Nr. 173. 31. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Sonntag, 28. Juni 1914.
Trotz aller Hindernisse hat sich der Tarifgedanke, wie die mitgeteilten Zahlen beweisen, in der Metallindustrie schon ein ziemlich weites Gebiet erobert. Den bisherigen Erfolgen werden sich weitere aureihen, wenn die Mitglieder des Verbandes eifrig für die Stärkung des Verbandes wirken.
40. Aerztetag.
herein abgelehnt. Mögen diese Herren ihren Auftraggebern, den 8% Stunden, in 6710 Betrieben mit 93 746 Arbeitern 9 Stunden, Holzindustriellen und Tischlermeistern anheimgeben, den hartnädig in 48 Betrieben mit 5035 Arbeitern 94 Stunden, in 5658 Beablehnenden Standpunkt zu verlassen. trieben mit 54 315 Arbeitern 9% Stunden, in 426 Betrieben mit Die Bewilligung der vollen Forderungen wurde angenommen 3053 Arbeitern 9% Stunden, in 1382 Betrieben mit 16 941 ArEine katholische Technikerorganisation? von 20 Tischlereien und 29 Bildhauereien, wo die Arbeit wieder beitern 10 Stunden. aufgenommen ist. Was in diesen Geschäften möglich, ist natürlich Durch 1018 Tarife sind für 13 409 Betriebe mit 136 866 PerDie deutsche Angestelltenbewegung zeichnet sich durch ihre zum ebenso gut in den anderen Geschäften Teicht durchführbar. Wenn sonen Mindest- oder Einstellungslöhne festgelegt. In 399 Tarifer Teil recht ſyſtemlose Vielgeſtaltigkeit aus und doch scheint es, als trokdem die Unternehmerorganisation sich nicht dazu verstehen will, it der Stundenlohn bei Affordarbeit gesichert. In 1084 Tarifen sollte die Zersplitterung immer weitere Kreise ziehen. In neuerer die geforderte Arbeitszeit anzuerkennen, jo nicht deshalb, weil sie find Bestimmungen über Zuschläge für Ueberstunden, Nacht- und Zeit sind es die verschiedenen Agenten des Zentrums, die es sich an- für undurchführbar und darum für undiskutabel gehalten wird, Sonntagsarbeit enthalten. Auch sonst sind in den Tarifen noch gelegen sein lassen, Angestelltenfilialen ihrer Partei zu schaffen. sondern weil die Unternehmer befürchten, die Begehrlichkeit der viele auf Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse gerich So wurde vor einigen Monaten der„ Deutsche Angestelltenverband" übrigen Holzarbeiter zu wecken, wenn erst einmal den Holzbild- tete Bestimmungen enthalten, auf die hier nicht eingegangen werin Elberfeld gegründet, der fast alle Kategorien der Privatange- hauern eine fürzere Arbeitszeit bewilligt ist als ihnen. Die Be- den kann. stellten organisieren will und durch Kartellvertrag mit den Christ- rechtigung der Forderung des achtstündigen Arbeitstages ergibt sich Ueber Ferien enthalten 77 Tarife für 306 Betriebe mit 8319 lichen Arbeitergewerkschaften eng liiert ist. Diese Gründung hat aber aus beruflichen Gründen. Die Arbeitszeit für Holzbildhauer Personen Bestimmungen. ist in anderen deutschen Provinzstädten schon längst fürzer als in indes nicht allen„ Christen" wohlgetan. Vor allem pazt diese neue Berlin und natürlich auch fürzer als die allgemeine Arbeitszeit der christliche aber mierkonfessionelle Angestelltenvereinigung dem„ Ver- dortigen Holzarbeiter. Zum Teil wurden in diesen Städten erst in band katholischer kaufmännischer Vereinigungen" nicht, der nur den letzten Jahren wieder Arbeitszeitverkürzungen tariflich durchdie paritätische Organisationsform für richtig anerkennt und nach geführt, die unter die Berliner Arbeitszeit heruntergehen, und zwar dem Muster der Berliner Fachabteilungen besondere katholische An- auf 48, 49 und 49% Stunden. In Berlin aber wurde seit gestelltenverbände will. Man will es nun anscheinend den Christ- 25 