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Nein, das habe ich nicht getan. Verhandlungsleiter: Warum haben Sie denn die Sache nicht sofort gemeldet? Beuge: Jch wollte erst noch Feststellungen machen und weitere Schuldige er mitteln. Vertreter der Anklage: Warum haben Sie die Leute nicht gleich festgestellt? Zeuge: Das habe ich unterlassen. Der Zeuge sagt dann weiter aus, daß ihn Suchland in dem Lokal

mit dem Fuß trat und ihm sagte:

,, Gehen Sie doch mal austreten!"

Dem Zeugen fam die Sache nicht geheuer vor. Er wollte schen, was los jei und trat auch aus. Nun folgte der Vorgang mit dem Zufteden von Buchmachergeldern. Im ersten Moment padte mich das Gefühl: Hier ist eine unverhoffte Einnahmequelle", dann aber gewann ich die Ueberzeugung, daß mich die Buchmacher nur unschädlich machen wollten. Der Entschluß,

Kameraden ans Messer zu liefern,

Herr Geheimrat, das fällt einem sehr schwer, und auch dieser Umstand trug viel dazu bei, daß ich vorläufig mit einer Anzeige zurüchielt. Der Zeuge wird sodann eingehend über die Be­ftechungsaffäre im Gehölz gelegentlich einer Streife auf Dirnen vernommen. Schulz ging damals mit Suchland und Haneberg durch das Gehölz, als zwei Männer an ihn herantraten und der eine ihm ein Zehn-, der andere ein Zwanzigmarkstück zuſtedten. Es waren dies Amt und Zaremba. Haneberg sagte dann zum Zeugen: Schreiben Sie in Ihr Buch:

Amt genügend, Zaremba gut!"

-

der Angeklagten von Buchmachern mit Zuwendungen bedacht wor- Der schnelle Bankrott einer schwächlichen Politif. den ist. Friedländer habe einen besonderen Haß auf ihn, weil er In dem Streit um die Gestaltung der fünftigen ihn öfter genommen habe. Der Zeuge hat gegen Friedländer Handelsverträge haben die Unternehmer der verarbeitenden Strafanzeige erstattet, weil er bei seiner lehten Siftierung in Industrie objektiv dasselbe Interesse wie die Arbeiterschaft. Sie Hoppegarten sich renitent benommen und die Drohung ausgestoßen fonfurrieren auf dem Weltmarkt mit Waren, deren Produktions­hat: Ich bringe die Gendarmen alle ins Zuchthaus!" Das Ver- kosten ihnen die zollgeschüßten und kartellierten Rohstoffindustrien fahren gegen Friedländer wegen Widerstandes gegen die Staats- verbeuern. An der Last der Lebensmittelverteuerung tragen sie mit, gewalt und Beamtenbeleidigung ist bis zur Beendigung des vor- weil starke gewerkschaftliche Organisationen einen Teil der Ver­liegenden Prozesses ausgesetzt worden. Angit vor einem zollpolitischen Bündnis mit der sozialdemokratischen teuerung in Form erhöhter Löhne auf sie abgewälzt haben. Die Arbeiterschaft scheint aber der Fertigindustrie jo horrend zu sein, daß sie von Anfang an auf ein Kompromiß mit der far tellierten Schwerindustrie hinggarbeitet hat. Dabei haben die Herren aber taktisch die größte Dummheit begangen, die che nur möglich ist. Anstatt durch Ausbau ihrer Organisation und durch kräftigen Kampf den Gegner zu einem Kompromis geneigt zu machen und ihm zugeständnisse abzuzwingen, Hat der Bund der Industriellen sofort jeine müde Kompromißsucht eingestanden, indem er am 16. Mai offiziell erflärte, zwischen Fertigindustrie und Schwerindustrie bestände kein Interessengegen­fjak. Beide Gruppen müßten gegen die extremen Zollforderungen der Agrarier zusammentreten.

