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Eine Vorlage, die die Anstellung des Personals und die An­schaffung der inneren Einrichtung für das neue Krankenhaus betraf, welches am 1. Oktober d. J. eröffnet werden soll, wurde der neugewählten Krankenhausdeputation überwiesen. Dieser De­putation gehören von unseren Vertretern die Genossen John, Jaffte und Heckert an, auch die Stellung eines Bürgerdeputierten wurde unserer Fraktion zugestanden. In nich öffentlicher Sizung wurde noch beschlossen, das Eis­teichgrundstück in der Fischerstraße zum Preise von 400 000 M. Der Teich soll als Müllabladeplak Verwendung zu erwerben. finden.

Oberbürgermeister Kaiser erwidert, daß die städtische Druce­rei bisher stark überlastet gewesen sei. Das Versäumte wird aber bald nachgeholt werden. Auf Antrag des Magistrats soll ein Korpsarzt für die Feuerivehrleute mit einem jährlichen Pauschal­Stadtv. Dr. Fürst beantragt, jaz von 600 M. angestellt werden. daß an Stelle des einen Arztes die Aerzte der städtischen Betriebs­krankenkasse zugelassen werden. Es liege im Interesse der Feuer­wehrleute, daß ihnen die Möglichkeit gegeben werde, sich an den Arzt ihres Vertrauens zu wenden. Die beantragte Summe reicht auch für diesen Zweck aus. Nach längerer Debatte wurde beschlossen, die Vorlage des Magistrats bis zum 1. Januar 1915 anzunehmen. zur Prüfung des Antrages Dr. Fürst wurde eine Kommission eingesetzt, der u. a. der Antragsteller sowie Stadtv. Thutow ( Soz.) angehören.

Kleine Nachrichten. In der Wohnung eines Nachbarn| fiskus in die Wählerliste aufnahm. Im übrigen verfahren bereits| Herausgabe einer Denkschrift beschlossen, deren Bearbeitung nach hat sich der 64jährige Schlosser H. Sch. aus der Schön- viele Städte bei Aufstellung der Wählerliste im Sinne des gefaßten Aussage des Direttors des Statistischen Amtes nur furze Zeit in walder Straße erschossen. Derselbe lebte mit seinen Kin- Beschlusses. Mit großer Mehrheit wurde hierauf einem Antrage Anspruch nehme. Trotzdem sei fie den Mitgliedern der Kommission dern in Zwist, weil er sich trotz seines Alters nochmals unserer Genossen zugestimmt, welcher den Magistrat ersucht, in noch nicht unterbreitet. verheiraten wollte. Die Leiche eines neugeborenen Anaben wurde Zukunft bei Aufstellung der Wählerliste den früheren Beschluß der in der Blanken Hölle" aufgefunden. Auf der Straße vom Tode Stadtverordnetenversammlung zu berücksichtigen. überrascht wurde der 47 Jahre alte Schuhmacher R. K. aus der Rigaer Straße. Vor einem Hause der Brunnenstraße brach er be­wußtlos zusammen und starb auf dem Wege zur Rettungswache. Dasselbe Schicksal erlitt eine Frau auf dem Georgenkirchplatz. Sie ist etwa 50 Jahre alt, 1,58 Meter groß, hat graumeliertes Haar und trug eine dunkelgrüne Taille, Leinenrock und schwarze Spangenschuhe. Die Leiche des 35jährigen Händlers P. T. aus Eine der Greifswalder Straße wurde aus der Havel gelandet. schon start in Verwesung übergegangene Frauenleiche wurde im Falfenhagener Forst gefunden. Die Spandauer Polizei ist damit beschäftigt festzustellen, ob ein Verbrechen oder Selbstmord vorliegt. Am 25. d. M. gegen 6 1hr abends wurde aus dem Spandauer Schiffahrtsfanal an der Seestraßenecke eine weibliche Leiche aus dem Wasser gezogen. Alter ungefähr 25 bis 30 Jahre, 1,60 Meter groß, mittelfräftig, rundes Gesicht, dunkles Haar. Kleidung: weißes Hemd mit Stickerei, weiße Beinkleider, zwei weiße Unterröde, blauer Oberrod , weiße Bluse mit Stiderei, rosa Schlips, braune Strümpfe, schwarze, defekte Halbschuhe mit breiten Kappen. Die Leiche ist in der Halle des Plößenseer Gemeindefriedhofes unter­gebracht.

