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Nr. 170. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donerstag, 25. Juni 1914.

Gewerkschaftliches.

Ein Postbeamtenstreik.

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Diese erklärten nach der

Scharfmacher.

dies nicht geschehen würde, und fügte hinzu, daß der Minister die haben. Der Versuch, Arbeitswillige heranzuziehen, scheint den Abordnung empfangen werde, wenn die Unterbeamten die Arbeit Unternehmern schiver zu gelingen. Sobald die sich Meldenden unverzüglich wieder aufnähmen. Die Briefträger haben darauf hören, daß die Ankündigungen der Unternehmer von dem großen wie berichtet wird. nach einer Besprechung die Arbeit wieder! Verdienst und sonstigen Annehmlichkeiten nicht der Wahrheit ent= aufgenommen. sprechen, und sie von den streifenden Kollegen über die wahren Der französische Senat hat die Erhöhung der Wohnungs- Vertreter der Brieftäger empfangen. Der Postminister Thomson hat seiner Zusage entsprechend die Verhältnisse aufgeklärt sind, verzichten sie auf das Wohlwollen der entschädigung abgelehnt. Deshalb veranstalteten die unteren Post- Audienz, der Minister habe namens der Regierung die Verpflichtung beamten in Paris mehrere Kundgebungen, die nach den vorliegenden übernommen, die Beschwerden der Briefträger dem Senat bei der Nachrichten des Wolfffchen Depeschenbureaus ziemlich leidenschaftlich zweiten Etatslesung zu unterbreiten. verliefen. Am Dienstagabend versammelten sich mehrere hundert Mann im Hauptpostamt, wo sie den Abgang der Postwagen ver­hinderten. Als die Polizei einschritt, kam es zu einem Auflauf. Zwei Briefträger wurden verhaftet, ein Polizeiinspektor wurde ver­prügelt, und die Polizeibeamten mußten sich zurückziehen. Etwa

600 Briefträger verbarrikadierten sich dann im Innenhofe des Hauptpoftamts und ließen sich durch das Gitter hindurch Lebensmittel bringen. Die Post nach der Provinz, sowohl wie nach dem Auslande konnte nicht ab gehen. Um 10% Uhr abends erschien der Poſtminister Thomson. Als er sprechen wollte, wurde er durch kärmen und Pfiffe unter­brochen. Als endlich etwas Ruhe eintrat, setzte der Minister den Briefträgern auseinander, daß sie keinen Grund hätten, den Post­dienst zu stören, da das Barlament einen großen Teil ihrer Forde­rungen bereits bewilligt habe. Für die Bewilligung ihrer anderen Forderungen verspreche er sich einzusetzen. Da der Lärm andauerte, zog sich der Minister zurück. Um Mitternacht verließen die Brief­träger das Haus.

Der Syndikatsausschuß der Postbeamten faßte einen Beschluß antrag, in dem er erklärte, daß er die Kundgebung nur billigen fönne und fest entschlossen sei, die Proteſtkundgebungen so lange fortzusetzen, bis die Beamten Genugtuung erlangt hätten.

Der Beschluß ist denn auch in die Tat umgesetzt worden. Die demonstrierenden Postbeamten verharrten im Ausstand.

Am Mittwoch früh um 5 Uhr kamen die Unterbeamten an, welche die Bestellungen, die Dienstagabend hätten stattfinden müssen, ausführen sollten. Ferner waren drei Hilfskolonnen herbei­geholt worden. Trotzdem konnte der Dienst nicht gemacht werden, da die Briefträger, die sich in dem Saale des Hauptpostamtes be­fanden, die Arbeitswilligen daran hinderten. Nun wurden die im Hauptpostamt befindlichen

Streifenden regelrecht belagert.

Ein durch Munizipalgarden verstärktes Polizeiaufgebot umstellte das Hauptpoftamt. Die Postbeamten ließen aus den Fenstern Bind­fäden herab, an welche ihre draußen gebliebenen Kameraden Lebens­mittel banden. Um die Verproviantierung der Eingeschlossenen zu ver hindern, schnitten die Polizeibeamten, wenn irgend möglich, die Bindfäden ab. Diese Vorgänge wurden vom Publikum mit lautem Gelächter begleitet. Der Verkehr in der Umgebung des Hauptpost­amtes war unterbrochen.

