Die demokratischen Staaten in Europa stehen vor zahlreichen Herausforderungen, wie der Krise der ideologischen Basis politischer Bewegungen, der Wahlbeteiligungsablehnung seitens verschiedener Bevölkerungsgruppen, populistischen und politisch extremistischen Bedrohungen, dem Vertrauensverlust der Bürger_innen betreffs bestehender Regierungsstrukturen.

Ineffektivität der öffentlichen Verwaltung und Korruption schon seit mehr als 28 Jahren nach dem Anfang der Transformationsperiode, welche durch Demokratie und freie Marktwirtschaft gekennzeichnet sein müsste, stehen im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Unzufriedenheit. Demnach finden Rechtsstaatlichkeit, politischer Pluralismus, Medienfreiheiten sowie aktive Bürgerbeteiligung am Prozess der politischen Entscheidungsfindung keinen Nährboden in der bulgarischen Realität.

Nach ungefähr drei Jahrzehnten seit dem Anfang der demokratisch geprägten Veränderungen in Bulgarien sowie zehn Jahren seit dem Beitritt des Staates in die Europäische Union muss die Diskussion über die Anständigkeit im politischen Spektrum wiederbelebt werden, indem sowohl die Unterstützung seitens Expert_innen als auch eine Erhöhung der bürgerlichen Partizipation am öffentlichen Diskurs gefragt sind. Die vorliegende Publikation vermittelt den analytischen Beitrag von Expert_innen zum inhaltlichen Schwerpunkt dieser Diskussion.