In einem anderen Falle wurde dem Zeugen von einem gewissen Wenzel ein Zehnmarkstück in einem Lofal in die Tasche gesteckt. Verhandlungsleiter: Sie haben zu Protokoll gegeben, daß Sie 50 M. damals erhalten haben. Zeuge: Das stimmt aber nicht. In einem anderen Falle wurden mir von drei Buchmachern die Geldstücke förmlich aufgedrängt. Als Wachtmeister Schulz einmal den Buchmacher Friedländer nehmen wollte, rief ihm dieser zu: ,, Was, ich mitkommen? Sie haben ja ein Pfund bekommen!" Der Zeuge wußte, daß Friedländer viel trakeelte und rabiat wurde. Er wollte dann Friedländer unauffällig festnehmen.

muß ich die Aussage verweigern.

Der Buchmacher Wenzel bestreitet, dem Wachtmeister Schulz einmal zehn Mart gegeben zu haben. Schulz bleibt bei seinen Angaben. Die Sigung wird auf Freitag vormittag bertagt.

Soziales.

Rann ein Rebakteur vor dem Kaufmannsgericht flagen? Die Beantwortung richtet sich je nach der Auffassung, ob der Rebatteur als taufmännischer Angestellter angesehen werden fann oder nicht. Zweifellos wird ein Redakteur, der mit seinem- Verlag in Differenzen gekommen ist, vor dem ordentlichen Gericht klagen müssen, wenn er ausschließlich redaktionelle Arbeiten verrichtet. Die Kaufmannsgerichte haben sich aber wiederholt für zuständig erflärt, wenn, wie es in mittleren und kleineren Betrieben, speziell in der Provinz vielfach üblich ist, der Redakteur auch die faufmännischen Arbeiten, wie Buchführung, Korrespondenz usw. nelle Arbeit den Redakteur zum Handlungsgehilfen. In einem vor miterledigt. Andererseits stempelt nicht gleich jede augerredaktio­der I. Kammer des Berliner Kaufmannsgerichts verhandelten alle hatte der Redakteur Handlungsvollmacht für die Verlagsfirma und nahm die Abrechnungen mit den Rechercheuren vor. Außerdem redigierte er die in dem betreffenden Berlage erscheinende Zeit schrift. Das Kaufmannsgericht erklärte sich in diesem Falle nicht für zuständig. Wenn der Kläger auch einzelne faufmännische Arbeiten verrichtet habe, so bestand doch seine überwiegende Tätig feit in der Redigierung der Zeitschrift. Er müsse seine Klage darum vor dem ordentlichen Gericht anstrengen.