Lichtenberg .

Vorortnachrichten.

Stadtverordnetenwahl.

Heute Sonntag, den 28. Juni, von mittags 12 Uhr bis abends 7 Uhr: Stadtverordnetenerjazwahl für den 9. Kommunalwahlbezirk der 3. Abteilung. Der Bezirk umfaßt: Alt- Borhagen 4-21, Gürte!- straße 17a- 22d, Holteistraße 14-18a, Kronprinzenstraße 13-30, Müggelstraße 12-21a, Neue Bahnhofstraße 18-26a, Oderstraße 22 bis 23, Weichselstraße 22-26a, Weserstraße 1-12 und 34-48. Wahllokal: Restaurant von Jakob( jezt Richard Schimke, Müggel­-Ede Weserstraße). Die Parteigenossen und genossinnen treffen sich bei Lipfe, Weserstraße 9, Ede Kronprinzenstraße 20a. Kandidat ist: Eigentümer Hans Hampsch.

Morgen Montag, den 29. Juni, bon mittags 12 Uhr bis abends 6 Uhr: Erjahwahl für den 5. Kommunalbezirf der 2. Abteilung, umfassend folgende Straßen: Alt- Borhagen 1-3 und 50-57, Block­dammweg, Bödlinstraße 6-11, Hauptstraße, Hirschberger Straße, Hönower Wiesenweg, Kantstraße 49-51, Karlshorster Straße , Röpc­nider Chaussee, Kremmhübeler Straße, Aynaststraße, von der fralauer Grenze bis zur Ede Marftstraße, Lenbachstraße 1-7a und 13b- 22, Liebigstraße, Marktstraße, Neue Bahnhofstraße 1-17 und 26b- 37, einschließlich Beamtenhaus Bahnhof Stralau­Rummelsburg, Prinz- Albertstraße 1-32 und 37 bis Ende, Rangier­bahnhof R. G. B., Stadthausstraße, Rummelsburger See und Spree, soweit diesseitiges Gebiet in Frage kommt, Sonntagstraße 1-12, Schillerstraße 21-35, Schlicht- Allee, von der Hauptstraße bis zum Verbindungsgleis, Türrschmidtstraße 1-32a, Wühlischstraße 54 bis 58.- Wahilofal: Kerns Feſtſäle", Türrschmidt-, Ede Schiller­straße. Die Genossinnen und Genossen treffen sich für die elfte Abteilung bei Oskar Blume, Alt- Borhagen 56, für die zwölfte Abteilung bei Krüger, Türrschmidt-, Ede Lessingstraße. Kandidat ist: Kaufmann Fris Berger.

Genossinnen und Genossen! Es ist unsere Pflicht, dafür zu forgen, daß wir am Sonntag mit gewaltiger Stimmenzahl den / 8. Bezirk behaupten. Ganz besondere Anstrengungen müssen aber gemacht werden, den 5. Bezirk der 2. Abteilung für uns zu er­obern. Bei der letzten Wahl war es den Gegnern mit nur geringer Majorität möglich den Bezirk zu behaupten. Diesmal müssen wir den Bezirk erobern. Niemand verfäume, feine Pflicht zu tun. Rüttelt die Lässigen auf und sorgt dafür, daß alle Freunde einer gefunden Kommunalpolitit ihre Stimme für unseren Kandidaten abgeben.

Die nationalen Jugendbereine wollen heute demonstrieren! Die Lichtenberger Polizei hat bekanntlich Weltruf erlangt durch die Art, wie sie die Bildungsbestrebungen der Arbeiterjugend be­fämpft, deren Versammlungen auflöst und jeden Versuch, sich in fleineren losen Gruppen auf der Straße zu zeigen, mit der blanken Waffe entgegentritt. Den Söhnen und Töchtern des Proletariats wird zum Bewußtsein gebracht, daß in Preußen der Geist nicht frei sein darf, sondern daß ihn die Polizei mit rauher Faust zu fastrieren sucht. Und warum? Weil die proletarische Jugend einer anderen Weltanschauung näher gebracht und zu befähigten selb­ständigen Menschen herangebildet werden soll.