Nachmittags tam es zu einem unbedeutenden

Handgemenge zwischen Schutleuten und Postbeamten,

Einen Erfolg hat das solidarische Zusammenhalten der Post­beamten also schon gehabt: Ihre Wünsche und Beschwerden werden geprüft.- Hoffentlich auch berücksichtigt.

Berlin und Umgegend.

Zum Streit der Holzbildhauer.

Klagen über schlechte Löhne in der A. E. G. Die in den Werken der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft Brunnenstraße, Ackerstraße, Huttenstraße, Sidingenstraße, Ober­ schöneweide und Hennigsdorf beschäftigten Packer, Lager-, Hilfs-, Hof- und Transportarbeiter, sowie Kran-, Fahrstuhl- und Auto­führer nahmen in einer überfüllten Versammlung in Ballschmic­ders Saal zu den seit einiger Zeit eingetretenen Lohnverschlechte­rungen Stellung. From ke vom Deutschen Transportarbeiter­Verband führte unter anderem aus: Troß ihres enormen Ver­mögens und der hohen Reingewinne bezahlt die A. E. G. ihre Ar­In einer von etwa 600 Personen besuchten Versammlung der beiter schlecht. Die Klagen über schlechte Entlöhnung nehmen im­Streifenden wurde am Dienstag der Situationsbericht erstattet. mer mehr zu. Nicht nur daß die Akkordlöhne der produktivtätigen Von den Unternehmern ist ein Schreiben eingegangen, worin sie Arbeiter ständig reduziert und verschlechtert werden, sondern auch erklären, einer fürzeren Arbeitszeit, als sie bei den Holzarbeitern die Löhne der Hilfsarbeiter haben seit einiger Zeit stetige Ver­besteht nicht zustimmen zu können. Sie machen denn auch ver- schlechterung erfahren. Es werden hiervon annähernd 7000 Be­zweifelte Anstrengungen, um ihre Arbeit in Betriebe zu schmuggeln, schäftigte betroffen. Für die oben angeführten Berufskategorien die ihre Forderungen bewilligt haben. Bei der scharfen Kontrolle beträgt der Anfangslohn nur 40 und 42 Pf. pro Stunde. Da die und Wachsamkeit der Streifenden ist aber nicht damit zu rechnen, Anfangslöhne niedrig sind, haben die Direktionen versprochen, nach daß diese Manipulationen von Erfolg begleitet sein könnten. furzer Beschäftigungsdauer mäßige Lohnerhöhungen eintreten zu Immerhin wurde in der Versammlung die allergrößte Vorsicht in lassen. Die üblichen Zulagen sollen pro Stunde 2 Pf. betragen. dieser Hinsicht befürwortet und die ſtrengsten Maßnahmen ge- Solche Zulagen sollen vierteljährlich und halbjährlich gewährt fordert. Eine größere Anzahl Gehilfen arbeiten übrigens bereits werden. Seit mehr als Jahresfrist wird diesen Zusagen der Direk­zu den neuen Bedingungen. tion keinerlei Beachtung mehr geschenkt. In manchen Werken haben die Lohnzulagen völlig aufgehört. Es sind eine große An­keinerlei Zulagen mehr erhalten haben und trotz der Länge ihrer zahl Arbeiter tätig, die seit zwei, drei, vier und fünf Jahren Tätigkeit nur 44 und 46 Pf. Stundenlohn beziehen.

In der Diskussion kam durchweg zum Ausdruck, daß der die Forderungen bewilligt seien. Es wurde ferner festgestellt, daß Kampf mit aller Entschiedenheit durchgeführt werden müsse, bis die wenigen arbeitswilligen Zwischenmeister den Erfolg der Ar­beiter nicht im geringsten beeinflussen können, da Qualitätsarbeit von ihnen doch nicht hergestellt wird.