Jahren keine Arbeitszeitverkürzung von den Bildhauern ge= Lichen der Kölner Richtung nicht überlassen, nur ihrerseits in dem fordert und hat sich die 8% stündige Arbeitszeit bei Berücksichtigung kejagten„ Deutschen Angestelltenverband" Privatangestellte einzu- des Weges zur Arbeitsstelle unter dem ständigen bedeutenden Anfangen, sondern macht ihnen von orthodoxer Seite Berliner Rich- wachsen des Gemeindefompleres in Wirklichkeit während dieser Zeit verlängert. Die Berliner Holzbildhauer blieben mit ihrer Gestern und vorgestern tagte der Deutsche Aerztetag in tung Konkurrenz. Arbeitszeit gegenüber ihren Kollegen in der Proving immer mehr Den breitesten Raum in den Verhandlungen nahm die BeDie Allgemeine Rundschau" in München beschäftigt sich mit im Sintertreffen. Der Stillstand war zurückzuführen auf die Mr Frage Wo bleiben die katholischen Techniker" und nach einer jahrzehntelange schwere Krise im Beruf, die alles gewerkschaftliche Kranfenfassen ein. Nicht mit Unrecht konnte die Zeitung sprechung des vom Leipziger Verband geführten Kampfes gegen die Besprechung der bestehenden Technikerverbände kommt der Ver- Leben lähmte. Nachdem diese Krise überwunden ist, werden aber des Leipziger Verbandes das Berliner Abkommen vom 23. Defasser zu dem Schluß, daß in den interkonfessionellen Organisa- auch wesentlich erhöhte Anforderungen an das Können der Ge- zember 1913 als einen für die Aerzteschaft außerordentlich großen tionen, die überdies auch im radikal gewerkschaftlichen Fahrwasser hilfen gestellt. Unter der herrschenden Geschmacksrichtung im schwimmen, für die religiös- sittlichen Wünsche und Bedenken der Kunstgewerbe ist ein weit höheres Maß von Selbststudium not- Erfolg bezeichnen. Es ging durch alle Reden der Unterton: das wendig, wozu in der Werkstatt bei der üblichen intensiven Aus- war aber nur eine Abschlagszahlung. Im Gegensatz zu den Mitglieder kein Raum ist. früheren heftigen Angriffen gegen die Regierung hielten die Führer „ Und wo bleibt der katholische Techniker, für den es keinen nuhung der Arbeitskraft feine Zeit bleibt. Will sich der Bildhauer- der Bewegung es diesmal für angebracht, der Regierung gegenüber gehilfe mit seiner Leistung auf der Höhe der Anforderungen halten, fanftere Töne anzuschlagen, damit sie auch in Zukunft die Interkatholischen Standesverein gibt, in der Frage der religiös- fitt- so muß er einen Teil der Freistunden zum Studium verwenden, effen der Aerzte gegen die zwangsversicherten Arbeiter wahrnehme. lichen Vertiefung, in der Frage der Belebung des katholischen was abermals einer Arbeitszeitverlängerung gleichfommt. Aus Ein Redner, Dr. Stern( Königsberg ), tanzte außer der Reihe. Er Empfindens? Wir haben katholische Arbeitervereine, katholische diesen beruflichen Gründen entsprangen die aufgestellten Forde erklärte, das Berliner Abkommen gehe den ostpreußischen Aerzten Gesellenvereine, katholische Beamtenvereine, katholische auf- rungen, für die ein wenig Verständnis von den Holzindustriellen bei weitem nicht weit genug, in das Vertrauen zur Regierung männische Vereine, sicherlich nicht zum Schaden der betreffenden erst abgerungen werden muß. fönne er nicht einstimmen; in der preußischen Regierung gibt es Obwohl in den nächsten Tagen weitere Verhandlungen mit der doch Elemente, die außerordentlich ärzte feindlich sind. Ihn Stände. Soll der Techniker allein der konfessionellen Organisation Unternehmerorganisation bevorstehen, ist doch an eine baldige Be- traf eine Rüge des Vorsitzenden wegen seines Mangels an Verentbehren?" Selbstverständlich wird die