Im Gegensatz zur proletarischen Jugend können sich die so­genannten nationalen Jugendvereine unter den Augen der Polizei auf der Straße recht breitmachen, ohne die Ruhe, Ordnung und den Verkehr zu stören.

Der Ortsausschuß für Jugendpflege erläßt zu einem am heutigen Sonntag stattfindenden Spiel- und Sportfest folgenden Aufruf:

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In geheimer Sizung wurde noch der Beschluß gefaßt, sich an den Norddeutschen Kabelwerken mit einem Aktienkapital von 300 000 M. zu beteiligen..

Schöneberg .

Zu einem Konflikt ist es im Vorstand der Ortstrantentasse zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern aus Anlaß der Wahl des 1. Vorsitzenden gekommen. Die Arbeitgeber betonten, ein Anrecht zur Stellung des 1. Vorsitzenden zu haben, während die Arbeitnehmer erklärten, auf den 1. Vorfihenden nicht verzichten zu können. Man hofft indessen, daß es vor der 2. Abstimmung noch zu einer Einigung der streitenden Parteien fommen und da­durch im Interesse der Versicherten eine tommissarische Verwaltung vermieden wird.

Nieder- Schöneweide.

Zu einer regen Geschäftsordnungsdebatte tam es in der letzten Gemeindevertretersizung. Der bürgerliche Vertreter der zweiten Die in dem Ortsausschuß für Jugendpflege zusammenge- Klasse Herr Heinrich wünschte für jeden Vertreter eine Abschrift schlossenen hiesigen Jugendvereine veranstalten am kommenden des jeweilig gefaßten Protofolls, unsere Genossen hingegen brachten Sonntag, den 28. Juni, ein großes Spiel- und Sportfest auf dem den schon seit zwei Jahren geäußerten Wunsch zum Ausdrud, Sportplab Berlin - Oft", das durch einen eft zug eingeleitet den einzelnen Vertretern die Tagesordnung mit eingehenden Er läuterungen zuzustellen. Bei der bisherigen Mitteilung sei es wird. Der Festzug wird um 2 Uhr nachmittags seinen Weg durch die Kielblock, Möllendorff, Normannen-, Magdalenen- feinem Vertreter möglich, sich vorher mit den zur Beratung stehen straße, Frankfurter Chaussee, Gürtel, Scharnweber, Weichsel -, den Vorlagen vertraut zu machen. Der Gemeindevorsteher be zeichnete die Wünsche als undurchführbar, weil die jest in der Türrschmidt-, Holtei-, Wühlischstraße, Alt- Boghagen, Markt-, Mozart, Kantstraße nach dem Sportplah am Bahnhof Stralau Gemeindeverwaltung tätigen Beamten nicht mehr belastet werden fönnten. Im übrigen glaube er gar nicht, daß die eingehenderc Rummelsburg nehmen. Um den Verlauf dieses Festzuges eindrucksvoll zu gestalten, Erläuterung der Tagesordnung viel Wert haben würde, denn die richten wir an die Befizer und Bewohner der Häuser, die an den Herren fümmerten sich mit Ausnahme des Herrn Bengsch doch genannten Straßen liegen, die höfliche Bitte, die Häuser nur sehr wenig um die Gemeindegeschäfte; nicht einmal die regel ausschmücken und beflaggen zu wollen, damit mäßigen Eizungen würden besucht. Die Herren ließen sich ein­auch dadurch die Teilnahme der Bürgerschaft führen und dann bekäme man dieselben felten oder gar nicht mehr an der fräftig aufstrebenden Jugendbewegung zu sehen. Genosse Bengsch betonte, daß seitdem unsere Genossen im Gemeindeparlament vertreten seien, dieselben an jeder Sigung den Berlin- Lichtenberg , öffentlich gezeigt wird. teilnehmen; ihr Wunſch ſei berechtigt, damit sie dem Willen ihrer Wähler gemäß wirken fönnten. Was die Ueberlastung der Beamten betreffe, jo fönnte denselben manche überflüssige Arbeit erspart werden, was Redner an befonderen Fällen darlegte. Der Ge meindevorsteher erklärte schließlich, dem Wunsche nach Möglichkeit Rechnung zu tragen. Der Bericht des Schularztes für 1913/14 spricht sich über den Gesundheitszustand befriedigend aus. franfungen an Majern, Scharlach, Stidhuften, Diphtherie und Ziegenpeter waren wohl zu verzeichnen, fie traten jedoch nicht so bösartig auf, daß die Schließung von Klassen hätte erfolgen müssen. Die Zahl der zahntranten Kinder beträgt immer noch 97 Broz. Bei mehr Aufmerksamkeit der Eltern könnten sehr bald schwerere Folgen verhütet werden. Auch in der Sauberkeit der Schulzimmer, In die Straßenbau­Gänge usw. habe sich vieles gebessert. fommission wurde an Stelle des ausscheidenden Herrn Eveting Genosse Ladendorf gewählt. Die Verlegung sowie der bessere Ausbau der Unfallstation wurde noch einmal bertagt. Für den Schwimmfklub Nieder- Schöneweide wurden gegen die Stimmen unserer Genossen 50 M. bewilligt. Zehlendorf ( Wannseebahn ).

