Historische Presse der deutschen SozialdemokratieNeuer Vorwärts : sozialdemokratisches Wochenblatt
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Neuer Vorwärts : sozialdemokratisches Wochenblatt

Nachdem bis Anfang März 1933 die gesamte sozialdemokratische Presse im Deutschen Reich durch die nationalsozialistische Regierung verboten worden war, reorganisierte sich der SPD-Parteivorstand in Prag unter der Bezeichnung SOPADE (Sozialdemokratische Partei Deutschlands im Exil). Dort erschien am 18.6.1933 erstmals die Wochenzeitung „Neuer Vorwärts“, die von der SOPADE herausgegeben wurde und zunächst von Friedrich Stampfer und ab 1935 von Kurt Geyer geleitet wurde. Der „Neue Vorwärts“ erschien zunächst in einer Auflage von 3000 Exemplaren, für 1935 werden 10.000 Exemplare angegeben.

Durch den Abdruck des sogenannten „Prager Manifests“ 1934 leistete der „Neue Vorwärts“ einen wichtigen Beitrag zur Programmdebatte der Exil-SPD. Verbreitet wurde er international vor allem in den Zentren der deutschen Emigration. Für das Deutsche Reich wurde eine Miniatur-Ausgabe gedruckt, die dort über sogenannte Grenzsekretariate ins Reich geschmuggelt und dort illegal verbreitet wurde. 1938 wurde die Redaktion des „Neuen Vorwärts“ im Zuge der Zerschlagung der tschechoslowakischen Republik durch die Nationalsozialisten nach Paris verlegt. Die Zeitung erschien nun unter dem Zusatztitel „Nouvel ‚En Avant!‘ - Journal Antihitlerien“. Im Mai 1940 musste sie wenige Tage vor dem Einmarsch der Wehrmacht in Paris eingestellt werden. Die Mitglieder der Redaktion und des SPD-Parteivorstand flohen nach London.

Die „Historische Presse“ bietet eine vollständige Digitalisierung der Jahrgänge 1933 bis 1940 auf Grundlage von Originalausgaben aus dem Bestand der Bibliothek im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.