Titelvarianten
Sneewittchen / Schneeweißchen / Snow White / Snow-white and the seven dwarfs / Blanche-Neige / Blancanieves / La Blancaneu i els set nans / Edurnezuri eta zazpi epotxak / Biancaneve / Snehvide / Sneeuwwitje / Snjeguljica i sedam patuljaka / Belosnežka / Snežana / Śnieżka / Hófehérke / Snövit / Snehvit og de syv dvergene / Lumikki / Lumivalgeke / Mjallhvít og dvergarnir sjö / Pamuk Prenses ve Yedi Cüceler / Sefīd barfī va gol sar va hecht qeṣṣe dīgar / I Hionati ke i efta nani / Sirayukihime
Weitere Angaben
Zeit- und Sachbezug: Mündliche Überlieferungen sind schon früh in fast allen Völkern Europas nachweisbar, insbes. in Italien. J. K. A. Musäus ("Richilde", 1782) und A. L. Grimm verschriftlichten den Stoff als erste. Als Quelle für Grimms KHM diente neben diesen vermutlich eine Version von M. Hassenpflug. In der Ausgabe von 1812 noch u.d.T "Schneeweißchen". / Inhalt: An einem Wintertag sitzt eine Königin nähend am Fenster; als sie sich sticht, fallen drei Blutstropfen in den Schnee, woraufhin sie sich ein Kind wünscht mit Haaren so schwarz wie das Ebenholz des Fensters, mit weißer Haut wie der Schnee und roten Lippen wie die Blutstropfen. Als das Kind geboren wird, stirbt die Mutter und der König nimmt sich bald darauf eine neue Frau, die das Kind verabscheut. Ihr Zauberspiegel sagt ihr, dass Schneewittchen die Schönste sei, was die Stiefmutter in tiefen Neid stürzt. Als sie dem Jäger befiehlt, das Mädchen in den Wald zu führen und zu töten, verschont er es und bringt der Königin zum Beweis das Herz eines Frischlings. Schneewittchen trifft im Wald auf sieben Zwerge, die sie bei sich aufnehmen. Jedoch warnen sie das Mädchen, wenn sie unterwegs sind, niemandem zu öffnen, da sie die Rache der Königin fürchten. Als diese ihren Spiegel erneut befragt und er wiederum Schneewittchens Schönheit preist, erkennt sie den Verrat des Jägers. Als Händlerin verkleidet kommt sie zum Haus der Zwerge und versucht das Mädchen erst mit einem Schnürriemen, dann mit einem Giftkamm zu töten - doch die Zwerge können sie jedes Mal retten. Als die Königin beim dritten Mal einen vergifteten Apfel anbietet und das Mädchen davon isst, fällt sie tot nieder - nun gibt der Spiegel endlich die gewünschte Antwort. Die Zwerge zimmern einen Sarg aus Glas und trauern. Als ein Prinz durch den Wald reitet und das schlafende Mädchen entdeckt, verliebt er sich in sie und lässt den Sarg auf sein Schloss tragen. Dabei stolpert einer der Diener, das Apfelstück in Schneewittchens Hals löst sich und sie erwacht. Der Königssohn führt die Braut heim, die Stiefmutter wird zur Hochzeit geladen und muss in Schuhen aus glühendem Eisen tanzen, bis sie tot umfällt. In der Urfassung ist die böse Königin noch Schneewittchens leibliche Mutter. / Überlieferung: Grimms Version heute am bekanntesten. In den KHM an Stelle 53, laut Märchenindex ATU 790. Weitere Varianten von L. Bechstein, A. Puschkin und J. Musäus. Vielfach adaptiert und neu bearbeitet. Am bekanntesten wohl die Disney-Verfilmung (1937).
Erschienen
1812