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Borchardt Ansichten vertrat, die von anderen Rednern entschieden zurüdgewiesen wurden.

Weber beantragte namens des Zentralvorstandes die Ableh­nung des Antrages Teltow- Beeskow mit Rücksicht darauf, daß Borchardt zu dem Schiedsgerichtsurteil selbst eine Haltung ein­genommen habe, die als ungehörig bezeichnet werden müsse. Ledebour betonte, daß die von Weber vorgebrachten Argumente mit dem vorliegenden Antrage nichts zu tun haben. Der Antrag spreche nur aus, was in der Partei geltendes Recht sei. Borchardt ging schließlich nochmals auf seine Angelegenheit ein und rief durch Wiederholung seiner früheren, vom Schiedsgericht als unbegründet bezeichneten Behauptungen lebhaften Widerspruch und Unwillen hervor. Der Antrag Teltow Beeskow wird schließlich mit 262 gegen 187 Stimmen abgelehnt und das Abstimmungsergebnis mit Beifall aufgenommen.

Ohne Debatte werden die folgenden Anträge angenommen:

I.

Die Verbandsgeneralversammlung möge beschließen: Zur besseren Uebersicht über die Zahl der arbeitslosen Mitglieder sind entsprechende beitragsfreie Marken einzuführen und an die Kreise unentgeltlich abzugeben. An Stelle der bisherigen Form der Abstempelung der durch Erwerbslojigkeit beitragsfreien Monate sind diese Marken zu verwenden.

II.

Im Interesse der geistigen Anregung des Parteilebens in Berlin   sowie entsprechend dem demokratischen Charakter der Bartei, die ihre wichtigsten Fragen und Entscheidungen den brei ten Kreisen ihrer Mitgliedschaft unterbreiten muß, ist auf die Tagesordnung jeder ordentlichen Verbandsgeneralversammlung von Groß- Berlin außer den geschäftlichen Berichten und Wahlen die jeweilig wichtigste politische Frage mit entsprechendem Re­ferat zu sehen.

Der Reorganisationsfommission wird ein Antrag des Genonen Adena überwiesen, welcher bejagt, daß für die Zahlabende außer den geschäftlichen Angelegenheiten eine für ganz Groß- Berlin gleichlautende Tagesordnung aufgestellt und im Vorwärts" befannt gemacht wird.

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Krause bringt eine Differenz beim Bau Lindenhaus" zur Sprache, die dadurch entstand, daß eine Schweizer   Firma beschäftigt murde, die vom deutschen Bauarbeiterverband gesperrt ist.

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gebrachten Gelder fonnten das Sterben der Staatsbürgerin nicht| Sinn mehr zu haben. Leutnant Schlange vom 166. Jna aufhalten. Sie ist so gut wie pleite und wird vom 1. Juli an fanterie- Regiment in Saargemünd   kann es an erzicherischem das Banner der deutschvölkischen Sache nur noch einmal in der Talent und an Kühnheit mit jedem anderen preußischen Offizice Woche aufrollen. Dafür aber um so fräftiger. Ohne Rücksicht aufnehmen, und doch hat man ihn aus dem schönen Elsaß in die und Scheu, so versichert der Verlag, werde man mit dem Rufe: Hep! triste polnische Garnison Bromberg   versetzt. Und das tat man ihm an, weil er auf einer Kaisersgeburtstagsfeier in Bitsch hep! deutschvölkische Auffassung vertreten. Vielleicht trägt der Verlag wir meinen es gut mit ihm sein erzieherisches Talent und seinen Mut nicht unter den Scheffel einem von uns ausgeheckten Vorschlage Rechnung. Wie wäre es, wenn stellte. War da irgendein Wackes", ein Lehrer, der sich er­Rudolf Lebius seine Erfahrungen aus der gelben Organisation frechte, in einem Wortwechsel vermitteln zu wollen, den schildert, wenn er darlegte, wie man ihn mit jüdischem Gelde Leutnant Schlange mit dem Musikmeister des Regiments hatte. aus der Redaktion des Bund" ausgeschifft hat? Es gingen Ritsch, ratsch, hatte das Schulmeisterlein ein paar hinter den ihm zwar die garantierten Schweigegelder in Höhe von Ohren jizen. Wie konnte er sich erdreisten, vermitteln zu 70 000 Mart flöten; doch was fragt ein so überzeugungstreuer wollen, wenn ein königlich preußischer Leutnant, den uns keiner Dann wie Rudolf Lebius   nam Geld und Gut, wenn es heißt, ſeine nachmacht, einen Strafeel hat.