Die Direktion vom Werk Brunnenstraße hat dem Arbeiter= Die Konjunktur ist übrigens eine gute, besonders draußen im ausschuß gegenüber behauptet, daß sie die Abteilungsleiter an­gewiesen habe jedem Arbeiter vierteljährlich eine Lohnzukage von Reiche, sodaß für die Streifenden die Situation eine außerordent- 2 Pf. pro Stunde zukommen zu lassen. Die Behauptung der lich günstige ist. Die Unternehmer versuchen denn auch fort­während, Streifende schriftlich und telephonisch in die Betriebe zu locken, allerdings ohne Erfolg. An der Forderung des Acht stundentags und der 6 Proz. Lohnerhöhung wird festgehalten. An dem Streik sind auch die im Hirsch- Dunderschen Gewerk­verein organisierten Bildhauer beteiligt.

Lohnbewegung der Kraftdroschkenführer.

Wie bekannt, haben die Unternehmer den vom Gewerbegericht gefällten Schiedsspruch abgelehnt, trotzdem sie vorher unterschriftlich die Zusage gegeben hatten. Dagegen forderten sie von den Führern die Unterschrift eines Reverses, welcher neben der Festsetzung ge­ringerer Löhne verlangt, daß die Führer für jeden Verlust und Schaden am Wagen ohne jeden Einwand haften. Die Versicherung der Fahrer, worauf sie vorher so großes Gewicht legten, erwähnen sie gar nicht in dem vorgelegten Revers. Der Verein der Kraftdroschkenbesizer legt nun sein Schwer­gewicht auf die in dem Verein bestehende Haftpflichtversicherung, die gar keine Versicherung, sondern nur eine Unterstüßungsein­richtung ist. Sie bietet dem einzelnen Unternehmer nicht die Ge­währ, die der§ 7 des Haftpflichtgesezes verlangt. In dem Statut des Vereins der Kraftdroschkenbesizer heißt es:

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Direttion trifft aber feineswegs zu. Durch eine Umfrage ist fest­gestellt worden, daß von den Beschäftigten dieses Werkes 87 jeit mehr als 3 Jahren mit feinerlei Zulagen bedacht worden sind. 308 haben seit 2 Jahren keine Zulage erhalten. 267 erhielten seit Jahren und 196 seit 1 Jahre keine Lohnzulage. In den an­deren Werken steht es ähnlich. Ganz besonders wird der Diref= tion des Betriebs in der Ackerstraße zum Vorwurf gemacht, daß sie ihre Versprechungen nicht im entferntesten innegehalten hat. Von den Beschäftigten des Werkes in Hennigsdorf wird geflogt, daß dort die Einstellung nur mit 40 Pf. Stundenlohn vorgenommen werde. Der niedrige Einstellungslohn für die in Hennigsdorf Be­schäftigten sei um so unverständlicher, da für die da draußen Ar­beitenden die Unkosten sehr große sind. Die Ausgaben für Fahr­geld von Berlin nach Hennigsdorf betragen pro Woche 2,50 M.

Die gegen

Vom Referenten wie von allen nachfolgenden Diskussions­rednern wurde verlangt, daß eine höhere den heutigen Verhält­nissen entsprechende Lohnzahlung anzustreben sei. wärtigen Löhne wurden allseitig als unzureichend anerkannt. Dic­ses Bestreben hat um so mehr Berechtigung, weil bei den andern weniger kapitalfräftigen Firmen die Lohnverhältnisse bedeutend bessere sind. Einstimmig wurde eine Resolution angenommen, worin sich die Versammelten mit dem Referenten einverstanden erklären, ihrer Entrüstung über die niedrigen Löhne Ausdruck geben, und die Vertrauensleute beauftragen, darüber zu beraten und ge= sie auch sein mögen, sind freiwillig. Rechts aneignete Maßnahmen zu ergreifen, um eine Besserstellung der Ver­spruch steht den Mitgliedern nicht zu." hältnisse baldigst herbeizuführen.

die von der Straße aus ihre im Hauptpostgebäude befindlichen Kameraden mit Lebensmitteln zu versehen suchten. Zum Sortieren der Briefe sind Soldaten herangezogen worden, die keine Sämtliche Leistungen der Kasse, welcher Art Waffen tragen.

