Publikationen der Stiftung → Ein Stimmungsbild aus Ghana vor den Wahlen 2016 Titel
Publikationen der Stiftung → Ein Stimmungsbild aus Ghana vor den Wahlen 2016
Titel
Titelaufnahme
Titelaufnahme
- TitelEin Stimmungsbild aus Ghana vor den Wahlen 2016 : bleibt das Land Afrikas Vorzeigedemokratie?
- Verfasser
- Körperschaft
- Erschienen
- Umfang1 Online-Ressource (4 Seiten)
- SpracheDeutsch
- SeriePerspektive | FES Ghana
- DokumenttypDruckschrift
- Schlagwörter
- Geografika
- ISBN978-3-95861-600-4
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Klassifikation
Zusammenfassung
Auf internationaler Bühne wird Ghana oft für seine stabile Entwicklung gelobt und gilt als Vorbild für afrikanische Staaten. Dieses Bild divergiert jedoch von der zunehmend kritischen Wahrnehmung vieler Ghanaer_innen, die vor allem in Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen im Dezember 2016 an Relevanz gewinnt. Die große Machtfülle des ghanaischen Präsidenten und das damit verbundene Winner takes all-System spiegeln sich besonders in der Auswahl vieler Amtsträger aus politischen Gründen wider. Zudem gilt Ghana zwar als eins der wenigen middle income countries in Afrika, doch das momentane Wirtschaftswachstum von 3,9%, geschwächt durch eine steigende Inflationsrate, reicht nicht aus, um die massive Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Die allgemeine Unzufriedenheit hat auch soziokulturelle Ursachen: Der neoliberale Handlungsrahmen der Regierung begünstigt Deregulierung, Privatisierung und Materialismus zulasten von gesellschaftlichen Solidaritätsstrukturen. Hinzu kommt der häufige Missbrauch von Meinungsfreiheit in Form von öffentlichen Beleidigungen und Drohungen, der bis dato keine strafrechtlichen Konsequenzen nach sich zieht. Diese Entwicklungen untergraben einen positiven gesellschaftlichen Konsens, der für eine demokratische Ordnung notwendig ist. Um den Frieden in Ghana langfristig zu sichern, müssen kritische Sichtweisen der Bevölkerung stärker aufgegriffen und auch vonseiten internationaler Akteure in einen pluralistischen Dialog eingebunden werden.