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Abg. Müller- Sagan, in wieweit die Oberpostsekretär- sollte man auch gegen Herrn Griesbach einschreiten, der den von Arbeitsuchenden, der sich gegen den Winter hin in Berlin Stellen mit Beamten besetzt werden, welche aus dem Eleven- Poftbeamten in einer schon nicht mehr schönen Weise das Kleider- bemerkbar zu machen pflegt, eine vortheilhafte Seite ab­Der Schmerz darüber, daß ihr dieser ftande hervorgegangen find, aber nicht die zweite Prüfung be- gefchäft von Eduard Sachs, einem Juden, aufgedrängt hat. zugewinnen versteht. standen haben. Der Verband erftrebt mit Recht eine Aenderung dahin, daß die stärkere Buzug gleichzeitig das Obdach mit solchen füllt, die Direktor Fischer erklärt sich außer Stande, eine Statistit Assistenten auch zu Sekretärstellen aufrücken können. Nach Arbeit suchten, aber keine fanden, wird also wohl nicht so sehr dieser Art zu geben, da er auf die Frage nicht vorbereitet sei. meiner Anschauung ist übrigens nicht die Unzufriedenheit, sondern tief sein. Bei Tit. 22, Oberpostassisten und Postassistenten, bemerkt die Zufriedenheit die Quelle aller Kultur. Die Versetzung des Abg. Müller Sagan: Der Chef der Verwaltung habe das Beamten Dietrich in Schiltigheim geht nach meinen Informationen Der seit drei Tagen mit furchtbarer Kraft wüthende Recht der Beamten zur Unzufriedenheit anerkannt, aber das doch auf die Thätigkeit dieses sehr tüchtigen Beamten bei dem Sturm hat auf dem Stettiner Bahnhof eine furchtbare Recht, Unzufriedenheit zu erregen, bestritten. Nach ungemein Verbande zurück. In dem laufenden Jahre ist wiederum in Ratastrophe herbeigeführt. In der Nacht vom Sonnabend auf zahlreichen Mittheilungen aus der Mitte dieser Beamtentlaffe, einigen Fällen Mitgliedern des Verbandes gegenüber das Brief- Sonntag war der Verkehr auf der Abfahrtseite der großen Bahn auf deren Zuverlässigkeit man sich zunächst zu verlassen habe, und Telegraphengeheimniß verlegt worden, und damit wird auch hofsstelle schon beendet, und man erwartete nur noch die Einfahrt müsse man zu der Auffassung gelangen, daß die Postassistenten eine Gesegesverletzung begangen.( Redner führt einige solcher des um 1 Uhr fälligen Zuges, als plößlich der orfanartige verfeht und verschickt werden lediglich deshalb, weil sie sich an Falle ausführlich vor.) Gin Postbeamter darf auch nach einem Sturm, der mit furchtbarer Gewalt in die nach dem Vestibul zu die Spige der Bewegung stellen, ohne sich irgendwie dienstlich Geheimbefehl die Verbandstage nicht besuchen; einer schon geschlossene Halle hineinfegte, den über der Abfahrseite oder außerdienstlich vergangen zu haben. In dieser Weiso vor derfelben wurde infolge eines Verstoßes gegen dieses ihm belegenen nordöstlichen Theil der von 17 eisernen Gewölbe­zugehen, follte die Verwaltung unterlassen, dann würde sie am nicht bekannte geheime Verbot als Postkassirer nicht be- rippen getragenen Wellblechbedachung erfaßte, in der Ausdeh­meiften dazu beitragen, die Ünzufriedenheit im Poftassistenten- ftätigt. Die Berjeßungen innerhalb der Postverwaltung im nung von etwa 70 Metern von den 7 Rippen losriß, wie dünnes Verband zu verringern. Interesse des Dienstes finden auch gar häufig, theils als Maß- Papier zusammenrollte und auf das Dach des an der Längsseite Abg. Singer: Die Stellung der Reichs- Postverwaltung zum regel gegen den Assistentenverband, theils als Maßregel gegen des Bahnhofes fich hinziehenden Anbaues warf. In