Frage in der„ Allgemeinen Rund- endung des Kampfes nicht zu denken, denn die Unternehmer haben trauen zum Wohlwollen der preußischen Regierung für die Aerzie. schon vorweg schriftlich erklärt, nicht mehr als die mit dem Holzschau" verneint und empfohlen, die katholischen kaufmännischen Ver- arbeiterverband vereinbarte Arbeitszeit bewilligen zu fönnen. Sie stürmische Beifall, den Dr. Mugdan einheimite, und die ein= Die Stimmung der Versammlung fennzeichnete am besten der eine auch auf die Technißer auszudehnen. Es wird zwar nötig sein, scheinen also auf ihrem vor dem Streik eingenommenen Stand- it immige Annahme folgenden, von Dr. Hecht( München ) gedas sieht der Verfasser ein, in der Frage des einheitlichen Ange- punkt verharren zu wollen. ftelltenrechts umzulernen, um die Techniker zu gewinnen, aber diese Eine Bersammlung der Streifenden, die am Dienstagabend Wandlung hält er nicht für schwer. Die Frage der Ausdehnung 6½ 1hr im großen Saale des Gewertschaftshauses tagt, wird zu des Mitgliederkreises auf die technischen Angestellten soll auf der dem Ergebnis der Verhandlungen Stellung nehmen. im Juli in Krefeld stattfindenden Generalversammlung des Verbandes katholischer kaufmännischer Vereinigungen beraten werden und die Allgemeine Rundschau" hofft, daß dann endlich auch der fatholische Technifer eine berufene Vertretung seiner religiösfittlichen und sozial- wirtschaftlichen Interessen" haben wird.
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Am Schluß freilich heißt es freilich etwas skeptisch: Wird aber auch der Technifer kommen?" Man sollte allerdings hoffen, daß die Techniker keine Lust haben, sich zur fonfessionellen Harmonieorganisation zurüd zu entwideln.
stellten Antrages:
" Der Deutsche Aerztetag ersucht die Reichsregierung, die Bes stimmungen der Reichsversicherungsordnung mögen dahin ab geändert werden, daß die Krankenkassenmitglieder für ärztliche Behandlung und Arzneien einen, wenn auch nur fleinen, prozentualen Beitrag jeweils selbst bezahlen müſſen."
Die Tarifverträge im Deutschen Metallarbeiterverband. Statt die Forderung zu stellen, daß das Reich die Lasten für Die Tarifbewegung macht auch in der Metallindustrie von die sogenannte Sozialversicherung selbst trägt oder die AerzteverJahr zu Jahr Fortschritte. Nach dem Bericht des Verbandes be- forgung verstaatlicht, verlangt also hier der Deutiche Aerztetag, es standen Ende 1912( einschließlich der vom Schmiedeverband über- folle der bereits jetzt mit über 5 Proz. Reichseinkommennommenen 61 Tarife für 1498 Betriebe mit 4728 Personen) 1145 ft eu er für die Sozialversicherung belastete Arbeiter noch ExtraTarife für 15 471 Betriebe mit 181 523 Personen. Von diesen Ta- beiträge für den Fall zahlen, wenn er mal eine Leistung für rifen, wurden 1913 nicht erneuert 104 für 542 Betriebe mit 10 615 seine Beiträge in Anspruch nimmt. Und die soll er gar dann Versonen. Dafür wurden 1913 neu abgeschlossen 195 Tarife für zahlen, wenn er infolge Krankheit erwerbsunfähig ist. Es ist tief 741 Betriebe mit 19 855 Personen. Ende 1913 waren danach in bedauerlich, daß der Aerztetag durch solches Verhalten Mißtrauen Geltung 1236 Tarife für 15 767 Betriebe mit 194 104 Personen. gegen Aerzte, unter denen eine große Zahl sozial denkt, infolge Zunahme gegen 1912: 91 Tarife für 296 Betriebe mit 12 581 Per- des Berufs fozial empfinden muß, enorm stärft. sonen. Die meisten der 1913 abgeschlossenen, erneuerten oder berlängerten Tarife( 355) sind das Ergebnis friedlicher Verständigung. ( 2279 Tarife für 4385 Betriebe mit 39 000 Berfonen.)