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deutschvölkische Gesinnung" zu bekräftigen. Das wäre noch eine Möglichkeit, die Pleite um einige Zeit hinauszuschieben.

Die neue Heilmethode.

Ein großes Verdienst um die leidende Menschheit fann das Bürgermeisteramt des rheinischen Städtchens Münster am Stein auf sein Konto buchen. Es ist der Entdecker einer neuen Heilmethode, der Badearbeitskur. Dem Bürgermeisteramt des Städtchens gebührt aber auch der Ruhm, die neue Heilmethode in der Praris anzu­wenden. Es inserierte in der Staats- und Gemeinde- Vakanzen­Zeitung" die folgende Kur:

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Leider hat uns die" Post" wird es mit tiefstem Bedauern wieder einmal konstatieren müssen die lange Friedenszeit ents nervt. Man hat in unserer verweichlichten Zeit kein Gefühl mehr für Mut und Kühnheit. Statt den dreisten Wades" davon­zujagen, schidt man den fühnen Helden an die russisch  - polnische Grenze. Da mag der Teufel Erzieher spielen! Es ist wahrlich zum Verzweifeln,

Spiel und Sport.

Fußballresultate.

Registrator zur Anlegung einer Registratur Adler I gegen Hertha I 4: 1; Adler II gegen Hertha II 1: 4; ( 1100 Einwohner gegen kostenlose Badefur gesucht. Neukölln- Briz gegen Fichte III 5: 0; Alemania I gegen Stralauce Bürgermeisteramt Bad Münster   am Stein." Ballspielflub 2: 2; Borussia I gegen R. B. C. 1 1: 5; V. f. B. gegen Stralauer Ballspielflub III 9: 0; Jungstralau I gegen Luckenwalde   I 3: 1; Jungstralau II gegen Rüstig- Vorwärts 3: 3. Faustball.

Eine sehr schäzenswerte Leistung. Nachdem von Regierungs­ſcite wiederholt erklärt wurde, daß die Sozialpolitit zu einem ge­wissen Abschluß gekommen sei, ist es von einem hohen Bürgermeister­amt doppelt anerkennswert, daß es der praktischen sozialen Hilfe neue Wege weist. Die paar Arbeitslosen, die zwar auf keine Aur, wohl aber auf Verdienst rechnen, können ja schließlich weiter hungern.

Die größte Kanone!

Wolf, der als Vertrauensmann auf dem Bau fungiert, be= merfte dazu, es handele sich bei Heranziehung der Firma um einen Lieb Vaterland magst ruhig sein! Jezt haben wir die größte Fertum des Genossen Fischer. Nach einer Aussprache sei die Ange- Kanone. Gemeint ist nicht etwas Mister Meschugge oder irgendein legenheit den Wünschen der Arbeiter entsprechend geregelt worden. anderes mejchuggenes Mujifphänomen". Nein, in Wahrheit, wir Das bestätigt auch Aug. Hinze als Mitglied der Neunerkom- haben die größte Kanone. Sie ist hundebillig. Die Firma Krupp mission, der im übrigen betonte, daß Fischer von der Sperre, die lieferte sie für den Bagatellpreis von nur 400 000 Mark. Dafür durch die Kölner   Bauarbeiter verhängt wurde, bei Abschluß des Ver- kann man aber auch auf eine Strecke von 24 Kilometern im trages nichts wissen konnte, umso weniger, als ja auch Mitglieder Umkreis jeden Spaßzen von Dach schießen. Freilich wäre das ein des Bauarbeiterverbandes bei der Firma arbeiteten. etwas kostspieliges Vogelschießen, kostet doch jeder scharfe Schuß etwa 10 000 Mark.

Die Tagesordnung war damit erledigt. Um 3 Uhr schloß der Borjizende Ernst die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf die Sozialdemokratie.

Vom Jahrmarkt des Lebens.

Der sterbende Achill!

