- TitelvariantenLeutnant Gustl / O anthypolochagos Gkustl / O cego Geronimo e seu irmão
- Weitere AngabenZeit- und Sachbezug: die erste deutsche Erzählung, die durchgehend in Form des (von Schnitzler passagenweise bereits erprobten) ›inneren Monologs‹ geschrieben ist. Die Novelle provozierte eine antisemitische Pressekampagne gegen Schnitzler und führte zur Aberkennung seines Reserveoffiziersranges. - Inhalt: Der etwa 24-jährige k.-u-k.-Offizier »Gustl« ist (wie sich rekonstruieren lässt: am 4. April 1900) in die Aufführung eines Oratoriums geraten, dessen Ende er kaum erwarten kann. An der Garderobe von einem anderen Zuschauer in seiner Ehre gekränkt, weil der ihn dummer Bub nennt, sieht er nur noch einen Ausweg: Selbstmord. Bevor es dazu kommt, erfährt er, daß sein Beleidiger inzwischen vom Schlag getroffen wurde. Eigentlich ist Gustls militärische Ehre damit keineswegs wiederhergestellt. Doch innerlich jubelnd verabschiedet er seine Suizidgedanken und freut sich ingrimmig auf sein Duell mit einem militärkritischen Arzt am Nachmittag.Gustls Denken zeigt sich fremdgesteuert, von Phrasen und Vorurteilen geprägt; unbelehrt geht er aus seiner Krise hervor und verteidigt nur noch aggressiver seinen militärischen Standesdünkel.
- Erschienen1900
- AutorSchnitzler, Arthur
Datenquelle: GND
Vorwärts 18 (23.6.1901) 144
Liebknecht, Wilhelm ; Leviné, Eugen ; Sozialdemokratische Partei DeutschlandsBerlin : Vorwärts-Verl., 1.1.1891-15.3.1933