Wie eine Perfiflage flingt es, daß derselbe Aerztetag, der so das Vertrauen zu den Aerzten abgräbt und leider dadurch tausende zu Kurpfuschern treibt, auf derselben Tagung einem scharfen Kampf gegen das Kurpfuschertum zustimmte.
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Die Unternehmer der Holzindustrie sind durch den Streit der Holzbildhauer in harte Bedrängnis geraten. Mit allen Mitteln Unter den Tarifen befinden sich auch 232 Akordtarife, versuchen sie ihre eiligsten Arbeiten in solchen Betrieben mit unterzuschieben, wo die Forderungen voll bewilligt sind und die die sich auf 2280 Betriebe mit 33 648 Personen erftredten. Auf der Tagung wurde im übrigen im wesentlichen die Frage Arbeit aufgenommen ist. Es fällt natürlich den Gehilfen nicht ein, Die Arbeitszeit wurde durch 1083 Tarife für 14 845 Betriebe erörtert, ob ein besonderes Militärbeurlaubten Ehrendiese Kududseier auszubrüten, und wurde in mehreren tonkreten| mit 177 009 Personen geregelt. In 153 Tarifen für 922 Betriebe gericht einzurichten sei und ob die Ausbildung der Helferinnen Fällen die Arbeit trop Bewilligung der vollen Forderungen wegen mit 17 095 Personen fehlen darüber nähere Angaben. Soweit die vom Roten Kreuz unentgeltlich sein soll. Nicht mit Unrecht vorkommenden Streitarbeit wieder niedergelegt. Weil ähnliches Arbeitszeit durch die Tarife festgesezt ist, betrug fie täglich: in wies ein Teilnehmer darauf hin, die Arbeit für das Rote Kreuz zu befürchten war, wurde auch das Anerbieten zahlreicher Bild- 419 Betrieben mit 1472 Arbeitern 8 Stunden, in 177 Betrieben leiste ein Teil aus idealer Neigung, ein anderer aber aus hauerprinzipale auf Bewilligung der vollen Forderungen von vorn mit 2040 Arbeitern 8% Stunden, in 25 Betrieben mit 407 Arbeitern Ordens- und Titelbedürfnis. Ein sozialer Einschlag
Kleines Feuilleton.
den entführt, gegen ihren Willen Hundings Weib, und der zurüdfehrende Siegmund findet weder Vater noch Schwester mehr. Er wendet sich allein gegen Hunding und seine Sippe, um Sieglinde vor Unrecht zu schüßen, aber seine Waffe wird zertrümmert und er muß flüchten.
Der internationale männliche Philister. Die Menschenjorte, der wir hiermit einige freundliche Zeilen widmen möchten, scheint unausrottbar zu sein. Man neigt mitunter zu der pessimistischen Annahme, daß sie ein deutsches Vorrecht sei. In Wirklichkeit aber ist fie international, obwohl sie freilich an deutschen Stammtischen bewasserähnliche Rheingold- Vorspiel, zu dem es eine vollständige sonders gut gedeiht. Ihre Vertreter scheinen in allen Ländern und allen Zonen erijtieren zu können. Selbst die kapitalistische EntwicJung Amerikas hat sie nicht auszurotten vermögen.
Vor
furzem liefen sogenannte" Aphorismen" durch die bürgerliche Presse, in denen irgendein bekannter Amerikaner die Strahlen seines Geistes funkeln ließ. Dabei beglückte er die aufhorchende Menschheit mit dieser Erkenntnis:" Die häßlichste Frau, die ein Kind schlafen legt, ist schöner als die schönste Frau auf der Rednertribüne." Ist es nicht, als ob das vielberufene Gemüt" des deutschen Bierphilisters hier in einen Amerikaner gefahren wäre? Daß die Frauenbewegung unter anderm auch darum die Rednertribüne benutzen muß, weil ungezählte Tausende von Frauen gar nicht in die Lage fommen, gefunde Kinder gebären und schlafen Tegen zu können, fommt so einem bierdösigen Kopf nicht bei. Statt dessen wird eine füße Weisheit ausgetramt, die auf die übrigen Philister wie„ Gemüt" wirkt, die in Wirklichkeit aber das schrecklichste Frauen und Kinderelend lügnerisch vertuscht und überkleistert.