dem Affiftentenverbande ist in den letzten Jahren wiederholt hier zur den Antisemitismus statt. Daß das Liebeswerben der Sozial- felben Augenblick verlöschten die Gaslaternen der Halle und Sprache gefommen. Troßdem von Seiten aller Parteien des demokraten bei den Postbeamten Früchte trägt, glaube ich nicht; bie plögliche Finsterniß erhöhte noch die allgemeine Verwirrung. Reichstags das Recht der Postassistenten, sich zur Förderung durch die Berührung mit den Herren Singer und Schoenlant Als sich die Aufregung gelegt hatte, wurde man auf Hilferufe ihrer wirthschaftlichen Interessen zusammenzuschließen, anerkannt werden diese Beamten doch alle zu Antisemiten gemacht, denn fie aufmerksam, die aus der im erwähnten Anbau befindlichen ist, hindert die Poftverwaltung die Assistenten, indem sie dies fennen nur zu gut den Spruch: Timeo Judaeos et dona Dienstwohnung des Stationsvorstehers Biekursch hervordrangen. Recht scheinbar vertheidigt, von demselben Gebrauch zu machen. ferentes!( Heiterfeit rechts.) Hier hatte sich inzwischen ein verhängnißvoller Unfall ereignet. Der Begründung eines Verbandes für Elsaß- Lothringen hat man Direktor Fischer: In dem einen Falle hat der Vorsteher Das auf das Dach geschleuderte Wellblech hatte einen hohen von Seiten der Verwaltung die größten Schwierigkeiten in den ungweifelhaft seine Befugniß überschritten. Er ist wegen Dieses Schornstein umgerissen, der wieder das Dach und das schwere Weg gelegt, diefelbe ist aber dennoch erfolgt. Der betreffende Uebergriffs von dem ihm vorgefeßten Ober- Postdirektor münd Deckengebält, über dem Schlafzimmer, in dem Ziekursch und seine Postassistent Dietrich in Schiltingheim ist verseht worden, lich rettifizirt worden. In Halle liegt die Sache vermuthlich Gattin ruhten, durchschlagen und im Zimmer selbst arge weil er nach den Erklärungen der Regierungsvertreter ähnlich, und wir sind gerne bereit, noch nachträglich eine Verwüstung angerichtet hatte. Am schlimmsten weggekommen in der Budgetfommission sich infolge seiner Thätigkeit für den Rettifikation eintreten zu lassen. Die angebliche Verlegung des war der Stationsvorsteher selbst, Balten und Schuttmassen hatten Verband in Dienste lasch gezeigt habe. Ich weiß nicht, wieweit Briefgeheimnisses in Straßburg hat sich auf grund amtlicher sich über ihn aufgethürmt und schwer verletzt. Die Gattin, deren dies zutrifft. Jedenfalls ist ihn vorher eine Ermahnung feitens Bernehmung als unwahr herausgestellt. Daffelbe gilt von den Bett mehr nach der Halle zu gestanden, war mehr vom feines Vorgesetzten zu Theil geworden. Im übrigen ist bekannt, Mittheilungen aus Bruchsal . Es ist dort keinem Beamten wegen Glück begünstigt worden. Das Gebält war an der Hallen­daß die Postverwaltung mit der Maßregelung mißliebiger Be- eines Todesfalles der Urlaub verweigert worden. Der Vorredner feite hängen geblieben und hatte so eine Art Schutzdach über amten nicht fargt. Wie ein rother Faden zieht sich durch die hat dann noch behauptet, daß Ober- Postdirektor Griesbach in Frau Biekursch gebildet. Da der mit der Oberleitung betraute Reichspostverwaltung der Umstand, daß derjenige, der es Berlin und ein Ober- Postdirettor in Magdeburg sich zu Agenten Bau- und Betriebsinspektor abwesend war und es somit an der magt, Bestrebungen zu vertreten, die nach Auffassung der für jüdische Geschäftsleute hergegeben hätten. Ich bebaure, daß nöthigen Leitung fehlte, wurden die Nettungsarbeiten stark ver Reichs Postverwaltung