Nach einem ruhigen Wahlkampf ohne große Überraschungen wurde der senegalesische Präsident Macky Sall und sein Wahlbündnis Benno Bokk Yakaar am 24. Februar 2019 mit 58,27 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 66,2 Prozent im Amt bestätigt. Das neu eingeführte System der sog. Parrainage sorgte wie beabsichtigt dafür, dass die schlussendliche Anzahl mit fünf Kandidaturen übersichtlich blieb. Mehrere Oppositionsparteien und Teile der Zivilgesellschaft kritisierten die neuen Regelungen, insbesondere dessen knappe Einführung weniger als ein Jahr vor der Wahl, jedoch als empfindlichen Eingriff in den Wahlprozess zugunsten des Amtsinhabers.

Mit dem Sieg und der damit einhergehenden zweiten Amtsperiode Salls wird sich die Politik im Senegal tendenziell wenig verändern. Deutschland kann somit die Beziehungen zum Senegal als eines der Länder der Reformpartnerschaft im Rahmen des Compact with Africa getrost weiter ausbauen. Es wird angesichts der stetig fortschreitenden Urbanisierung – insbesondere in der Metropolregion Dakar –, wachsender sozialer Ungleichheit und fehlenden Zukunftsperspektiven für die junge Bevölkerung des Senegals jedoch auf Dauer nicht reichen, wenn sich Sall im Rahmen seines Infrastrukturvorhabens Plan Sénégal Emergent nur mit Prestigeprojekten schmückt – vielmehr muss auch aktiv an der Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung gearbeitet werden.