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Die erbärmlichen Halbheiten ist auf dem Fuße der völlige Bankrott gefolgt. Knapp drei Wochen später, am 5. Juni, fand die Tagung des Zentralverbandes deutscher Industrieller in Köln statt, zu der die Handelskammer Blauen ihren Syndikus Dr. Dietrich entsandt hatte. Dr. Dietrich ist derselbe, dem die For­dustriellen zu verdankten ist. In der Diskussion über die Wirtschafts­mulierung der handelspolitischen Halbheiten im Bunde der In­politif hat nun Dietrich den offiziellen Standpunkt des Bundes der Industriellen vertreten und dabei sich eine schwere Niederlage ge­holt. Was er als Antwort von dem Wortführer der Schwerindustrie erhielt, war eine brüste Abfertigung. vom Zentralverband machte nicht die geringste Konzession an die Der Sekretär Steller Wünsche der verarbeitenden Industrie, sondern erklärte summarisch: die Fertigindustrie könne gar kein anderes Ausmaß in der Hand­habung der Zollpolitik erstreben, als die Schwerindustrie". Das heißt zu Deutsch , daß die Fertigindustrie sich widerspruchslos mit Es wird hierauf der erste Buchmacher als Zeuge vernommen. dem zu bescheiden hat, was die Schwerindustrie für gut hält. Er fann sich nicht entsinnen, einmal von einem der drei Angeklagten Verabschiedung des revidierten schweizerischen Fabrikgesetes. Grundsaz, den die deutsche Industrie in ihrer Gesamtheit, und zwar genommen worden zu sein. Verhandlungsleiter: Haben Sie Endlich ist die Beratung des Fabrikgesezes in der Bundes- im Einklang mit der Regierung, vertrete, gehe dahin, daß an unserer benn einmal einem der Angeklagten Geld gegeben, sie bestochen.--versammlung zu Ende gekommen. Nach dem wiederholten Hin- Schußzollpolitik nicht gerüttelt werden dürfe, und diese Schutzzoll­Zeuge: Ja, das ist ja die heifle Sache. Ta und Herschieben der Vorlage zwischen Nationalrat und Ständerat, politik liege ebenso im Interesse unserer Landwirtschaft wie unserer den beiden eidgenössischen Parlamenten, ist durch gegenseitiges Industrie." Nach dieser hönischen Absage, die nur jemandem ge Man muß schließlich an seine eigene Person denten, und ich darf Nachgeben eine Einigung erzielt worden. boten werden kann, der absolut teine imponierende Macht aufzu­mich doch nicht einer Gefahr aussetzen. Die lebten Differenzen zwischen den beiden Barlamenten be- bringen versteht, sollte endlich die Fertigindustrie zu einer ver nünftigen Kampfesstellung fommen. Wir glauben aber, daß die Sodann wird Zeitungsverleger Isaac vernommen. Er hat trafen die Nachtarbeit der jugendlichen Arbeiter im Alter von Unternehmer der Fertigindustrie den Mut dazu nicht aufbringen die fraglichen Artikel in der Zeit am Montag" verfaßt. 16 bis 18 Jahren in Glasfabriken, und das Verbot der Verab- werden und den Arbeitern auch weiter allein überlassen, gegen wurden in der Redaktion wiederholt Klagen über unreelle Zustände auf der Rennbahn geführt. Der Zeuge nahm jedoch, ehe er Artikel reichung von alkoholischen Getränken in den Fabriken während die ungeheuren Lasten der heutigen Handelsverträge anzufämpfen. brachte, eingehende Beobachtungen auf der Rennbahn vor und fand der Arbeitszeit. Der Nationalrat hatte beide Bestimmungen ab- Wir erleben damit die pifante Situation, daß die Feinde der In­dabei die Angaben bestätigt: die Buchmacher oblagen ungehindert gelehnt, während der Ständerat daran festhielt. Bezüglich der dustrie" die Lebensinteressen der ertrüdenden Mehrzahl des deut ihrem Geschäft, die Gendarmen mußten dies sehen; sie schritten erstern Differenz einigte man sich nun dahin, daß die Nachtarbeit schen Unternehmertums mit Leidenschaft verfechten. jedoch nicht ein, sondern ließen die Leute ruhig buchmachen. Der von jugendlichen