Historical press of the German Social Democrats
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Sozialdemokrat : Zentralorgan der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik
Der „Sozialdemokrat - Zentralorgan der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik“ erschien von 1.9.1921 bis zum 9.11.1938 in Prag. Mit der Wahl der Hauptstadt der nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen tschechoslowakischen Republik als Erscheinungsort ihres Zentralorgans setzte die sozialdemokratische Partei der deutschen Minderheit ein Zeichen der Akzeptanz hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zum neuen Staat, die sie zunächst abgelehnt hatte. Ab Mitte der 1920er Jahre wurde der „Sozialdemokrat“ zum „Kopfblatt“, das auch in regionalen Parteizeitungen der DSAP Verwendung fand.
Ab 1933 wurde der „Sozialdemokrat“ zu einem wichtigen Veröffentlichungsort für sozialdemokratische Exilant_innen aus dem Deutschen Reich, die vor Terror und politischer Verfolgung durch die NSDAP in die Tschechoslowakische Republik geflohen waren. Im „Sozialdemokrat“ wurde, wie in der Exilzeitung des SPD-Parteivorstands „Neuer Vorwärts“, die Programmdiskussion der SPD geführt. Später war der „Sozialdemokrat“ eines der wenigen verbliebenen linken Presseorgane deutscher Sprache, in denen über den Spanischen Bürgerkrieg berichtet wurde.
Die Zeitung konnte bis November 1938 erscheinen. Im Zuge der Zerschlagung der Republik durch die Nationalsozialisten nach der Konferenz von München musste der Sozialdemokrat sein Erscheinen einstellen. Die beteiligten Redakteur_innen mussten fliehen.
Die „Historische Presse“ bietet eine nahezu vollständige Digitalisierung der Jahrgänge 1921 bis 1938 auf Grundlage von Originalausgaben aus dem Bestand der Bibliothek im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Mikrofilmausgabe, die 1995 durch die Bibliothek der FES in Kooperation mit der Tschechischen Nationalbibliothek und der Bibliothek der Karls-Universität Prag erstellt wurde. Verwendet wurden auch Filme aus dem Institut für Zeitungsforschung in Dortmund. Die Digitalisierung wurde mit Hilfe von Fördergeldern der Initiative „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien realisiert.