Der Sammelband „Jenseits der Jubiläen“, herausgegeben von Klaus Ziemer und Joanna Andrychowicz-Skrzeba, beschreibt den Umgang mit Geschichtspolitik im deutsch-polnischen Alltag. Die Publikation umfasst die Perspektiven von überwiegend jungen Stimmen aus der Soziologie, Germanistik, Geschichts- und Politikwissenschaft. Die Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Kommunismus in Polen wird hier nicht primär im Rahmen von Festakten oder Gedenktagen dargestellt, sondern als elementarer Bestandteil der politischen Gegenwart.

Die Beiträge beschäftigen sich unter anderem mit folgenden Themen: Wie wird der Überfall auf Polen am 1. September 1939 in deutschen Geschichtsbüchern dargestellt? Wie kann gute Gedenkstätten- und Museumsarbeit in Anbetracht nationaler Traumata aussehen? Und welche Auswirkungen haben diese Geschichtspolitiken auf die deutsch-polnischen Beziehungen, vor allem zwischen jungen Menschen? „Jenseits der Jubiläen“ versucht, Antworten auf diese Fragen zu geben – interdisziplinär und zukunftsgewandt.