gegen die Disziplin verstoßen, uns uns das Material nicht vorher zugänglich gemacht worden ist. zögert, erst um 2 Uhr 21 Minuten bewirkte der Polizeilieutenant weigerlich dienstlich gemaßregelt, versetzt wird u. f. w. In diesen Augenblick fann ich nur versprechen, daß die Fälle Hennicke die Alarmirung der Feuerwehr, die den verunglückten Die Assistenten haben als Staatsbürger nach dem Gesetz ein forgfältig werden geprüft werden. Stationsvorsteher aus den Schuttmassen geradezu ausgraben Recht, einem Verein beizutreten, um ihre Lage zu verbessern und Abg. Liebermann von Sonnenberg wird von der Bereit- mußte. Ziekursch war über und über mit Blut überströmt, zum für ihre Interessen Propaganda zu machen. Die Postverwaltung willigkeit des Direktors Fischer gern Gebrauch machen.lu Glück waren es meist nur blutige Schrammen, arg zugerichtet hat in der Kommission einen sehr bequemen Standpunkt ein- Abg. Förfter( Ant.) tritt für die Berechtigung der Post ist dagegen die rechte Hand, die beim Handgelent voll­genommen, indem sie sagte: Wir verbieten den Assistenten nicht, assistenten zum Aufrücken in die Postsekretärstellen ein. Aus den ständig zersplittert ist. Der Verlegte wurde nach Anlegung dem Assistentenverbande beizutreten, fie dürfen nur nicht agitiren; Maßregelungen wegen Zugehörigkeit zum Postassistenten- Verbande von Nothverbänden und Auswaschen der Schrammen nach dem wir erkennen den Beamten das Recht der Unzufriedenheit zu, führt Redner den Fall an, daß der Heirathstonsens nur unter Krankenhaus gebracht. Als ein Glück ist es noch zu bezeichnen, aber sie dürfen dieses Gefühl nicht erregen und demselben nicht der Bedingung ertheilt werden sollte, daß der betreffende daß ein schwerer Deckenbalken, den man dicht vor dem Bette fand, Ausdruck geben." Das ist ein Spiel mit Worten, denn ein Heirathskandidat aus dem Verbande ausscheide. Warum dulde nicht Ziekursch getroffen hat, er wäre sonst faum mit dem Leben solches Verbot ist gleichbedeutend mit der Beseitigung des man die Beamten, die Offiziersvereine, die doch auch nur wirth- davongekommen. Die nähere Untersuchung des demolirten Daches Vereins. Dazu haben die Assistenten den Berband nicht schaftliche Biele haben, die innerhalb ihrer Klassen genau das der Halle ergab, daß vom Sturm gerade jenes Wellblech losge­gegründet, um sich in Loyalitätsbezeugungen gegen ihren obersten selbe wollen, wie der Postassistenten Verband? Es liege riffen ist, welches erst im letzten Sommer neu aufgelegt ist. Die Chef zu ergehen, das thun sie so schon mehr als genug. Lajsen bier thatsächlich die Kränkung eines den Poftaffiftenten Abfahrtseite der Halle ist vorläufig gesperrt, die Züge werden Sie überhaupt den Assistentenverband zu, so müssen Sie ihm zustehenden staatsbürgerlichen Rechts Dor. Versetzungen vom Mittelperron, theilweise auch vom linken Seitenperron ab auch die Agitation gestatten, die zur Erreichung seiner Zwede von Breslau nach Köln , von Hagen nach Memel feien nichts gelaffen. Start beschädigt ist durch den Sturm auch das nöthig ist. Die Gründung des Verbandes beweist, daß soviel Seltenes. Die Ertheilung des guten Rathes, dem Postasistenten- Stationsgebäude des Stadtringbahnhofes Stralau- Rummelsburg, Stoff zur Unzufriedenheit vorhanden ist, daß sich die Beamten verbande nicht beizutreten, fomme doch dem direkten Verbote in welchem sich auch die Zentralweichestellung befindet. Das zentralisiren müssen, um mit vereinten Sträften für die