Theater und Musik.
Boll bewunderungswürdiger Schönheit sind Text und Musik diejes Naturdramas miteinander verschlungen. Schon die Einleitung ist in ihrer Art vielleicht noch eigener, als das ruhige, Antithese bildet. Die erregten Tremolos und Läufe auf den Violinen schildern den heftig aufs Dach fallenden Regen. Näher und näher rollt der Donner, deffen Rollen erst von den Kontrabassen angezeigt wird, während schließlich das ganze Orchester in einen wilden Ortan von Tönen ausbricht, in deffen krachenden Mittelpunkt das dem Hörer schon aus Rheingold" vertraute Motiv des Sturmgottes widerhallt. Dann das Cello- Quintett, wenn Sieglinde Siegmund den fühlenden Trunk reicht. Oder der prachtvolle Ausbruch des Orchesters, wenn Siegmund das Schwert aus dem Baumitamme reißt. Oder die leidenschaftliche Liebesszene im selben Att. Der Schlußaft ist doch der gewaltigste. Gleich jetzt er mit dem wild- wonnigen, barbarisch- realistischen Ruf der Waltüren ein. Und das Orchester wetteifert mit ihrem Hopotscho! Heiaha! wie mit den Sturmivolten und Walkürensausen. Unbändig flangvoll steigert sich die Musik des Orchesters, bis sie in der Feuerzauberjzene den Gipfel wunderbarter Schönheit erklimmt, in der die Violinen flackern, die Harfen knistern und die Klangfarben Funken sprühen, wie einst der Franzose Saint- Saëns entzückt ausgerufen hat.
Humor und Satire. Stoßfeufzer.
Gott versteht es zu regieren. Sommer Winter, spät und früh immer läßt er was passieren, Langeweile gibt es nie.. Niemals gibt es Langeweile. Rach Beruhigung Merilos regnet's in Albanien Keile: irgend was ist immer los. Los ist irgend etwas immer. Nächstens wieder stiehlt ein Dieb ein gemaltes Frauenzimmer, weil es ohne Wache blieb. Bliebe doch mal ohne Bache manches Mannsbild hier auf Erden! Mensch, das wär'' ne feine Sache, tönnt' es uns gestohlen werden!
Notizen.
Franz.
Theaterchronit. In der heutigen Aufführung der Walküre " im Theater des Westens wird die Hofopernsängerin Hermine Rabl die Partie der„ Brünhilde " fingen.
Dogge aber im lebten Aft ihre Gebieterin schreien hörte, stürzte sie
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Die nächsten Volkskonzerte des Philharmo= nischen Orchesters finden morgen, Montag, in den GermaniaWagners Ring" für das Kartell der Freien Die Erstaufführung am Freitag ragte doch gewaltig über alles, Brachtsälen und am Donnerstag, den 2. Juli, in den KonfordiaEintrittskarten im Bureau der GewerkschaftsWolfsbühnen. 3weiter Tag:" Waltüre". In" Rheingold", was man unter" Sommeroper" subsummiert, hervor. Ja, oftestjälen statt. dem beziehungsreichen Vorspiel zu der nun anhebenden Nibelungen- mals erhoben sich Musik und Darstellung zu großartiger feierlicher fommission, Engelufer 15, Zimmer 13( vormittags von 9-1½ Uhr tragödie, waren wir Zeuge von verbrecherischen Handlungen Wo- Wucht und Pracht. So besonders im zweiten und dritten Aft: die und nachmittags von 4-8 Uhr), und in der Zigarrenhandlung von tans gegen Menschen, Riesen und Zwerge. Eine stait auf Gerechtig- Szenen zwischen Wotan( Harry de Garmo) und Brünhilde Horsch, Engelufer 15. feit und regelrechte Verträge fortan auf Lug und Trug, Liſt und( Minnie Böns gen). Das sind wahrhaft Wagnerſche Heldenge- bei Petersburg hatte die Darstellerin der Desdemona ihren Sund Gewalt bajierie Herrschaft mußte jest auch um ihren eigenen stalten, die auch Wagnerschen Stil: Großheit