Muse, verhülle dein Haupt! Gin Großer geht dahin! Tränen­den Auges meldet jetzt der Verlag der Staatsbürger- 3eitung" jeinen Lejern, daß das deutschvölkische Banner in den Staub fintt. Auch die von Rudolf Lebius   aus der gelben Bewegung mit

Nun soll uns noch einer fommen! Dann immer feste druff! Wir haben ja die größte Kanone und auch das genügende Geld, um es zu verpulvern.

Schlange als Erzieher.

Den preußischen Leutnant macht uns feiner nach! Als Bis­mard einstens dies große Wort aussprach, dachte er an den Leut­nant als militärischen Erzieher, an- den in Kampfe kühn vorwärts­stürmenden Offizier. Für Kühnheit und erzieherisches Talent scheint man in der verweichlichten probernen Zeit leider gar keinen

Geffentliche politische Versammlungen.

Oeffentl. Volksversammlung

am Dienstag, den 23. Juni 1914,

abends pünktlich 8 Uhr,

in der Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee 10-11.

Tagesordnung:

Aus russischen Kerkern.

Ein Hilferuf!

Die Leiden der politischen Gefangenen Rußlands  .

Vortrag des Schriftstellers Ernst Reuter   mit erläuternden Lichtbildern.

Zu der Versammlung werden Eintrittskarten zum Preise von 20 Pf. verausgabt,

die in nachfolgenden Ausgabestellen zu haben find:

Zigarrengeschäft Schröder, Hagelberger Straße 54/55.

Zigarrengeschäft Horsch. Engelufer 15.

Bigarrengeschäft Baumann, Rungestraße 30.

Bureau des 4. Wahlkreises, Stralauer Plaz 10/11. Bon 9-1 und 5-7 Uhr.

Borwärts"-Spedition, Petersburger Plaz 4.

Zigarrengeschäft Schneider, Hufelandstraße 30.

Borwärts" Spedition Mars, Greifenhagener Straße 22,

Zigarrengeschäft Pinner, Tresdomstraße 36.

Restauration Dieseler, Brunnenstraße 150, im Hof.

Restauration Friedrich, Gerichtstr. 19.

Restauration von Baersch, Oldenburger Straße 10.

Der Ueberschuß wird dem Deutschen   Hilfsverein für die politi­

schen Gefangenen Rußlands   zugewendet.

199/ 19*

Der Einberufer: Eugen Ernst  , Lindenstraße 2.

Charlottenburg.

Oeffentliche Versammlung

am Dienstag, 23. Juni, abends 8 Uhr, im Volkshause,

Rofinenstr. 3. Tagesordnung:

Arbeiter Gesundheits- Bibliothek

1. Sozialdemokratie und Monarchie. Referent: Reichstags. Jedes Heft 20 Pg.

abgeordneter Genojie Ledebour  .

2. Freie Aussprache.

250/19

Wahlverein Charlottenburg  : Der Vorstand.

Freie Turnerschaft Mariendorf   gegen Tempelhof   84: 73; Spiel und Sport- Lanfwiz gegen Mariendorf   102: 84; Neukölln Briß gegen Fichte III 76:55.

Stafettenlauf.

Neukölln- Brik gegen Fichie III 69% Sef. für Fichte III; Spiel und Sport- Lantwiß gegen Freie Turnerschaft Tempelhof 68, Sef. für Tempelhof  ; Freie Turnerschaft Mariendorf   gegen Tempelhof  79% Set.

Zentralverband der Steinarbeiter Deutschlands  

Zahlstelle Berlin  .

Steinarbeiter.

3entralvorstand macht bekannt, daß mit dem Abschluß der Duartals Am 1. Juli( 27. Boche) tritt die neue Beitragsregelung in Kraft. Der abrechnung alte Marken nicht mehr verkauft werden dürfen. Eimdige Restanten müssen dann schon ihren Rüdstand mit dem erhöhten Beitrag ausgleichen.

Am Sonntag, den 28. Juni, vormittags non 9-12 Uhr, findet in sämtlichen Zahlstellen Groß- Berlins eine

allgemeine Regelung

der Mitgliedsbücher statt. Die Kollegen werden ersucht, möglichste Pro Bom Erscheinen befreit paganda für den Erfolg derselben zu betreiben. find nur diejenigen Kollegen, welche ihr Buch schon vorher in Ordnung ( 26. Woche) gebracht habent. Die Ortsverwaltung.

Verband der Steinsetzer, Pflasterer Deutschlands Griebens   Reiseführer Pilastere.Berufsgenossen  

Achtung! Tarifbezirk Groß- Berlin. Achtung!