Be- gleich. Wenn es geheime Berbote nicht giebt, wie die Verwaltung Dach des Gebäudes ist durch eine Blechlage hergestellt, die auf feitigung der Ursachen der Unzufriedenheit zu wirken. Die Post- behauptet, dann soliten doch einmal im Amtsblatt der Post 6 Boll starten Balken ruht und gewissermaßen als Gesims verwaltung follte sich gar nicht über diese Unzufriedenheit verwaltung die Ober- Postdirektoren angewiesen werden, dem über das Mauerwerk des Gebäudes hervorragt. Dem Sturm aufregen, denn Unzufriedenheit ist eine Quelle der Kultur Koalitionsrecht der Postaffiftenten nichts in den Weg zu legen. war es daher in der gestrigen Nacht gegen 1/2 Uhr ein das Dach und des Fortschritts. Wäre der Staatssekretär bei Abg. v. Kardorff( Rp.): Die Assistenten können nicht zu Leichtes, von dem isolirt stehenden Gebäude dagegen sträubt sich die zu seinem Eintritt in sein Amt nicht mit den Zuständen Sekretären befördert werden, lockern und der Orfan schleuderte das Letztere vielleicht noch feines Ressorts unzufrieden gewesen, so hätte er nicht so unendlich Postverwaltung mit Recht. Ob eine mitsammt der Balfenlage gegen die große daneben belegene viele Fortschritte durchführen können. Die Vorfizenden des Ver- Zwischenstufe eingerichtet werden kann, will ich dahin Wartehalle, deren Rücken Holzwand buchstäblich zersplittert bandes werden gemaßregelt und bestraft. Der Erfolg entspricht gestellt fein lassen; an den Gehaltsverhältnissen wird schwerlich wurde. Das Dach des Stationsgebäudes ist total abgedeckt, fo diefer Taktik. Wenn der Assistentenverband wirklich von 3500 etwas verändert werden können. Für die höhere Postverwaltung daß die oberen Dienstzimmer vollständig offen daliegen. Die auf 1500 Mitglieder zurückgegangen ist, so tann man das wohl ist die Ablegung des Abiturientenexamens erforderlich. Diese Wartehalle ist vorläufig nicht zu benutzen. als einen Pyrrhussieg der Postverwaltung bezeichnen, denn das Bedingung erfüllen die Postassistenten nicht. Maß der Unzufriedenheit ist sicherlich nicht in diesem Grade vermindert. Damit drängen Sie nur die berechtigten Wünsche der Beamten von der Oberfläche zurück und veranlassen die Leute, die Faust in der Tasche zu ballen. Die Verwaltung erzieht sich damit nur Streber und Heuchler. Deshalb muß der Reichstag flar und Junzweideutig aussprechen, daß das Ver­halten der Postverwaltung gegen den Assistentenverband den Ge­setzen widerspricht. Was die Postverwaltung als Agitation und Berhebung ansieht, können die Assistenten nur als den wahrheits­gemäßen Ausdruck der in ihrem Beamtenverhältniß herrschenden Zustände betrachten. Es ist kein Lob für die Postverwaltung, daß fie bemüht sein muß, den Assistenten den Mund zu ver­bieten, damit sie über die Zustände in ihrer Verwaltung nicht sprechen. Mit dem Agitiren verbieten Sie überhaupt das Reden Als ein Muster" von Arbeitgeber erweist sich der und die Postverwaltung wirft sich hier in der Beurtheilung Berliner Magistrat besonders in den städtischen über das, was Agitation ist, zum Richter in eigener Gasanstalten. In seinem neuesten Bericht über diesen Sache auf. Die Postverwaltung sollte sich endlich einmal auf Zweig der städtischen Verwaltung heißt es bei dem Titel Ebenfalls ist der Einsturz des Giebels eines Neubaues in den einzigen ihrer würdigen Standpunkt stellen, daß sie sich um Arbeitslöhne":" Die den Arbeitern der Gasanstalten be- der Lynarstraße zu melden, Infolge des heftigen Sturmes wurde das außerdienstliche