der Erscheinung, tra- während der Vorstellung in ihre Garderobe eingesperrt. Als die Schutz besorgt sein. Deshalb ließ Wotan die Götterburg erbauen. gische Geste, gesangsdetlamatorische Deutlichkeit offenbaren. Ez Um dieje noch stärker zu machen, verband er sich mit Erda , die ihm waren bewunderungswürdige Leistungen. Ein prachtvolles Menschen auf die Bühne und richtete den Othello übel zu. Othello mußte neun Lochter gebar, die Walküren , deren Pflicht es ist, die Men paar sind auch Georg Sch mieter( Siegmund), ein Sänger von flüchten, und die Szene endete etwas anders, als Shakespeare sich ichen zum Stampf untereinander zu reizen und die gefallenen strahlendem Glanz ber Stimme, die nur im höchsten Affekt zu- gedacht hatte. Helden auf ihren Roffen nach Walhalla zu führen, deren Wache sie weilen durch najale Färbungen Beeinträchtigung erleidet, und bilden sollen. Wotan befindet sich aber in einem furchtbaren Di- Hanna von Granfelt, die als Sieglinde erst eigentlich in warte zu Rojfitten gibt einige interessante Ziffern bekannt: Einige lemma. Bringt den Göttern einerseits der Besiz des Nibelungen- der Wahnizene des zweiten Aktes völlig aus sich herausging. Max Stilometer jüblich von Roſſiten, auf der Sturischer Nehrung, liegt ringes den Untergang, so dürfen sie diesen dem Riesen Fafner doch ohfing ist ein vorzüglicher Hunding. Elje Bengell, als mitten in der Vogelzugstraße die Beobachtungshütte Ulmenhorst. Dort nicht laffen, weil dann Gefahr besteht, daß der schlaue Alberich sich Frida gwar annehmbar, ist doch etwas klein für diese Rolle. Die zogen im Verlaufe des 30. März 1911 schäzungsweise 60 000 Krähen des Kleinode bemächtigt und seine Drohung, die Götter zu seinen Walküren sprühten gesanglich zuſammen; einzeln brachten sie sich durch. Am 20. April 1912 wanderten früh 5.30 Uhr innerhalb fünf Arbeitsillaben zu machen, wie einst die Nibelungen, ausführt. Der nur mühsam zur Geltung. Das Orchester unter Kapellmeister Minuten 3500 Kleinvögel, namentlich Finken, vorüber; das ergibt Ring muß Fafners Händen entrungen werden; jedoch ohne Hilfe G. von Reznicek hielt sich auf respetivoller künstlerischer Höhe. für die Stunde 42 000 Stück. Zwei Stunden hielt dieser gute Bug Wotans. Zu diesem Behuf begibt Allvater sich auf die Erde und Mit der Inszenierung und Dekoration konnte man sich befriedigt an, und so tommen wir auf 84 000 Köpfe. Man stand manchmal außer der Anordnung des Feuerzaubers. Die Schlafende förmlich in ganzen Vogelschwärmen drin. Am Morgen des 15. Oftober zeugt mit einem sterblichen Weibe das furchtbare Geschlecht der halten Wäljungen. Die Zwillinge Siegmund und Sieglinde werden ge- foll doch rings um von Flammen umgeben sein? 1912 pajjierten innerhalb vier Stunden etwa 22 000 Finkenvögel und Das Publikum verharrte sichtbar ergriffen unter den Eindrüden 3000 Drosseln die Ulmenhorsthütte. Im Verlaufe des 21. und 22. Otboren. Siegmund soll Fafner den Ring entreißen. Weil ihm aber Botan infolge seines Kontrattes nicht beistehen kann, so muß er des Werkes, dessen Aufführung immerhin fünf Stunden Dauer tober 1913 find wohl über 500 000 Vögel die Nehrung entlang geihn einem blinden Schickjal überlassen. Sieglinde wird von Fein- beanspruchte.
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ek. wandert.
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Eine Vogelzug Statistit. Der Leiter der Vogel