von den streitsüchtige» Kommissionsmitgliedern erschien indessen»ur eines, und da sich auck niemand entschuldigt hatte, hielt der Schöffe es für zwecklos, eine weitere Sitzung einzuberufen. Dadurch war die Beschwerdeftist vel' l strichen, und jetzt handelte es sich darum, entweder die 200 Marli schleunigst in den Etat einzustellen, oder dem Gemeindevorsteher G«' legenheit zu geben, die Gemeindebisse zu pfänden. Unser Gen. Schmidt beleuchtete die Situation mit beißendem Spott. Seinerzeit hätten die Herren unsere Genossen geradezu als Verräter an den Gemeinde« interessen verschrien und nun hätten sie nicht einmal so viel Pflicht' eifer aufgebracht, um in die Sitzung der von ihnen selbst be' antragten und auch von ihnen allein besetzten Kommission zu gehen. Diese Blamage konnte trotz krampfhafter Ausreden nicht abgeschwächt werden. Schließlich wurde die Einstellung der 200 M. in den Etat mit 7 gegen 5 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen beschlossen. Die 4 Unentwegten wollten sich jedenfalls den Rücken frei halten, um auch künstig wieder damit krebsen zu gehen, daß andere Leul« den Gemeindesäckel nicht zu schonen»vissen. PotSda». Die lebte Stadtverordnetensitzuug brachte eine recht langatmig» Debatte über die Anschaffung einer benzinautomobilen Drehleiter ür die Feuerwehr. Die Leiter, die erst vor etwa drei Jahren für 9600 M. angeschafft wurde, soll als Reserve im Bestände der Feuer- wehr verbleiben. Die neue� Leiter wurde bewilligt, sie kostet 22 4 12.M M. Zur Unterweisung von Lehrpersonen in der Stoiter« Heilmethode soll ein Kursus abgehalten werden, zu welchem st� 1 oereus zwei Rektoren, dreizehn Lehrer und zivei Lehrerinnen gemeldet haben..ie xfl»flchberkaufsstande des Sonnabend-Wochenmarktes ollen nach dem Bassinplatz in die Nähe der Kreuzstraße verlegt werde». «rne Kommission wird die Vorlage nochmals näher prüfen.- Em Teil der Berliner   landwirtschaftlichen Hochschule soll nach Berlin  verlegt werden...Diese Vorlage wird wegen ihrer Wichngkeit erst Kommnnon überwiesen. Die ehemalige Zänkersche Bade' anstatt ist setzt wieder in Betrieb genommen worden, nachdem ss»! durch die Stadt renoviert und an einen Schwimmklub verpadbiet worden'st. Es waren seinerzeit zur Renovierung 8000 M. bewilligt worden, welche bis auf 1200 M. verbraucht worden sind. Um nu» auch daS Frauenbad auf dem gleichen Grundstück wieder herzustellen. mußten noch 4600 M. nachbewilligt werden. Aber dazu ist kein Geld vorhanden und die Angelegenheit wird bis zum nächsten Jahr« �rrogt. Einer Dringlichkeitsvorlage betreffend die Verpachtung der städtischen Besitzung Luisenhof an den Verein für klassische Gymnost» für einen Preis von 8000 M. für fünf Jahre, wurde von der Ver» sammlmig zugestimmt. ' Sitzungstage der Stadt- und Gemeindevertretungen. Freitag, den 12. Juni, nachmittags 4 Uhr, im Lolal oo» sind Sflentlich. Jeder EcmeindeangehSri«« ist be- '»«-n fll« Zntztrer beizuwohnen. »uchdruckerei p. PerlagSanstalt Payl.Sing«&«a, Berlin   SJV  ,