Eine Abordnung von Kaufleuten beklagte sich beim Postmeister über den Ausstand und versicherten, sie hätten durch denselben be­reits einen Schaden von 1 Million Frank erlitten. Diese Vorstellung scheint auf den Minister gewirkt

Die Bestimmung des Automobilgesezes, welche verlangt, daß Verlegte und Geschädigte entschädigt werden, wird durch diese Unterstützungskasse illusorisch, weil es nur von dem Vorstand ab- Aus dem Fleischergewerbe. Der Fleischermeister Geisler, hängt, ob in den einzelnen Fällen Schadenersatz geleistet wird. Ein Weißensee , Lehderstr. 4, hat den Tarifvertrag der Organisation großer Teil der Mitglieder des Vereins der Kraftdroschkenbesizer anerkannt. Die Sperre ist somit aufgehoben. Ueber zu haben. Im Laufe des Nachmittags versicherte ein höherer Poſt- scheint auch bereits erkannt zu haben, daß der ganze Versicherungs- die Firmen Hildmann, Lothringenstr. 44, Zaubenheim, beamter den Briefträgern, daß der Minister ihre Abgesandten rummel, den die Leitung des Vereins in Szene gesetzt hat, nichts Berliner Allee 220, Jessen , Berliner Allee 223, Klinke, empfangen würde, falls sie den Brieffortierungssaal verließen. Die weiter wie Bluff ist. Streustr. 122, Schreiber, Berliner Allee 34, Weißensee , Briefträger wieſen dies mit der Begründung zurück, daß man dann Im Laufe des gestrigen Tages sind weitere Tarife anerkannt ist wegen Nichtanerkennung des Tarifvertrages die Sperre für Soldaten an ihre Stelle sezen werde. Der Beamte versicherte, daß worden, so daß zurzeit ungefähr 450 Betriebe bewilligtl organisierte Fleischergesellen verhängt. Die Tariffommission.

stufen

Kleines Feuilleton.

durchmacht,

und

die

"

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Notizen.

ek.