Arbeitern nur während einer gewissen Ueber­Beuge hat beobachtet, daß einzelne Buchmacher nur vor einem gangszeit vom Bundesrat gestattet werden kann. Und im Alkohol- mit beschränkter Haftpflicht im Deutschen Reiche ging in den lezten Die Entwidlung der Aktiengesellschaften und der Gesellschaften Menschen Respeft hatten, und das war der Offizierskart". Wenn artikel wurde die Beschränkung auf Arbeiter unter 18 Jahren Jahren rasch vor sich. Am 31. Dezember 1913 bestanden 5486 der tam, dann stockte das Geschäft. Herr Isaac hat auch die An- gestrichen, um nicht erst recht durch das Verbot bei den jungen Aktiengesellschaften mit einem nominellen Aftienfapital bon gestanden und ihn genau beobachtet. Er hat den Kopf genau nach Leuten das Berlangen nach den verbotenen Früchten zu weden. 17,3 Milliarden Mart gegen bloß 5421 Gesellschaften mit 16,96 Mil der Richtung gehalten, nach welcher ihn Haneberg hielt, und er Die Regelung dieser Frage ist also die, daß die Unternehmer durch liarden Mark im Vorjahre und gegen 5222 Gesellschaften mit einem hat deutlich gesehen, wie in unmittelbarer Nähe buchgemacht wurde. Aufnahme einer bezüglichen Bestimmung in die Fabrifordnung Kapital von 14,7 Milliarden im Jahre 1909. Saneberg hätte es auch sehen müssen. Auch das Klimpern der die Abgabe von alkoholischen Getränken durch die Fabrikkantine Bu gleicher Zeit wurden gezählt 26 790 tätige Gesellschaften Geldſtücke der Buchmacher hat der Zeuge deutlich gehört. Dußende während der Arbeitszeit, also außerhalb der Mahlzeiten, ver- mit beschränkter Haftpflicht, deren Kapital fich auf 4,8 Milliarden von Buchmachern standen herum. Sobald die Rennen abgeläutet bieten können. Die Abstinenten begrüßen auch diese vorsichtige Mart beläuft. 1912 waren 24 611 solche Gesellschaften mit einen waren, hat sich der Zeuge nicht mehr um die Beamten gefümmert: Beschränkung des Alkoholkonsums der Arbeiter in den Fabriken Sapital von rund 4.5 Milliarden Mark und 1909 waren 16508 G Er hat auch gesehen, daß Buchmacher in mehreren Rennen auf schon als einen Fortschritt. sellschaften mit beschränkter Haftpflicht mit einem Rapital von demselben Blaz gestanden und buchgemacht haben. 3,5 Milliarden Marf. Die Zahl der Aktiengesellschaften ist von so daß sie also in dieser Session der Bundesversammlung definitiv 2,6 Milliarden Warf oder um 17,7 Broz. gestiegen. Die Zahl Die Vorlage beschäftigt nun noch die Redaktionsfommission, 1909 bis 1913 um 264 oder um 5 Proz., ihr Kapital aber um parlamentarisch verabschiedet wird. Da im Mai 1910 der Bundes- der Gesellschaften mit beschränkter Haftpflicht hat sich um 10 182 rat die Vorlage der Bundesversammlung zugehen ließ, hat ihre oder um 61,2 Proz., ihr Rapital aber nur um 1,3 Milliarden Mar! Erledigung mehr als vier Jahre in Anspruch genommen. Ihr oder um 35 Proz. vermehrt. Als Attiengesellschaften werden meist Urheber, Bundesrat Deucher, ist inzwischen gestorben. Der fort- Kapital an sich reißen. Als Gesellschaften mit beschränkter Haft große Unternehmungen gebildet, die auch das gesellschaftliche schrittlich gesinnte Mann hat in dem Advokaten und Geldjads- pflicht treten mittlere und größere Familienunternehmungen auf, politiker Schultheß einen sehr unähnlichen Nachfolger gefunden, wenn man von den Syndikaten absicht, die diese Form annehmen. der die ursprüngliche Vorlage arg verpfuscht und das Gesetz zu Deshalb hat sich ihre Zahl relativ rascher als ihre Kapitalmacht einer wahren Karikatur derselben gemacht hat. Für rückständige erhöht. Betriebe bildet fie freilich immer noch einen Fortschritt, und darin allein liegt auch ein Vorteil für die gesamte Arbeiterschaft, deren fortgeschrittenfter Teil keinerlei direkten Nugen davon hat.