26. Juni 1914. Der Ortsausschuß für Jugendpflege. Zie then, Oberbürgermeister. Sache aller freiheitlich denkenden Bürger muß es sein, ihre Kinder von diesem Festzug fernzuhalten. Die Arbeiterschaft hat mit jener Veranstaltung nichts gemein, fie darf sich daher auch nicht als Staffage für solche Zwede gebrauchen lassen. Tempelhof .

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Ein Denunziantenstüd.

Spandau .

Er

hat sich die im Wegnerschen Verlag in Mariendorf erscheinende Tempelhofer Zeitung" geleistet. Unseren Tempelhofer Genossen war es erfreulicherweise ge­lungen, das Lotal Tempelhofer Tivoli", Inhaber A. Hoffmann, Berlinerstr. 97, zur Abhaltung von Versammlungen und Festlich feiten frei zu bekommen. Herr Hoffmann glaubte feinen Grund zu haben, Sozialdemokraten anders zu behandeln wie bürgerliche Ver­eine und die mit der Arbeiterschaft bisher gemachten Erfahrungen dürften ihn in seiner Haltung sicher noch nicht getäuscht haben. Anders wie der Inhaber des Tivoli" scheint aber der Redakteur des Stadtverordnetenversammlung. Der Sigung am Donnerstag Tempelhofer Ortsblättchens, Herr H. Wegner, die Auslieferung Berfassungskämpfe in Deutschland lautete das Thema, über lag eine Tagesordnung von 40 Punkten vor. Vor Eintritt in die des Lokals an die Sozialdemokratie zu beurteilen. In der Num selbe widmete der Vorsteher unserem verstorbenen Genossen Rösler mer vom 23. Juni d. I. veröffentlichte dieser unseren Tempelhofer das Genosse üde in der letzten Mitgliederversammlung des und Mariendorfer Genossen unrühmlichst bekannte Herr Wegner Wahlvereins referierte. Nach dem beifällig aufgenommenen Vors einen ehrenden Nachruf. 3 jaarfen Auseinandersehungen zwischen unseren Genossen und den bürgerlichen Vertretern führte in der Tempelhofer Zeitung" einen angeblich aus Mittelstands- trag wurde der Bericht der Kreis- Generalversammlung zur Dis eine Vorlage bezüglich der Abhaltung von Ferienspielen. Unsere freisen" stammenden Artikel unter dem Titel: Derrote Gustav" fussion gestellt. Genoffe Göhre betonte, daß er die Zeit für die Vertreter hatten bei der Etatberatung die Einschung von 2000 m. im Tempelhofer Tivoli". In dem Artikel wurden in der Durchführung eines Massenstreits noch nicht für gekommen halte, für diesen Zweck beantragt, und die Stadtverordnetenversammlung rüpelhaftesten Manier die Arrangements der sozialdemokratischen auch fönne er die Haltung der Fraktion beim Kaiserhoch nicht als hatte auch dementsprechend beschlossen. Nach der Vorlage werden Arbeiterschaft gloffiert; am Schluß wird die Militärbehörde quafi richtig anerkennen, weil die sozialdemokratische Frattion feine die 2000 m. nun aber fast ausschließlich für die Entlohnung der auf die in dem Lokal betriebene sozialdemokratische Propaganda auf- Mehrheit bilden könne, sondern auf die Liberalen angewiesen sei. vorgesehenen neun Spielleiter verbraucht. Diese sollen aus der merksam gemacht und dem Inhaber des Lotals wird sogar indirekt in den Bildungsausschuß wurden sodann die Genossen Bittner und Lehrerschaft entnommen und jeder mit 210 M. entschädigt werden. der Militärboykott in Aussicht gestellt. Am 25. Juni bereits ver- Kühne und in den Jugendausschuß Fuchs, Göhre, Simon und Unsere Genossen Jaffte und Wiske vertraten mit Entschiedenheit öffentlicht Wegner einen mit der Ueberschrift: Das Militär- Steinborn gewählt. den Standpunkt, daß es sich nicht rechtfertigt, als Spielleiter nur berbot über das" Tempelhofer Tivoli" berhängt! ausschließlich Lehrer zu nehmen und dafür so hohe Entschädigungen versehenen Artikel, in welchem triumphierend verkündet wird, daß Kaufmannsgerichtswahlen. Die Wahlen der Beifizer zum zu zahlen. Ein Antrag unserer Vertreter, die ausgefeßte Summe der Kommandeur der Garde- Train- Abteilung in Tempelhof , Major den am Orte für Ferienspiele