die Welt von der sie knechtenden Herrschaft des Goldes. | wird. Das Tempo, zumal während der auf dem Es- dur­Er lehrt die Menschen, statt egoistisch an überkommenen Afford ruhenden Einleitungsintervalle, bis das Orchester Gefeßen zu hängen, ihrem Instinkt zu folgen; er ist der ideale Mensch, die erste Modulation nach As- dur ausführt, müßte fünftig der Mensch der Zukunft. Durch ihnt ist auch die Schuld der Götter doch etwas rascher genommen werden; dies erscheint hin­Ein neuer Malariaerreger. Eine Entdeckung, deren Tragweite gefühnt, ihre Herrschaft neu gefestigt; auf Erden aber bricht ein sichtlich der wenigen Violinen um so notwendiger. Unter den Mit­sich noch nicht übersehen läßt, ist von Dr. Stephens, dem Professor neues Zeitalter an, das nicht auf Besiz und Macht, sondern auf die wirkenden konnten die Vertreter weiblicher Nollen diesmal nicht für tropische Medizin an der Universität Liverpool , gemacht worden Allgewalt der Liebe gegründet ist; die Knechtschaft durch das Gold durchgängig von ihrer Vortrefflichkeit überzeugen. Als Frida war und in der letzten Sigung der Royal Society in London vorgetragen ist gebrochen, der Egoismus durch die Liebe überwunden. Was also Mariska Aldrich doch etwas zu steif. Glie Bengell( Erda ) worden. Es handelt sich um einen neuen Blutschmaroßer, der bei Wagner damals bezweckte, war: in Siegfried die kommende Zeit zu fang gut; das zweite Terzett der Rheintöchter tlang besser zusammen der menschlichen Malaria beteiligt ist. Seitdem durch Laveran das verherrlichen. Sollte aber ein neues Weltalter anbrechen, so mußte als das erste. Von den männlichen Darstellern verstand es Wilhelm winzige Urtierchen nachgewiesen worden war, das sich bei allen erst der Verfall der alten Welt gezeigt werden. Die verneinende Buers hinsichtlich würdevoller heldischer Erscheinung, kraftvollen Malariakranten im Blut findet und dort verschiedene Entwicklungs- Abkehr vom Willen zur Bejahung einer aufwärts steigenden Ent- Gesangs und dramatischen Spiels das Hauptinteresse auf seinen llebertragung widelung der Menschheit hatte natürlich eine völlige Umwandlung Wotan zu lenken. Außerdem gaben Peter Krender( Mime), nachdem dann dieser Keime auf den Menschen durch Stechmücken nach des ganzen Nibelungenmythus zur Folge. So entstand all- Paul Schwarz( Loge), Hermann Kant( Alberich ) sowie Mar jedoch in umgekehrter Reihe die Dichtung der Lohfing und Theodor Simons als Riesen sehr entsprechende gewiesen worden war, schien das Wesen dieser häufigsten aller mählich tropischen und subtropischen Krankheiten hinreichend aufgeklärt zu Tetralogie, in der man deutlich die Spuren eines utopistischen Leistungen. Das ziemlich voll besette Haus fargte nicht mit Beifall, Sozialismus erkennen kann. Der dem Ring" zugrunde liegende der wohl ehrlich vom Herzen kam. Die gestrige zweite und die sein. Die Entdeckung von Prof. Stephens stößt diese Ansicht um. Sie wurde an einer Blutprobe gemacht, die von einem indischen tragische Gedanke ist: daß alles, selbst das Oberste und Höchste heutige dritte Aufführung geschah und geschieht mit einer jeweils Kinde stammte und zur Untersuchung nach Liverpool gefandt worden( die Götter), selbst das Edelste und Tüchtigste( Siegfried und Brun- besonderen Besetzung. war. Der Forscher bemerkte darin gewisse eigentümliche Körper, hilde) untergeht, wenn es sich irgendwie dazu verleiten läßt, statt das alles zusammenhält, Gewalt, die er zunächst für die bösartige Form der Malariaparasiten Liebe, dieses einzigen Bandes Durch sei's offene( Gewalttätigkeit) oder heimliche( List und Trug) zu in der dritten Entwidlungsstufe der Krankheit hielt. Ein neues Nansen Buch. Fridjof Nansens letzte Tanges und sorgfältiges Prüfen und Vergleichen wurde er jedoch üben. Im Nibelungenring verkörpert sich das von Wagner mit vollem Reise nach der Mündung des Jenissei zeitigt ein neues Buch des zu dem bestimmten Schluß geführt, daß diese Auffassung auf einem Irrtum beruhte und daß der betreffende Schmaroger über- Bewußtsein gesuchte und auch zustande gebrachte Kunstwerk der Zu- berühmten Nordpolfahrers, das unter dem Titel Sibirien , Alle Künste wirken hier intensiv zu- das Land der Zukunft", im Herbst bei Brockhaus erscheint. haupt noch niemals beobachtet und beschrieben worden war. Er funft" oder Allfunstwerk". Als Dichtung eines der originellsten zyklischen Dramen Was die Albanesen dazu sagen! Gin hübsches gehört gleichfalls zu den Urtierchen von der Gruppe der Amöben. sammen. Die Masse des Eiweißklümpchens ist immer gering, und die diesem der Weltliteratur, ist es zugleich eine echte Musikdichtung, die engste Wigwort fiel fürzlich in einem Pariser Klub. Wan plauderte über mikroskopischen Tierchen eigenen Ausläufer oder sogenannten Schein- Verbindung mit