Am 1. Januar 2015 tritt das Abkommen über die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) in Kraft: damit ist die nächste Etappe eines seit 2007 von Belarus, Kasachstan und Russland verfolgten Integrationsprojektes erreicht, das sich in vielem ein Vorbild an der Europäischen Union nimmt.
Im Zuge des Ukraine-Konflikts, der nach Ansicht vieler Beobachter seinen Ausgangspunkt in der Integrationskonkurrenz zwischen Zollunion und EU um die Ukraine hatte, ist das Interesse an der Eurasischen Wirtschaftsunion gewachsen - wobei in der EU eine Interpretation dominiert, derzufolge die EAWU ein im Wesentlichen von Russland und seinem Präsidenten Wladimir Putin persönlich dominiertes, geopolitisches Projekt fern jeder ökonomischen Rationalität ist.
In der vorliegenden Publikation sind vier Perspektiven aus den drei Mitgliedsstaaten der EAWU versammelt, die in ihrer Gesamtheit den Blick schärfen für die Entwicklungstendenzen des eurasischen Integrationsprozesses und seine zahlreichen Widersprüche.