Verhalten der Assistenten, soweit es nicht willigten Lohnsätze haben eine Aenderung nicht erfahren, indem Sonntag Mittag eine Giebelwand des Gebäudes gelockert, ein auf grund des Disziplinargesetzes zu verfolgen ist, nicht fümmert. Die in den letzten drei Jahren gewährten Lohnerhöhungen voll. Umstand, der von den Bauarbeitern noch rechtzeitig bemerkt Der Assistentenverband thut nichts anderes, als alle anderen auf ständig ausreichend waren, um zu jeder Zeit die für den Betrieb wurde. Die sofort benachrichtigte Revierpolizei ließ den Straßen­grund des Vereinsgefezes bestehenden Vereine. Je mehr Sie es der Anstalten erforderliche Anzahl von Arbeitern zu den verzug absperren und benachrichtigte die Feuerwehr, bei deren Eintreffen einstellen zu fönnen." dem Verbande verwehren, seine Interessen in geordneter Weise fchiedenartigen Leistungen Die der Einstura bereits erfolgt war. Den vorsichtigen Maßregeln zu vertreten, desto mehr schmälern Sie nicht nur der Verwaltung der städtischen Gasanstalten steht also auf des Reviervorstandes ist es lediglich zu danten, daß Verlegungen Affiftenten staatsbürgerliche Rechte, sondern auch bas dem Standpunkte, daß Lohnerhöhungen nur dann zu ge nicht vorgekommen sind. Ansehen der Postverwaltung und ben Ruf, daß in währen sind, wenn die bisher gezahlten Löhne nicht mehr Dem Bahnverkehr hat der Sturm ganz besonders arg mit­Deutschland für jeden Staatsbürger gleiches Recht gilt ausreichend sind, um dafür zu jeder Zeit die erforderliche Anzahl gespielt und fast ist es ein Wunder zu nennen, daß ernstere Wir Sozialdemokraten tönnen ja von diesem gleichen Recht ein von Arbeitern bekommen zu tönnen. Private Unternehmer nennen Unfälle nicht eingetreten sind. Der Potsdamer Bahnhof war um Lied fingen. Die Behandlung der Sozialdemokraten ist das gerade diefes Verfahren, das sie ganz selbstverständlich finden, Ausnutzung 12 Uhr Mitternacht für den Ringbahn- Verkehr dadurch gestört, Gegentheil davon. Die Postverwaltung ist sonst garnicht blöde der Konjunktur. Augenscheinlich hält es auch der Magistrat, daß sich das Hebelgewicht einer Signalstange auf Bahnhof darin, sich des Assistentenverbandes für ihre Zwecke zu bedienen, der ja allerdings in den Gasanstalten auch nur als Unternehmer Schöneberg infolge des Orfans gelockert und im Draht festgefeßt wenn es sich um irgend eine Demonstration zu gunsten der Ver- auftritt, für durchaus selbstverständlich. Aber eine derartige hatte. Da die Signale infolge dessen nicht mehr funktionirten, waltung oder um cine Rollefte unter den Beamten handelt. Die Ausuußung der Konjunktur führt leicht zur Ausbeutung der waren auch die damit in Verbindung stehenden Weichen nicht Postverwaltung dürfte dem Assistentenverband nicht zumuthen, Nothlage der Arbeitsuchenden. Private Unternehmer be- zu stellen. Hierdurch war der Bahnverkehr auf dem Potsdamer auf seine staatsbürgerlichen Rechte zu verzichten, schon um nußen denn auch thatsächlich die Zeit der Arbeits- Bahnhof für 50 Minuten unterbrochen und die Züge Der letzte fich nicht in den Verdacht zu bringen, daß die Klagen losigkeit dazu, die Löhne ihrer" Arbeiter sogar noch erlitten Verspätungen bis zu zwei Stunden. der Assistenten gegen die gegen die Verwaltung begründet sind. herabzusehen. Vielleicht wird auch die Verwaltung der städtischen Südringzug traf mit zweiftündiger Verspätung auf dem und zwar schilderlos", der Warum bestraft die Postverwaltung nur die Postaffiftenten und Gasanstalten