Die Firmen Ernst Junge, Nieder- Schönhausen, Kaiser­ipeg 6, und Gebrüder Ahrend, Marschner u. Bittkau   in Oranienburg   sind gesperrt, weil sich diese Firmen beharrlich weigern, den durch den Schiedsspruch des Berliner   Einigungsamts zustande ge­Tommenen Tarifvertrag auzuerkennen. In Betracht kommen die Baustellen: Kaiserweg, Nieder- Schönhausen; Kanalisations­graben, Französisch Buchholz   und Blankenfelde i. M., Oranienburg  : Berliner   Str., Mühlenstr., Lehnitzstr. Die Bewegung wird noch weiteren Umfang annehmen, da auch die Firma Wilhelm Langen, Wilhelmsruh   bei Berlin   den Tarif noch nicht anerkannt hat, obwohl sie nach den Bestimmungen des§ 12 des bis zum 31. März 1914 gültigen Tarifvertrags den Schiedsspruch an­erkennen müßte. Wir bitten deshalb alle Arbeitsuchende, diese Firmen bis auf weiteres streng zu meiden.

Die außerordentliche Versammlung am 23. Juni fällt aus. Die nichterledigten Anträge werden in der Versammlung am 12. Juli mit erledigt. Die Bezirksleitung.

Verein der Freidenker

Bayerisches Hochland( Salz- M. burg, Salzkammergut  )

60

kleine Ausgabe 1,50 große Ausgabe 3, Buckow   und Umgebung. Dresden   u. Sächs. Schweiz  Erzgebirge Freienwalde u. Eberswalde Harz( kleine Ausgabe) ( große Ausgabe) Mecklenburg  

Nordseebäder Oberspree

Ostseebäder

Potsdam   und Umgebung Rheinreise

60

1.20

2.50

1,50

, 50

2,

50 1,50 Riesengebirge  ( kl. Ausg.) 1,20 ( gr. Ausg.) 250­Rügen 1,50 Sächsische Schweiz Schwarzwald  ( kl. Ausgabe) 1,20 ( gr. Ausgabe) 2,50

Spreewald

Thüringen  

Thüringer Wald Tirol  

( große Ausgabe)

"

( kleine Ausgabe) und andere.

-, 60

2,50

1,20

3,

1,50

für Feuerbestattung. Buchhandlung Vorwärts

Gegr. 1905.

Geschäftsstelle:

Sit Berlin

F. Sachtleben, Berlin   O., Rigaer Str. 91. Zel. Rönigst. 3699. Eintrittsgeld 1 M.

-

Gegr. 1905.

Kajsierer:

Paul Stieler, Neukölln, Beisestr. 21, III.

Monatlicher Beitrag 30 Bf.

Nach dreijähriger Mitgliedschaft kostenlose Einäscherung und Beisehung der Nichentapjel

-

Aufnahme ohite ärztliche Untersuchung. Mitgliedschaft Beitragsfreiheit.

-

Nach 25 jähriger

Montag, den 22. Juni, abends 812 Uhr,

Im Rosenthaler Hof", Rosenthaler Straße 11/12:

Große Versammlung.

Tagesordnung:

286/ 10*

Vorführung des neuen Krematoriummodellbildes.

Gäste willkommen.

Verschiedenes.

-

Der Vorstand. Berlin   SO. 16,

H.& P. Uder, Engel- Ufer 5.

Tabak- Großhandlung und Tabaktabrik. Spezialität: Nordhäuser   Kautabak von G. A. Hanewacker, Grimm& Triepel.

Stets frisch zu den äußersten Engrospreisen. Amt IV. 3014.

Lindenstr. 69( Laden).

Buchhandlung Vorwärts

Lindenstraße 69

Wie soll man wandern?

Anleitungen und Winke

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Engelbert Graf. Preis 20 Pf.

Mit Rucksack und Wanderstab.

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Jürgen Brand. Preis 20 Pf.

Jugend- Liederbuch

Das gute Riebeck   Bier

7003889828

88

Preis 25 Pf.

Berantwortlicher Redakteur: Alfred Schols, Neukölln, Für den Inseratenteil berantw.: Th. Glode, Berlin  . Drudu. Berlag: Borwärts Buchdruderet u. Verlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin   S