Am 27. Februar jährte sich die Unterzeichnung des Londoner Schuldenabkommens zum 60. Mal. Ehemalige Kriegsgegner wie die USA und andere erließen der Bundesrepublik acht Jahre nach Kriegsende die Hälfte ihrer Vor- und Nachkriegsschulden. Unter den Unterzeichnern waren auch Länder, die heute bei Deutschland verschuldet sind, u.a. Griechenland. Die vorliegende Analyse vergleicht das deutsche Schuldenabkommen mit neueren Umschuldungsverfahren in Griechenland, Irak und Burundi. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass das Abkommen von 1953 in mehrfacher Hinsicht ein Vorbild für den heutigen Umgang mit überschuldeten Staaten sein könnte: Die Verhandlungen fanden auf Augenhöhe zwischen Gläubigern und Schuldner statt. Seine Umsetzung wurde durch ein Schiedsgericht und ein festgelegtes Konsultationsverfahren unterstützt. Und Deutschland musste seine verbliebenen Auslandsschulden nur aus realen Exportüberschüssen finanzieren. Die Gläubiger hatten dadurch einen Anreiz deutsche Leistungsbilanzüberschüsse mindestens zu tolerieren.
Publikationen der Stiftung → One made it out of the debt trap
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