Im Zentrum der politischen Debatte in Lateinamerika steht heute die Frage nach der jeweiligen Rolle von Staat und Markt. Während die Einen den Primat der Politik auf allen Ebenen und damit einen starken Staat fordern, beharren Andere auf dem Leitbild der freien Marktwirtschaft. Auch in der Medienpolitik und -gesetzgebung der letzten Jahre spiegelt sich dieses Spannungsverhältnis wider: Regierungen und Medien haben die »Informationsfreiheit« in ein Schlachtfeld verwandelt. Im Ergebnis stehen ein Journalismus von geringer Qualität und Regierungen ohne Respekt vor der Meinungsfreiheit. Was Lateinamerika heute braucht, ist eine Mediengesetzgebung, die die Informationsfreiheit sichert, die Qualität der Demokratie verbessert und den Anforderungen der technologischen Entwicklung und der Bürger_innen im 21. Jahrhundert gerecht wird.
Perspektive FES Kolumbien/Medienprojekt, April 2013