gelegentlich daffelbe versuchen, sobald sie zu der An- Schlesischen Bahnhof ein belehrt sie nicht in der ihr offenstehenden Verkehrs- Blg.". ficht gelangt ist, daß die augenblickliche Lage des Arbeitsmarktes Ortan hatte die großen Wandtafeln, welche an der Lokomotive Die Post macht sich zum Organ der Polizei, um absehbare Be- es ihr ermöglicht, selbst bei geringeren Löhnen die erforder- und den Koupees hängen und die Richtung des Zuges angeben, amte zu verhindern, für die Postverwaltung unangenehme Dinge liche Anzahl brauchbarer Arbeiter zu bekommen. Sie befindet fortgeschleudert, ebenso war die Signallaterne an der Maschine zu fagen. Der Reichstag darf nicht dulden, daß einem sehr sich ohnedies bei der Eigenart ihres Betriebes in der angenehmen und dem legten Wagen verlöscht. Auf der Schlesischen Bahn großen Theil der deutschen Mitbürger Unrecht geschieht, und ich Lage, von dem nach der Jahreszeit schwankenden Angebot von erlitt ein Fernzug dadurch 41 Minuten Verspätung, daß eine bitte dringend, eine Resolution anzunehmen, welche den Reichs- Arbeitskräften doppelt profitiren zu können. Im Sommer, Signalstange umgebrochen war. Vor Friedrichshagen soll, fo fanzler auffordert, dafür Sorge zu tragen, daß das Verfahren wenu das Heer der Arbeitslosen sich etwas verringert, tann wird uns weiter berichtet, eine Wärterbude, in welcher der der Reichspost- Berwaltung in eine Bahn einlenkt, welche noch sie einen Theil ihrer Arbeiter entlaffen, weil dann die Streckenwärter saß, vom Orfan erfaßt und eine ganze Strecke den Anspruch auf anständig und gefeßlich machen kann. Im Winter dagegen, weit fortgeschleudert worden sein. Gasproduktion eingeschränkt wird. wieder mehr Arbeiter fie weil einstellen muß, Präsident v. Levehow: Ich habe mir das amtliche Steno- wenn Auf einem Dache in der Taubenstraße am Gendarmen muß, markt hat der Ortan einen Telephonständer umgerissen, wodurch gramm der Rede des Herrn Singer kommen laffen und ersehe, dann die Gasproduktion wieder gesteigert werden Daß er der Postverwaltung den unverhüllten Vorwurf der Un- bietet fich ihr eine übergroße Zahl von Arbeitsuchenden an, etwa 200 Leitungen am Sonntag Morgen gestört waren. In bie anständigkeit und Gesetzwidrigkeit gemacht hat. Ich rufe den da Bahl dieser sich inzwischen wieder vermehrt Schöneberg und Charlottenburg sind zahlreiche Dächer abgedeckt, Abg. Singer deswegen nachträglich zur Ordnung! #hat. So braucht sie weder im Sommer noch im Winter die von Neubauten die Holzrüstungen abgerissen worden. Der Orkan, der seit Sonnabend fortdauernd wüthet, richtet Abg. Liebermann von Sonnenberg ( deutsch - sozial. Anti- Löhne zu erhöhen. Angebot und Nachfrage sind bei den Gas­jemit): Ich bedauere fehr, daß die Herren Schoenlant und anstalten immer in schonster Uebereinstimmung. Die Verwaltung immer mehr Unheil an. Am Montag Nachmittag um 1 Uhr Singer hier so heftige Reben gegen die Poftverwaltung gehalten der städtischen Gasanstalt hat die Vorzüge diefer vortrefflichen befand sich der Arbeiter Karl Haum aus der Reichenbergerstraße haben; aber noch weit bedauerlicher ist es, daß diese Herren mit Einrichtung schon in dem Bericht über das vorlegte Betriebsjahr auf dem Wege nach seiner Arbeitsstelle. Vor dem Hause 142 ihren Beschwerden fast durchweg Recht haben. Wenn Herr hervorgehoben, indem sie mit behaglichem Schmunzeln be wurde er durch einen Dachschiefer an der rechten Hand getroffen. Schoenlant gesagt hat, wenn Herr Stephan aus Stolp