bestehenden Vereinen mit der Maß- Baschen, am 24. Juni das Militärberbot über das Lokal Kaufmannsgericht in Spandau finden am Montag, den 29. Juni, gabe zu übergeben, daß der Betrag hauptsächlich für Erfrischungen, erlassen habe. Am Schlusse des Artikels verrät Herr Wegner, daß statt. Wahlberechtigt ist jeder Handlungsgehilfe, der am Tage der Fahrgelder usw. für die Kinder zu verwenden ist, fand keine Mehr- er vor Erscheinen des ersten Artikels mit Herrn Hoffmann habe Wahl das 25. Lebensjahr erreicht bzw. überschritten hat und in heit. Ein Antrag der Mittelständler, die Stadtverordnetenersatz- Rücksprache nehmen wollen, um ihn darauf aufmerksam zu machen, Spandau beschäftigt ist. Als Wahllegitimation gilt eine Beschei mahlen bis zum Herbst zu vertagen, führte zwischen den beiden wie man in Tempelhof über seine Schwenkung zur Sozialdemokratie nigung des Chefs oder der Polizeibehörde, aus der hervorgeht, daß bürgerlichen Parteien zu einer Wahldebatte, bei welcher sich die denke. Herr Hoffmann habe indessen eine Aussprache mit ihm ab- der Betreffende als Handlungsgehilfe beschäftigt ist. Gewählt wird in folgenden Lokalen: für die Wähler der Innenstadt im felben gegenseitig die verschiedensten Liebensivürdigkeiten sagten. Das finden wir gut, daß Herr Hoffmann sich mit Herrn Wegner Hotel zum Stern, Potsdamer Straße 35, in der Zeit Bei der Abstimmung erklärten sich aber nur die drei Antragsteller in eine Auseinandersetzung nicht einließ. Aber Herr Hoffmann von 212 Uhr vormittags bis 23 Uhr nachmittags. für die Vertagung. Hierauf wurde die Errichtung einer städtischen Schulzahnklinik beschlossen. In dieser Klinik follen Volksschul - scheint auch seine Gründe gehabt zu haben, die es ihm geraten er- für die Wähler der Stadtteile Gartenfeld, Haselhorst und und Hilfsschulkinder sowie die Freischüler der höheren Schulen erscheinen ließen, einen Wegner abzuweisen. Wie man uns mit Sternfeld im Restaurant Waldschlöschen, Barthel, teilt, hat Wegner auch geschäftlich mit dem Inhaber des Tivoli" bajelhorst, in der Zeit von 4 bis 6 Uhr nachmittags, behandelt werden, und zwar bei Mundfrankheiten und Ex­in Verbindung gestanden. Und wie aus der mit Wegner gepflogenen für die Wähler der Siemensstadt ohne Rücksicht auf den Namen der traftionen völlig kostenlos, für Plombieren sowie für besondere ge- Korrespondenz zu entnehmen ist, hat Herr Hoffmann anscheinend Wähler entweder im Restaurant Nonnendamm- Kasino, wünschte örtliche Betäubung wird eine Gebühr von 50 Pf. er­die Auffassung, als ob Wegner, weil er nicht sämtliche Drucksachen Schmidt, Nonnendamm- Allee, Ede Rohrdamm, oder im Restaurant hoben. Es sind hierfür auch Abonnements für schulzahnpflichtige bei ihm habe anfertigen lassen, so eine Art sanften Drud" habe Schloßbräu, Wischmann, Siemensstraße, Ede Reisstraße, in Kinder zugelassen, und zwar für einen Jahrespreis von 1 M. pro Kind und 3 M. bei 3 und mehr Kindern einer Familie. Ein An- auf ihn ausüben wollen. Daß Herr Hoffmann eine solche Auffassung der Zeit von 4 bis 6 Uhr nachmittags. Maßgebend für das trag des Genossen Veterhensel, auch das Plombieren vollständig hat, geht aus folgender Bemerkung eines an Wegner gerichteten Wahllokal ist die Beschäftigungsstelle. Die Liste des Zentralver­bandes der Handlungsgehilfen hat die Nr. 3. Jeder klassenbewußte kostenlos auszuführen, fand keine Mehrheit. Die Kosten der Ein- Schreibens hervor: Handlungsgehilfe wählt Lijte 3. richtung sind mit 4000 M. und die laufenden Ausgaben auf 6000 M. pro Jahr festgesezt. Seit Jahren haben unsere Genossen ständig die Errichtung einer Schulzahnklinik gefordert, und der Oranienburg . Magistrat hatte denn auch voriges Jahr eine diesbezügliche Vorlage eingebracht. Diese Vorlage sah aber unter anderem sogar eine Gebühr von 50 Pf. für Zahnziehen vor, unsere Vertreter be­

