Um die Situation der Jugend im Nahen Osten und Nordafrika fünf Jahre nach dem „Arabischen Frühling“ besser zu verstehen, führte die Friedrich-Ebert-Stiftung in acht Ländern der Region eine große repräsentative Umfrage unter jungen Menschen durch. Die vorliegende Studie stellt ausgewählte Ergebnisse der Umfrage in Tunesien vor.

Die Ereignisse von 2010/2011 werden von den meisten tunesischen Jugendlichen als „gestohlene Revolution“ mit negativen Auswirkungen eingeschätzt. Die Frustration der Jugend trägt so zu einer Destabilisierung und Delegitimierung des Transformationsprozesses in Tunesien bei. Zugleich verstetigt sie die selektive Exklusion junger Menschen. Die Zukunftsentwürfe der befragten jungen Tunesier_innen zeigen aber auch, dass diese trotzdem mit Hoffnung und Überzeugung auf die sozio-ökonomische und sozio-politische Entwicklungsfortschritte ihres Landes blicken.