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Eine Menge als Zeugen aufgerufene Buchmacher erklären auf

die Frage, ob sie einen der drei Angeklagten bestochen haben, ich verweigere die Aussage.

Verhandlungsleiter: Es besteht die Vermutung, daß die Herren Buchmacher eine Vereinbarung dahin getroffen haben, ihre Aussage vor Gericht zu verweigern. Buchmacher Rapis: Lavon weiß ich nichts. Auf Befragen erklärt der Zeuge Napik, er sei etwa 50mal wegen Buchmachens und Hausfriedensbruchs vor­bestraft. Oberwachtmeister Heinemann erklärt, daß der Zeuge längere Zeit nicht genommen worden sei, und daß er, H., ihn wieder

aus der Berfenfung herausgeholt habe. Wen er, der Oberwachtmeister, erst einmal genommen habe, dem sei das Handwerk gelegt. Ein Zeuge Zaremba hat dem An­geklagten Ergleben kein Geld gegeben, betreffs der beiden anderen Angeklagten verweigert er seine Aussage. Es folgt sodann die Bernehmung des Zeugen Friedländer.

Versammlungen.

Die Lage der Schirmarbeiter.

Das Gesamtkapital aller dieser Gesellschaften ist in vier Jahren um 3,9 Milliarden Mart gestiegen. Natürlich wird sich erst dann genau darüber sagen lassen, wiepiel die Industrie in dieser Zeit Dabei ist das revidierte Gesez, wenn es jest parlamentarisch werden. Immerhin zeigt die Tatsache, daß das Rapital biefer Geld absorbiert hat, wenn auch ihre Verbindlichkeiten bekannt verabschiedet wird, noch feineswegs unter Dach. Es wird nun Gesellschaft noch nicht einmal um eine Milliarde pro Jahr steigt, eine Frist von drei Monaten gegeben, um eventuell das Referendum daß es faum anzunehmen sei, wie dies die Lobredner der heutigen dagegen anzurufen, das heißt, 30 000 Unterschriften zu sammeln, Wirtschaftsordnung tun, daß der jährliche Kapitalzuwachs Deutsch Seit etwa 12 Jahren besucht F. die Rennbahnen. Es ist unzweifel- um es zur Boltsabstimmung und Verwerfung zu bringen. Ob lands fünf Milliarden betrage. Es erweist sich vielmehr, daß die haft wahr, daß sich die Angeklagten in den letzten Jahren haben dieser Schritt gemacht wird, bleibt abzuwarten. Kommt es zur jährlichen Rüftungsausgaben, die in den letzten Jahren von 1,6 auf bestechen lassen. Jeder Rennbahnbesucher weiß das. Nicht allein Boltsabstimmung, so wird es sehr wahrscheinlich von den ver- 2,5 Milliarden hinaufgeschnellt sind, viel mehr Kapital verschlingen die drei Angeklagten, sondern auch andere Beamte haben sich be­stechen lassen. Ich hatte nur vor zwei Leuten Angst: vor Oberbündeten Reaktionären und Arbeiterfeinden verworfen und bleibt als es der Industrie zur Verfügung gestellt wird. Daraus geht der hemmende Einfluß des Militarismus und Marinismus auf wachtmeister Heinemann und einem Beamten vom Unionklub. dann noch lange Jahre das bestehende alte fabrikgesez von 1877 die volkswirtschaftliche Entwicklung zur Genüge hervor. Ich habe nichts zu befürchten; schon tausende habe ich für Strafen in Kraft. Wird das Referendum indes nicht angerufen, so dürfte zahlen müssen. Um meine lezte Strafe zahlen zu können, habe ich das neue revidierte Fabrikgesetz mit dem 1. Januar 1915 in Kraft die Brillanten meiner Frau verkaufen müssen. Ein Gendarm, der gesetzt werden. Die Arbeiterschaft wird ihrerseits das Referendum auf die Rennbahn geht, muß sehen, daß überall buchgemacht wird. nicht ergreifen, und, wenn es von anderer Seite kommt, nicht Die Bestechungen gehen nicht etwa seit zwei Jahren, sondern unterstüßen, so wenig seine Neuerungen sie zu befriedigen ver­feit zehn Jahren. Bei einem Rennen in Karlshorst tam Haneberg mögen. Aber sie weiß auch, daß unter den obwaltenden Umständen an mich ran und