gelehnt.

Bezüglich Ihres Schreibens vom Sonnabend wüßte ich nicht, weshalb ich verpflichtet bin, meine jämtlichen Drud­sachen durch Sie anfertigen zu lassen. Durch der artige Brandbriefe erreichen Sie ja nur das Gegenteil von dem, was Sie ja erreichen wollen."

Charakteristisch ist auch, daß der Sohn des Wegner noch am Tage vor Erscheinen des ersten Artikels Herrn Hoffmann per Telephon ersucht hat, zu seinem Vater zu kommen, um sich mit ihm zu einigen, damit der Artikel nicht erscheine.

Neukölln.

Der Stolz der Junkersöhnchen im Stadtparlament lautete das Thema, über melches der Stadtverordnete Genosse Bernh. Bapte in einer start besuchten Protestversammlung sprach. Die Vorgänge der letzten ordentlichen Stadtverordnetenversammlung kämpften die Vorlage, und haben nunmehr erreicht, daß durch die gaben genügenden Stoff zu dem Vortrage. Die bürgerlichen Ver­neue Vorlage eine bedeutend günstigere Einrichtung geschaffen treter hatten es sich sicherlich nicht träumen lassen, daß ihre worden ist. Auch mit der nächsten Vorlage, Pachtung des am Das oben angeführte Dokument wirft ein so sonderbares Licht Sandlungsweise bei der hiesigen Einwohnerschaft solche Entrüstung Bahnhof Kiez- Rummelsburg gelegenen Laubengeländes zu Spiel­plazzweden, hat der Magistrat der berechtigten Kritif unserer auf den in weiten Kreisen bekannten Herrn Wegner, daß wir nicht finden würde. Haben sie es doch von jeher verstanden, Forderun­gen, welche zum Nußen der Allgemeinheit gestellt wurden oder Vertreter Redmung getragen, die sich gegen das Eingehenlassen nötig zu haben glauben, näher darauf einzugehen. sich gegen ihre eigenen Profitinteressen richteten, einfach niederzu­des Spielplates an der Prinz- Albert- Straße gewendet hatten. Zu fnütteln. An den Vortrag schloß sich eine rege Diskussion. Der einer längeren Auseinanderseßung zwischen unserem Genossen Die Stadtverordnetenversammlung beschäftigte sich in ihrer Leiter der hiesigen höheren Töchterschule, Herr Direktor Barmann, John und dem Oberbürgermeister führte eine Vorlage, welche einem Beschlusse der Stadtverordnetenversammlung die Zustimmung lebten Sizung noch mit einigen kleineren Vorlagen, aus denen eröffnete den Reigen, indem er die Ausführungen des Referenten Die Stadtverordnetenversammlung folgendes bemerkenswert ist: Die Hasenheide, der er als Uebertreibungen hinstellte. Nach seiner Ansicht hezte die sozial­des Magistrats berjagte. mannplatz und der Rottbuser Damm sollen mit Start- demokratische Presse ihre Leser nur