Korruption in Kenia ist das Symptom eines ethnischen Klientelismus. Dieses System hat es politischen Eliten bisher ermöglicht, politische Diskussionen um Umverteilung zwischen reichen und armen Kenianer_innen durch eine Betonung ethnischer Gruppenidentitäten zu verhindern. Aufgrund einer Dynamik gesellschaftlicher Ausdifferenzierung, angetrieben von einer rasanten Urbanisierung, kann die bisherige ethnisch-klientelistisch orientierte Politik aber nicht mehr wirtschaftliche und politische Stabilität garantieren. Kenia braucht daher einen politischen Paradigmenwechsel. Neue gesellschaftliche Bündnisse sind entscheidend, die den Kampf gegen Korruption mit einem Kampf für soziale Gerechtigkeit, Umverteilung und die faire Bereitstellung öffentlicher Güter verbinden.