erklärte, er müsse mich anzeigen. Ich erwiderte Eine vom Deutschen Holzarbeiterverbande einberufene öffent darauf: Wenn Sie mir eine Anzeige machen, dann müssen Sie gegenwärtig nicht mehr zu erreichen ist und sie sich damit wohl liche Versammlung der Schirmmacher und Näherinnen Es bleibt ihr der Kampf Berlins beschäftigte sich am Dienstagabend mit den bereits in an mein Bett kommen und Abbitte leisten. Und er tam auch. oder übel vorläufig abfinden muß. Ich mußte 150 M. Geldstrafe zahlen. Haneberg gab mir dann durch die Gewerkschaften, durch die sie bisher Verbesserungen der der Sonnabendnummer des Vorwärts" geschilderten Zuständen die 150 M. felbft wieder zurück. In einem Lokal reichte er mir Arbeitsverhältnisse erreichte, und mit denen sie auch fernerhin in der Schirmindustrie. König referierte und zeigte den An­hinterrücks das Geld zu. Von diesem Geld habe ich dann die Fortschritte und Erfolge erringen wird. wesenden in wirksamer Weise, wie nur durch eigene Kraft, nut Strafe gezahlt. 50 M. habe ich noch für mich behalten. Anderen durch eine geschloffene schlagfertige Kampfesorganisation die übers Beamten gegenüber haben Haneberg und ich dann Komödie ge­aus schlechte Lage der in der Schirmindustrie Beschäftigten ber spielt. Der Zeuge hat Haneberg Vorwürfe gemacht, und. hat sich nicht dagegen gewehrt. Dent Angeklagten Suchland habe ich Nicht immer sei er mit diesen Bes zehn Mark gegeben, damit er sich beim Metropol- Theater gute strebungen den Berufsangehörigen auf Verständnis gestoßen. Steigende Dividenden- finkende Löhne. Billetts kaufen solle. Bestechen wollte ich ihn nicht. Für einen Der Redner gab auch eine eingehende Darstellung von den Bere Brief, den Haneberg an Friedländer gerichtet hat, und in dem er der Bergarbeiter in verschiedenen Revieren start zurüdgehen, fache feststellen, daß zuweilen draußen die Preise günstiger sind Während die amtliche Statistik gezeigt hat, daß die Löhne hältnissen in der Proving und konnte darin die interessante Tat Friedländer um eine Zusammenkunft bat, sind dem Zeugen von einem Herrn Meier 1000 M. geboten worden. Er habe ihn aber ergibt sich für die attiengesellschaften der deutschen als in Berlin . Die Unternehmer Berlins , insbesondere Die Firma nicht herausgegeben, weil Haneberg dann lebenslang einem Er- ontanindustrie noch immer eine recht ansehnliche Steige ichtenstein, versuchen fortwährend Arbeiter aus der Broving presser in die Hände gefallen wäre. Der Zeuge stellt die Behauptung der durchschnittlichen Dividendenergebniſſe. Bisher tung auf, daß der Haneberg an jedem Renntage 40 bis 100 m. bergleichbare Bilanzen für das Geschäftsjahr 1913 vor. Das ge- Arbeitskräfte auf Beschäftigung warten. Alles in allem sei die von Buchmachern bekommen habe. Auf die Frage, ob Friedländer Jamte ominalapit, ber in. We at gemmenden Geſellſchaften iſt intenfibſte Agitation und Aufklärung nötig, wenn die Berhältniſſe auch zu den Konzessionierten " gehörte, erklärt der Zeuge, er habe teilten Dividende ist von 83,38 auf 88,59 Mill. M. gestiegen. Die liche Darstellung der jeßigen Zustände immer und immer wieder von 708,33 auf 725,20 Mill. M. gestiegen. Die Summe der ver- sich in nächster Zeit bessern sollen. Nötig sei auch, daß eine öffent dazu gehört, aber nicht, weil er gegeben, sondern weil man ihn Durchschnittsdividende erhöhte sich von 11,8 auf 12,2 Broz. Im aus den Reihen der Berufsangehörigen erfolgt, dann sei es auch auf der Rennbahn gefürchtet habe. Nach Schluß der Rennen wurden gewöhnlich große Gelage, bei denen der Seft floß, gefeiert. einzelnen wurden folgende Ergebnisse erzielt:

Auch Haneberg und Suchland hat der Zeuge einmal sicher bei einem solchen Gelage gesehen. Die Angeschuldigten bestreiten dies alles.

Aus Industrie und Handel.arbeiterverband getall. könne. Was getan werden konnte, habe der Deutsche

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der Gesellschaften in Mia. M.

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Kalibergbau Salzbergbau. Sonstiger Bergbau Hütten, gemischte Betriebe

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in Brozent Frage eines Zentralarbeitsnachweises dadurch gefördert. Haus Dividende Schirmindustrie Beschäftigten einzuberufen, desgleichen werde bie 1912 1913 agitation und Wertstubensizungen find in erster Linie geeignet, 15,1 16,5 für den Verband zu wirken und somit eine Verbesserung der Ber In der Diskussion wurden die Ausführungen des Referenten

1912 1913 214,98 222,70 101,10 106,50 21,55 24,80 13,7 8,6 43.75 43,75 10,6 8,8 bestätigt und ergänzt. 26,60 26,60 9,9 8,1 32,09 32,59 6,5 7,5 268,26 268,26

12,9 18,9 hältnisse herbeizuführen.

9,5

9,8

Eingegangene Druckschriften.

Die sodann aufgerufene Ehefrau des Zeugen Friedländer Steinkohlenbergbau unterstützt in einer Reihe von Punkten die Angaben ihres Mannes. Braunkohlenbergbau Schon vor längerer Zeit habe ihr ihr Mann gesagt, daß die Be- Erzbergbau amten Geld bekämen. Vor einer Reihe von Gendarmen, auch vor den drei Angeklagten brauche man keine Angst zu haben. Dem Gendarmeriewachtmeister Behnke ist absolut nichts be­tannt, was gegen die Angeklagten sprechen könnte. Wohl aber hat der Zeuge gehört, wie Haneberg und Suchland von Vorgeschten Das erste Quartal 1914, das nach der amtlichen Statistik be gelobt wurden. An B. ist niemand herangetreten, der ihn hätte reits eine Senkung der Bergarbeiterlöhne in verschiedenen west- Berlin . bestechen wollen. Der Zeuge hat niemals Beobachtungen gemacht, deutschen Rebieren beste into antigas barefeet die darauf hindeuten fönnten, daß jogenannte Buchmacherringe Aktiengeſellſchaften insofern recht günftig, als die Breife noch sehr Dunder u. Sumblot, Red Ronzessionierter" und" Richtfonzessionierter" eriftieren. Gen- hoch waren und der Absatz fich ungefähr auf bent Riveau des Bor­barmeriewachtmeister Fechner ist ebenfalls nichts bewußt, daß einer jahres hielt.

Die Salvarfangefahr. Bon Dr. Dreuw. 47 S. Ritter- Berlag, Die Organisation der Korbwarenindustrie und des Korb: Soziologie der Leiben . Bon F. Miller- yer. 8.., geb. 4

A. Langen, München .

Berantwortlicher Redakteur: Alfrey Wielepp, Neukölln. Für den Injeratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin , Drud u.Berlag: Borwärts Buchdruderei u. Berlagsanftalt Paul Singer& Co, Berlin SW