auf, ohne hierbei irgendwelche hatte früher einstimmig beschlossen: Die Krankenhauspflege ebenso wie die Heil- und Erholungs- lichtbeleuchtung versehen werden. Bei Beratung dieser Angelegen- edle 3wede zu verfolgen. Eine besondere Range brach er für den stättenpflege soll fünftig, soweit das kommunale Wahlrecht in heit wurde noch der Wunsch ausgesprochen, die Nebenstraßen der Jungdeutschlandbund, als dessen Führer er sich vorstellte und be­Dieser Wunsch wurde der zeichnete die vom Genossen Bapte vorgetragenen Vorkommnisse von Frage fommt, als Armenunterstübung nicht angesehen werden, Sermannstraße besser zu beleuchten. Der Jungdeutschlandbündlern, wie diese sich an einem Maisonntage menn nach Beendigung des Pflegefalles 6 Monate verflossen sind, zuständigen Deputation zur Berücksichtigung überwiesen. auch regelmäßige Rückzahlungen geleistet worden sind, und wenn Magistrat beantragt: Die auf dem jüdöstlichen Teile des Grund- auf dem Wege von der Lehnikschleuse nach Sachsenhausen abge die Pflege nicht an Stelle von laufenden Unterstützungen oder stücks Richardstr. 78 und Kirchgasse 62/64 stehenden Baulichkeiten spielt haben, als unwahrheit und freie Erfindung der Parteipresse. Armen- bzw. Siechenhauspflege gewährt worden ist. Die Recht zum 1. Oktober d. J. niederzulegen. Bei dieser Gelegenheit be- Eine gründliche Belehrung wurde dem Herrn durch die Genossen fertigungsschrift des Magistrats sette in langatmiger Weise aus schwerte sich Stadtv. Dr. Fürst( Soz.) darüber, daß die Wohnungs- Schumann, Rüstau und Bapke zuteil. Der reiche Beifall, welcher einander, daß nach den gefeßlichen Bestimmungen es nicht möglich fommission außer Tätigkeit gejezt jei. Es wäre wünschenswert, nicht nur von unserer Seite, sondern ganz besonders von dem sei, dem- Beschlusse der Stadtverordnetenversammlung beizutreten. wenn noch mehr alte Häuser niedergelegt würden, die aus jozialen Herrn Direktor dem Referenten bei seinem Schlußworte gezollt Unser Vertreter trat dem entschieden entgegen und wies darauf und hygienischen Gründen längst für den Abriß reif seien. Die wurde, ließ erkennen, daß die Worte auch bei diesem Herrn ihre hin, daß doch der Magistrat bei Aufstellung der Wählerliste ein Wohnungskommission habe jetzt schon ein ehrwürdiges Alter, doch Wirkungen nicht verfehlt hatten. Eine im Sinne des Referats ziemlich weites Gewissen bekundet habe, als er dem Eisenbahn - jei sie bisher noch nicht wirksamt gewefen. Bis jet jei nur die gehaltene Resolution fand einstimmige Annahme,