heute Boft merkte: Nachdem in den beiden letzten Jahren nicht un- Der Schiefer riß ihm das Fleisch von dem ganzen Handrücken affiftent wäre, er würde der eifrigste Berbändler und der wüthendste erhebliche Erhöhungen der Lohnfähe der Arbeiter auf den und verlegte noch die Knochen. Haum wurde nach einem Cozialdemokrat fein, so ist das nur zur ersten Hälfte vielleicht richtig; Anstalten bewilligt worden waren, ergab sich für das verflossene Strankenhause gebracht und dürfte die Hand schwerlich Ein in vollem Umfange gebrauchen können. denn ein wüthender Sozialdemokrat würde er nicht sein, das Jahr eine weitere Steigerung der Löhne nicht als nothwendig, wieder der mit einer Riepe die Abalbert der Verband aus fönigstreuen Beamten besteht, die sozialdemo- indem stets eine ausreichende Anzahl von Arbeitskräften zur Kohlenhändler, fratische Tendenzen weit von sich weisen. Ich bin sehr befremdet Berfügung stand, sobald infolge des steigenden Betriebes in den straße entlang ging, wurde gegen 2 Uhr vom Sturme um­darüber, daß die mir von Herrn Direktor Fischer versprochene Wintermonaten die Einstellung neuer Arbeiter sich als noth- geworfen und trug eine Kopfwunde und eine Verstauchung der Untersuchung aller im vorigen Jahre von mir vorgeführten Fälle wendig erwies." Man ersieht daraus, daß die städtische Ver- rechten Hand davon. In der Flemmingstraße wurde etwa um nicht eingetreten ift. Ich habe Fälle aufgeführt, wo es fich um waltung die industrielle Reserve- Armee mit genau derselben dieselbe Beit ein Schornsteinaufsatz von Eisenblech herunter­eine Berlegung des Brief und Telegraphengeheimnisses handelte, Geschäftsflugheit zu benußen weiß, wie jeber andere Unternehmer. geworfen und traf einen Knaben. Ein kleines Mädchen wurde Sie macht gar tein Hehl daraus, daß sie dem stärkeren Zuzug um 3% Uhr in der Rottbuserstraße von der Mutter fort quer ich bin auch für Bestrafung unerlaubter Agitationen; aber dan

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Darauf wird ein Vertagungsantrag angenommen.

Abg. Schoenlank, der eine persönliche Bemerkung mit den Worten beginnt: Herr v. Kardorff, ich kann Ihnen nur den Rath geben..." wird bei diesen Worten vom Präsidenten unter­brochen, der ihm, weil er keine persönliche Bemerkung mache, das Wort entzieht.

Echluß 53/4 Uhr. Nächste Sigung Dienstag 1 Uhr. ( Fortsetzung der Berathung und Wahlprüfungen.)

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Tokales.

Das Unglück auf dem Stettiner Bahnhof ist darauf zurück­zuführen, daß der Sturm das Dach aus Wellblech zum Theil abdeckte; er riß etwa 2500 Quadratmeter der Metallplatten in 3 Theile. Der größte davon blieb an dem Gebäude hängen, während eine Platte heruntergeschleudert, eine andere von 250 Quadratmeter Größe auf das Dach geworfen wurde, unter dem die Dienstwohnung liegt. Sie gerriß das Telegraphennetz und schlug gegen einen 25 Meter hohen eisernen Schornstein, der im Fallen das Dach zertrümmerte und die Verwüstung im Innern herbeiführte. Wellblech und Schorn­dstein sind in der Decke des Schlafzimmers steden geblieben. Das Unglück wäre noch größer gewesen, wenn das abgehobene Well­blech nicht durch die Telegraphendrähte aufgehalten wäre. Während die Beamten des 7. Polizeireviers auf dem Stettiner Bahnhof beschäftigt waren, hat eine Mutter die Gelegenheit be­nutt, um in einem Zimmer der Diensträume ihren etwa 6 Wochen alten Knaben auszusehen.

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