der Tonkunst fordert und sich unbewußt nach deren die jüngsten Vorgänge in Durazzo und erörterte besonders aus­füßchen äußerst dünn und zart. Die Unterschiede von Malaria ewigen Geseze richtet. Charakteristisch ist für das Wagnerſche Wort führlich die Gegenjäße, die in der Politik Desterreichs und Italiens was ja schon dieser Name ausdrückt eine völlige bei dieser Gelegenheit hervortreten. Ein Albanese hörte, ohne den parasiten werden auf das genaueste angegeben und begründet und Tondrama sind nach den bisherigen Feststellungen so groß, daß feinerlei Gemein- Harmonie, eine intime Verbindung zwischen Worten und Tönen. Mund aufzutun, zu. Da wandte sich plötzlich ein Journalist an den fchaft mit irgendeinem der bisher bekannten Malariakeime des als Folge einer natürlichen muſikaliſchen Entwicklung stellen sich die Schweigenden mit der Frage:" Ja, was ist denn Ihre Ansicht?" Menschen zu bestehen scheint. Stephens hat ihnen den Namen sogenannten Zeitmotive dar. Das sind charakteristische Themen, die mit echt orientalischer Gleichgültigkeit antwortete der Albanese: Plasmodium tenue gegeben, wegen der erwähnten Bartheit des teils unverändert, teils in mannigfachen Umbildungen sich wieder Junger Mann, Sie haben gewiß schon gesehen, wenn sich zwei holen und gleichsam alle Teile des Dramas miteinander verbinden. Hunde um einen Knochen balgen. Haben Sie aber jemals schon er­Gesang, Orchester, Dekoration, schauspielerische Kunst bilden ein un- lebt, daß der Knochen sich zu der Sache, an der er in erster Linie teilbares Ganzes und erfordern daher gleiche Ansprüche an die Be- beteiligt ist, geäußert hätte?" Ein Frankfurter Aueroch 3. Dem Sendenbergischen trachtung. Es iſt, 11m nun zur Aufführung selbst zu kommen Museum zu Frankfurt a. M. wurde das fast vollständige Skelett ein erfreuliches leberraschen. Дав der Ring" jegt eines Auerochsen überwiesen, das sich wenige Meter von dem Museum schon den Mitgliedern beider freien Vollbühnen geboten entfernt bei den Ausgrabungsarbeiten für die Universitätsbauten im werden fann und Theater und Musik. zivar nicht in Nachmittags-, sondern Moor fand. -2otalbahnidyll. Der Hofer Anzeiger" meldet: Am Wagners Ring " für das. Kartell der Freien Abendvorstellungen in möglichst unverkürzter Form und Gestalt. Volksbühnen. Erster Tag: Rheingold . Mit den Nibelungen Am Dienstag wurde erstmalig" Rheingold " gegeben. Zwar werden legten Sonntag gab ein gemütliches Stückchen auf der Münchberg­hat Wagner sich fast ein Bierteljahrhundert lang schöpferisch be- wir im Theater des Weſtens auf die Wunder modernster Bühner- Zeller Lokalbahn den Mitfahrenden Anlaß zu großer Heiterkeit. schäftigt. Wenn ihm schon der Mythus im allgemeinen für dichter- technik, wie wir sie im Deutschen Opernhaus in Charlottenburg haben, Ertönt da plöglich von einer holden jungen Dame der Schreckens­musikalische Behandlung alleinzig prädestiniert erschien, wieviel mehr verzichten müssen. Desgleichen auf ein komplettes, großes Orchester, ruf: Ach Gott, mein Hut!" und ratlos starrt sie dem die Böschung erst der germanische Göttermythus. Zunächst griff Wagner die das eine Wiedergabe aller Schönheiten der Musik in Wagners fünft- hinuntertollenden Hute nach. Ein Fahrgast, der sich im nächſt­Gestalt des Siegfried auf, indem er( im November 1848) den Tert lerischem Geiste gewährleistet. Es sei aber gleich anerkannt, daß die folgenden Wagen befand, fragt nicht viel, springt aus dem Zuge, zu einer großen Oper": Siegfrieds Tod schrieb. Um dieses Helden erste Aufführung einen sehr günstigen Eindruck hervorbrachte. Herr eilt dem Flüchtling nach und läuft dann neben dem Zuge her, bis willen fühlte er sich gedrängt, den ganzen Nibelungenmythus plastisch Kapellmeister v. Reznicek vollbringt mit einem kleinen, im zum Abteil der glücklichen Schönen, um ihr den Hut durch das auszuführen. Wie alles, erfaßte er ihn vormärzlich- revolutionär im Violinpart allerdings zu schwach besetzten Orchester doch recht tüchtige Fenster wieder zu überreichen. Mit aller Ruhe wartet er dann, bis sozialen Verhältnisse geknüpften Leistungen; obwohl man seine Auffassung der Wagnerischen Mujit ein Abteil kommt, und steigt wieder ein unter dem Gelächter der Umsturzideen. Stegfried, der vollkommenste Mensch, erlöst in ihrem Verhältnis zu Wort und Handlung nicht immer teilen Mitfahrenden, die sich nun über das Lokalbähnle lustig machten.

Gebildes.

Damit ist der Forschung eine neue Aufgabe erwachsen, da nun erst festgestellt werden muß, welche Bedeutung der entdeckte Keim für die Erregung und Verbreitung der Malaria befigt und ob sich die durch ihn verursachte Krankheit in ihrem Wesen und Verlauf von der gewöhnlichen Malaria gleichfalls unterscheidet.

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