Anlässlich der 2018 bevorstehenden Parlamentswahlen veröffentlichten Policy Solutions und das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Budapest, Ungarn eine Studie zu Profilen (un)zufriedener Wähler_innen in Ungarn. Dabei wurde das Wahlverhalten von 1000 Befragten auf der Basis sozio-demografischer Charakteristika (Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Arbeitsumfeld, Internetverbrauchertrends etc.) untersucht. Im Folgenden wurde die Unterscheidung je nach Parteipräferenz (Links-Liberalen Rechtsextrem, Regierungsparteien (Konservativ) und Unentschiedene) innerhalb der Unzufriedenen vorgenommen. Des Weiteren analysiert die Studie welche Politikfelder ausschlaggebend für die Frustration der Wähler_innen sind und verweist auf Korrelationen zwischen den Untersuchungskategorien.
Als Ergebnis äußerten sich 61% der ungarischen Wähler_innen negativ über die aktuelle politische Situation. Als Enttäuschte wurden überproportional Frauen (62%), Wähler_innen älter als 60 Jahre (33%) und Menschen mit geringem Bildungsniveau (83%) identifiziert. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine große allgemeine Unzufriedenheit und verärgerte Wähler_innen in allen Gesellschaftsschichten auftauchen. Themen, die die persönliche Existenz betreffen (Gesundheitswesen, hohe Arbeitslosenrate und zunehmende Armut) wurden als häufigste Gründe für Unzufriedenheit angegeben.