Die Parlamentswahl im Sommer 2012 hat die politische Landschaft in der Mongolei verändert. Die langjährige Regierungspartei MVP wurde abgelöst und als eigentlicher Sieger und nun drittstärkste Kraft im Parlament ging aus dem Urnengang ein populistisch gefärbtes neues Wahlbündnis hervor, das vor allem bei der großen Zahl von Protestwählern punkten konnte. Die vorliegende Analyse beleuchtet die Hintergründe und Ergebnisse der Protestwahl und wirft ein Schlaglicht auf die innen- und außenpolitischen Herausforderungen des nordostasiatischen Boomlandes: Rasantes Wirtschaftswachstum und Ressourcenreichtum, zunehmende soziale Ungleichheit und Korruption, die Abhängigkeit von den beiden großen Nachbarn China und Russland, sowie der Versuch, mit einer stärkeren Einbindung in multilaterale Regime dieser Dominanz etwas entgegen zu setzen, sind die Eckpfeiler, die die aktuelle Lage und die künftige Entwicklung des Landes bestimmen.